Bundesland | Bayern |
Höhe | 316 m |
PLZ | 96260 |
Vorwahl | 09575, 09576, 09220, 09504 |
Gliederung | 37 Gemeindeteile |
Website | www.stadt-weismain.de |
Erster Bürgermeister | Michael Zapf (GUB) |
Weismain ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels im Norden des Freistaates Bayern.
Der staatlich anerkannte Erholungsort (seit 1976) Weismain liegt am Nordrand des Naturparks Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst. Er wird vom gleichnamigen Fluss durchflossen, der Weismain. Der tiefste Punkt der Stadt liegt auf , der höchste auf .
Die Stadtgemeinde hat 37 Gemeindeteile: von Weismain mit Einwohnerzahlen (Stand 1. Januar 2018)
Gemeindeteil | Gemarkung | Einwohner | Geo-Koordinaten |
---|---|---|---|
Weismain (Stadt) | Weismain | 2667 | |
Altendorf | Kaspauer | 59 | |
Arnstein | Arnstein | 129 | |
Berghaus | Weismain | 5 | |
Bernreuth | Pfaffendorf | 22 | |
Buckendorf | Buckendorf | 111 | |
Ehrhardsmühle | Großziegenfeld | ||
Erlach | Weismain | 20 | |
Fesselsdorf | Fesselsdorf | 76 | |
Frankenberg | Wallersberg | 46 | |
Geutenreuth | Geutenreuth | 139 | |
Giechkröttendorf | Pfaffendorf | 73 | |
Görau | Neudorf | 125 | |
Großziegenfeld | Großziegenfeld | 115 | |
Herbstmühle | Neudorf | 3 | |
Kaspauer | Kaspauer | 92 | |
Kleinziegenfeld | Kleinziegenfeld | 158 | |
Kordigast | Pfaffendorf | 2 | |
Krassach | Neudorf | 45 | |
Lochhaus | Weismain | 3 | |
Modschiedel | Modschiedel | 170 | |
Mosenberg | Wallersberg | 53 | |
Neudorf | Neudorf | 103 | |
Niesten | Neudorf | 32 | |
Oberloch | Pfaffendorf | 4 | |
Schammendorf | Wallersberg | 78 | |
Schrepfersmühle | Arnstein | ||
Schwarzmühle | Kleinziegenfeld | ||
Seubersdorf | Neudorf | 93 | |
Siedamsdorf | Kaspauer | 37 | |
Stoffelsmühle | Kleinziegenfeld | ||
Wallersberg | Wallersberg | 38 | |
Waßmannsmühle | Wallersberg | 11 | |
Weiden | Weiden | 154 | |
Weihersmühle | Wallersberg | 5 | |
Wohnsig | Modschiedel | 55 | |
Wunkendorf | Modschiedel | 112 | |
Gesamt | 4846 |
Im Februar und März 2024 erfolgte Grabungen im Ortskern von Weismain ergaben Funde von Fragmenten einer Schale, deren Datierung aus Vergleichsfunden ins 3./4. Jahrhundert, also in die Spätantike gesetzt wird und eine frühe Besiedlung annehmen lässt.
Ein frühmittelalterlicher Friedhof aus dem 8. und 9. Jahrhundert wurde im Jahr 1972 nordwestlich des Ortskerns an der Ecke Giechkröttendorfer Straße–Bürgermeister-Kraus-Straße entdeckt. Er enthielt 209 Gräber mit zum Teil wertvollen Beigaben, was auf relativen Reichtum der damaligen Bewohner hindeutet. Ein hölzernes Totenhaus und ein Grab mit Kreisgraben weisen auf einen Hügel hin. Derartige Grabhügel gab es in der Zeit um 700 vereinzelt im süddeutschen Raum. Sie werden bisweilen als heidnische Gegenströmungen zum sich ausbreitenden christlichen Glauben gewertet. In einigen Gräbern befanden sich Waffen, darunter zwei Schwerter des Typs Spatha. Waffenbeigaben sind typisch für die Zeit bis zum 7. Jahrhundert, und es ist nicht ausgeschlossen, dass der Nutzungsbeginn des Gräberfeldes in diese Zeit fällt.
