Bundesland | Bayern |
Höhe | 688 m |
PLZ | 83714 |
Vorwahl | 08025 |
Gliederung | 78 Gemeindeteile |
Website | www.miesbach.de |
Erster Bürgermeister | Gerhard Braunmiller (CSU) |
Miesbach (bairisch: Miaschboch) ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Regierungsbezirk Oberbayern. Sie ist mit ca. 12.500 Einwohnern die kleinste Kreisstadt in Oberbayern und mit rund eine der höchstgelegenen Kreisstädte Deutschlands.
Die Stadt liegt in der Region Oberland, direkt am Rand der Bayerischen Alpen, 45 km südöstlich von München, 30 km westlich von Rosenheim und 22 km östlich von Bad Tölz im Tal der Schlierach.
Die Gemeinde hat 78 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):
Außerdem gibt es einige Einöden, die einen nicht-amtlichen Ortsnamen tragen und keine eigenständigen Gemeindeteile von Miesbach sind. Daher wird die Bevölkerungsentwicklung dort nicht gesondert erfasst:
Gemarkungen sind Hausham (nur Gemarkungsteil 1), Miesbach, Niklasreuth (nur Gemarkungsteil 2), Parsberg (nur Gemarkungsteil 1), Wies und Wörnsmühl (nur Gemarkungsteil 2).
Die Innenstadt gliedert sich auf drei unterschiedlich hoch gelegenen Flussterrassen des Schlierachtals:
Höhenlage:
Auf der untersten Ebene befinden sich der historische Marktplatz, das Rathaus, Eissporthalle und der Bahnhof. Rund 9 bis 10 Meter höher liegen in östlicher Richtung der Stadtplatz, die Pfarrkirche und der älteste Teil der historischen Altstadt. Nochmals 10 bis 15 Meter höher liegen auf der obersten, weitgehend ebenen Flussterrasse die gesamte östlich angrenzende neuere Innenstadt mit dem Gewerbegebiet, der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 307, dem Polizeigebäude und der Waitzinger Keller – Kulturzentrum Miesbach. Diese topographische Besonderheit führt zu einer reizvoll gegliederten Altstadt mit oberem und unterem Markt.
Folgende Schutzgebiete berühren das Stadtgebiet:
1114 erfolgte die erste Erwähnung Miesbachs in einer Urkunde des Bischofs Heinrich I. von Freising und Abt Aribo von Tegernsee. Vermutlich noch unter den Freisinger Bischöfen erhielt der Ort im 13. Jahrhundert das Marktrecht. 1312 gelang den Waldeckern mit der Zerstörung der Burg Miesbach der erste Schritt zur Ablösung des Gebietes vom Bistum Freising.„Das älteste Kirchlein zu Miesbach befand sich vermutlich innerhalb der Mauern der Burg Miesbach und wurde mit dieser im Jahr 1312 zerstört. Auch an der Stelle des heutigen Portiunkulakirchleins befand sich eine uralte Kapelle, und dass im 14. Jahrhundert dahier auf dem Rosenbüchel eine Kirche bestanden habe, ergibt sich aus Meßstiftungen dorthin“, schreibt Prälat Heimbucher 1882 in seiner „Geschichte Miesbachs“.
Die endgültige Anerkennung als Reichslehen erfolgte 1476 durch Kaiser Friedrich III. 1516 gelangte die Reichsherrschaft Waldeck an die Familie Maxlrain. 1527 wurde bei einem Stadtbrand die Kirche so stark zerstört, dass sie abgetragen werden musste. 1584 beendete der bayerische Herzog Wilhelm V. die von Wolf Dietrich von Maxlrain seit um 1560 geförderte Reformation mit einer Handelssperre. Im Januar 1637 erhob Kaiser Ferdinand II. Waldeck zur Grafschaft Hohenwaldeck. Nach dem Aussterben der Maxlrainer kam Hohenwaldeck an die Wittelsbacher, die es als gesonderten Teil in das Kurfürstentum integrierten.
Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte Miesbach eine Blütezeit durch die Wallfahrt zur Schmerzhaften Muttergottes und durch das Kunsthandwerk. 1783 wurde bei einem erneuten Stadtbrand fast der gesamte Markt zerstört. Einzig das Gürtlerhaus (Stadtplatz 9) und der Himmisepp (Marktwinkl 10) sind dabei nicht abgebrannt. 1803 wurde die Grafschaft Hohenwaldeck aufgelöst und in ein Landgericht umgewandelt, dessen Nachfolger der heutige Landkreis Miesbach ist. Nachdem bereits seit dem Ende des 16. Jahrhunderts Bürgermeister und Räte verbürgt sind, entstand die Gemeinde mit dem Gemeindeedikt von 1818 im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern.
