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Stadt Weil der Stadt
Marktplatz 4
71263 Weil der Stadt

http://www.weil-der-stadt.de

Weil der Stadt

160pxAbb. 1 Wappen von Weil der Stadt
Basisdaten
BundeslandBaden-Württemberg
Höhe406 m
PLZ71263
Vorwahl07033
Gliederung5 Stadtteile
Websiteweil-der-stadt.de
BürgermeisterChristian Walter' (parteilos)

Weil der Stadt {{IPA|ˈvaɪ̯ldɛɐ̯ˌʃtat}} ist eine Stadt mit Einwohnern () im Landkreis Böblingen in Baden-Württemberg; sie gehört zur Region Stuttgart und trägt seit dem 1. Januar 2022 die amtliche Zusatzbezeichnung Keplerstadt, benannt nach dem hier geborenen Astronomen und Naturphilosophen Johannes Kepler.

Die nach ihrer Bevölkerungszahl fünftgrößte Stadt des Landkreises ist zudem bekannt als Geburtsort des Reformators von Württemberg, Johannes Brenz. Das Stadtbild der ehemaligen Reichsstadt wird dominiert von der Kirche St. Peter und Paul.

Geographie

Lage

Weil der Stadt liegt 23 km westlich von Stuttgart, 20 km südöstlich von Pforzheim und 30 km nordwestlich von Tübingen im Heckengäu, einer Übergangslandschaft zwischen Neckarraum und Nordschwarzwald. Die Stadtgemarkung wird von Südosten nach Nordwesten von der Würm durchflossen, an deren Ufern vier der fünf Stadtteile der Stadt (alle bis auf Münklingen) liegen. Der höchste Punkt befindet sich im Nordwesten bei etwa (nordwestlich des „Möttlinger“ Köpfle), der tiefste im Norden bei etwa (Frohnmühle).

Geologie und Flora

Die Flurböden bestehen aus Muschelkalk und Lehm und sind zumeist steinig. Charakteristisch ist der Bewuchs der hügeligen Landschaft mit Schlehenhecken, ansonsten herrschen Kiefern- und Fichtengehölze sowie Felder vor, vereinzelt gibt es Streuobstwiesen. Im Würmtal finden sich naturgeschützte Sumpfauen. Am Westrand der Gemarkung beginnt bereits der für den Schwarzwald typische Tannen- und Fichtenbestand.

Schutzgebiete

In Weil der Stadt gibt es fünf Naturschutzgebiete: Die Würmaue am Heuberg, das Merklinger Ried, den Mittelberg und die Naturschutzgebiete Kappelwiesen-Beim Roten Brunnen-Salzwiesen und Hacksberg und Steckental. Diese sind eingebettet in das Landschaftsschutzgebiet Heckengäu-Weil der Stadt. Zudem hat die Stadt Anteil an den beiden FFH-Gebieten Gäulandschaft an der Würm und Calwer Heckengäu.

Stadtgliederung

Weil der Stadt besteht aus den fünf Stadtteilen Weil der Stadt, Hausen an der Würm, Merklingen, Münklingen und Schafhausen. Die Stadtteile waren bis in die 1970er Jahre eigenständige Gemeinden gleichen Namens. Die offizielle Benennung der eingemeindeten Stadtteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Stadt und durch Bindestrich verbunden nachgestellt der Name des Stadtteils. Sie bilden zudem Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung.

Nachbargemeinden

Geschichte

Ortsname

Der Ortsname (, neuhochdeutsch Weil) wurde zur Unterscheidung von anderen Orten der Umgebung namens Weil wie Weil im Dorf oder Weil im Schönbuch um den Zusatz „die Stadt“ erweitert. Da Ortsnamen viel häufiger im Dativ als im Nominativ gebraucht werden, etwa „in Weil, der Stadt“, setzte sich die Dativform durch, zunächst in der an die Mundart (ze Wil ’er Statt) angelehnten Form Weilerstatt, zuletzt wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts Weil der Stadt als Stadtname festgeschrieben. Als vom Stadtnamen abgeleitetes Adjektiv wird meist Weil der Städter gebraucht; in den benachbarten Orten gibt es sowohl „Weil der Städter“ als auch „Weilderstädter“ Straßen.

