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Stadt Mayen
Rosengasse 2
56727 Mayen

https://www.mayen.de

Mayen

160pxAbb. 1 Wappen von Mayen
Basisdaten
BundeslandRheinland-Pfalz
Höhe230 m
PLZ56727,
56729 (Geisbüschhof, Wüsteratherhof)
Vorwahl02651
GliederungKernstadt und 4 Ortsbezirke
Adresse der VerwaltungRathaus Rosengasse
56727 Mayen
Websitewww.mayen.de
OberbürgermeisterDirk Meid (SPD)
Mayen ist eine Große kreisangehörige Stadt im rheinland-pfälzischen Landkreis Mayen-Koblenz in der Vulkaneifel. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Vordereifel, bis zum 6. November 1970 war Mayen auch Verwaltungssitz des Landkreises Mayen. Mit knapp 20.000 Einwohnern ist Mayen nach Bad Neuenahr-Ahrweiler die zweitgrößte Stadt der rheinland-pfälzischen Eifel.

Geographie

Lage

Westlich sowie nördlich und südwestlich von Mayen erhebt sich in einer Geländestufe die Eifel. In östlicher Richtung öffnet sich die Landschaft zum flach auslaufenden Koblenz-Neuwieder-Becken, das wiederum in den Nordteil Pellenz und den Südteil Maifeld unterteilbar ist, die landläufig noch zur Eifel gerechnet werden. Daher kommt die Bezeichnung „Mayen, das Tor zur Eifel“.

Das Flüsschen Nette (Mittelrhein) durchfließt die Stadt von der Eifel kommend in Richtung Weißenthurm am Rhein.

Stadtgliederung

Mayen gliedert sich in die Kernstadt und vier Stadtteile bzw. Ortsbezirke und eine Anzahl von Weilern und Wohnplätzen (Einwohnerstand zum 16. Januar 2012):

Klima

Mayens Klima wird als warm und gemäßigt klassifiziert. Die Jahresdurchschnittstemperatur in Mayen liegt bei 9.1 °C. 717 mm Niederschlag fallen jährlich im Durchschnitt. Der geringste Niederschlag fällt mit 45 mm im April, der meiste mit 74 mm im Juli. Im Juli liegen die durchschnittlichen Temperaturen bei 17.2 °C und im Januar bei 0.7 °C.

Geschichte

Bereits zur Zeitenwende lag Mayen an der wichtigen Römerstraße Trier–Andernach und wurde später ein kleiner Wirtschaftsstandort. Hier waren von dem Ende des 3. Jahrhunderts bis ins Mittelalter Töpfereien angesiedelt, deren Produkte in ganz Mitteleuropa Verbreitung fanden. Eine weitere vorgeschichtliche Nutzung erfuhren die Steinbrüche im Umfeld, deren Basalt in Mayen zu Mühlsteinen und deren Tuff zu Sarkophagen weiterverarbeitet wurden. Diese Sarkophage fanden sich mit bedeutenden gläsernen Beigaben auf dem Gräberfeld (heute im Museum auf der Genovevaburg). In der Spätantike bestand eine spätrömische Höhenbefestigung auf dem nahen, 290 Meter hohen Katzenberg.

Der Name Mayen leitet sich wahrscheinlich aus dem Namen Megina her, der 847 erstmals urkundlich den Ort in der Ebene beziehungsweise auf dem Feld (keltisch magos) bezeichnet. Mayen wurde 1041 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt am 29. Mai 1291 neben Bernkastel, Welschbillig, Montabaur und Saarburg die Stadtrechte durch Rudolf I. von Habsburg verliehen. Namentlich ist Mayen möglicherweise verwandt mit dem südöstlich liegenden Maifeld, da Mayen im Mittelalter auch als Hauptstadt des Meiengaus bezeichnet wurde. Ein Zusammenhang mit dem Familiennamen „von Mayen“ darf vermutet werden, ist aber unerforscht.

Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die zu Kurtrier gehörige Stadt besetzt und stark zerstört. Im Spätherbst 1794 besetzten französische Revolutionstruppen erneut das linke Rheinufer. Auf dem Wiener Kongress 1814/15 erhielt dann Preußen das gesamte links- und rechtsrheinische Gebiet. Mayen wurde Kreissitz. Über die Atmosphäre in der Stadt um 1900 schrieb der „Eifel“-Dichter Philipp Gottfried Maler (eigentlich Gottfried Stein) seinen heute weitgehend vergessenen Schlüsselroman Philipp zwischen Gestern und Morgen, in dem er von der Orientierungslosigkeit der Jugend in der Ära vor und während des Ersten Weltkriegs erzählt.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Mayen, insbesondere bei den Luftangriffen vom 12. Dezember 1944 und vom 2. Januar 1945, zu fast 90 Prozent zerstört, wobei 395 Einwohner ihr Leben ließen. Bereits kurze Zeit nach dem Kriegsende begannen die Einwohner Mayens unter der Leitung des Stadtbaumeisters Fritz Braun mit dem Wiederaufbau ihrer Stadt. Unter Beibehaltung der historischen Straßenzüge und alten Gebäude entwickelte sich in wenigen Jahren ein neues Stadtbild.

