Bundesland | Sachsen-Anhalt |
Höhe | 149 m |
PLZ | 06679 |
Vorwahl | 034441 |
Gliederung | 9 Ortsteile |
Website | www.stadt-hohenmoelsen.de |
Bürgermeister | Andy Haugk (parteilos) |
Die Stadt liegt rund 15 Kilometer südöstlich von Weißenfels auf einer Anhöhe. An der westlichen Bebauungsgrenze fließt die Rippach, ein Nebenfluss der Saale. Ihre Umgebung ist einerseits von der Landwirtschaft und andererseits vom Braunkohleabbau geprägt. Der östlich der Stadt gelegene Tagebau Profen ist noch in Betrieb. Die nächsten größeren Städte sind Weißenfels, Zeitz im Süden und Leipzig im Nordosten.
Hohenmölsen war 1080 Schauplatz der Schlacht bei Hohenmölsen zwischen König Heinrich IV und dessen Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden. Im Jahr 1091 wurde erstmals die Burgward „Melsin villa“ (Milzin) urkundlich erwähnt. 1284 erhielt die Stadt das Marktrecht. Im Jahr 1539 begann die Reformation in Hohenmölsen. In den Jahren 1558 und 1578 zerstörten große Stadtbrände die Stadt fast vollständig.
Ab Anfang des 19. Jahrhunderts begann in der Umgebung von Hohenmölsen der Abbau von Braunkohle, zunächst mittels Stollen, die an Talhängen bis ins Flöz vorangetrieben wurden, zum Beispiel in Wählitz. Nach Gründung der DDR erreichte der Braunkohlenabbau im Mitteldeutschen Revier eine neue Dimension. Nachbarorte von Hohenmölsen, wie Mutschau, Köttichau, Döbris, Queisau, Steingrimma, Dobergast, wurden devastiert und anschließend vollständig überbaggert. Für die Umsiedlung eines großen Teils der Bewohner dieser Dörfer entstanden die neuen Stadtteile Hohenmölsen-Süd und Hohenmölsen-Nord, sodass die Einwohnerzahl der Stadt ab Beginn der 1950er Jahre deutlich stieg.
Von 1952 bis 1994 war Hohenmölsen Kreisstadt des Kreises Hohenmölsen. Zu DDR-Zeiten befand sich in der Stadt eine Kreisdienststelle des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), die unter anderem Informationen über den oppositionellen Pfarrer Oskar Brüsewitz sammelte.
Jahr | 1680 | 1890 | 1905 | 1910 | 1933 | 1939 | 1990 | 1995 | 2000 | 2005 | 2008 | 2019 |
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Einwohner | ca. 300 | 2.846 | 3.140 | 3.082 | 4.619 | 4.381 | 11.764 | 11.499 | 10.673 | 9.681 | 9.125 | 9.717 |
1990: 3. Oktober, ab 1995 Stichtag 31. Dezember
Zu Hohenmölsen eingemeindete Ortschaften:
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Jaucha wurde am 20. Juli 1950 eingemeindet. Mutschau kam am 1. Dezember 1962 hinzu. Zembschen wurde am 9. Mai 2002 eingemeindet. Am 1. Januar 2003 folgten Webau und Werschen. Granschütz und Taucha wurden am 1. Januar 2010 eingegliedert.
Der Stadtrat der Stadt Hohenmölsen besteht aus 20 ehrenamtlichen Mitgliedern. Die Zahl der Stadtvertreter lag 2014 noch bei 28.
Die Wahl zum Stadtrat am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:
Partei / Wählergruppe | Stimmen (absolut) | Stimmen (Anteil) | Sitze | +/− | |
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Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) | 4210 | 32,6 % | 6 | − 6 | |
Alternative für Deutschland (AfD) | 1506 | 11,7 % | 1 | + 1 | |
Die Linke | 1662 | 13,0 % | 3 | − 3 | |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) | 1724 | 13,3 % | 3 | ± 0 | |
Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) | 345 | 2,7 % | 1 | ± 0 | |
Aktives Hohenmölsener Land - Die Wählergemeinschaft (AHL) | 3453 | 26,8 % | 5 | − 1 | |
Wahlbeteiligung: 52,97 % (2014: 42,8 %) |
Ein Sitz bleibt unbesetzt.
Hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Hohenmölsen ist seit 2011 Andy Haugk, der der Wählergruppe „Aktives Hohenmölsener Land“ (AHL) angehört. Haugk ist zugleich seit 2014 Mitglied im Kreistag des Burgenlandkreises, in den er über den Wahlvorschlag der CDU gewählt wurde.
Blasonierung: „Geteilt von Rot über Gold. Oben hinter einer gezinnten silbernen Mauer mit schwarzem Tor ein gezinnter silberner Turm. Unten auf grünem Rasen ein springender roter Hirsch verfolgt von einem roten Jagdhund.“
Eine Partnerschaft besteht mit der Stadt Bad Friedrichshall in Baden-Württemberg seit dem 27. Oktober 1990.
Das Zentrum von Hohenmölsen wird wesentlich von drei Gebäuden geprägt: dem Kirchturm, dem Wasserturm und dem Turm des Rathauses von Hohenmölsen. Die Stadt nennt sich deshalb auch „Stadt der drei Türme“. Wahrzeichen von Hohenmölsen ist die Äsop'sche Fabel Der Fuchs und der Storch. Sie ist in unterschiedlichen Darstellungen in der Stadt zu finden: als schmales Reliefbild an der Ostseite des Rathausturmes (unterhalb der Plattform), als Altmarkt-Brunnenskulptur von Joachim Hering und auf Laternen der Innenstadtbeleuchtung.
In der Stadtkirche St. Petri befindet sich eine der Orgeln von Friedrich Ladegast. Weiterhin gibt es die 1947 erbaute katholische St.-Marien-Kirche, eine der wenigen in der Sowjetischen Besatzungszone erbauten Kirchen, die heute noch gottesdienstlich genutzt werden.
Der Mondsee mit dem Freizeitpark Pirkau liegt etwa drei Kilometer südöstlich des Ortes.
Die größten Arbeitgeber der Stadt sind die MIBRAG und der Standort Hohenmölsen des AGCO Konzerns.
Die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) betreibt hier das Kraftwerk Wählitz und den Tagebau Profen.
AGCO erwarb 2009 die ehemalige Kaserne in Hohenmölsen und hat seitdem mehr als 35 Mio. Euro in den Standort Hohenmölsen investiert. Über 330 Angestellte fertigen vor Ort die Feldhäcksler Fendt Katana 65 und 85 und die Feldspritzen Rogator 300 und 600, aber auch Komponenten für die Traktorenherstellung der firmeneigenen Marken FENDT, Massey Ferguson und Valtra.
Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Landesnetzes Sachsen-Anhalt erbracht. Folgende Verbindungen führen, betrieben von der Personenverkehrsgesellschaft Burgenlandkreis, ab Hohenmölsen:
Die Bahnstrecke Großkorbetha–Deuben über Pörsten und Hohenmölsen ist seit 1999 ohne Personenverkehr. Sie wird noch für Kohletransporte aus dem Braunkohlerevier Profen von Wählitz nach Korbetha für das Kraftwerk Schkopau benutzt.
Hohenmölsen ist auf den Bundesstraßen 91 und 176 sowie der Bundesautobahn 9 mit der Anschlussstelle Weißenfels zu erreichen. Seit 2018 wird zwischen Hohenmölsen und Lützen die Verbindungsstraße L191-K2196-L189 gebaut. Die Bauarbeiten sollen 2021 abgeschlossen werden(Stand September 2020). Sie wird eine notwendige Anbindung zur Autobahn A 38 darstellen, da die gegenwärtige Anbindung nur über Umwege oder kurvenreiche Straßen möglich ist.
Wichtiger Wirtschaftsfaktor war in den 1990er Jahren das Asklepios-Kreiskrankenhaus. Bis zur endgültigen Schließung im April 2008 war im Hohenmölsener Krankenhaus die Diabetologie-Abteilung des Asklepios-Krankenhauses Weißenfels untergebracht. Im September 2009 konnte ein Abriss des leerstehenden Gebäudekomplexes verhindert werden. Für eine mögliche weitere Nutzung gab es bisher keine Interessenten.
Die für die NVA in den 1970er Jahren errichtete und am 31. Dezember 2007 geschlossene General-Heinrich-August-von-Helldorff-Kaserne der Heeresflugabwehr zählt zu den ehemaligen Standorten der Bundeswehr. Die Bundeswehr war ebenfalls ein wichtiger Arbeitgeber in der ehemaligen Kreisstadt. Das Gelände außerhalb wird als Gewerbegebiet genutzt.
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Hohenmölsen
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