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http://www.munderkingen.de

Munderkingen

160pxAbb. 1 Wappen von Munderkingen
Basisdaten
BundeslandBaden-Württemberg
Höhe516 m
PLZ89597
Vorwahl07393
Websitewww.munderkingen.de
BürgermeisterThomas Schelkle ()
Munderkingen ist die kleinste Stadt im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.

Geographie

Der historische Stadtkern liegt in einer Schleife der Donau, etwa 33 Kilometer südwestlich von Ulm. Er hat sich zu beiden Seiten des Flusses ausgedehnt.

Nachbargemeinden

Die Stadt grenzt im Norden an die Stadt Ehingen, im Osten an Rottenacker, im Süden an Unterstadion, Emerkingen und Hausen am Bussen sowie im Westen an Obermarchtal und Untermarchtal.

Schutzgebiete

Munderkingen hat Anteil am Naturschutzgebiet Flusslandschaft Donauwiesen zwischen Zwiefaltendorf und Munderkingen. Die Waldgebiete Mochental und Lautertal-Wolfstal sind als Schonwälder ausgewiesen. Einige Landschaftsteile auf dem Stadtgebiet wurden als Landschaftsschutzgebiet Munderkingen ausgewiesen. Die Stadt hat überdies Anteile am FFH-Gebiet Donau zwischen Munderkingen und Riedlingen und am Vogelschutzgebiet Täler der Mittleren Flächenalb.

Geschichte

Frühgeschichte

Munderkingen ist zwar die kleinste Stadt im Alb-Donau-Kreis, sie dürfte aber mit der Nennung als Ort Muntaricheshuntare oder Munterichshuntare (792) und der Stadterhebung (1230) eine der ältesten Stadtgründungen des Alb-Donau-Kreises sein. Funde aus der Römerzeit weisen darauf hin, dass das Gebiet der heutigen Stadt Munderkingen schon in spätantiker Zeit besiedelt war. Von einer durchgehenden Besiedlung bis ins Frühmittelalter kann indes nicht ausgegangen werden, obwohl die Siedlung an einer wichtigen Donaufurt gelegen war, die den Zugang zum nahe gelegenen römischen Kastell in Emerkingen (3 km) erlaubte.

Mittelalter und frühe Neuzeit

Erstmals wurde Munderkingen im Jahr 792 in einer Urkunde des Klosters Sankt Gallen erwähnt; genannt wird darin die Munterichshuntare, nach einer anderen Quelle Muntarihes huntari. Eine Huntare war eine Verwaltungseinheit des fränkischen Reiches, die einen Verband von Kriegern oder von Landgütern bezeichnen konnte; sie entspricht der altenglischen Verwaltungseinheit Hundred und näherungsweise der skandinavischen und norddeutschen Harde.

Das Stadtrecht wurde Munderkingen im Jahr 1230 von den Herren von Emerkingen verliehen. Ende des 14. Jahrhunderts verpfändeten die Habsburger Munderkingen an die Truchsessen von Waldburg. Die Stadt schloss sich daraufhin mit den ebenfalls an die Truchsessen verpfändeten Städten Mengen, Riedlingen, Saulgau und Waldsee zum Bündnis der Donaustädte zusammen. 1680 gelang es diesen, die Pfandherrschaft abzuschütteln und wieder direkt unter die Herrschaft der österreichischen Vorlande zu kommen.

Württembergische Zeit

Mit dem Pressburger Frieden kam Munderkingen 1805 zu Württemberg. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im Königreich Württemberg wurde die Stadt dem Oberamt Ehingen zugeordnet, wobei sie bis 1819 den Sitz eines eigenen Unteramts bildete. War Munderkingen früher von Handel und Handwerk geprägt, so führte der Bau der Bahnstrecke Ulm–Sigmaringen und der damit 1870 erfolgte Anschluss an das Netz der Württembergischen Eisenbahn auch zur Ansiedlung von Industriebetrieben. Um 1900 wurden die Mühlen an der Donau auf die Erzeugung von Elektrizität umgestellt. Noch heute besteht in der Stadt ein größeres Elektrizitäts- und Umspannwerk der EnBW. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Munderkingen 1938 zum Landkreis Ehingen.

