Bundesland | Nordrhein-Westfalen |
Kreis | Warendorf |
Höhe | 90 m |
PLZ | 59302 |
Vorwahl | 02522, 02529, 02520, 05245 |
Gliederung | 4 Stadtbezirke |
Website | www.oelde.de |
Bürgermeisterin | Karin Rodeheger (parteilos) |
Die Stadt Oelde {{IPA|ˈœldə}} (plattdeutsch Üle) ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Kreis Warendorf im südöstlichen Münsterland mit etwa 30.000 Einwohnern.
Nachbargemeinden und -städte sind im Uhrzeigersinn, im Norden beginnend: Beelen, Herzebrock-Clarholz, Rheda-Wiedenbrück, Langenberg, Wadersloh, Beckum, Ennigerloh.
Stadtteile sind
Zum ehemaligen Kirchspiel Oelde gehören die Bauerschaften Ahmenhorst (westlich der Stadt), Menninghausen (im Nordosten), Bergeler (Südost) und Keitlinghausen, die größte Bauerschaft im Süden.
Zu Stromberg gehören die Bauerschaften Linzel (im Norden) und Cöllentrup (auch: Köllentrup, im Süden).
Zu Sünninghausen gehört die Dorfbauerschaft und die Bauerschaft Wibberich.
Der Ortsteil Stromberg hat 4555 Einwohner und liegt südöstlich von Oelde an der ehemaligen Bundesstraße 61.
Stromberg wurde 1177 erstmals als Landesburg der Bischöfe von Münster (Westfalen) urkundlich erwähnt. Bis 1803 war es fürstbischöflicher Verwaltungsbezirk, bis 1975 eine eigenständige Titularstadt.
Dominierend sind Landwirtschaft und Obstanbau (Pflaumen), früher auch Möbelindustrie.
Lette liegt mit seinen 2236 Einwohnern im Norden des Oelder Stadtgebietes. Lette wurde erstmals im Jahre 1133 urkundlich erwähnt. Bevor Lette im Zuge der kommunalen Neugliederung im Jahr 1971 zu Oelde kam, nachdem sich die Letter Bevölkerung mehrheitlich für die Zuordnung zu Oelde aussprach, gehörte es zusammen mit dem geschichtlich lange eng verbundenen Clarholz zum Amt Herzebrock.
Von Oelde aus kommend liegt am Ortsanfang der größte Arbeitgeber dieses Ortsteiles, der Haushaltsgerätehersteller Miele, früher Cordes.
Die im Ortskern liegende St.-Vitus-Kirche ist ein Bestandteil der Seelsorgeeinheit Oelde und wird von der Oelder Pfarrei Sankt Johannes federführend verwaltet.
Der Ortsteil Sünninghausen liegt etwa sieben Kilometer südlich von Oelde. Hier leben 1265 Einwohner. Seit dem 5. Jahrhundert vor Christus sind Siedlungen im heutigen Sünninghausen belegt. Im Jahre 890 wurde Sünninghausen im Urbar des Klosters Werden erwähnt. In Sünninghausen findet jedes Jahr am Karnevalssonntag der einzige Karnevalsumzug Oeldes statt.
Die Stadt Oelde wurde um 890 erstmals urkundlich als „Ulithi im Dreingau“ im Urbar des Klosters Werden erwähnt.
Im Jahr 1457 vernichtete eine Feuersbrunst den Ort. Im Jahr 1498 zählte Oelde nach dem Wiederaufbau 750 Einwohner. Im Jahr 1605 wütete ein weiteres Feuer und zerstörte insgesamt 18 Häuser, Scheunen und das Rathaus.
Im Jahr 1800 brach ein Großfeuer aus, dem zwei Drittel aller Gebäude zum Opfer fielen. Im Jahr 1804 erhielt Oelde das Stadtrecht. Im Jahr 1847 wurde Oelde durch den Bau der Eisenbahnlinie Minden-Köln an das Eisenbahnnetz angebunden. Damit kam es zum Aufschwung der Industrialisierung in der Stadt Oelde. International bekannt wurde Oelde 1880 mit der Geschichte vom Oelder Wind.