Die bayerische Trachtenbewegung hat ihre Wiege in Miesbach. Die Miesbacher Tracht wurde in der Folge zum Synonym für bayerische Tracht schlechthin. Am 4. April 1859 entstand der Vorläufer des heutigen Miesbacher Trachtenvereins, die „Gesellschaft Gemüthlichkeit“. Den Forschungen des ehemaligen Miesbacher Bürgermeisters Gerhard Maier zufolge war diese die erste vereinsmäßige Organisation, die sich um den Erhalt der heimischen Tracht bemühte. Der erste Verein, der das Wort „Tracht“ im Namen führte, entstand jedoch in den 1880er Jahren in Bayrischzell. Miesbach ist Sitz des Oberlandler Gauverbandes im Bayerischen Trachtenverband mit rund 50 Trachtenvereinen.
Als Kulmination bayerischer Volksjustiz (Rügegericht) gilt eine 1893 mit über 200 Beteiligten durchgeführte Miesbacher Aktion, genannt „Miesbacher Haberfeldtreiben“.
Von Ende der 1840er Jahre bis 1911 wurde in Miesbach Pechkohle gefördert. Schon vorher war das Vorkommen bekannt, weil immer wieder Stücke an die Oberfläche kamen. Zu ihrer Förderung wurde erst am heutigen Standort des Eisstadions der 34 Meter tiefe Knorrschacht eingerichtet, welcher 1892 durch den 148 Meter tiefen Neuen Schacht im Norden von Miesbach abgelöst wurde. Mit einer jährlichen Förderung von 60.000 Tonnen war das Bergwerk das kleinste Bergwerk der Oberkohle AG, welche auch in Hausham und Penzberg Bergwerke betrieb. Durch das Bergwerk erhielt Miesbach schon 1861 Eisenbahnanschluss.
Am 16. September 1882 war Miesbach Ausgangspunkt einer 57 Kilometer langen auf Holzmasten verlegten Gleichstromleitung nach München. Miesbach wurde als Ort der Übertragung ausgewählt, weil das (1911 aufgelassene) Bergwerk in technischer Hinsicht führend war. Mit Dampfmotor zum Antrieb wurde per Freileitung eine Gleichspannung von 1343 Volt in den Münchner Glaspalast übertragen. Mittels elektrischer Pumpe wurde ein künstlicher Wasserfall erzeugt. Damit wurde gezeigt, dass elektrische Energie über große Distanzen übertragen werden kann. Diese von Oskar von Miller und Marcel Depréz präsentierte Neuerung war die weltweit erste Kraftstromübertragung über eine derart weite Strecke.
Bedeutung hat Miesbach seit alters her als ein wichtiges Zentrum der Viehzucht. Schon 1837 hatte der Gmunder Wirt Max Obermayr mit der Zucht des Miesbacher Fleckviehs begonnen. Als 1892 der Zuchtverband für oberbayerisches Alpenfleckvieh entstand, war er erst der zweite seiner Art. Noch heute sind die Viehmärkte in der Oberlandhalle von überregionaler Bedeutung.
1908 wurde eine in Geiselgasteig auf Initiative von Ida von Kortzfleisch gegründete Reifensteiner Schule nach Miesbach verlegt und dort im ehemaligen Bergwerksdirektionsgebäude aufgenommen. Die für die Frauenbildung in Bayern wichtige Schule wurde mit dem Fehrhof, einem landwirtschaftlichen Musterbetrieb erweitert und gab unter anderem Anlass für das Bayerische Kochbuch. Damals war es um die Kochkunst in Bayern nicht sehr gut bestellt, was die Schriftstellerin Carry Brachvogel dazu veranlasste, in einem Prospekt für die Wirtschaftliche Frauenschule die Notwendigkeit von Kochkursen zu betonen:
Die Miesbacher Wanderlehrerinnen, oft sogenannte höhere Töchter, kamen mit mobiler Kochausrüstung in die Dörfer und unterrichteten Kochen und Hauswirtschaft. Die entsprechende Schultradition wird vom Miesbacher Berufsbildungszentrum weitergeführt.
