Bundesland | Bayern |
Höhe | 326 m |
PLZ | 91126 |
Vorwahl | 09122, 0911 |
Gliederung | 15 Gemeindeteile |
Website | www.schwabach.de |
Oberbürgermeister | Peter Reiß (SPD) |
Schwabach (, ostfränkisch Schwouba) ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Mittelfranken, Bayern. Mit den direkt angrenzenden Großstädten Nürnberg, Fürth und Erlangen bildet Schwabach eine der drei Metropolen in Bayern. Gemeinsam mit ihrem Umland bilden diese Städte die Europäische Metropolregion Nürnberg.
Die Stadt Schwabach liegt im mittelfränkischen Becken. Die Landschaft wird im Süden, Westen und Norden von Wäldern geprägt, die zum großen Teil als Bannwälder ausgewiesen sind. Nach Osten bestimmt die Talaue der Rednitz die Landschaft. Das Rednitztal ist seit 2004 Europäisches Natura-2000-FFH-Schutzgebiet. Die Altstadt selbst liegt in einem flachen Tal zu beiden Seiten der Schwabach, die außerhalb der besiedelten Flächen im Stadtgebiet in die Rednitz mündet, und wird von den anderen Gemeindeteilen umgeben. Im Norden ist die Stadt mit einigen südlichen Stadtteilen Nürnbergs zusammengewachsen. Im Westen, Süden und Osten grenzt Schwabach an den Landkreis Roth.
Die Gemeinde hat 15 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):
Das Gemeindegebiet gliedert sich in sieben Gemarkungen. In Klammern werden das Jahr der Eingliederung in die Stadt Schwabach und die Herkunft (der Name der vorherigen Gemeinde) angegeben.
Außer den heutigen Gemeindeteilen (siehe oben) kamen folgende weitere Gebiete zum Stadtgebiet:
Im Jahr 1117 wurde der Ort als villa Suabach erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Grundwort und dessen Bestimmungswort der Stammesname swāb (= Alemanne) ist. Am Flussgebiet siedelten also ursprünglich Alemannen.
1303 wurde Schwabach erstmals als Markt bezeichnet, 1375 erhielt sie die Stadtrechte.
Die bekannte Schwabacher Schrift, genannt Schwabacher, entwickelte sich um das Jahr 1470 als eine neue Schrifttype. Sie wurde zu einer Variante der gebrochenen Schriften, die als Schrifttype der ersten gedruckten Lutherbibeln äußerst populär wurde.
Im Jahr 1505 wurde Barbara Schwab in Schwabach als erste angebliche Hexe verhaftet, gefoltert und hingerichtet. Im Zuge der Hexenverfolgung im Markgraftum Brandenburg-Ansbach wurden in Schwabach 1592 fünf weitere Frauen wegen vermeintlicher Hexerei hingerichtet.
Der spätgotische Bildhauer Adam Kraft wurde am 21. Januar 1509 in Schwabach beigesetzt. Er ist namensstiftend für eines der Schwabacher Gymnasien.
Die Reformation kehrte in Schwabach mit der Einführung der Brandenburgisch-Nürnbergischen Kirchenordnung im Jahr 1528 ein.
Im Gasthaus Goldener Stern, am Marktplatz gelegen, wurden die Schwabacher Artikel von Philipp Melanchthon während eines Konventes vom 6. bis 19. Oktober 1529 zwischen den Abgesandten des Markgrafen Georgs von Brandenburg-Ansbach und denen des Rates der Stadt Nürnberg unter Mitwirkung Martin Luthers verfasst. Diese 17 Artikel bilden zusammen mit den Torgauer Artikeln eine Grundlage der Confessio Augustana. Wegen der Bedeutung für die Reformation wurde Schwabach 2015 der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Schwabach am 1. Juli 1632 von den Truppen Wallensteins eingenommen. Während der fünftägigen Plünderung zerstörte die Soldateska einen Großteil der Stadt. Die Müllerstochter Anna Wolf dokumentierte diesen Angriff. Später, so erzählen die Chroniken, sei Schwabach so zerstört und menschenverlassen gewesen, dass auf den Straßen das Gras wuchs.