Die Jüdische Gemeinde Oelde bestand zwischen der Mitte des 17. Jahrhunderts und 1938. Der in der Zeit des Nationalsozialismus ab 1938 amtierende Bürgermeister bat in einem Schreiben an die Gestapo, Oelde rasch „judenrein“ zu machen und die letzten Juden zu deportieren.
Im Jahr 1939 erhielt Oelde im Zuge des Baus der Autobahn eine eigene Abfahrt. In den 1950er und 1960er Jahren kam mehrfach hoher Besuch nach Oelde, als Diplomaten der Einladung der Bundespräsidenten Heuss und Lübke zur Jagd auf Niederwild im Staatsforst Geisterholz folgten. Diese Veranstaltungen wurden allgemein als „Diplomatenjagden“ bekannt.
Die Stadt Oelde richtete im Jahr 2001 die Landesgartenschau für Nordrhein-Westfalen mit mehr als 2,2 Millionen Besuchern aus. Das Hauptthema hieß Blütenzauber & Kinderträume. In das Gartenschaugelände wurde der damalige Bereich des Stadtparks eingebunden und das umgebende Gelände mit weiteren Teilabschnitten renaturiert. Es wird seit Ende der Landesgartenschau durch den Eigenbetrieb „Forum Oelde“ kommerziell bewirtschaftet und trägt den Namen „Vier-Jahreszeiten-Park“.
Das Stadtarchiv befindet sich seit 1972 im Kreiszentralarchiv Warendorf.
Am 1. Januar 1970 erfolgte durch das Soest/Beckum-Gesetz die Eingemeindung von Lette, Sünninghausen und dem Kirchspiel Oelde. Am 1. Januar 1975 kam mit dem Münster/Hamm-Gesetz Stromberg hinzu.
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2020 | 2014 | 2009 | 2004 | 1999 | 1994 | 1989 | 1984 | 1979 | 1975 | |||||||||||
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Partei | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % |
CDU | 15(16) | 38,6 | 13(14) | 41,3 | 14 | 42,5 | 15(13) | 48,1 | 19 | 59,8 | 19 | 45,5 | 20 | 51,2 | 21 | 53,8 | 23 | 59,6 | 24 | 62,0 |
GRÜNE | 8 | 20,7 | 3 | 10,0 | 3 | 8,4 | 3 | 8,5 | 2 | 5,0 | 3 | 8,2 | 3 | 8,7 | 4 | 9,8 | — | — | — | — |
SPD | 8 | 20,0 | 9 | 27,9 | 7 | 21,2 | 7 | 21,1 | 7 | 22,5 | 11 | 28,5 | 13 | 32,5 | 12 | 31,1 | 14 | 35,4 | 15 | 38,0 |
FWG | 6(5) | 13,8 | 4 | 13,5 | 5(6) | 13,3 | 4 | 13,6 | 3 | 8,3 | 6 | 14,2 | — | — | — | — | — | — | — | — |
FDP | 3(1) | 6,8 | 2 | 4,7 | 3 | 8,2 | 3 | 8,7 | 1 | 4,3 | 0 | 3,6 | 3 | 7,5 | 2 | 5,3 | 2 | 5,0 | — | — |
OZO | — | — | 1(0) | 2,5 | 1 | 3,7 | 0(2) | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
Sonstige | 0(2) | — | — | — | 1(0) | 2,6 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
Gesamt | 40 | 100 | 32 | 100 | 34 | 100 | 32 | 100 | 32 | 100 | 39 | 100 | 39 | 100 | 39 | 100 | 39 | 100 | 39 | 100 |
Wahlbeteiligung | 57,6 % | 57,2 % | 62,4 % | 63,3 % | 62,3 % | 86,6 % | 73,3 % | 71,9 % | 74,9 % | 89,4 % |
Die Bürgermeister der Stadt Oelde seit dem Zweiten Weltkrieg und ihre Amtszeiten:
Seit der Wahl Helmut Predeicks durch den Rat der Stadt Oelde 1997 ist der Bürgermeister hauptamtlich und damit zugleich Verwaltungschef. Zuvor wurde die Verwaltung von einem hauptamtlichen Stadtdirektor geführt, der ebenfalls vom Rat gewählt wurde.
