Bundesland | Bayern |
Höhe | 691 m |
PLZ | 83607 |
Vorwahl | 08024 |
Gliederung | 36 Gemeindeteile |
Adresse der Verwaltung | Marktplatz 2 83607 Holzkirchen |
Website | www.holzkirchen.de |
Erster Bürgermeister | Christoph Schmid (CSU) |
Holzkirchen ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Miesbach. Holzkirchen ist die bevölkerungsreichste und wirtschaftlich stärkste Kommune des Landkreises.
Die Gemeinde liegt circa 30 Kilometer südlich der Landeshauptstadt München und jeweils circa 20 Kilometer nördlich des Tegernsees sowie der Kurstadt Bad Tölz.
Es gibt 36 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):
Es gibt die Gemarkungen Hartpenning, Holzkirchen und Föching.
Das folgende Schutzgebiet berührt das Gemeindegebiet:
Die Holzkirchner Gegend war schon zur frühen Bronzezeit (1800–150 v. Chr.) besiedelt, wie einige Funde von Kupferringbarren zeigen. Während der Römerzeit kreuzten sich zwei Römerstraßen (Augsburg – Salzburg und Freising – Achensee). 1286 wurde Holzkirchen das erste Mal als Markt bezeichnet. 1857 wurde die erste Eisenbahnlinie (München – Holzkirchen – Rosenheim) eröffnet.
Während des Zweiten Weltkriegs erlitt Holzkirchen trotz seiner Bedeutung für den Schienenverkehr nur geringe Schäden. Auch ein Kampf um den Ort gegen die vorrückenden Alliierten 1945 konnte durch umsichtiges Handeln einiger Gemeindebürger verhindert werden. Dagegen fielen kurz nach Kriegsende 16 überwiegend osteuropäische Zwangsarbeiter einer Methanolvergiftung zum Opfer.
Am 1. Mai 1978 wurden im Zuge der Gemeindegebietsreform die Gemeinde Hartpenning und Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Föching eingegliedert.
Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 11.395 auf 16.581 um 5.186 Einwohner bzw. um 45,5 %.
Im Pfarrverband Holzkirchen (Holzkirchen – Föching – Hartpenning) befinden sich 4 Kirchengemeinden:
Nach bescheidenen Anfängen in der Reformationszeit fand 1878 der erste evangelische Gottesdienst auf Holzkirchener Gebiet auf dem Aberghof in Föching statt. Im Dezember 1898 wurde der Betsaal an der Haidstraße eingeweiht, die spätere Apostel-Thomas-Kirche. Genau 100 Jahre diente sie der Evang.-Luth. Kirchengemeinde als Gottesdienstraum. Am 20. Dezember 1998 wurde die neue Segenskirche eingeweiht, 2008 dann das aus den ehemaligen Gebäuden Pfarrhaus und Apostel-Thomas-Kirche neu geschaffene Thomashaus. Damit war das Ensemble aus Kirche, Gemeinderäumen und Kindergarten vollständig. Die Evang.-Luth. Kirchengemeinde umfasst außer dem Hauptort und Namensgeber Holzkirchen noch die politischen Gemeinden Otterfing, Sauerlach, Valley, Warngau sowie Teile von Dietramszell und Egling. Sie hat rund 4900 Mitglieder, davon rund 2500 in Holzkirchen. Die Kirchengemeinde hat die Betriebsträgerschaft des evangelischen Integrationskindergartens Hollerbusch.
Seit 2007 gibt es in Holzkirchen eine Freikirchliche Pfingstgemeinde des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Im Dezember 2009 konnten die Geschäftsräume der früheren Löwen-Apotheke in der Tölzer Straße nach umfangreichen Renovierungsarbeiten in Betrieb genommen werden. Die Pfingstgemeinde bietet neben einem wöchentlichen Gottesdienst die Teilnahme an Hauskreisen und Jugendtreffen an.