1918 wurde Miesbach durch König Ludwig III. zur Stadt erhoben. Bekanntheit erlangte der Ort wenig später mit den nationalistischen Artikeln des Miesbacher Anzeigers.
Wie schon im Ersten Weltkrieg, war Miesbach ab 1940 wieder Garnisonstadt. Am 2. Mai 1945 wurde die Stadt kampflos an die Amerikaner übergeben. Noch am Vortag gab es Auseinandersetzungen couragierter Bürger mit der SS. Diese hatte vorgesehen, in einer sinnlosen Tat die zentrale Johannisbrücke über die Schlierach zu sprengen, was weite Teile der Innenstadt in Mitleidenschaft gezogen hätte.
Im Jahr 1997 wurde das lange umstrittene Kulturzentrum Waitzinger Keller eröffnet.
Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel Ort der Vielfalt.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinde Wies und Gebietsteile der aufgelösten Gemeinden Parsberg (Hauptteil) und Niklasreuth eingegliedert. Die Nachbargemeinde Hausham trat Gebietsteile mit etwa 500 Einwohnern an Miesbach ab.
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt von 9.770 auf 11.562 Einwohner bzw. um 18,3 %.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1961* | 1970* | 1987* | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2011* | 2015 | 2017 | |||
Einwohner | 8.525 | 8.943 | 9.571 | 10.122 | 10.545 | 10.927 | 11.251 | 11.137 | 10.998 | 11.382 | 11.477 |
Gemäß dem Zensus 2011 waren 11,3 % der Einwohner evangelisch, 58,0 % römisch-katholisch und 30,7 % konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Zum Jahresanfang 2023 hatte Miesbach 12.538 Einwohner, davon 43,2 % Katholiken und 8,7 % Protestanten, während 48,1 % entweder einer anderen oder gar keiner Glaubensgemeinschaft angehörten.
In Miesbach gibt es folgende Glaubensgemeinschaften:
Miesbach besitzt eine überwiegend katholische Bevölkerung, die ihren Mittelpunkt in der Hauptkirche der Stadt, der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, hat. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gemeinden Altbayerns verfügt es über eine wechselvolle Religionsgeschichte. So war Miesbach als Teil der Herrschaft Waldeck seit der Mitte des 16. Jahrhunderts unter Wolf Dietrich von Maxlrain ein Zentrum des Protestantismus im südlichen Bayern. 1584 zur Rekatholisierung gezwungen, musste der katholische Glaube noch bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts durch die Missionstätigkeit der Franziskaner (OFM) von Tölz gefestigt werden. Seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert entwickelte sich Miesbach zu einem überregional bekannten Wallfahrtsort zur Muttergottesfigur der Stadtpfarrkirche. Auf dem Höhepunkt dieser Zeit verlieh Papst Innozenz XIII. dem Gnadenbild den Titel „Mater dolorosa, miraculis gloriosa“. Sein Nachfolger Benedikt XIII. schenkte zudem der Gemeinde die Gebeine des Hl. Maurus, die bis vor kurzem in der Kirche aufbewahrt wurden. Weitum bekannt wurde Miesbach in dieser Zeit durch die ungewöhnlich große (112 Abteilungen) und prachtvolle Fronleichnamsprozession, deren Glanz von kaum einem anderen Ort im damaligen Bayern übertroffen wurde. Zeitweise fanden zudem auch Passionsspiele statt. Miesbach ist Dekanatssitz des Erzbistums München und Freising.
Von den ehemals in Miesbach vorhandenen vier klösterlichen Niederlassungen musste das Kloster der Armen Schulschwestern als letztes 2005 seine Pforten schließen. Bedeutsam war das im 18. Jahrhundert existierende, klosterähnliche Priesterhaus der sog. Petriner, einer Gemeinschaft von Priestern, die zur Betreuung der Wallfahrt eingesetzt worden waren.
Eine evangelische Gemeinde konnte sich erst wieder seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bilden und ist neben der Gemeinde in Tegernsee die älteste im Landkreis. Die evangelische Gemeinde in Miesbach besitzt die Apostelkirche mit einem Gemeindehaus im Stadtzentrum.
