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Gemeinde Salem
Leutkircher Straße 1
88682 Salem

http://www.salem-baden.de

Salem (Baden)

160pxAbb. 1 Wappen von Salem (Baden)
Basisdaten
BundeslandBaden-Württemberg
Höhe440 m
PLZ88682
Vorwahl07553, 07554, 07544, 07556
Websitewww.salem-baden.de
BürgermeisterManfred Härle (CDU)

Salem ist eine Gemeinde im südlichen Baden-Württemberg im Bodenseekreis. Der Gemeinde wurde das Prädikat staatlich anerkannter Erholungsort verliehen.

Geographie

Geographische Lage

Die Gemeinde liegt etwa neun Kilometer östlich von Überlingen und zehn Kilometer nordöstlich von Meersburg im Linzgau im Hinterland des Bodensees, hauptsächlich im Tal der Salemer Aach. Der Ortsteil Oberstenweiler liegt auf einem Nebengipfel des Gehrenbergs auf bis zu 600 m Höhe. Die Gemarkungsfläche umfasst 62,70 km².

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt an Überlingen, Meersburg, Bermatingen, Heiligenberg, Deggenhausertal, Frickingen und Uhldingen-Mühlhofen.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Salem besteht aus elf Teilorten:

Wappen Ortsteil Einwohner
(Stand: 31. Dezember 2021)
Fläche
(Stand: 31. Dezember 2021)
Salem
mit dem Dorf Stefansfeld sowie den Höfen Forsterhof, Schwandorferhof und Spitznagelhof
1710 744 ha 7.439.778 m²
Beuren
mit dem Dorf Altenbeuren, dem Weiler Bächen, den Häusern Aspen, Binzwangen, Faßler, Holdern, Im Tiefenweg, Kaltenbrunnen und Trillenbühl, dem Hof Ölmühle sowie den Wüstungen Merwangen und Togerbach
1697 888 ha 8.882.136 m²
Buggensegel
mit den Häusern Im Bremgarten und In den Rubäckern sowie dem Höfe Wehhausen
343 361 ha 3.609.393 m²
Grasbeuren
mit den Häusern Grasbeuren Bahnstation, In der Kürze und In der Roggenbreite
376 347 ha 3.466.822 m²
Mimmenhausen
mit dem Haus Killenberg sowie der Wüstung Banzenreute
3734 628 ha 6.281.219 m²
Mittelstenweiler
mit dem Dorf Unterstenweiler sowie dem Haus Roter Torkel
692 314 ha 3.144.257 m²
Neufrach
mit dem Weiler Leutkirch und Haberstenweiler, den Höfen Beim steinernen Brückle, Birkenweiler, dem Fischerhaus, den Häusern Leimgrube, Mimmenhausen-Neufrach Bahnstation, Mimmenhausen Bahnstation, Mittelstenweiler Bahnstation, Tobelhof und Wespach sowie den Wüstungen Geroldshaldum und Herwigiswilare
2482 1030 ha 10.297.265 m²
Oberstenweiler
mit dem Hof Rimpertsweiler
325 324 ha 3.244.134 m²
Rickenbachmit dem Rickenhof 235 171 ha 1.706.179 m²
Tüfingen
mit dem Weiler Baufnang, den Häusern Im Strohschneider, dem Berghof und Ralzhof sowie den Höfen Im Vogelsang, Mendlishausen
303 911 ha 9.113.922 m²
Weildorf
mit dem Zinken Im Kogenwinkel, dem Hof Schapbuch sowie der Wüstung Rustingsberg
785 551 ha 5.513.321 m²

Schutzgebiete

In Salem liegen das Naturschutzgebiet Schwarzer Graben und das Landschaftsschutzgebiet Salem-Killenweiher sowie Teile der Landschaftsschutzgebiete Lippertsreuter Umland und Bodenseeufer. Darüber hinaus liegen auf dem Gemeindegebiet mehrere Teilgebiete der FFH-Gebiete Bodenseehinterland zwischen Salem und Markdorf und Bodensee Hinterland bei Überlingen sowie des Vogelschutzgebiets Salemer Klosterweiher und fünf Wasserschutzgebiete.

Geschichte

Für eine ausführliche Geschichte des Klosters siehe den Artikel Reichsabtei Salem.