Seit 1999 wird der Bürgermeister unmittelbar von der wahlberechtigten Bevölkerung bestimmt.-------- Die stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Oelde seit 1989:
-------- Die Amts- und Stadtdirektoren bis 1997:
--------† = verstorben
In Blau ein nach oben offener silberner (weißer) Halbmond, darüber ein sechsstrahliger silberner (weißer) Stern.
Mond und Stern sind ein selbstredendes Wappenschild, in dem symbolhaft die Worte des Oelder Kirchenpatrons Johannes des Täufers wiedergegeben sind: „Jener (Christus) muss wachsen, ich (Johannes) muss abnehmen.“ (Joh 3,30). Vor dem Hintergrund dieses Ausspruchs steht der Stern für Jesus Christus, der abnehmende Halbmond für Johannes den Täufer, der Jesus vorangegangen ist und auf ihn hingewiesen hat.
Das Wappen ist am 16. März 1910 dem damaligen Amt Oelde verliehen worden und wird heute in Rechtsnachfolge von der Stadt Oelde genutzt.
Im Rahmen der Kommunalverwaltungshilfe Ost entstand eine inoffizielle Städtepartnerschaft mit der Kreisstadt Niesky im Osten Sachsens, die offiziell nicht mehr aktiv betrieben wird.
Park der Landesgartenschau Nordrhein-Westfalen 2001 (Vier-Jahreszeiten-Park):
Der Hebesatz für die Gewerbesteuer beträgt seit 2011 unverändert 412 v. H., die Hebesätze für Grundsteuer A und Grundsteuer B liegen seit 2018 unverändert bei 260 v. H. bzw. bei 474 v. H. (Stand: 1. März 2021)
Die heimische Wirtschaft wird durch die Möbel- und Holzindustrie, Maschinenbaubetriebe, eine Brauerei sowie eine über 350 Jahre alte Brennerei geprägt.
Auswahl:
An der A 2, auf der Gemarkung Marburg im Grenzbereich der Städte Oelde und Rheda-Wiedenbrück, liegt ein in Bau befindliches interregionales Gewerbegebiet, das unter der Bezeichnung „Aurea – das A2-Wirtschaftszentrum“ vermarktet wird. Die Gemeinde Herzebrock-Clarholz und die Städte Oelde und Rheda-Wiedenbrück erschließen ein insgesamt rund 150 ha großes Gewerbeareal. Der eigens hierfür geschaffener Autobahnanschluss, die Anschlussstelle „Herzebrock-Clarholz“, wurde im September 2008 eingeweiht und dem Verkehr übergeben.
Der Bahnhof Oelde liegt an der Bahnstrecke Hamm–Minden. Er wird jeweils im Stundentakt vom RE 6 „Rhein-Weser-Express“ sowie von der RB 69 „Ems-Börde-Bahn“ bedient, sodass nahezu ein Halbstundentakt besteht. Beide Linien wurden früher von DB Regio NRW betrieben. Im Dezember 2008 hat die Eurobahn mit Sitz in Hamm die Strecke der RB 69 übernommen. Seit Dezember 2019 wird der RE 6 von National Express betrieben.
Linie | Verlauf | Takt |
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Mit zwei Anschlussstellen ist die Stadt an die Bundesautobahn 2 Oberhausen–Berlin angebunden. In Höhe der Stadt befindet sich nördlich der Autobahn die Autobahnmeisterei Oelde. Parallel zur Autobahn verläuft durch den Stadtteil Stromberg die ehemalige Bundesstraße 61.
In Oelde selbst gibt es eine Hauptverkehrsachse. Beginnend im Oelder Norden mit der „Warendorfer Straße“ bis in die Stadtmitte. Es schließt sich die „Konrad-Adenauer-Allee“ an, die im späteren Verlauf in die Straße „In der Geist“ übergeht, welche direkt an der Anschlussstelle der Autobahn vorbeiführt.
Oelde ist an die Fernradwege 100-Schlösser-Route und Radweg Historische Stadtkerne angeschlossen.
Etwa 2 km östlich von Oelde liegt der Flugplatz Oelde-Bergeler.
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Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Oelde
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