Nach dem Krieg fanden zunächst österreichische und oberpfälzische Glaubensflüchtlinge, dann ab 1686 Hugenotten aus Frankreich Aufnahme in der Stadt. Letztere durften sich in der Boxlohe ein eigenes Kirchlein, die „Franzosenkirche“, bauen.
1709 wurde der Postkurs in der Württembergischen Land=Post=Ordnung von Stuttgart, über Beutelsbach/Heppach, Schorndorf, Gmünd, Ellwangen und Schwabach nach Nürnberg festgelegt. Von der Bedeutung zeugt noch das Haus Zur goldenen Gans am Marktplatz als ehemaliger Posthof.
1768 wurde die Alte Linde erstmals erwähnt.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Schwabach 484 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Grundherren waren das Stadtrichteramt Schwabach (479 Anwesen: 355 Häuser, 55 Halbhäuser, 11 Häuser mit Backrecht, 34 Häuser mit Braurecht, 11 Tafernwirtschaften, 3 Gastwirtschaften, 4 Schmieden, 2 Mahlmühlen, 1 Mahl-, Nadel-, Schor- und Papiermühle, 2 Leonische Drahtfabriken, 2 Kattunfabriken, 1 Ziegelhütte), die Frauentraut’sche Stiftung (1 Gastwirtschaft, 1 Haus) und das Amt Katzwang des Klosteramtes Ebrach (1 Ganzhof, 1 Widemgut-Ganzhof mit Braurecht, 1 Haus). Neben den Anwesen gab es noch
Am 5. November 1797 übernachtete Johann Wolfgang von Goethe im ältesten Gasthof der Stadt „Zum weißen Lamm“, weil es ihm in der „Goldenen Gans“ zu teuer war. Im Jahr 1547 wurde im Gasthof „Goldene Gans“ für kurze Zeit Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen gefangen gehalten. Seitdem heißt das Gebäude am Marktplatz Fürstenherberge, ebenso war auch Landgraf Philipp von Hessen dort nicht freiwillig untergebracht. Später logierten hier die Markgrafen von Ansbach, der schwedische König Gustav Adolf und der kaiserliche Feldherr Wallenstein. Im Hof findet man – typisch für die Gasthäuser und Posthöfe der damaligen Zeit – die ehemaligen gewölbten Pferdestallungen, denn die Fürstenherberge diente auch als kaiserliche Posthalterei bis zur Fertigstellung der Ludwig-Süd-Nord-Bahn im Jahr 1849.
1806 wurde Schwabach, das seit 1500 auch im Fränkischen Reichskreis lag, mit der Markgrafschaft Ansbach, im Zuge der Neuordnung Europas unter Napoleon bayerisch, nachdem es seit 1792 kurzzeitig preußisch gewesen war. Im Vertrag von Schönbrunn vom 15. Dezember 1805 musste Preußen das Fürstentum Ansbach-Bayreuth vorher noch im Tausch gegen das Kurfürstentum Hannover an Frankreich abgeben, bis es am 1. Januar 1806 an das neue Königreich Bayern verkauft wurde.
Schwabach hatte bis 1912 einen Türmer.
1934/1935 wurde Schwabach mit der „Auf der Reit“-Kaserne Garnisonsstadt. Zu den Mitbegründern der NSDAP-Ortsgruppe in Schwabach gehörte der am Lehrerseminar in Schwabach ausgebildete und kurze Zeit als Lehrer und SA-Mitglied in Schwabach tätige Fritz Schöller, welcher dann in Neustadt an der Aisch eine von Julius Streicher begünstigte überregionale Karriere bis zum stellvertretenden Gaupropagandaleiter (1934) begann. Im Zweiten Weltkrieg wurde Schwabach daher erstmals bereits am 13. Oktober 1941 von 0:45 bis 2:00 Uhr bombardiert. Dabei gab es 11 Todesopfer. Die letzten Bomben fielen am 18. April 1945, während bereits die Schlacht um Nürnberg tobte. Durch die Kapitulation am 19. April 1945 entging Schwabach der Zerstörung.
