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Landeshauptstadt Saarbrücken
Stadtbezirk Dudweiler
Der Bezirksbürgermeister
Rathausstr. 5
66125 Saarbrücken-Dudweiler

http://www.saarbruecken.de/de/rathaus/stadtpolitik/bezirksraete_und_bezirksbuergermeister/stadtbezirk_dudweiler

Dudweiler

Dudweiler ist seit dem 1. Januar 1974 ein Stadtteil der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken und hat 27.380 Einwohner (Stand August 2020) auf einer Fläche von 1.670 Hektar. Zu Dudweiler gehören die Ortsteile Jägersfreude, Herrensohr und Scheidt. Vor der Eingemeindung im Jahre 1974 nach Saarbrücken war Dudweiler mit knapp 30.000 Einwohnern die größte selbstständige Stadt des Saarlandes.

Geographie

Geographische Lage

Dudweiler liegt im Sulzbachtal zwischen der Saarbrücker Innenstadt (St. Johann) und der Stadt Sulzbach/Saar. Dudweiler liegt an der Nahetalbahn und wird durch die Linie RB 73 Saarbrücken – Neubrücke (Nahe) bedient.

Nachbarorte

Die Nachbarorte (im Uhrzeigersinn) sind: Saarbrücken-St. Johann, Saarbrücken-Malstatt, Quierschied-Camphausen, Sulzbach, Sulzbach-Neuweiler, St. Ingbert, St. Ingbert-Rentrisch, Saarbrücken-Scheidt.

Geschichte

Auf dem Gebiet des heutigen Dudweiler wurden etliche stein-, bronze- und eisenzeitliche Funde gemacht. Aus der Keltenzeit stammen zwei Hügelgräber in der Nähe des Dreibannsteins. Überreste eines römischen Tempels fanden sich auf dem Alten Büchel. Die Grühlingsstraße, heute die Autobahn A 623, führt zum Teil über die Trasse einer Römerstraße.

Im Jahr 977 wird Dudweiler erstmals urkundlich erwähnt: Kaiser Otto II. bestätigte dem Nonnenkloster St. Peter in Metz den Besitz der Kapelle in Duodonisvillare (Weiler des Dudo). Dudo wird vielfach als fränkischer Edelmann beschrieben, der hier ein Landgut betrieb. Diese Auffassung ist allerdings umstritten und durch nichts bewiesen. Vielmehr gibt es starke Indizien, dass der Namenspatron Herzog Liudolf (Schwaben) gewesen sein könnte. Er war der Halbbruder von Kaiser Otto II. und wurde auch Dudo genannt.

1542 hatte Dudweiler nur 23 Haushalte, also etwa 150 Einwohner. Im Nebenerwerb wurde bereits nach Kohlen gegraben, doch blieb der kleinbäuerliche Charakter des Dorfes die nächsten zweihundert Jahre erhalten. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gewann der Steinkohlenbergbau immer mehr an Bedeutung. Der sogenannte Nassauer Hof in der Saarbrücker Straße war Mitte des 19. Jahrhunderts für einige Jahre Sitz eines preußischen Bergamtes. Durch den Zuzug von Arbeitskräften in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Dudweiler rasant.

Während des Völkerbund-Mandats über das Saargebiet (1920–1935) bestand in Dudweiler eine Domanialschule.

Noch 1950 standen drei Steinkohlenbergwerke in voller Blüte. Das Ende des Bergbaus markierte die Schließung des, nun auf Quierschieder Bann gelegenen, Bergwerkes Camphausen im Jahre 1990. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1944 hatte Dudweiler eine eigene, parteilose Zeitung, die Dudweiler Zeitung.

Um 1960 wurde Dudweiler mit seinen damals 29.000 Einwohnern innerhalb der Region als „das größte Dorf Europas“ bezeichnet. Am 12. September 1962 erhielt Dudweiler die Stadtrechte.