Die vergangenen Kommunalwahlen führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Marktgemeinderat:
Partei/Liste | 2014 | 2020 |
---|---|---|
CSU | 9 | 8 |
GRÜNE | 4 | 6 |
FW/FWG | 6 | 5 |
SPD | 5 | 4 |
FDP | – | 1 |
Gesamt | 24 | 24 |
Die erste Mannschaft des ESC Holzkirchen spielt in der Eishockey Bezirksliga und lockt zu den Heimspielen durchschnittlich rund 300 Zuschauer ins Eisstadion an der Thanner Straße.
Die Fußballabteilung des TuS Holzkirchen spielt in der Landesliga Südost. Von 2017 bis 2019 trat man in der Bayernliga Süd an. Die Heimspiele werden in der Sportanlage Haidstraße in Holzkirchen ausgetragen.
Der 2005 gegründete Radsport- und Lauf-Club Holzkirchen e.V. (RSLC) ist Veranstalter des Holzkirchner Marktlaufs im Oktober und des Holzkirchner Adventslaufs im Dezember.
Die Gemeinde verfügt über eine sehr gute Infrastruktur vor allem im Bereich Verkehr.
Der Hauptort liegt nahe der Autobahn A8 (Anschlussstelle Holzkirchen/AS-Nr. 97). Die Bundesstraßen 13 und 318 kreuzen sich in Holzkirchen. Der Markt befindet sich rund 42 Kilometer westlich von Rosenheim, jeweils 18 Kilometer von Bad Tölz und Miesbach entfernt sowie 30 Kilometer südlich der Landeshauptstadt München.
Eine nördliche Umgehungsstraße zwischen B 13 und B 318 wurde am 18. Dezember 2009 für den Verkehr freigegeben. Der westliche Abschnitt dieser neuen Kreisstraße war bereits im Oktober 2007 fertiggestellt worden.
Der Verkehrsknotenpunkt Holzkirchen verfügt mit der Bahnstrecke München–Lenggries und der Bahnstrecke München Ost–Deisenhofen über eine gute Verkehrsanbindung nach München (u. a. S-Bahn-Anschluss (Linie S 3 im 20-Minuten-Takt)). Die Bahnstrecke München–Lenggries und die Bahnstrecke Holzkirchen–Schliersee werden von der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) jeweils im Stundentakt befahren und bieten Direktverbindungen nach Tegernsee, Lenggries und Bayrischzell. Auf der Mangfallbahn über Bad Aibling nach Rosenheim verkehren im Stundentakt Regionalzüge der BOB. Werktags bestehen einzelne durchgehende Verbindungen der BOB zwischen Rosenheim, Holzkirchen und München Hbf.
20-Minuten-Takt |
Es verkehren folgende Regional- und Stadtbuslinien des Oberbayernbus und des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) am Bahnhof oder am Zentralen Omnibus-Bahnhof.
Linie | Bezeichnung | Verlauf |
---|---|---|
Oberbayernbus | Ortsverkehr Holzkirchen, Linien 1–6 | |
Oberbayernbus | Holzkirchen (Oberbayern) – Sachsenkam – Schaftlach – Waakirchen – Reichersbeuern – Bad Tölz – Obergries – Lenggries | |
Oberbayernbus | Holzkirchen (Oberbayern) – Valley – Weyarn – Miesbach – Hausham – Schliersee | |
Oberbayernbus | Holzkirchen (Oberbayern) – Warngau – Gmund – Tegernsee | |
Oberbayernbus | Holzkirchen (Oberbayern) – Warngau – Miesbach | |
Oberbayernbus | Holzkirchen (Oberbayern) – Otterfing – Dietramszell – Bad Tölz |
Trotz ihrer Größe hat die Gemeinde keine lange Tradition als wichtiger Schulstandort. Bis zur Jahrtausendwende gab es lediglich Grund- und Hauptschule sowie die private Wirtschaftsschule Pasold-Weißauer.
Seit der Jahrtausendwende bauen der Landkreis und der Markt den Standort zu einem regionalen Bildungszentrum aus. Es kamen eine weitere öffentliche Grundschule und eine staatliche Realschule hinzu. Die im Jahre 2005 fertiggestellte und von den Architekten „Rheinpark“ entworfene Grund- und Realschule legt Wert auf Energieeffizienz, die unter anderem durch das Wiesendach erreicht wird.