Das Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945 verzeichnet namentlich 10 Opfer unter den Einwohnern Schwabachs.
Die Kaserne wurde nach Kriegsende von der US Army genutzt und in O’Brien Barracks umbenannt. 1969 fand im Schwabacher Markgrafensaal ein Bundesparteitag der NPD statt. 1992 zogen die amerikanischen Streitkräfte ab, und das weitläufige Gelände wurde an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben. Heute beherbergt es ein gemischtes Wohn- und Gewerbegebiet mit Gründerzentrum.Bis zur Kreisgebietsreform, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat, war Schwabach Sitz des gleichnamigen Landkreises Schwabach, von dem die kreisfreie Stadt komplett umgeben war.
Die Sanierung der Altstadt wurde im Jahr 1979 mit der Verleihung der Europa-Nostra-Medaille gewürdigt. Durch die Kreisgebietsreform verlor die Stadt ihren Status als Kreisstadt und wurde (durch die Eingemeindung ehemaliger Gemeinden des Landkreises Schwabach nach Nürnberg und Schwabach) zur direkten Nachbarstadt Nürnbergs. Sie gehört zur mittelfränkischen Städteachse Nürnberg-Fürth-Erlangen-Schwabach mit vier direkt aneinandergrenzenden kreisfreien Städten.
2012 fand in Schwabach der 7. Tag der Franken statt, der unter dem Motto „Frauen in Franken“ stand.
Seit 2015 darf sich Schwabach „Fairtrade-Stadt“ nennen. Aufgrund des Engagements vieler Einzelpersonen, großer und kleiner Geschäfte, Schulen und Kirchengemeinden, durch Verkauf von Fair-Trade Produkten, die Lebensbedingungen im globalen Süden zu verbessern.
Im Jahr 2017 feierte Schwabach sein 900-jähriges Jubiläum mit zahlreichen Festen, Kulturveranstaltungen und Sonderausstellungen.
Da in Schwabach, neben den Steuern für das Markgraftum Ansbach, auch Beiträge für den Fränkischen Kreis einbezahlt werden konnten, führte die Stadt den Titel einer Haupt-, Lege- und Münzstadt des Fränkischen Kreises, den sie bis zur Abdankung Markgraf Alexanders 1791 behielt. Es gab daher in über 350 Jahren (mit Unterbrechungen) insgesamt vier Münzstätten in Schwabach:
Die erste Münzstätte wurde ab 1434 bis 1437 geschaffen, veranlasst von Markgraf Friedrich I. (1397–1440), der hier Groschen, einseitige Pfennige und Heller prägen ließ. Diese Münzstätte befand sich vermutlich im damaligen Anwesen des Schwabacher Bürgers Stephan Pair (als Vermieter) unter Münzmeister Erhard Wendelsteiner (Mieter). Nach dem Schwabacher Häuserplan aus dem Jahr 1739 hatte dieses Anwesen die offizielle Bezeichnung „hinter der Stadtkirche Nr. 52“, was dem heutigen, aber erst nach 1941 neu erbauten Anwesen Martin-Luther-Platz 11 entspricht.
Die zweite Münzstätte Schwabachs wurde ab 1470 unter Markgraf Albrecht Achilles im sogenannten Oberamtshaus (heute Königsplatz 21), vorwiegend in den Rückgebäuden innerhalb eines großen Grundstücks, das sich bis zur südlichen Mauerstraße, also nach Süden fast bis an die Stadtmauer erstreckte, in Betrieb genommen.
Markgraf Georg hatte eine sehr umfangreiche Prägetätigkeit geplant. Deshalb ließ er 1529 eine neue, noch leistungsfähigere (dritte) Münzstätte errichten, die schräg gegenüber dem bisherigen Oberamts-Komplex lag. Sie umfasste die Gebäude, die im Schwabacher Stadtplan von 1739 im damaligen, sehr schmalen Kirchbauern-Gässlein als Nr. 48 und 49 eingezeichnet sind (heute Martin-Luther-Platz 17). Diese Münzstätte wurde 1581 geschlossen.