Bis zum 19. Jahrhundert

Die Gegend war mindestens seit der Bronzezeit besiedelt. Ab dem 3. Jahrhundert gründeten Alemannen, später auch zuziehende Franken mehrere Dörfer, darunter die kleine Siedlung Salemanneswilare (später Salmannsweiler).

Hier gründete 1137 der Orden der Zisterzienser das Kloster Salem. Es wurde schnell in den Rang einer Reichsabtei erhoben und gewann 1178 noch größere Unabhängigkeit, als es durch Papst Alexander III. direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt wurde.Das Kloster in Salemanneswilare erhielt den geistlichen Namen „Salem“ nach dem biblischen „Ort des Friedens“. Die Namen Salem und Salmannsweiler wurden bis ins 18. Jahrhundert gleichwertig nebeneinander benutzt.

Das Kloster brachte es durch Zuwendungen, Schenkungen und eigenen Handel bald zu Grundbesitz und außergewöhnlichem Wohlstand und gewann weit über die Region hinaus an Bedeutung.

Von etwa 1285 bis 1425 wurde das bis heute erhaltene hochgotische Salemer Münster errichtet. 1595 wurde der Abtei das Generalvikariat über alle Zisterzienserklöster in Süddeutschland übertragen. 1637 erhielt sie durch einen Vertrag mit dem Fürstenhaus Fürstenberg auch die Grafschaftsrechte und damit die volle Landeshoheit über das Salemer Gebiet.

Im 17. Jahrhundert musste das Kloster schwere Rückschläge verkraften. Vom Dreißigjährigen Krieg, der Tod und Verwüstung über ganze Landstriche brachte, erholte es sich nur langsam. 1697 vernichtete ein Feuer nicht nur die meisten Gebäude, sondern zudem zahlreiche im Besitz der Abtei befindliche Kunstschätze.

In der Folgezeit entstanden unter dem Baumeister Franz Beer aus Vorarlberg die bis heute erhaltenen Barockbauten, und das Reichsstift erlebte einen glanzvollen Wiederaufstieg. Unter anderem gründete Abt Anselm II. Schwab 1749 eine Waisenkasse, die als erste Sparkasse Deutschlands gilt. Anselm ließ auch die Wallfahrtskirche Birnau am Bodenseeufer errichten.

Die große Zeit des Klosters endete mit dem Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803. Es wurde säkularisiert, das Territorium fiel an die Markgrafschaft Baden. Fortan war Salem politisch nur noch von regionaler Bedeutung. Die Säkularisation ließ 1804 jedoch den weltlichen Namen Salmannsweiler in Vergessenheit geraten und machte den geistlichen Namen Salem zum Ortsnamen der Gemeinde.

Eingemeindungen

Die heutige Gemeinde wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg am 1. April 1972 durch die Vereinigung der Gemeinden Salem, Buggensegel, Mimmenhausen, Mittelstenweiler, Neufrach, Rickenbach, Tüfingen und Weildorf neu gebildet. Am 1. Januar 1973 wurden Oberstenweiler und Grasbeuren eingemeindet. Die Eingemeindung von Beuren erfolgte am 1. Januar 1975.

Der Kernort Salem und alle Ortsteile gehörten bis zum 1. Januar 1973 dem Landkreis Überlingen an.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahlen
30. Juni 1976 6.800
30. März 1980 7.676
30. Juni 1985 8.607
30. Juni 1990 9.273
30. Juni 1995 10.321
30. Juni 2000 10.986
30. Juni 2005 11.152
30. Juni 2010 11.166
30. Juni 2015 11.471
30. Juni 2019 11.625

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Salem besteht aus den 22 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis (mit Vergleichszahlen der Wahl 2019):

Parteien und Wählergemeinschaften %
2024
Sitze
2024
%
2019
Sitze
2019
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 30,30 7 28,8 6
FW Freie Wähler Oberteuringen 22,26 5 25,7 6
GOL Grüne offene Liste 20,70 4 27,7 6
FDP Freie Demokratische Partei 12,48 3 9,4 2
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 5,23 1 8,4 2
FBS Freie Bürgerliste Salem 9,03 2
Gesamt 100 % 22 100 % 22
Wahlbeteiligung 66,65 % 67,5 %

Verwaltung

Salem hat sich mit den Gemeinden Frickingen und Heiligenberg zu einem Gemeindeverwaltungsverband zusammengeschlossen.