Mittelalter

Die spätere Stadt Weil der Stadt entstand als dörfliche Siedlung wahrscheinlich im 6. Jahrhundert – vermutlich auf dem Gelände eines römischen Landsitzes (villa rustica) – und erhielt den Namen Wila (Wile), der dann später zu Weil wurde. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1075 in einer Urkunde König Heinrichs IV.

Zwischen 1223 und 1242 wurden dem Dorf Weil, das sich bis dahin im Besitz der Grafen von Calw und des Klosters Hirsau befunden hatte, die Stadtrechte durch Kaiser Friedrich II. verliehen. Bereits um 1275 wurde Weil eine Reichsstadt, das genaue Jahr ist unbekannt.1373 erhielt Weil der Stadt von Kaiser Karl IV. die Gerichtsbarkeit und das Zollrecht verliehen, 1489 erlangte die Stadt einen ständigen Sitz im Reichstag, der Vertretung der Reichsstände. Während der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts befand sie sich unter badischem Einfluss.

Frühe Neuzeit bis zur Mediatisierung der Reichsstadt

Die Reformation fand schon seit 1522 Anhänger in Weil der Stadt. Das Augustinerkloster starb deshalb fast völlig aus; das Kloster der Franziskanerinnen ging ein. Bis 1552 war knapp die Hälfte der Bürger evangelisch geworden, so auch die Familie des in Weil der Stadt geborenen Astronomen Johannes Kepler. Die 1590 einsetzende vom Kaiser und den Bischöfen von Speyer betriebene Gegenreformation führte nach jahrzehntelangen Streitigkeiten im Jahr 1628 zum Sieg der katholischen Partei, so dass Weil der Stadt zu einer katholischen Enklave im Umland des lutherischen Herzogtums Württemberg wurde. In der Zeit der Hexenverfolgungen zwischen 1615 und 1629 wurden bei einer damaligen Einwohnerzahl von 200 Familien 38 Menschen in Hexenprozessen angeklagt, gefoltert und verbrannt.

Kurz vor Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 wurde Weil der Stadt durch französische Truppen geplündert und in Brand gesetzt, wodurch große Teile der Altstadt zerstört wurden. Der Stadtbrand von 1648 gilt neben der Schlacht bei Döffingen 1388 als unheilvollstes Ereignis der Stadtgeschichte.

Württembergische Zeit

Im Jahre 1803 verlor Weil der Stadt im Rahmen der Mediatisierung seine Reichsfreiheit und fiel an Württemberg. Zunächst war die Stadt Sitz eines eigenen württembergischen Stabsamts. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg wurde Weil der Stadt 1808 dem Oberamt Leonberg zugeordnet. 1869 erhielt die Stadt durch die Schwarzwaldbahn (Stuttgart–Calw) Anschluss an das Streckennetz der Württembergischen Eisenbahn. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Weil der Stadt 1938 zum Landkreis Leonberg.

Nachkriegszeit

Im Jahre 1945 fiel die Stadt in die Amerikanische Besatzungszone und gehörte dann zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. 1973 erfolgte die Kreisreform in Baden-Württemberg, bei der Weil der Stadt zum Landkreis Böblingen kam.

Im Jahre 1996 fanden in Weil der Stadt die Heimattage Baden-Württemberg statt.

Eingemeindungen

Stadtteile

Merklingen

Merklingen wurde erstmals 1075 als „Marchilingen“ in einer Besitzurkunde des Klosters Hirsau erwähnt. Der wechselte mehrmals den Besitzer. Nach den Grafen von Calw ging Merklingen um 1260 an die Grafen von Eberstein und Zweibrücken, 1276 gelangte es als Lehen an den rheinischen Pfalzgrafen Ludwig. 1296 erwarb das Kloster Herrenalb Hof, Vogtrecht und Niedergerichtsbarkeit und 1469 war es schließlich im Besitz des ganzen Ortes. 1496 zwang Herzog Eberhard von Württemberg die Klosteruntertanen, darunter auch das Oberamt Merklingen, den württembergischen Landesherrn anzuerkennen.