Am 1. Januar 1974 führte die saarländische Gebiets- und Verwaltungsreform zum Verlust der Selbstständigkeit und zur Zwangseingemeindung in die Landeshauptstadt Saarbrücken. Allerdings behielt Dudweiler als einziger Stadtbezirk den Sonderstatus eines hauptamtlichen Bezirksbürgermeisters. Mit 35:26 Stimmen stimmte der Saarbrücker Stadtrat am 29. Januar 2013 für die Abschaffung dieses Postens. Dadurch sollten ab Ende 2014 acht Stellen wegfallen und über 700.000 Euro eingespart werden. Am 1. Juli 2014 wurde Dudweiler ein normaler Stadtbezirk Saarbrückens ohne eigene Verwaltung.

Eine Vielzahl unterschiedlichster Handwerksbetriebe und Dienstleistungsunternehmen prägen heute die Wirtschaft. Echte Industriearbeitsplätze sind nur noch relativ wenige vorhanden. Eine Fußgängerzone befindet sich in der Ortsmitte. Die Nähe zum Campus der Universität des Saarlandes im Saarbrücker Stadtwald macht Dudweiler für die Studentenschaft zu einem beliebten Wohnsitz.

Einwohnerentwicklung von Dudweiler

Jahr Einwohner
1961* 28.854
1970* 27.659
1974* 29.727
1990* 25.909
2008* 24.067
2014* 23.590
2020 27.380

*ohne Scheidt

Die Zahl von 1974 beinhaltet 1.192 Einwohner aus dem Teil von Jägersfreude, der früher schon zu Saarbrücken gehörte. Die anderen setzten sich wie folgt zusammen:

1990 - 21.137 Dudweiler, 2.309 Jägersfreude, 2.463 Herrensohr

2008 - 19.881 Dudweiler, 1.972 Jägersfreude, 2.214 Herrensohr

2014 - 19.527 Dudweiler, 1.931 Jägersfreude, 2.132 Herrensohr

2020 - 19.335 Dudweiler, 1.931 Jägersfreude, 2.091 Herrensohr, 4.023 Scheidt

Zur korrekten Bewertung der Bevölkerungsentwicklung muss man wissen, dass die Zahlen vor 1990 die Einwohner mit Nebenwohnsitzen beinhalten, ab 1990 wurden nur noch die Hauptwohnsitze in der Statistik erfasst. Von 1990 bis 2017 hat Dudweiler ein Einwohnerminus von 9,3 %.

Politik

Stadtbezirk Dudweiler

Im Rahmen der Gebietsreform zum 1. Januar 1974 wurde aus Dudweiler (einschließlich seiner Ortsteile Herrensohr und Jägersfreude), dem vorher schon zu Saarbrücken gehörenden Teil von Jägersfreude und der ehemals selbständigen Gemeinde Scheidt der Stadtbezirk Dudweiler als neue Verwaltungseinheit der Stadt Saarbrücken gebildet.

Als Besonderheit erhielt der Stadtbezirk Dudweiler 1974 eine eigene Bezirksverwaltung und einen hauptamtlichen Bezirksbürgermeister. Zum 1. Juli 2014 wurde die Bezirksverwaltung Dudweiler aufgelöst. Dudweiler hat nunmehr den gleichen Status, wie die anderen Saarbrücker Stadtbezirke.

Der Bezirksrat Dudweiler ist das untere kommunalpolitische Gremium mit 21 gewählten, stimmberechtigten Mitgliedern. Er wählt aus seiner Mitte den ehrenamtlichen Bezirksbürgermeister.

In seiner konstituierenden Sitzung am 7. Juli 2019 wurde Ralf-Peter Fritz (CDU) zum neuen Bezirksbürgermeister gewählt. Der Bezirksbeigeordnete und somit sein Stellvertreter ist Karsten Schade (Bündnis 90/Die Grünen).