Unter Markgraf Johann Friedrich wurde, am 30. Juli 1675 eine neue, d. h. die vierte Münzstätte in Schwabach eröffnet, nun in der heutigen Münzgasse 5. Nach einem weiteren Umbau 1733/34 erfolgten dort Prägungen bis 1791 für die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, ab 1791 für den König in Preußen. 1795 wurde diese letzte Münzstätte für immer geschlossen.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Ottersdorf eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kamen die Gemeinde Penzendorf und Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Wolkersdorf hinzu. Seit der Kreisgebietsreform ist das Schwabacher Kennzeichen SC eines der neun seltensten Kennzeichen Deutschlands.
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Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Stadt von 34.217 auf 40.792 um 6.575 Einwohner bzw. um 19,2 %.
Gemäß dem Zensus 2011 waren 40,8 % der Einwohner evangelisch, 29,5 % römisch-katholisch und 29,7 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an, waren ohne Bekenntnis oder verblieben ohne Angabe. Mit Stand vom 31. Dezember 2021 waren von den Einwohner 32,6 % evangelisch, 23,7 % katholisch und 43,7 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren ohne Bekenntnis.Im Jahr 2018 waren von den Einwohner 35,1 % evangelisch, 25,6 % katholisch und 39,3 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.
Neben den der römisch-katholischen oder evangelischen Kirche angehörigen Glaubensgemeinschaften gibt es in Schwabach auch eine griechisch-orthodoxe, eine evangelisch-methodistische und eine neuapostolische Kirche. Weiter befinden sich in Schwabach auch zwei Baptistenkirchen, eine davon rumänisch. Die Zeugen Jehovas haben in Schwabach einen Königreichssaal. In der Stadt befinden sich außerdem zwei Moscheen, die der DİTİB zugehörige „Goldene Moschee“ und eine „Hak Yol Camii“ benannte Moschee der IGMG.
Die Sozialdemokraten (SPD) stellten von 1945 bis 2008 und wieder ab 2020 den Oberbürgermeister sowie bis 2002 die größte Stadtratsfraktion. Seit den Kommunalwahlen 2008 ist die CSU die stärkste politische Partei in Schwabach.
Das Ergebnis der Kommunalwahl vom 15. März 2020 führte bei einer Wahlbeteiligung von 52,6 % zu folgender Sitzverteilung:
Partei | CSU | SPD | Grüne | FDP | FW | Linke | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Sitze | 14 | 10 | 10 | 2 | 3 | 1 | 40 |
G/V | − 4 | − 1 | + 4 | + 1 | − 1 | + 1 | – |
Sitze aktuell | 16 | 11 | 9 | 0 | 4 | 0 | 40 |
Die Stadtpolitik Schwabachs ist seit 1945 durch eine relativ große Kontinuität gekennzeichnet. Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis 2008 regierten nur zwei Oberbürgermeister. Hartwig Reimann war bei Dienstantritt der jüngste, am Ende seiner Amtszeit der dienstälteste Oberbürgermeister einer kreisfreien Stadt in Bayern. Sein Nachfolger Matthias Thürauf war bei Amtsantritt 2008 ebenfalls der jüngste Oberbürgermeister einer kreisfreien Stadt in Bayern.Bei den Stichwahlen zur Kommunalwahl am 29. März 2020 wurde Peter Reiß (SPD) zum neuen Oberbürgermeister gewählt. Er trat sein Amt am 1. Mai 2020 an und löste damit Matthias Thürauf (CSU) ab, der nicht mehr zur Wahl angetreten war. Reiß ist damit der bisher jüngste Oberbürgermeister Schwabachs und derzeit auch der jüngste Oberbürgermeister einer kreisfreien Stadt in Bayern.
