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Stadt Roth
Kirchplatz 4
91154 Roth

http://www.stadt-roth.de

Roth

160pxAbb. 1 Wappen von Roth
Basisdaten
BundeslandBayern
Höhe339 m
PLZ91154
Vorwahl09171
Gliederung30 Gemeindeteile
Websitewww.stadt-roth.de
BürgermeisterAndreas Buckreus (SPD)

Roth (, fränkisch: Roud; früher Roth am Sand und Roth bei Nürnberg) ist die Kreisstadt des mittelfränkischen Landkreises Roth. Die Stadt gehört zur Europäischen Metropolregion Nürnberg.

Geografie

Roth liegt 22 Kilometer südlich von Nürnberg am Zusammenfluss der Flüsse Roth, Rednitz und Aurach in der mittelfränkischen Keuperbucht (vgl. Keuper) am nördlichen Rand des Fränkischen Seenlandes. Früher wurde es deshalb auch Roth am Sand genannt. Vier Kilometer östlich verläuft der Main-Donau-Kanal.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde hat 30 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):

Außerdem gibt es die Wohnplätze Fallhütte, Kauernhofen und Roth Bahnhof. Fallhütte ist im Gemeindeteil Kiliansdorf aufgegangen, Kauernhofen und Roth Bahnhof im Gemeindeteil Roth. Hasenbruck ist vor der Flutung des Rothsees abgerissen worden.

Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Belmbrach, Bernlohe, Birkach (Gemarkungsteil 0), Brunnau (Gemarkungsteil 0), Eckersmühlen, Harrlach, Pfaffenhofen, Rittersbach (Gemarkungsteil 1), Roth, Rothaurach und Wallesau (Gemarkungsteil 1). Die Gemarkung Roth hat eine Fläche von 13,753 km². Sie ist in 7165 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 1919,46 m² haben.

Geschichte

Mittelalter

Der Ort wurde 1057/1075 als Rote erstmals urkundlich bezeugt, 1251 als Rot und 1363 als Roth. Der Ortsname leitet sich vom gleichnamigen Gewässernamen ab, der wohl nach dem roten Gestein des Flussbetts benannt wurde.

Um das Jahr 1200 fiel Roth über den Erbweg an die Burggrafschaft Nürnberg.

Seit dem 12. Jahrhundert bestand ein Markt, Mitte des 14. Jahrhunderts sind Stadtrechte nachweisbar. Seit 1349 ist in Roth ein mittelalterliches Leprosorium nachweisbar, das als Sondersiechenhaus bezeichnet wurde. 1887 ist das Gebäude abgebrannt.

Frühe Neuzeit

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Roth 302 Anwesen und außerdem noch kirchliche, kommunale und herrschaftliche Gebäude. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Stadtrichteramt Roth inne.

Nach dem Ende des Alten Reiches

1792 wurde das Fürstentum Ansbach – und damit auch Roth – zunächst preußisch und 1806 bayerisch. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Roth. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Roth gebildet, zu der Obere Glasschleife gehörte. 1811 entstand die Munizipalgemeinde Roth, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Pleinfeld (1858 in Landgericht Roth umbenannt) zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Spalt (1919 in Finanzamt Spalt umbenannt). Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Roth zur Stadt II. Klasse erhoben. Ab 1862 gehörte Roth zum Bezirksamt Schwabach (1939 in Landkreis Schwabach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Roth (1879 in Amtsgericht Roth umbenannt), seit 1970 ist das Amtsgericht Schwabach zuständig. Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Fläche von 11,923 km². Nach 1900, jedoch vor 1904 wurden Kauernhofen und Roth Bahnhof nach Roth umgemeindet, wodurch sich das Gemeindegebiet auf 13,570 km² vergrößerte. 1932 wurde das Finanzamt Spalt aufgelöst. Seitdem gehört Roth zum Sprengel des Finanzamtes Schwabach. 1923 erhielt der Ort den Zusatz „bei Nürnberg“. 1961 hatte die Gemeinde eine Gebietsfläche von 13,783 km².

Die Stadt wurde früh von der Industrialisierung erfasst und profitierte von dem seit 1849 bestehenden Bahnanschluss. Sie war ein Zentrum der Herstellung Leonischer Waren und profitierte vom Trend zum geschmückten Weihnachtsbaum ab dem 19. Jahrhundert.

Nationalsozialismus

Auch im Zweiten Weltkrieg prosperierte die Stadt wegen der erhöhten Nachfrage nach Christbaumschmuck, der aus Propagandagründen sogar in den Kessel von Stalingrad eingeflogen wurde. 1935 verließen die letzten Juden Roth, nachdem das Nazi-Regime zu den damals üblichen Boykottmaßnahmen (in Roth mit Posten von Kindern vor jüdischen Geschäften) aufgerufen hatte und die letzten Juden verkaufen mussten.