Miesbach hat eine neuapostolische Gemeinde mit Kirche und eine islamische Gemeinschaft. In den Jahren 2005 bis 2007 wurde eine Moschee im osmanischen Baustil errichtet. Mit einer Rundkuppel bedeckt, stellt sie das Zentrum des islamischen Glaubens in Miesbach und Umgebung dar. Im Anbau daran befindet sich das Kulturzentrum des Türkisch-Islamischen Kulturvereins Miesbach, das eine offene Begegnungsstätte zwischen den Kulturen darstellt. Auch Jehovas Zeugen sind in Miesbach vertreten.
Die vergangenen Kommunalwahlen führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Stadtrat:
Partei / Liste | 2014 | 2020 |
---|---|---|
CSU | 9 | 10 |
FW | 5 | 5 |
Grüne | 3 | 4 |
SPD | 6 | 4 |
FDP | 1 | 1 |
Gesamt | 24 | 24 |
Erster Bürgermeister ist seit Mai 2020 Gerhard Braunmiller (CSU). Dieser setzte sich in der Stichwahl am 29. März 2020 mit 51,84 % gegen Walter Fraunhofer (Parteilos) durch. Seine Vorgänger waren Ingrid Pongratz (CSU) von 2003 bis 2020, Gerhard Maier (CSU) von 1993 bis 2003, Konrad Schweinsteiger (SPD) von 1990 bis 1993 und Hans Schuhbeck (SPD) von 1970 bis 1990. Weit über die Stadtgrenzen war Bürgermeister Rudolf Pikola (SPD) als Schriftsteller und Heimatforscher bekannt, der 1960–1970 das Amt innehatte.
Stellvertreter sind Astrid Güldner (Grüne) als 2. Bürgermeisterin und Franz Mayer (CSU) als 3. Bürgermeister.
Miesbach ist ein Zentrum der bayerischen Brauchtumspflege und der Volkstracht (sehr bekannt durch die „Miesbacher Tracht“). Im 17. und 18. Jahrhundert erlangte der Ort Bedeutung durch die Wallfahrt zur Schmerzhaften Muttergottes und wegen seines Kunsthandwerks. Er ist ein früheres Zentrum des Haberer-Wesens.
Schon bald nach den Anfängen der Sportbewegung im 19. Jahrhundert entstanden die ersten Gruppen, die vereinsmäßig Sport betrieben. Der älteste Sportverein ist der TV Miesbach, gegründet im Jahr 1863. Heute finden sich in der Stadt Sportvereine aus fast allen Bereichen. Bekannt waren die beiden Fußballvereine des Ortes, der 1. FC Miesbach (gegründet 1924), der in der Bezirksoberliga spielte, und der ASV Miesbach (1912 gegründet als ATSV, A-Klasse). Die Vereine fusionierten im Mai 2015 zum SV Miesbach, der in der Kreisliga spielt. Die am Ort bedeutendsten Wintersportvereine sind der TEV Miesbach (gegründet 1928) in der Eishockey-Bayernliga, der SC Miesbach (gegründet 1949) und die Sparte Rennrodeln im SV Miesbach.
Sportstätten
Wegen seines kleinstädtischen Charakters und seines ländlichen Umfeldes ist Miesbach häufig Kulisse für Film- und Fernsehproduktionen. Ein jüngeres Projekt entstand im September 2007, als hier der Vilsmaier-Film Die Geschichte vom Brandner Kaspar mit Franz Xaver Kroetz als Brandner Kaspar und Michael Bully Herbig als Boandlkramer gedreht wurde. Der Film kam im Oktober 2008 in die deutschen Kinos. Frühere Produktionen sind die Serien Spannagl & Sohn (mit Walter Sedlmayr in der Hauptrolle), Der Gerichtsvollzieher (Hauptrolle Jörg Hube) und Ein Bayer auf Rügen (mit Wolfgang Fierek). Der Filmemacher Marcus H. Rosenmüller, die Schauspieler Ferdinand Hofer und Ben Blaskovic sowie der Kabarettist Claus von Wagner besuchten das staatliche Gymnasium Miesbach.
Wohnen und Arbeiten sind in Miesbach ausgeglichen. 2018 waren laut amtlicher Statistik 4860 Einwohner sozialversicherungspflichtig beschäftigt, gleichzeitig gab es in der Stadt 5184 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Davon waren keine in der Land- und Forstwirtschaft, 1506 im produzierenden Gewerbe, 1295 im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe und 847 in sonstigen Wirtschaftsbereichen.