Seit 1946 ist die Stadt Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Die heutige Stadt Mayen wurde im Rahmen der Mitte der 1960er Jahre begonnenen rheinland-pfälzischen Verwaltungs- und Gebietsreform gebildet. Am 7. November 1970 wurden die vier bis dahin eigenständigen Gemeinden Alzheim (849 Einwohner), Hausen bei Mayen (1242), Kürrenberg (686) und Nitztal (171) in die Stadt Mayen eingemeindet. Zuvor war am 1. Januar 1967 die Gemeinde Nitztal aus den Ortsteilen Sankt Johann-Nitz der Gemeinde Sankt Johann und Kürrenberg-Nitz der Gemeinde Kürrenberg sowie am 7. Juni 1969 die Gemeinde Alzheim aus den beiden Gemeinden Allenz und Berresheim neu gebildet worden.

Bis 6. November 1970 war Mayen Kreisstadt des Landkreises Mayen, mit dem am 1. Juli 1956 zugeteilten Kfz-Kennzeichen MY. Die Kreisverwaltung wurde dann nach Koblenz verlegt und der Kreis umbenannt in Landkreis Mayen-Koblenz mit dem am 12. Februar 1979 neu eingeführten Kfz-Kennzeichen MYK. Für kurze Zeit, vom 12. Juni 1973 bis 11. Februar 1979, wurde das Kennzeichen KO für den gesamten Landkreis vergeben, was jedoch auf heftigen Widerstand in der Bevölkerung stieß und daraufhin in MYK umgewandelt wurde. Koblenz behielt das Kennzeichen KO.Im Rahmen der Kennzeichenliberalisierung stimmte der Mayener Stadtrat am 12. Dezember 2012 einstimmig für die Wiedereinführung des Kfz-Kennzeichens MY, was am 18. März 2013 durch den Kreistag bestätigt wurde. Seit dem 6. Mai 2013 ist das MY-Kennzeichen für die Stadt Mayen und den gesamten Landkreis Mayen-Koblenz damit wahlweise wieder erhältlich. Zum 31. Dezember 2017 sind bereits 49.604 MY-Kennzeichen zugelassen.

2020 hat die Bundesministerin der Verteidigung die Stadt Mayen mit dem Preis Bundeswehr und Gesellschaft in der Kategorie Gebietskörperschaft ausgezeichnet.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Einwohnerzahlen auf dem Gebiet der Stadt.

Jahr Einwohner
1815 3.416
1835 5.848
1871 9.701
1905 15.501
1939 17.525
1950 16.827
1955 16.524
1956 16.909
Jahr Einwohner
1958 17.476
1962 20.175
1967 21.400
1970 20.765
1972 20.784
1977 21.226
1982 20.436
1987 18.584
Jahr Einwohner
1992 19.374
1997 19.857
2005 19.335
2007 19.150
2011 18.644
2014 18.626
2017 19.116
2020 19.284

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat in Mayen besteht aus 36 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, sowie dem Vorsitzenden. Von 1999 bis zur Wahl 2024 hatte der Stadtrat 32 Ratsmitglieder, die Erhöhung auf 36 Sitze wurde nach rheinland-pfälzischem Wahlrecht durch die gestiegene Einwohnerzahl von Mayen ausgelöst.

Sitzverteilung:

Wahl SPD CDU GRÜNE AfD FDP FWM WG KPD CDP DP Gesamt
2024 9 12 4 3 8 36 Sitze
2019 8 10 5 3 3 3 32 Sitze
2014 10 13 4 2 3 32 Sitze
2009 11 13 3 5 32 Sitze
2004 11 15 3 3 32 Sitze
1999 14 15 2 1 32 Sitze
1989 16 11 2 2 31 Sitze
1984 16 14 1 31 Sitze
1979 18 16 1 35 Sitze
1974 15 16 3 34 Sitze
1969 15 13 3 31 Sitze
1964 12 11 2 25 Sitze
1960 10 13 2 25 Sitze
1956 11 12 2 25 Sitze
1952 9 12 3 1 25 Sitze
1948 8 3 10 4 25 Sitze
1946 7 2 15 24 Sitze

Oberbürgermeister

Dirk Meid (SPD) wurde am 4. November 2020 Oberbürgermeister von Mayen. Die ursprünglich für den 26. April 2020 angesetzte Neuwahl des Oberbürgermeisters war wegen der COVID-19-Pandemie in Deutschland verschoben worden. Beim ersten Wahlgang am 13. September erreichte keiner der ursprünglich drei Bewerber eine ausreichende Mehrheit. Daher kam es am 27. September zu einer Stichwahl zwischen Dirk Meid und Amtsinhaber Wolfgang Treis 40,56 %, die Meid mit einem Stimmenanteil von 59,44 % für sich entscheiden konnte. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,1 %.