Hausen

Wahrscheinlich war die Gegend um Hausen an der Würm schon um 600 bis 700 n. Chr. besiedelt. Die älteste Erwähnung von Hausen erfolgte jedoch erst 1327 in einer Urkunde des Klosters Herrenalb. Im Jahr 1420 verzichteten zwei Neffen des 1405 verstorbenen letzten Herren von Hausen auf ihre Rechte im Dorf, das 1432 an Hans von Steinegg und 1439/40 an das Kloster Herrenalb ging. Nachdem im Dreißigjährigen Krieg die Herrschaft des Klosters zusammengebrochen war, fiel Hausen an den Herzog von Württemberg.

Münklingen

Als „Munchelingen“ wird der Ort im Jahr 1075 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits im 9. Jahrhundert hatte das Kloster Hirsau hier Güter erworben. Der Ortsadel, die Herren von Malmsheim, mussten ihren Besitz deshalb mit dem Kloster Hirsau und später auch mit dem Kloster Herrenalb teilen. Als die Herren von Weil 1385 Teile erbten, stand Württemberg bereits der Anteil des Klosters Herrenalb zu, 1424–1448 erwarb es auch deren Lehensrecht. Im Jahr 1500 wurde Münklingen endgültig württembergisch.

Schafhausen

Schafhausen wurde um das Jahr 700 gegründet, urkundlich als „Scafhusen“ allerdings erst 1272 erwähnt. Die ersten adeligen Herren waren die Grafen von Calw neben den Herren von Beutelspach. Conrad von Beutelspach verschenkte um das Jahr 1110 einige seiner Güter an das Kloster Hirsau, das seinen Besitz in den folgenden Jahrhunderten ausbaute. 1468 gehörte schließlich der ganze Ort dem Kloster. Da die Grafen von Württemberg die Vogteirechte über das Kloster Hirsau hatten, war der Vogt von Böblingen zugleich Schirmvogt des Klosterfleckens Schafhausen.

Einwohnerentwicklung

Die Zahlen der ersten Tabelle entsprechen der tatsächlichen Einwohnerzahl von Weil der Stadt nach dem alten Gebietsstand ohne die Eingemeindungen der 1970er Jahre:

Jahr Einwohner
1852 1734
1871 1824
1880 1776
1890 1737
1900 1798
1910 1859
Jahr Einwohner
1925 1926
1933 2031
1939 2257
1950 3487
1956 4133
1961 4597
1970 5687

Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze). Nachfolgend handelt es sich um Einwohnerzahlen nach dem heutigen Gebietsstand. Die Zahlen vor 1970 sind somit rückgerechnet höher als sie es nach dem damaligen Gebietsstand von Weil der Stadt tatsächlich waren:

Jahr Einwohner
1. Dezember 1871 ¹ 4586
1. Dezember 1880 ¹ 4728
1. Dezember 1890 ¹ 4717
1. Dezember 1900 ¹ 4754
1. Dezember 1910 ¹ 4766
16. Juni 1925 ¹ 5025
16. Juni 1933 ¹ 5136
17. Mai 1939 ¹ 5495
13. September 1950 ¹ 8174
6. Juni 1961 ¹ 10.014
Jahr Einwohner
27. Mai 1970 ¹ 12.466
31. Dezember 1980 15.239
27. Mai 1987 ¹ 16.145
31. Dezember 1990 17.266
31. Dezember 1995 18.130
31. Dezember 2000 19.085
31. Dezember 2005 19.113
31. Dezember 2010 18.864
31. Dezember 2015 18.652
31. Dezember 2020 19.107

Religion

Konfessionsstatistik

Von 19.485 (Haupt- und Nebenwohnsitze) im Melderegister von Weil der Stadt verzeichneten Einwohnern gehören 6.155 (32,23 %) einer evangelischen Kirche und 4.406 (23,07 %) der römisch-katholischen Kirche an. 8.538 (44,70 %) Einwohner sind ohne oder anderer Konfession (Stand 12/2016).