Das Geschäftszentrum Miesbachs verteilt sich auf die drei Platzanlagen in der Altstadt, den Stadtplatz („Oberer Markt“) im Osten unweit der Stadtpfarrkirche, den tiefer gelegenen Marktplatz („Unterer Markt“) im Süden und den Bahnhofplatz am Westrand. Die drei Plätze sind untereinander verbunden durch ein kleinteiliges Netz enger und unübersichtlicher Gassen, wie dem Heimbucherwinkl, dem Manhardtwinkl, dem Marktwinkl und dem Lebzelterberg. Im Oktober 2008 wurde nördlich des Bahnhofs das Einkaufszentrum Oberland Center eröffnet. Der Bahnhofplatz soll in den nächsten Jahren umgestaltet werden; dabei wurde im Jahr 2012 das 2002 faillitierte und architektonisch höchst umstrittene Kaufring-Kaufhaus Sundheimer abgebrochen.
2018 gab es laut amtlicher Statistik 12 Betriebe im verarbeitenden und 18 im Bauhauptgewerbe. Bekannt ist unter anderem die Weißbierbrauerei Hopf. Auch Unternehmen der Flugzeug- und Pharmaindustrie sind im Ort angesiedelt.
Im Gemeindeteil Müller am Baum liegen im Mangfalltal die großen Gebäude und Kamine der ehemaligen Papierfabrik PWA/SCA. Das Gelände wurde nach der Schließung 1997 von der IDS Miesbach übernommen, seit 2004 Anlagenbauer für Maschinen der Papierindustrie.
Miesbach ist Mittelpunkt der alpenländischen Vieh- und Milchviehwirtschaft. Im Jahr 2016 bestanden 81 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 2087 ha, davon waren 2053 ha Dauergrünfläche. Entsprechend seiner Stellung in diesem Wirtschaftsbereich existierte bis Ende des Jahres 2014 eine Land- und Almwirtschaftsschule in Miesbach. Der Unterricht im Bereich Almwirtschaft war dabei eine ausgesprochene Besonderheit. Große Bedeutung hat der 1892 gegründete Zuchtverband, einer der ältesten seiner Art. Die regelmäßigen Ross- und Viehmärkte sind von überregionaler Bedeutung.
Der Bahnhof Miesbach liegt an der Bahnstrecke Holzkirchen–Schliersee und wird vom Oberland-Netz der Bayerischen Regiobahn (BRB) im Stundentakt mit Zugläufen nach München und Bayrischzell bedient. Die Betriebsanlagen sind bis auf zwei Bahnsteiggleise zurückgebaut; auf dem Gelände des ehemaligen Ladebahnhofs steht seit 2008 ein Einkaufszentrum.
Die Stadt Miesbach ist mit insgesamt sechs Buslinien an das Netz des Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) angebunden. Seit dem 10. Dezember 2023 befindet sich Miesbach in den Tarifzonen 6 und 7 des MVV.
Linie | Linienverlauf | Verkehrsunternehmen |
---|---|---|
Leitzach- / Schlierachtal Ringlinie: Miesbach R – Hundham – Fischbachau R – Schliersee R – Miesbach R | RVO | |
Tegernsee R – Gmund (Tegernsee) R – Wall – Miesbach R (- Agatharied R) | RVO | |
Tegernsee R – Gmund (Tegernsee) R – Hausham R – Miesbach R – Irschenberg | RVO | |
Holzkirchen S R – Darching R – Weyarn – Miesbach R – Schliersee R | RVO | |
Kleinhöhenkirchen – Weyarn – Miesbach R | RVO | |
Holzkirchen S R – Lochham – Warngau – Wall – Miesbach R | RVO |
Die Stadt ist an die Bundesstraßen 307 und 472 angebunden. Letztere wird auf einer Umgehungsstraße östlich und südlich um die Stadt herumgeführt. Die Bundesstraße 307 beginnt am südlichen Stadtrand. Weiterhin sind die Staatsstraße 2073 Richtung Norden nach Holzkirchen und die Staatsstraße 2010 Richtung Osten ins Leitzachtal und nach Rosenheim von Bedeutung.
Die nächstgelegene Autobahn ist die rund sieben Kilometer nördlich der Stadt verlaufende A 8. Die B 472 führt zur Anschlussstelle Irschenberg (7,5 km) und die Staatsstraße 2073 zur Anschlussstelle Weyarn (10 km).
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand 2018/2019):
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Miesbach
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