Bürgermeister

Seit 2004 ist Manfred Härle Bürgermeister von Salem. Am 30. September 2012 wurde er mit 92,7 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang, bei einer Wahlbeteiligung von 33,9 Prozent, wiedergewählt; er war der einzige Kandidat für das Amt. Am 27. September 2020 wurde Härle mit 50,3 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 58,3 % in seine dritte Amtszeit gewählt. Härle, der als Parteiloser antrat, war von 2001 bis 2004 Bürgermeister von Talheim im Landkreis Tuttlingen. Am 1. November 2004 trat er sein Amt an; die offizielle Amtseinführung erfolgte am 8. November 2004.

Wappen

Gemeindepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Bauwerke

Freizeit und Sport

Im Sommer zieht das Freibad am Schlosssee Badegäste aus der ganzen Region an. Hinzu kommen eine Tennisanlage nebst Halle, ein Fußball- und Leichtathletikstadion, Sportplätze, Sporthallen und Proberäume für Vereine.

Vereine

Salem hat über 100 Vereine, einschließlich zahlreicher Narrenvereine.

Regelmäßige Veranstaltungen

Auf dem Freibadgelände findet jedes erste Sommerferienwochenende das Schloßseefest Salem, eine der größten Open-Air-Veranstaltungen der Bodenseeregion, statt. Dessen Höhepunkt ist ein Klang-Kunstfeuerwerk am Samstagabend über dem Schlosssee. Bei großen Freiluft-Konzerten auf dem Schlossgelände treten internationale Künstler auf.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Wirtschaft in Salem ist durch kleine Unternehmen und Handwerksbetriebe geprägt. Ein bedeutender Anteil der Arbeitnehmer arbeitet nicht in Salem, sondert pendelt in die größeren Städte der Region. Die Firmen Hermann Schwelling Maschinenbau und die Advanced Space Power Equipment GmbH haben ihren Sitz in Salem. Durch den Gewerbepark Salem wird versucht, neue Arbeitsplätze in der Gemeinde zu schaffen.

Im Gewerbegebiet Neufrach befinden sich auch etliche High-Tech-Unternehmen sowie ein Gewerbepark.

Mit der Sparkasse Salem-Heiligenberg verfügt die Gemeinde über die älteste Sparkasse Deutschlands. Sie wurde 1749 von Abt Anselm II. gegründet. Zum 1. August 1975 wurde die damalige Bezirkssparkasse Salem mit der Bezirkssparkasse Heiligenberg zur heutigen Sparkasse Salem-Heiligenberg fusioniert.

In der Gemeinde Salem gibt es 115 Kleinbrenner (Stand: Dezember 2011).

Verkehr

Seit 1901 ist Salem durch die Bahnstrecke Stahringen–Friedrichshafen an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Es bestehen stündliche Verbindungen nach Markdorf und Friedrichshafen im Osten sowie Überlingen, Radolfzell und Singen im Westen. Die Gemeinde gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an. Die Bahnstrecke nach Frickingen ist stillgelegt und abgebaut.

Bildung

Salem ist überregional bekannt durch die wohl berühmteste Privatschule Deutschlands: Das Internat Schule Schloss Salem wurde am 14. April 1920 durch den Reformpädagogen Kurt Hahn und Prinz Max von Baden gegründet und steht unter der Schirmherrschaft des jeweiligen baden-württembergischen Kultusministers.

Direkt am Schlosssee befindet sich das 1976 eröffnete Bildungszentrum Salem, in dem auch eine Gemeinschaftsschule ist.

Die Teilorte Mimmenhausen, Neufrach und Beuren haben jeweils eine eigene Grundschule, in Stefansfeld befindet sich eine öffentliche Förderschule mit angeschlossener Beratungsstelle für Frühförderung. Die Fritz-Baur-Grundschule ist nach Fritz Baur, damaligem Bürgermeister der selbstständigen Gemeinde Mimmenhausen zur Gemeindereform in Baden-Württemberg benannt.

In Buggensegel ist der Sitz der Sonnenbergschule Schule für geistig Behinderte.

Zudem befindet sich im Teilort Weildorf die Musikschule der Gemeinde im ehemaligen Schulgebäude.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten mit Verbindung zur Gemeinde

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Salem (Baden)

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