Im Jahre 1937 wurde auf Bestreben des Reichsluftfahrtministeriums die Otto-Lilienthal-Kaserne gebaut, im Mai 1938 wurde dort der Flugbetrieb aufgenommen. Im Zweiten Weltkrieg waren in Roth mehrere Jagdgeschwader stationiert. Am 8. April 1945 wurde die Kaserne von den amerikanischen Streitkräften bombardiert und die Stadt kurz darauf am 21. April eingenommen. Gegen Kriegsende verlagerte das Institut für Fleckfieber- und Virusforschung seinen Sitz von Krakau nach Roth.

Der Name der Stadt wurde am 13. März 1973 amtlich von Roth b.Nürnberg in Roth geändert.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1971 wurden im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Gemeinden Belmbrach und Pfaffenhofen eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kamen Bernlohe und Rothaurach sowie Teile der aufgelösten Gemeinde Brunnau und Wallesau hinzu. Am 1. Januar 1973 folgte Harrlach. Teile der aufgelösten Gemeinde Birkach wurden am 1. Januar 1975 eingegliedert. Mit der Eingliederung von Eckersmühlen und Unterheckenhofen (Teil der ehemaligen Gemeinde Rittersbach) wurde die Reihe der Eingemeindungen am 1. Mai 1978 abgeschlossen.

Einwohnerentwicklung

;Gemeinde Roth

Jahr Einwohner Häuser Quelle
1818 2361 318
1840 2444 264
1852 2447
1861 2507
1867 2492
1871 2458 294
1875 2604
1880 2872
1885 3456 348
1890 3323 377
Jahr Einwohner Häuser Quelle
1895 3751
1900 4049 505
1905 4826
1910 5307
1919 5030
1925 5581 624
1933 5840
1939 6573
1946 8602
Jahr Einwohner Häuser Quelle
1950 8910 1024
1961 10.281 1532
1970 11.336
1987 19.807 4567
2007 24.773
2011 24.279
2016 25.102 6167
2017 25.220 6203
2020 25.232 6284

;Ort Roth

Jahr Einwohner Häuser Quelle
1818 2342 314
1840 2436 262
1861 2468
1871 2446
1885 3445 345
1900 4034 443
Jahr Einwohner Häuser Quelle
1925 5571 622
1950 8910 1024
1961 10.281 1532
1970 11.268
1987 12.292 2621
2020 wurden in Roth 242 Kinder geboren. Im März 2024 wurde die Einwohnerzahl mit 25.679 angegeben. Dazu kommen 974 Zweitwohnungen.

Politik

Stadtrat

In Roth existieren Ortsvereine aller im Stadtrat vertretenen Fraktionen. Zudem gibt es Ortsverbände der Jusos, der Jungen Union und der Grünen Jugend.

Der 30-köpfige Stadtrat wurde zuletzt am 15. März 2020 gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 47,60 %. Nachfolgend das Ergebnis und die sich daraus ergebende Sitzverteilung:

Partei / Liste Sitze 2014 Sitze 2020 Stimmenanteil 2020
CSU 10 9 31,48 %
SPD 8 6 19,98 %
Bündnis 90/Die Grünen 3 4 13,32 %
FDP 1 1 3,42 %
Die Franken 1 1 3,21 %
Freie Wähler 5 5 16,14 %
Wählergemeinschaft 2 2 5,50 %
Linke 1 2,56 %
Die PARTEI 1 4,58 %

Erster Bürgermeister

Bei der Bürgermeisterwahl am 16. Januar 2022 wurde Andreas Buckreus (SPD) mit einem Stimmenanteil von 56,29 % zum Ersten Bürgermeister gewählt. Die außerplanmäßige Neuwahl wurde erforderlich, weil dessen Amtsvorgänger Ralph Edelhäußer (CSU) erstmals bei der Bundestagswahl 2021 antrat und sich für den Wahlkreis 246 Roth, bestehend aus den beiden Landkreisen Nürnberger Land und Roth, das Direktmandat als Bundestagsabgeordneter (MdB) sichern konnte. Ralph Edelhäußer war seit dem 23. März 2011 Erster Bürgermeister von Roth.

Wappen und Flagge

;Wappen

;FlaggeDie Gemeindeflagge ist weiß-schwarz.

Städtepartnerschaften

Roth unterhält Städtepartnerschaften mit Racibórz (Ratibor), Oberschlesien, in Polen, wo man eigens einen Roth-Park so benannte, mit Opava (Troppau), ebenfalls Oberschlesien, in Tschechien, mit der niederbayerischen Stadt Regen sowie mit Xinbei (Changzhou) in China.

Bildung, Kultur, Freizeit und Sehenswürdigkeiten

Bildung

Soziales

Museen

Bauwerke

Freizeit- und Sportanlagen

Religionen

Es bestehen Gemeinden der beiden großen christlichen Konfessionen, eine neuapostolische, eine freikirchliche Gemeinde der Christen Ecclesia und seit 1977 auch eine kleine islamische Gemeinde. Die Zeugen Jehovas versammeln sich im Gemeindeteil Eckersmühlen.