Bei der Oberbürgermeister-Stichwahl am 29. März entfielen nach dem amtlichen Endergebnis auf Peter Reiß 10.331 Stimmen und damit 53,7 Prozent. Mitbewerber Michael Fraas (CSU) erhielt 8.922 Stimmen (46,3 Prozent).
Peter Reiß folgte auf Hans Hocheder (SPD, im Amt von 1948 bis 1970), Hartwig Reimann (SPD, 1970 bis 2008) und Thürauf (2008 bis 2020). Damit ist er der vierte Schwabacher Oberbürgermeister seit dem Zweiten Weltkrieg.
Bei der konstituierenden Sitzung des neuen Stadtrates am 8. Mai 2020 wurde Emil Heinlein (CSU) zum Zweiten Bürgermeister gewählt und Petra Novotny (Bündnis 90/Die Grünen) zur Dritten Bürgermeisterin.
Die Stadtverwaltung verfügt über mehrere Amtsgebäude im Stadtgebiet, auf die folgende Referate verteilt sind:
Wappen
GemeindeflaggeDie Gemeindeflagge ist weiß-rot.
Das in der ehemaligen Kaserne untergebrachte Museum besitzt eine Sammlung über das heimische Handwerk und Gewerbe sowie über die ansässigen Zünfte. Eine eigene Abteilung bildet das von Carl Wenglein, dem Gründer des Weltbundes für Natur- und Vogelschutz, zusammengetragene Eiermuseum (mit seltenem Fabergé-Ei). Eine Spezialsammlung umfasst völkerkundliche Antiquitäten aus der ehemaligen deutschen Kolonie Ostafrika (Waffen, Schmuck, Textilien und afrikanische Gebrauchsgegenstände).Seit 20. November 2005 präsentiert das Stadtmuseum eine Spezialsammlung von Spielwaren der Firma Fleischmann auf 800 m².Eine weitere Sektion befasst sich mit der Geschichte der US Army in der Stadt von 1945 bis 1992. Erweitert wurde das Museum vom Nürnberger Architekturbüro Niederwöhrmeier + Kief.
Das Jüdische Museum Franken in Schwabach wurde Anfang Juni 2015 eröffnet. Das Museum befindet sich in einem ehemals jüdischen Wohnhaus in der Synagogengasse. In ihm wurde eine Laubhütte mit eindrucksvoller Wandmalerei aus spätbarocker Zeit entdeckt. Zum musealen Raum hat das Jüdische Museum Franken auch die Synagogengasse und die umliegenden Gassen erklärt: viele historische Gebäude wie etwa Synagoge, Rabbinerhaus, Lehrhaus und Wohnhäuser von Rabbinern und jüdischen Hoffaktoren und Familien sind erhalten geblieben, u. a. auch das Haus des Ur-Ur-Großvaters von Karl Marx.
Der Künstlerbund Schwabach e. V. verwaltet die Städtische Galerie im Bürgerhaus. Schwabach verfügt auch über eine Marionettenbühne.
In Schwabach gibt es zwölf ausgewiesene Landschaftsschutzgebiete und ein ausgewiesenes FFH-Gebiet. (Stand März 2016)
Im Jahre 2016 erbrachte Schwabach, innerhalb der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,380 Milliarden €. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 34.015 € (Bayern: 44.215 €, Deutschland 38.180 €). In der Stadt gab es 2016 ca. 22.500 erwerbstätige Personen. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 3,1 %.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte die kreisfreie Stadt Schwabach Platz 81 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „hohen Zukunftschancen“.