Weismain wurde im Jahre 800 in einer Urkunde des Klosters Fulda erstmals erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg gelang es einer Sage nach, die schwedischen Belagerer zu vertreiben, indem sich eine kleine Einheit, die hauptsächlich aus Bauern bestand, zusammenzog, von der Burg Niesten in Richtung Weismain zog und mit Handwerkszeug und anderem Gerät solchen Lärm verursachte, dass die Schweden befürchteten, die kaiserlichen Truppen seien im Anmarsch. Zum Gedenken findet jährlich an Mariä Himmelfahrt eine Schwedenprozession statt.
1840 betrug die Einwohnerzahl von Weismain 1264.
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1976 die Gemeinden Modschiedel mit den Orten Modschiedel, Wunkendorf und Wohnsig sowie Wallersberg mit den Orten Wallersberg, Mosenberg, Frankenberg und Schammendorf eingegliedert. Am 1. Juli 1976 kamen Kaspauer mit Altendorf, Kaspauer und Siedamsdorf hinzu. Arnstein, Großziegenfeld und Weiden folgten am 1. Januar 1977. Die Reihe der Eingemeindungen endete mit der Eingliederung von Buckendorf, Fesselsdorf und Kleinziegenfeld sowie großer Gebietsteile von Neudorf mit Neudorf, Seubersdorf, Krassach, Niesten und Görau am 1. Januar 1978; am selben Tag kam Zultenberg zu Kasendorf.
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Stadt von 4598 auf 4783 um 185 Einwohner bzw. um 4 %. Am 31. Dezember 1996 hatte Weismain 5085 Einwohner.
Nach der Kommunalwahl am 15. März 2020 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze 2020 | Sitze 2014 |
---|---|---|---|
CSU | 39,1 % | 6 | 8 |
SPD | 11,0 % | 2 | 2 |
Grüne | 5,8 % | 1 | 1 |
GUB/FW | 30,7 % | 5 | 3 |
Bürgerblock Weismain (BB) | 11,0 % | 2 | 2 |
AfD | 2,4 % | 0 | – |
Gesamt | 100 % | 16 | 16 |
Wahlbeteiligung | 74,3 % |
Außerdem gehört dem Gemeinderat der Erste Bürgermeister an.
Seit 1995 veröffentlicht die Gemeindeverwaltung monatlich mit dem "Weismainer Juraboten" ein kostenlos verteiltes Mitteilungsblatt.
Weismain liegt an der Deutschen Spielzeugstraße, der Fränkischen Bierstraße und der Burgenstraße. Im Gemeindeteil Giechkröttendorf befindet sich ein Schloss aus dem 16. Jahrhundert.
Der Fußballverein SC Weismain gehörte von 1996 bis 1999 der Fußball-Regionalliga an, damals die dritthöchste Spielklasse. Weismain spielte im Waldstadion Weismain, das nach mehreren Erweiterungen bis Mitte der 1990er Jahre zunächst 10.000 Plätze bot. Ein Fassungsvermögen von 10.000 aber war zu wenig, denn es nahte in der Regionalliga-Süd das Spiel der Spiele aus Weismainer Sicht: Der 1. FC Nürnberg kam. So schloss man an die neun Betonstehstufen der Ostseite weitere 18 Reihen Sandsteinrohlinge als Stehränge an und richtete eine Flutlichtanlage ein. Am 12. April 1997 trat der „Club“ in der 5000-Einwohner-Gemeinde an, in der beim „Franken-Fußballfest“ sensationell 17.000 Zuschauer gezählt wurden. Das Spiel ging zwar mit 0:2 gegen den späteren Aufsteiger aus Nürnberg verloren, aber „Weismain wurde für die Cluberer zum Synonym für Regionalliga. Leuten zu erzählen, dass man dort war, verleiht einem in Fankreisen noch heute ein gewisses Prestige“. In der Saison 2008/09 trug der 1. FC Eintracht Bamberg seine Heimspiele im 17.000 Zuschauer fassenden Waldstadion aus, weil das Stadion in Bamberg die DFB-Kriterien nicht erfüllte. Außerdem gibt es einen Turnverein, den TV Weismain, der mehrere Teilgebiete anbietet, wie z. B. Basketball, Tischtennis und Esdo.
Die Bevölkerung bekam als Spitznamen den Begriff Kaulhaazn zugedacht, eine örtliche Bezeichnung für eine Groppe.
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Weismain
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