Historische Entwicklung

Das Gebiet um Weil der Stadt gehörte ursprünglich zum römisch-katholischen Bistum Speyer und war dem Archidiakonat Trinitatis zugeordnet, das wiederum in die Landkapitel Weil der Stadt, Grüningen und Vaihingen an der Enz unterteilt war. Nachdem die Reformation im Laufe des 16. Jahrhunderts in Weil der Stadt zahlreiche Anhänger gefunden hatte, kam es ab 1590 zur Gegenreformation, die 1628 zum Sieg des Katholizismus führte, so dass die Reichsstadt eine katholische Insel inmitten des evangelisch geprägten württembergischen Umlands wurde.

Gegenwärtige Situation

In der Stadt und ihren Stadtteilen sind gegenwärtig diverse Kirchen vertreten. Bemerkenswert ist die bis heute fortdauernd starke Stellung der römisch-katholischen Kirche in Weil der Stadt. Die katholische Gemeinde gehört zum Dekanat Böblingen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die eingemeindeten altwürttembergischen Stadtteile Merklingen, Münklingen, Hausen und Schafhausen sind seit der Reformation durchweg protestantisch geprägt. Die evangelischen Kirchengemeinden gehören zum Kirchenbezirk Leonberg in der Evangelischen Landeskirche.

Das ökumenische Zusammenleben der beiden großen Kirchen ist traditionell freundschaftlich. In Weil der Stadt gibt es ferner die Christus-Gemeinde, eine evangelische Freikirche im Mülheimer Verband freikirchlich-evangelischer Gemeinden. Weiterhin besteht eine Kirche der Gemeinde St. Johannes der Täufer der griechisch-orthodoxen Kirche von Antiochien. Die Neuapostolische Kirchengemeinde nutzt das Kirchengebäude im Süden des Teilorts Merklingen.

Die islamische Reformgemeinschaft Ahmadiyya Muslim Jamaat verfügt über eine Moschee in Weil der Stadt. Die Moschee liegt hinter der syrisch-orthodoxen Kirche.

Politik

Gemeinderat

In Weil der Stadt wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Weil der Stadt hat nach der letzten Wahl 27 Mitglieder (vorher 23). Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Parteien und Wählergemeinschaften %
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 25,17 7 30,53 7
FW Freie Wählervereinigung Weil der Stadt e. V. 25,08 7 27,90 7
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 28,64 7 22,24 5
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 10,18 3 13,59 3
FDP Freie Demokratische Partei 7,10 2 5,74 1
AfD Alternative für Deutschland 3,83 1
gesamt 100,0 27 100,0 23
Wahlbeteiligung 61,52 % 48,83 %

Wappen

Städtepartnerschaften

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Bahnhof Weil der Stadt liegt an der württembergischen Schwarzwaldbahn und ist mit der S-Bahn-Linie S6 (über Leonberg, Stuttgart-Zuffenhausen, Stuttgart Hauptbahnhof nach Stuttgart Schwabstraße) an das Liniennetz der S-Bahn Stuttgart angeschlossen. Seit September 2022 verstärkt zu Stoßzeiten die Express-S-Bahn S62 das Angebot. Auf ihrer Fahrt bis Zuffenhausen hält sie nicht an allen Unterwegshalten.

Auch über die mittlerweile stillgelegte Schienenverbindung nach Calw fuhren bis 1983 Personenzüge – eine Reaktivierung dieser so genannten „Hermann-Hesse-Bahn“ durch den Landkreis Calw war ursprünglich ab Dezember 2020 geplant, die Arbeiten verzögerten sich jedoch mehrfach wegen planungsrechtlicher Notwendigkeiten, der Umsetzung von Artenschutzmaßnahmen sowie Materialmangel. Ende Dezember 2022 wurde daher eine Inbetriebnahme im Laufe des Jahres 2024 angestrebt.

Der öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) gewährleistet. Von Weil der Stadt aus verkehren Busse nach Böblingen, Calw, Bad Liebenzell und Pforzheim.