Berühmt ist Schwabach für seine Goldschläger und das von ihnen produzierte und weltweit exportierte Blattgold. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten weltweit sind mit Schwabacher Blattgold überzogen, darunter:
In früheren Jahrhunderten bestimmten vor allem Handwerker, wie etwa Bierbrauer und Goldschläger sowie erste Industriebetriebe in der Nadelherstellung und Drahtzieherei das wirtschaftliche Geschehen. Heute ist für die Stadt ein breites, vor allem im Mittelstand angesiedeltes Spektrum an Produktions-, Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben charakteristisch. Viele dieser Betriebe arbeiten in Marktnischen, in denen sie zum Teil bundesweit Marktführerschaft errungen haben. Ein Beispiel ist die Maschinenfabrik Niehoff, die Maschinen für die Draht- und Kabelindustrie herstellt oder die Firma Heidolph Instruments, die Laborgeräte herstellt, unter anderem für die Chemie- und Pharmaindustrie. Seit über 100 Jahren ist auch die Ribe Gruppe in Schwabach ortsansässig. Sie entwickelt und fertigt Verbindungselemente, technische Federn, Anlagentechnik und Elektroarmaturen für den internationalen Markt. In Schwabach war der Hauptsitz von Apollo-Optik, die 2011 der niederländischen GrandVision B.V.-Gruppe eingegliedert wurde. Das Textilunternehmen mister*lady verlegte seinen Hauptsitz, inklusive Verteilzentrum 2015 in den Gewerbepark West.
Neben dem Adam-Kraft-Gymnasium existiert das musische Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium in Schwabach. Die Stadt unterhält eine städtische Wirtschaftsschule. Der Staat ist mit der Hermann-Stamm-Realschule, einer Fachoberschule (FOS) und einer Berufsschule in der Stadt vertreten. Daneben existieren zwei Haupt- und vier Grundschulen. Mit dem Sonderpädagogischen Förderzentrum SFZ („Schule am Museum“) und der Hans-Peter-Ruf-Schule der Lebenshilfe Schwabach-Roth ist der Förderschulbereich abgedeckt. Außerdem in Schwabach angesiedelt sind die Adolph-von-Henselt-Musikschule und die Volkshochschule Schwabach.
Im Stadtgebiet gibt es 17 Kindergärten verschiedener Träger.
Das Stadtkrankenhaus Schwabach bietet 200 Planbetten und besitzt Fachabteilungen für Innere Medizin, Unfall- und Allgemeinchirurgie, Anästhesiologie und die Belegabteilung Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Seit 2015 gibt es keine Gynäkologie und Geburtshilfe mehr. Dem Haus angeschlossen sind eine Berufsfachschule für Krankenpflege und eine Berufsfachschule für Physiotherapie und Massage (Träger: DEB Deutsches Erwachsenen-Bildungswerk).
Es gibt zwei Bäder in Schwabach. Das Parkbad mit historischem Biergarten und uraltem Baumbestand in den Sommermonaten sowie für die ambitionierten Sportler das Hallenbad in den Wintermonaten.
Schwabach besitzt viele verschiedene Institutionen, darunter sind zum Beispiel Behörden, wie das Amtsgericht, das Finanzamt, die Regionalabteilung Nord des Landesamts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung und das Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Schwabach mit Außenstelle in Weißenburg. Des Weiteren gibt es verschiedene Polizeistellen, darunter die Kriminalpolizeiinspektion Schwabach, die Polizeiinspektion und die Wasserschutzpolizei, Zentralstelle Bayern, Teil des Polizeipräsidiums Mittelfranken der bayerischen Polizei.
Mit dem Bahnhof an der Bahnstrecke Treuchtlingen–Nürnberg hat die Stadt eine Anbindung an den Regionalverkehr und die Linie S2 der S-Bahn Nürnberg verkehrt in der Hauptverkehrszeit im 20-Minuten-Takt auf eigenen Gleisen bis Roth/Nürnberg. Sie bedient neben dem Bahnhof Schwabach auch den Haltepunkt in Schwabach-Limbach. Des Weiteren gibt es Stadtbuslinien für die Schwabacher Innenstadt sowie eine Nürnberger Stadtbuslinie nach Nürnberg-Röthenbach, dort besteht Anschluss an die Nürnberger U-Bahn. In der Nacht verbinden am Wochenende und vor Feiertagen jeweils stündlich die S-Bahn und die NightLiner-Linie N61 Nürnberg mit Schwabach. Im Februar 2024 wurde das AST-Angebot Lotti eingeführt.