Nachkriegszeit

1945 wurde Munderkingen zuerst durch Amerikanische Truppen besetzt und kurze Zeit später der französischen Militärverwaltung übergeben. Munderkingen war nun Teil der französischen Besatzungszone und erfuhr somit 1947 die Zuordnung zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. 1973 vollzog sich die Kreisreform in Baden-Württemberg, bei der Munderkingen zum Alb-Donau-Kreis kam.

Religionen

Munderkingen ist von jeher katholisch geprägt. Zwar gab es in der Reformationszeit hier protestantische Bestrebungen, die jedoch von den Stadtoberen bekämpft wurden. Gemäß Zensus 2011 sind 58,7 Prozent der Bevölkerung katholisch, 18,2 Prozent evangelisch und 23,1 Prozent gehören sonstigen oder keiner Religionsgemeinschaft an.

Eingemeindungen

Der nahe gelegene Weiler Algershofen ist Teil der Stadt Munderkingen.

Einwohnerentwicklung

Es handelt sich um Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohner
1. Dezember 1871 ¹ 2041
1. Dezember 1880 ¹ 2035
1. Dezember 1890 ¹ 1953
1. Dezember 1900 ¹ 1971
1. Dezember 1910 ¹ 2048
16. Juni 1925 ¹ 1944
16. Juni 1933 ¹ 1914
17. Mai 1939 ¹ 1840
13. September 1950 ¹ 2270
6. Juni 1961 ¹ 3435
Jahr Einwohner
27. Mai 1970 ¹ 4583
31. Dezember 1980 4858
27. Mai 1987 ¹ 4667
31. Dezember 1990 4849
31. Dezember 1995 5206
31. Dezember 2000 5055
31. Dezember 2005 5099
31. Dezember 2010 4912
31. Dezember 2015 5119
31. Dezember 2020 5430

Politik

Verwaltungsverband

Munderkingen ist Sitz des 1973 gegründeten Gemeindeverwaltungsverband „Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen“, dem neben der Stadt die Gemeinden Emeringen, Emerkingen, Grundsheim, Hausen am Bussen, Lauterach, Obermarchtal, Oberstadion, Rechtenstein, Rottenacker, Untermarchtal, Unterstadion und Unterwachingen angehören.

Bürgermeister

Der Bürgermeister wird in Baden-Württemberg für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Bürgermeister ist seit dem 1. Juli 2023 Thomas Schelkle. Er wurde am 21. Mai 2023 mit 62,5 Prozent der Stimmen gewählt. Schelkle folgte Michael Lohner nach, der von 1999 bis 2023 amtierte.

Gemeinderat

In Munderkingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Munderkingen hat nach der letzten Wahl 18 Mitglieder (unverändert). Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Parteien und Wählergemeinschaften %
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 47,5 9 50,7 9
UWG Unabhängige Wählergemeinschaft 24,8 4 28,7 5
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 24,7 4 20,6 4
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 3,0 1
gesamt 100,0 18 100,0 18
Wahlbeteiligung 53,4 % 49,3 %

Wappen

Offizielle Blasonierung: In Silber ein roter, golden gekrönter roter Löwe, rechts oben begleitet von einem sechsstrahligen roten Stern.

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts kam Munderkingen durch Kauf an die Habsburger und blieb dies bis zum Jahr 1805. Die Habsburger verliehen der Stadt das alte Wappen ihrer Familie: den steigenden, roten und bekrönten Löwen. Ein Siegel aus dem Jahre 1286 gilt als erster Beleg für dieses Wappen.

Städtepartnerschaft

Seit dem Jahr 1987 besteht eine Städtepartnerschaft zwischen Munderkingen und der französischen Stadt Riedisheim im Elsass.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Munderkingen liegt an der Bahnstrecke Ulm–Sigmaringen. Es besteht ein Stundentakt mit Regional-Express-Zügen nach Ulm, Sigmaringen und weiter nach Donaueschingen sowie ein Stundentakt mit Zügen der Regio-S-Bahn Donau-Iller nach Ulm. Die Stadt gehört zum Donau-Iller-Nahverkehrsverbund.

Öffentliche Einrichtungen

Munderkingen verfügt je über eine Grund-, Haupt-, Real- und Förderschule. Ein Gymnasium gibt es in Munderkingen nicht, obwohl die Stadt früher eine eigene Lateinschule besaß. Die nächsten Schulstädte sind Ehingen (Donau) und Biberach an der Riß. Die Erwachsenenbildung wird von der stadteigenen Volkshochschule organisiert.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Munderkingen liegt an der Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße sowie am Donauradweg von Donaueschingen nach Wien. Munderkingen ist so vor allem im Sommer ein beliebter Rastpunkt für viele Radwanderer.