Seit dem 15. Jahrhundert gab es in Roth Juden. Im 17. Jahrhundert bildeten sie eine Gemeinde mit zehn Familien. 1840 gab es in Roth noch 167 Juden, 1925 waren es nur noch 20. 1935 wurde die jüdische Gemeinde schließlich aufgelöst.

Wirtschaft, Verkehr und Infrastruktur

Wirtschaft

Roth besitzt eine gewachsene Infrastruktur. Hervorzuheben sind hier insbesondere die LEONI Kabel GmbH, die NUTRICHEM Diät und Pharma GmbH, die Carl Schlenk AG, die Feser-Joachim Automobil GmbH, Firmengruppe Reithelshöfer, die BHR Baustoffhandel GmbH, die Hans Humpenöder GmbH usw. Daneben sind in Roth auch mehrere kleinere Traditionsunternehmen ansässig, die teilweise seit mehreren Jahrzehnten Teil der Stadt sind. Dazu gehören u. a. die O. Lux GmbH & Co. KG, die Speck Firmengruppe, die Strobel AG, die Firma Bayka oder die Zweirad Müller GmbH & Co. KG. Ferner besaß die Stadt auch seit 1924 eine eigene Brauerei, die Stadtbrauerei Roth, im Rothgrund. Diese wurde aufgrund tiefroter Zahlen 2006 an die Privatbrauerei Hofmühl, Eichstätt abgegeben, welche den Braubetrieb – entgegen vorheriger mündlicher Zusagen – 2007 endgültig stilllegte.

Verkehr

Roth wird östlich von der Bundesstraße 2 tangiert. Sie führt an Rednitzhembach vorbei zur Anschlussstelle 57 der A 6 (10,5 km nördlich) bzw. an Röttenbach vorbei nach Pleinfeld (18,5 km südwestlich). Im Stadtgebiet gibt es vier Auffahrten zur B 2. Die Staatsstraße 2220 verläuft über Rothaurach und Kleinabenberg nach Abenberg (9,5 km westlich) bzw. über Eckersmühlen nach Hilpoltstein (9,5 km südöstlich). Die Staatsstraße 2409, die früher die B 2 war, verläuft über Pfaffenhofen und Rednitzhembach zur Anschlussstelle 56 der A 6 (9 km nördlich) bzw. zur B 2 (3,5 km südlich). Die Staatsstraße 2237 verläuft westlich zur Anschlussstelle 55 der A 9 (9 km östlich) und weiter nach Allersberg (11 km östlich). Die Kreisstraße RH 6 verläuft über Barnsdorf und Bernlohe nach Georgensgmünd (7 km südwestlich). Gemeindeverbindungsstraßen verlaufen nach Büchenbach zur Kreisstraße RH 3 (3,3 km nordwestlich), nach Meckenlohe (3,8 km nordöstlich) und nach Belmbrach (1,3 km südöstlich).

Für die Schwerst- und Schüttgüterabfertigung per Schiff besteht im Industriegebiet Lände Roth ein direkter Zugang zum Europäischen Wasserstraßensystem am Main-Donau-Kanal, Hafen Roth bei MDK KM 90,7 West, der etwa ein- bis zweimal wöchentlich angesteuert wird. 2013 wurden dort mehr als 75.000 Tonnen Güter umgeschlagen.

Eine Anbindung an die Personenschifffahrt wäre dort ebenfalls möglich, es gibt einen gesicherten Landungssteg mit Schwimmponton, allerdings wird dieser nicht regelmäßig bedient.

Nahverkehr

Mit Regionalbahn- und Regional-Express-Zügen bestehen tagsüber stündliche und teils halbstündliche Verbindungen nach München, im Wechsel über Augsburg oder Ingolstadt. Die S-Bahn der Linie 2 Roth – Nürnberg – Hartmannshof verkehrt im 20-/40-Minuten-Takt.

Die Lokalbahn Roth–Hilpoltstein, von den Einheimischen meist Gredl genannt, sowie mehrere Stadtbuslinien, die von der Röhler Stadt Bus GmbH (RSB) im Auftrag des VGN betrieben werden, bedienen die Orte in der Umgebung.

Der 4 km südlich von Roth gelegene Flugplatz Roth wird derzeit ausschließlich polizeilich, militärisch, für Rettungsaufgaben und vom Fliegerclub Roth genutzt. Der nächstgelegene Verkehrsflughafen ist der 35 km entfernte Flughafen Nürnberg.

Regelmäßige Veranstaltungen

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

In Roth geborene Persönlichkeiten, unabhängig von ihrem späteren Wirkungskreis

Ehemalige Bürgermeister

Weitere Persönlichkeiten

Personen, die in Roth gewirkt bzw. gelebt haben und/oder verstorben sind:

Ehrenbürger

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Roth

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