Die Autobahn A 6 durchquert das Stadtgebiet im Süden und hat die zwei Anschlussstellen Schwabach-West und Schwabach-Süd. Weitere Verbindungen bestehen durch die Bundesstraßen 2 und 466. Erwähnenswert ist, dass es im Jahr 2011 in Schwabach keinen einzigen Verkehrstoten gab.
Ferner sind der Rhein-Main-Donau-Kanal nahe der östlichen Stadtgrenze und der 10 km südlich liegende Flugplatz Schwabach zu nennen.
Durch Schwabach verläuft der Jakobsweg Nürnberg-Bodensee und der Fernwanderweg Dr.-Fritz-Linnert-Weg. Die beide Fernwanderwege Rangau-Ostweg und Zollernweg starten in Schwabach.
Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von den Stadtwerken Schwabach übernommen. Das Trinkwasser für Schwabach stammt aus Grund- und Quellwasser. Das Quellwasser wird aus der Friedrichquelle, der Luitpold- und der Alexanderquelle gewonnen, das Grundwasser wird von zwölf Tiefbrunnen gefördert. Die Aufbereitung erfolgt in fünf Wasserwerken. Unter anderem ist eine Enteisenung und Entmanganung nötig.
Im Anschluss an die Aufbereitung wird das Wasser in das 188 Kilometer lange Leitungsnetz abgegeben. Hier sind fünf Hochbehälter zwischengeschaltet, die der Druckerhaltung im Netz dienen und auch Verbrauchsspitzen ausgleichen. Insgesamt beträgt die Abgabe der Stadtwerke 2 Mio. m3 im Jahr. Jeder Schwabacher verbraucht ca. 125 Liter pro Tag, was leicht unter dem Bundesdurchschnitt von 127 Litern liegt. Der Anschlussgrad an das Trinkwassernetz liegt in Schwabach bei 99,9 Prozent.
Mit einer Gesamthärte zwischen 11,0 und 15,0 °dH fällt das Wasser in den Härtebereich „mittel“ bzw. „hart“.
Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt in den Zuständigkeitsbereich der Stadt. 99,6 % der Stadtbewohner waren 2016 an die Kanalisation angeschlossen. Sie hat im Ortsgebiet eine Länge von 186 Kilometern und ist überwiegend im Mischsystem angelegt. Das Abwasser wird seit 1995 in der zentralen Kläranlage gereinigt. Sie ist für 95.000 Einwohnerwerte ausgelegt und behandelt etwa 4 Mio. m3 Abwasser jährlich im Belebtschlammverfahren. Das gereinigte Abwasser wird in die Rednitz eingeleitet. Der anfallende Klärschlamm wird verfault, entwässert und anschließend verbrannt. Das bei der Faulung entstehende Klärgas wird zur Strom- und Wärmeerzeugung in zwei Blockheizkraftwerken verwendet.
In Schwabach wurden im Jahr 2014 acht Stolpersteine für Menschen verlegt, die vom NS-Regime verfolgt wurden, darunter der Fabrikant Walter Tuchmann (1891–1942) und der Rabbiner Salomon Mannes (1871–1960), die beide in die Emigration gezwungen worden waren. (Siehe oben zum Gedenkbuch)
Schwabach war in der Vergangenheit mehrfach Ausrichtungsort für diverse Parteitage oder Nominierungsveranstaltungen bayerischer Parteien. Schwabach rückte 1969 in den Fokus der bundesweiten medialen Aufmerksamkeit, als der Parteitag der NPD im lokalen Markgrafensaal ausgerichtet wurde. Die Veranstaltung hätte ursprünglich in Bayreuth stattfinden sollen, die Stadt verhinderte die Versammlung jedoch. Der damalige Bürgermeister Hocheder erlaubte die Veranstaltung schließlich, was massive Kritik nach sich zog. Diese gipfelte darin, dass einzelne Politiker einen Antrag auf amtsärztliche Untersuchung seiner Dienstfähigkeit stellten. Dieser wurde jedoch abgelehnt.
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Schwabach
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