Seit dem Schuljahr 2009/10 hat der Ort eine staatliche Berufliche Oberschule mit den Ausbildungsrichtungen Wirtschaft (FOS) und Sozialwesen (FOS), die Ausbildungsrichtung Technik (FOS) wird ab dem Schuljahr 2014/15 unterrichtet. Ein staatliches Gymnasium mit einem naturwissenschaftlich-technologischen und wirtschaftswissenschaftlichen Zweig nahm ebenfalls zum Schuljahr 2014/15 seinen Unterrichtsbetrieb auf. Für FOS und Gymnasium wurde ein neuer Campus an der Nordumgehung errichtet. Außerdem gibt es im Ort eine private Grundschule mit angeschlossenem Gymnasium.
Die Gemeindewerke Holzkirchen sind für die Strom-, Ergas-, Fernwärme- und Wasserversorgung zuständig. Ebenso betreiben die Gemeindewerke noch in Kooperation mit einem Eigenbetrieb das örtliche Eisstadion. Eine der größten Investitionen der letzten Jahre war die Errichtung eines Geothermie Kraftwerkes.
In Holzkirchen sind ca. 1600 Gewerbetreibende ansässig. Im Landkreis Miesbach ist Holzkirchen ein großer Einkaufsstandort mit zahlreichen Geschäften und Stores.Neben zahlreichen mittelständischen Betrieben haben sich auch Sandoz (Hexal), Panasonic Electric Works Europe und Panasonic Electric Works Deutschland (jetzt nach Ottobrunn disloziert) sowie der Etikettenhersteller CCL Label GmbH, eine Tochtergesellschaft von CCL Industries, mit ihren Hauptfirmensitzen hier niedergelassen. Veolia Verkehr hat in dem Markt ihre süddeutsche Zentrale. Eine bedeutende Niederlassung besitzt auch die Bosch Engineering, die am Standort Holzkirchen im Gemeindeteil Föching ab 2013 ein Entwicklungszentrums errichtet hat. Eine Erweiterung für 900 Mitarbeiter wurde Mitte 2022 eröffnet.
Holzkirchner Oberbräu ist die letzte noch verbliebene der einstmals fünf Brauereien Holzkirchens und gehört heute zur König Ludwig GmbH & Co. KG der Schlossbrauerei Kaltenberg. 2017 wurde Sappl Bräu gegründet.
Zwischen 1958 und 1988 betrieb die Friedrich Deckel AG in Holzkirchen eine Fabrik für Werkzeugmaschinen. Nach dem Abriss der Werkhallen entstand an ihrer Stelle das Einkaufszentrum „Holzkirchner Einkaufsparadies“ mit etwa 7000 Quadratmetern Verkaufsfläche.
Im Jahr 2005 entschied der Gemeinderat, den Gewerbesteuersatz um ein Drittel zu senken; dies wurde überregional rezipiert. Bürgermeister Höß und der bayerische Ministerpräsident Stoiber bezeichneten Holzkirchen in einer Pressekonferenz als „das Monaco Bayerns“. Die Steuersenkung solle den Pharmakonzern Sandoz nach dem Kauf von Hexal dazu zu bewegen, seine neue Zentrale in der Gemeinde anzusiedeln. Der Unternehmenssitz wurde in Holzkirchen angesiedelt, weil dies eine Bedingung der Hexal-Eigentümer (Brüder Strüngmann) im Verkaufsvertrag an Sandoz war.
Überregional bekannt ist das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, das eine Außenstelle am Ort hat, obwohl es bereits im Gemeindegebiet Valley liegt.
Das vom Bayerischen Bauernverband (BBV) für 13 Millionen Euro errichtete Grüne Zentrum Holzkirchen wurde im März 2015 eingeweiht. Das Gebäude ist ein energiesparendes Passivhaus. Beheizt wird es über eine Wärmepumpenheizung, die als Wärmequelle Geothermie nutzt. Die Erdwärme wird dabei über 22 Erdsonden mit bis zu 100 Metern Tiefe gewonnen. Im Gebäude sind vertreten:
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Holzkirchen (Oberbayern)
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