Über die Bundesstraße 295 (Stuttgart–Calw) ist Weil der Stadt an das überregionale Straßen- und Autobahnnetz angebunden.

Außerdem führt der Schwarzwald-Schwäbische-Alb-Allgäu-Weg, auch als „Hauptwanderweg 5“ bezeichnet, durch Weil der Stadt, ein Fernwanderweg des Schwäbischen Albvereins.

Ansässige Unternehmen

Die Wolldeckenfabrik Weil der Stadt war bis zum Konkurs 1996 ein wichtiges Unternehmen in Weil der Stadt. In Stuttgart begründet, haben heute die Fortuna Spezialmaschinen GmbH und die Nussbaum Medien Verlagsgruppe ihren Sitz in der Stadt.

Bildung

Die Stadt verfügt über Bildungseinrichtungen, auf denen alle Schulabschlüsse erworben werden können. So vier Grundschulen, eine Grund- und Hauptschule, eine Gemeinschaftsschule, eine Förderschule, Realschule und das Johannes-Kepler-Gymnasium Weil der Stadt. Ferner wirken die Städtische Musikschule, Zweigstelle der Volkshochschule Leonberg und die Landesakademie für Jugendbildung e. V. (in Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg, des Landkreises Böblingen und zahlreicher Jugendverbände).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Bauwerke

In allen fünf Stadtteilen der Stadt gibt es historische Bauwerke, Brunnen und Skulpturen.

Die Altstadt von Weil der Stadt besteht aus drei Teilbereichen. Im unteren Bereich am linken Würmufer, der auf das 14. Jahrhundert zurückgehenden Renninger Vorstadt, haben sich mittelalterliche und frühneuzeitliche Handwerkerhäuser und -läden sowie das Spital mit der Spitalkapelle und ihrem spätgotischen Figurenaltar der Heiligen Sippe Mariens (um 1480), dem barocken Apostel- und dem Nothelferaltar (beide um 1750) sowie dem Arma-Christi-Fresko (aus dem 14. Jahrhundert, wiederentdeckt 1977) erhalten. Die teilweise begehbare Stadtmauer mit vier Wehrtürmen – besonders schön ist der Storchenturm – und dem Königstor umschließt die 1648 vom Stadtbrand weitgehend verschont gebliebene Renninger Vorstadt fast vollständig. Mittelpunkt ist der Viehmarkt mit Brunnen und Kinocenter (Badtorstraße). Am rechten Würmufer befindet sich der Stadtfriedhof mit der Kapelle Sankt Michael (ältester erhaltener Grabstein von 1506).

Der auf einem Hügelausläufer gelegene historische Stadtkern – Keimzelle der ehemaligen Reichsstadt und seit dem 6. Jahrhundert besiedelt – schließt sich unmittelbar westlich an. Sehenswert sind insbesondere die malerische Stuttgarter Straße und der Marktplatz mit dem Rathaus aus der Zeit der Renaissance (1582), dem Alten Rathaus, dem Speidelschen Haus, dem Stadtmuseum, dem Keplermuseum und dem Keplerdenkmal (1870 von August von Kreling), das an zentraler Stelle an den größten Sohn der Stadt, den Astronomen und Mathematiker Johannes Kepler erinnert. Auf die Fastnachtstradition verweist der Narrenbrunnen am Speidelsberg, überdies lohnen das ehemalige Augustinerkloster (1294–1803) mit dem Marienbrunnen sowie der Delphinbrunnen einen Besuch. Über dem Stadtkern erhebt sich das bedeutendste Baudenkmal Weil der Stadts, die ab dem 15. Jahrhundert als Nachfolgerin einer romanischen Basilika errichtete katholische Stadtkirche Sankt Peter und Paul, ein spätgotischer Hallenbau aus regionaltypischem Buntsandstein mit drei Türmen, manieristischem Sakramentshaus (1611), barockem Hochaltar (1700), prunkvoller Kanzel (1742) sowie bemerkenswerter Sakralkunst des 20. Jahrhunderts. Den nordwestlichen Abschluss der Altstadt bildet die Heilig-Kreuz-Kapelle (1739), den westlichen ein weiteres Teilstück der Stadtmauer mit dem Judentor (1534). Außerhalb der historischen Stadtbefestigung steht die neugotische evangelische Brenzkirche (1889), benannt nach dem in Weil der Stadt geborenen württembergischen Reformator Johannes Brenz.