Die Bezirksratswahlen vom 26. Mai 2019 brachten folgendes Ergebnis und folgende Sitzverteilung:

Bürgermeister von Dudweiler

(Quelle: )

Wirtschaft und Infrastruktur

Arbeitsmarkt

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Geschlecht und Personengruppen Bezirk 3 Dudweiler am 30. Juni 2021

insgesamt Männer Frauen Deutsche Nicht-Deutsche
absolut Veränderung gegenüber Vorjahr absolut in % der Bev. absolut in % der Bev. absolut in % der Bev. absolut in % der Bev.
absolut % in % der Bev.
9.550 117 1,2 53,9 5.197 56,9 4.353 50,8 8.059 59,3 1.491 36,2

Quelle:

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Bezirk 3 Dudweiler nach Alter und Berufsabschluss und ausschließlich geringfügig Beschäftigte am Wohnort am 30. Juni 2021

insgesamt unter 25 55 und älter ohne Berufsabschluss mit Berufsabschluss mit akademischem Abschluss ausschließlich geringfügig Beschäftigtige
absolut in % der Bev. absolut in % der Bev. absolut in % der Bev. absolut in % der Bev. absolut in % der Bev. absolut in % der Bev. absolut in % der Bev.
9.550 53,9 998 34,1 2.325 52,3 1.433 15 5.461 57,2 1.943 20,3 1.607 9,1

Quelle: :

Arbeitslose 2021 im Bezirk 3 Dudweiler nach den Rechtskreisen SGB II und SGB III (Jahresdurchschnitt) am 30. Juni 2021 (absolut)

insgesamt Rechtskreis SGB II Frauen Nicht-Deutsche 15 bis unter 35 Jahre 35 bis unter 45 Jahre 45 bis unter 55 Jahre 55 Jahre und älter ohne Schulabschluss mit Schulabschluss ohne Berufsausbilungd mit Berufsausbildung
1.569 1.196 650 471 579 365 307 348 244 1.074 998 561

Quelle: :

Bildung

Kindertageseinrichtungen

Sehenswertes

Krankenhaus St. Josef

Das Krankenhaus St. Josef der cts-Schwestern v. Hl. Geist gGmbH in der Klosterstraße wurde 1899 eröffnet. Aus bescheidenen Anfängen entwickelte sich ein überregionales Gesundheitszentrum. Zusammen mit der Klinik St. Theresia (Saarbrücken Rastpfuhl) bildet St. Josef heute das CaritasKlinikum Saarbrücken als Verbundkrankenhaus mit zwei Standorten. Die Klinik wird von den Einheimischen nur „Kloster“ genannt. Am 19. März 2019 wurde allerdings nach 152 Jahren der Konvent Dudweiler der „Schwestern vom Heiligen Geist“ aufgelöst, da die Anzahl der Schwestern immer weniger wurde.

Im September 2022 wurde durch den Träger cts entschieden, dass die Innere Medizin mit Zentraler Notaufnahme und Intensivstation, die Chirurgische Abteilung mit Allgemein- und Unfallchirurgie und die jeweiligen Ambulanzen an den Standort St. Theresia (Saarbrücken) verlagert wird.

Am Standort St. Josef soll eine Fachklinik mit operativer und konservativer Orthopädie, Schmerzklinik und Psychosomatik nach den Plänen von cts verbleiben.

Um die Notfallversorgung im Stadtteil Dudweiler sicherzustellen, planen die Verantwortlichen des Caritas Klinikums, den Notarztstandort in Dudweiler wie bisher in eigener Besetzung mit qualifizierten Notfallmedizinern aufrechtzuerhalten.

Partnerschaften/Patenschaft

Partnerschaften bestehen seit 1959 mit dem pfälzischen Duttweiler und seit 1964 mit Saint-Avold in Lothringen (Frankreich). Von 1969 bis 2016 war Dudweiler patenschaftlich mit dem Bundeswehrstandort Merzig (Luftlandeunterstützungsbataillon 262) bis zu dessen Auflösung verbunden.

Vereine

Fastnacht

Kultur

Musik

Sonstige

Sport

Staatliche Institutionen

Der Stadtbezirk Dudweiler ist Sitz folgender staatlicher Institutionen:

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter von Dudweiler

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Dudweiler

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