Bauwerke

Wasserbrunnen

Rathaus

Das Rathaus mit seinem Giebelsockel befindet sich auf dem Marktplatz, welches 1563 vom damaligen Bürgermeister Dionysos Ruoff erbaut wurde. Im 18. Jahrhundert wurde das Gebäude durch einen Brand beschädigt, wobei aber das charakteristische Dach aus dem 16. Jahrhundert erhalten werden konnte. Der alte Pranger befindet sich noch an der Frontseite des Gebäudes in einer Nische, in dem mit einem Bild der Vollzug einer Strafe darstellt wird.

Pfarrhof

Der Pfarrhof wurde in den Jahren 1706 und 1707 erbaut. Das Gebäude entstand als Wohnung für die Pfarrei und diente auch als Sommersitz und Residenz der Äbte des Prämonstratenser-Reichsstifts Marchtal. Das Bauwerk ist ein dreigeschossiger hochbarocker Bau mit risalitartig vorspringenden Flügelbauten, deren Giebel dreigeteilt und mit Voluten ausgestattet sind.

Donaubrücke

Die sogenannte „Neue Donaubrücke“ war 1893 die erste massive Betonbogenbrücke, die mit Dreigelenkbogen und mit einer Bogenspannweite von mehr als 50 m erbaut wurde: Ingenieur Leibbrand aus Stuttgart war der Erbauer, die Arbeiten wurden von der Baufirma Buck aus Ehingen durchgeführt. Die Bautechnik der Munderkinger Donaubrücke wird heute als herausragende Brückenbauleistung im Deutschen Museum in München dargestellt. Die Brücke wurde bei Kriegsende, am 22. April 1945, von abrückenden deutschen Pioniertruppen, unter Aufsicht einer SS-Einheit, gesprengt. Der Wiederaufbau begann unmittelbar nach dem Krieg. Bereits im Juni 1948 wurde die wiedererstellte Donaubrücke durch die Besatzungsmacht der französischen Zone eingeweiht.

Altes Krankenhaus

Das 1889/90 errichtete historistische Bauwerk gehört zu den stadtbildprägenden Bauwerken der Stadt im Alb-Donau-Kreis. Der Kunsthistoriker Guido Hinterkeuser würdigte es als „bedeutendes Baudenkmal“: „Blickfang des Gebäudes, dessen zweigeschossige Hauptschaufront sich entlang der Schillerstraße erstreckt, ist ein markanter Turm, der für viele Munderkinger auch ein Stück Identität verkörpert. Mit einem Fachwerkgeschoss spielte der aus Ehingen stammende Architekt Joseph Breig auf die traditionelle Munderkinger Bauweise an, während der neogotische Knickhelm als Anleihe aus der rheinischen Gotik interpretiertwerden kann. Damit erweist sich der Turm als typischer Vertreter des historistischen Baustils. Das geböschte Erdgeschoss und die unregelmäßige Eckquaderung entlang der Mauerkanten verleihen ihm Wehrhaftigkeit. Das Portal vereint Elemente von Gotik und Renaissance, einen besonderen Akzent setzen hier die hervorstehenden Kragsteine“.

Kirchen

Museen

Das Städtische Museum ist im ehemaligen Heilig-Geist-Spital untergebracht, welches 1563 erbaut wurde. Es widmet sich den Römern und Alemannen, der Stadtgeschichte, dem Handwerk der Munderkinger Bürstenmachern Menne und Bremensdorfer, der Postgeschichte, Munderkinger Persönlichkeiten, Radhauben und Puppen.

Regelmäßige Veranstaltungen

Munderkingen ist traditionell eine Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnet. Allerdings beginnt sie mit dem Rathaussturm am Glombigen Doschdig eine Woche früher als üblich, also am 2. Donnerstag vor Aschermittwoch. Sie findet ihren Höhepunkt im Brunnensprung, der früher am Aschermittwoch stattfand, heute jedoch am Fasnetssonntag und Fasnetsdienstag.

Sport- und Kulturvereine

Töchter und Söhne der Stadt

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Munderkingen

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