Südlich schließt sich der kleinste und jüngste Teilbereich der Altstadt an, die Furter Vorstadt am Talackerbach, mit der als Galerie und Veranstaltungsort genutzten Wendelinskapelle (15. Jahrhundert) und dem Floriansbrunnen.

Auch in den Stadtteilen finden sich sehenswerte Baudenkmäler. In Merklingen stehen die Remigiuskirche und das frühgotische Steinhaus inmitten einer von Gräben und einem Brückentor eingefassten Kirchenburganlage. Die Cyriakuskirche in Schafhausen besitzt eine wertvolle Rokokokanzel, im höchstgelegenen Stadtteil Münklingen hat sich der Jakobsbrunnen, ein historischer Rastort am Pilgerweg nach Santiago de Compostela erhalten. In Hausen kann die alte fünfbögige Buntsandsteinbrücke über die Würm besichtigt werden.

Kepler-Gesellschaft

Die Kepler-Gesellschaft e. V. ist ein Verein, der sich dem Erbe Johannes Kepler verpflichtet fühlt und die naturwissenschaftliche Bildung fördern will. Der Verein unterhält das Keplermuseum, das Keplerarchiv im Stadtarchiv und die Johannes-Kepler-Sternwarte auf dem Dach des Johannes-Kepler-Gymnasiums. Er betreibt Öffentlichkeitsarbeit, indem er öffentliche Vorträge anbietet, den Kepler-Förderpreis in Kepler-Gymnasien der Europäischen Union verleiht und eine Jugendgruppe betreut. Die Universitäten Tübingen und Stuttgart sind Kooperationspartner der Kepler-Gesellschaft.

Am 2. Juni 2012 eröffnete Weil der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Verein einen nach Johannes Kepler benannten Planetenweg. Der Planetenweg verläuft zwischen Weil der Stadt und dem zur Nachbargemeinde Tiefenbronn gehörigen Teilort Mühlhausen.

Sport

Die Sportvereinigung (Spvgg) Weil der Stadt ist der örtliche Sportverein. Er wurde 1861 gegründet und hat mehr als 1900 Mitglieder. Die Spvgg hat folgende Abteilungen: Breitensport, Faustball, Fußball, Leichtathletik, Schwimmen, Tennis, Tischtennis und Turnen.

Fastnacht

In Weil der Stadt wird jährlich vor dem Aschermittwoch die schwäbisch-alemannische Fastnacht (Fasnet) gefeiert. Das bis ins Mittelalter zurückreichende Fastnachtsbrauchtum wurde erstmals 1656 wiederbelebt, als der Magistrat Fastnachtsspiele, Musik und Tanzvergnügen gestattete. Nach einem Verbot der „Mummerey“ im 18. Jahrhundert blühte das Narrentreiben an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wieder auf. Im Jahre 1863 fand der erste Fastnachtsumzug statt, 1930 der erste Narrensprung der Weiler Narrenzunft „AHA“. Heutzutage nehmen an dem von der Narrenzunft alljährlich am Fastnachtssonntag veranstalteten Fastnachtsumzug über 1000 Maskenträger aus der gesamten Region teil. Es werden Besucherzahlen zwischen 10.000 und 40.000 gezählt.

Da die Stadt bis 1821 zum Bistum Speyer gehörte und nahe der Nordgrenze des schwäbischen Dialektraums liegt, weist die in der schwäbisch-alemannischen Tradition stehende Weiler Fasnet auch einige Einflüsse aus der in der Pfalz beheimateten Form des rheinischen Karnevals auf – ähnlich wie auch die Fastnacht in Neuhausen auf den Fildern, das über Jahrhunderte ebenfalls eine katholische, zu Speyer gehörige Enklave im protestantischen Württemberg war.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

Personen mit Bezug zur Stadt

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Weil der Stadt

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen.

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