Meids Vorgänger Wolfgang Treis (Bündnis 90/Die Grünen) wurde am 9. September 2012 in der Stichwahl für das Amt des Oberbürgermeisters gegen Rolf Koch (CDU) mit 56,30 % zu 43,70 % bei einer Wahlbeteiligung von 45,51 % gewählt. Die Amtseinführung fand am 5. November statt. Zu diesem Zeitpunkt war er der erste grüne Oberbürgermeister in Rheinland-Pfalz.

Frühere Oberbürgermeister/Bürgermeister

Ortsvorsteher

Die Stadt Mayen hat vier Ortsbezirke gebildet. Deren Ortsvorsteher wurden bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 gewählt. Es sind Lothar Geisen (Alzheim), Karl-Josef Weber (Hausen), Siegmar Stenner (Kürrenberg) und Stefan Wagner (Nitztal).

Städtepartnerschaften

Mayen hält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Wappen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Museen

Freizeit

Veranstaltungen

Wirtschaft, Verkehr und Infrastruktur

Handel

In der Innenstadt befindet sich die Fußgängerzone mit überwiegend ortsansässigem Einzelhandel.Im Gewerbegebiet sind überregionale Handelsketten zu finden.Die Stadt ist Sitz der Volksbank RheinAhrEifel eG und der Kreissparkasse Mayen.

Industrie

Mayen verfügt über Betriebe der Basaltlava-, Schiefer- (z. B. Grube Katzenberg, deren Schließung für 2019 angekündigt ist) und Kartonindustrie (Kartonfabrik WEIG), des Maschinenbaus und der Aluminium- und Kunststoffverarbeitung.
Mit Brohl Wellpappe hat ein Traditionsunternehmen (Gründung 1778) seinen Hauptsitz in Mayen.

Verkehr

Straßenverkehr

Mayen liegt nahe der A 61 (Köln–Ludwigshafen) und der A 48 (Trier–Koblenz). Ferner führen die Bundesstraßen 256, 258 und 262 durch das Stadtgebiet.

Schienenverkehr

Mayen hat zwei Bahnhöfe Mayen Ost und Mayen West an der Eifelquerbahn (Andernach-Mendig–Mayen–Kaisersesch). Zudem ist die Errichtung eines weiteren Haltepunktes Mayen-Brückentor für 700.000 Euro am Bahnübergang über die Straße Auf der Eich geplant. Der SPNV Nord erwartet für Mayen-Brückentor eine tägliche Nachfrage von 500 Reisenden. Seit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 besteht durch die Regionalbahnlinie RB 23 eine umsteigefreie Verbindung von Mayen über Andernach und Koblenz Hauptbahnhof nach Limburg (Lahn), auf der die Züge nach dem Rheinland-Pfalz-Takt täglich im Stundentakt fahren. Die von Andernach über Mayen nach Kaisersesch verkehrende Linie wird als RB 38 geführt.

Die nächsten Anschlüsse an den Fernverkehr bestehen in Andernach und Koblenz Hbf.Früher existierte eine direkte Bahnverbindung über Polch und Ochtendung nach Koblenz. Am 1. Oktober 1904 wurde der Streckenabschnitt Koblenz-Lützel–Polch eröffnet. Der Abschnitt von Polch bis Mayen Ost, der ursprünglich am selben Tag mit eingeweiht werden sollte, konnte wegen eines Erdrutsches am 30. September 1904 erst am 12. November 1904 in Betrieb gehen. 1916 wurde Münstermaifeld über die Strecke aus Polch erreichbar.Mitte der 1970er-Jahre wurde der Abschnitt Polch–Mayen Ost wegen der Oberbauschäden und des schlechten Zustands des Hausener Viadukts sowie des Hangviadukts zwischen den beiden Hausener Tunnels für den Güterverkehr und den Personenverkehr gesperrt. Heute verläuft auf der Strecke zwischen Mayen über Polch nach Ochtendung bzw. Münstermaifeld ein Bahntrassenradweg, der Maifeld-Radweg, nachdem die Schienen in den 1990er-Jahren entfernt wurden.

Busverkehr

Buslinien verkehren von/nach Koblenz/Neuwied/Maria Laach und Andernach, aber auch in die Eifel. Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund Rhein-Mosel an.

Bildungseinrichtungen

Wissenschaftliche Einrichtungen

Sonstige Einrichtungen

Sport

Persönlichkeiten

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Mayen

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen.

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