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Große Kreisstadt Heppenheim
Der Magistrat
Großer Markt 1
64646 Heppenheim

https://www.heppenheim.de

Heppenheim (Bergstraße)

160pxAbb. 1 Wappen von Heppenheim (Bergstraße)
Basisdaten
BundeslandHessen
Höhe122 m
PLZ64646
Vorwahl06252, 06253 (Unter-Hambach teilw., Mittershausen-Scheuerberg und Wald-Erlenbach)
Gliederung9 Stadtteile
Websitewww.heppenheim.de
Bürgermeister<span style (CDU)
Heppenheim (Bergstraße) (mundartlich Hepprum) ist die Kreisstadt des südhessischen Landkreises Bergstraße und liegt an der Bergstraße am Rande des Odenwaldes. Heppenheim ist überregional bekannt als Geburtsort des vierfachen Formel-1-Weltmeisters Sebastian Vettel und Gründungsort der FDP.

Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 755, das Stadtrecht erhielt er 1318. Die liberale Heppenheimer Tagung 1847 war der Auftakt zur Deutschen Revolution 1848/1849, weshalb hier 1948 die Freie Demokratische Partei gegründet wurde.

Geografie

Heppenheim liegt an der Landesgrenze zu Baden-Württemberg. Das Stadtgebiet selbst befindet sich unterhalb des Schlossbergs mit der mittelalterlichen Starkenburg. Charakteristisch für das Stadtbild ist neben der Burg auch St. Peter, der „Dom der Bergstraße“ – so die volkstümliche Bezeichnung der großen, 1904 geweihten katholischen Kirche, die kein Bischofssitz ist.

Der größte See in Heppenheim ist der Bruchsee. Mehrere Bachläufe wie Hambach, Stadtbach, Erbach und Bombach fließen von Osten aus den Tälern des vorderen Odenwalds der Weschnitz zu, die den westlichen Rand der Gemarkung bildet.

„Bergstraße“ ist sowohl die Bezeichnung der von Darmstadt nach Wiesloch am Westrand des Odenwaldes bzw. Ostrand der Rheinebene verlaufenden Straße (heutige Bundesstraße 3) als auch der Landschaft in ihrer näheren Umgebung. Letztere zeichnet sich durch ein außerordentlich mildes und sonniges Klima mit besonders früher Baumblüte aus.

Im Bereich des Stadtteils Ober-Laudenbach existiert eine hessenweit einzigartige Grenzkuriosität: Der nördliche Teil von Ober-Laudenbach bildet eine Enklave in baden-württembergischem Gebiet. Innerhalb dieser Enklave und im Südteil Ober-Laudenbachs befinden sich zwei baden-württembergische Exklaven.

Nachbargemeinden

Heppenheim grenzt im Norden an die Stadt Bensheim, im Nordosten an die Gemeinde Lautertal sowie an die Stadt Lindenfels, im Osten an die Gemeinden Fürth, Rimbach, Mörlenbach und Birkenau (beide wie Fürth und Rimbach im Weschnitztal gelegen), im Süden an die badische Gemeinde Laudenbach (Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg), im Südwesten an die südhessischen Städte Viernheim und Lampertheim sowie im Westen an die Stadt Lorsch.

Stadtgliederung

Neben der Kernstadt besteht Heppenheim aus den Stadtteilen Unter-Hambach und Ober-Hambach, Kirschhausen (mit Igelsbach), Erbach, Sonderbach, Wald-Erlenbach, Mittershausen-Scheuerberg und Ober-Laudenbach, die im Zuge der hessischen Verwaltungsgebietsreform mit Wirkung zum 1. Januar 1972 nach Heppenheim eingemeindet wurden.

Geschichte

Übersicht

Die erste urkundliche Erwähnung als „Hepphenheim“ erfolgte am 17. Juli 755 in einer Urkunde des Lorscher Codex anlässlich einer Schenkung eines Marchar an die damalige Peterskirche in Heppenheim. Die Stadt war damals Mittelpunkt einer fränkischen Mark. Im Jahre 773 ging die Mark Heppenheim aufgrund einer Schenkung Karls des Großen in den Besitz des Reichsklosters Lorsch über, zu dessen Schutz im Jahre 1065 die Starkenburg über Heppenheim errichtet wurde. Das Kloster stand im Range eines Fürstentums. Heppenheim entwickelte sich im Laufe der Zeit zum verwaltungsmäßigen und wirtschaftlichen Mittelpunkt des Klostergebietes, verlor aber mit dem Niedergang des Klosters im 11./12. Jahrhundert wieder an Bedeutung. Im Jahr 1229 unterstellte Kaiser Friedrich II. die Starkenburg, 1232 auch das Kloster Lorsch mit Heppenheim der Verwaltung der Erzbischöfe von Mainz. Unterbrochen durch eine kurpfälzische Pfandherrschaft von 1461 bis 1623 blieb Heppenheim bis zum Reichsdeputationshauptschluss des Jahres 1803 Kurmainzer Besitz; sodann wurde es hessisch (zunächst Hessen-Darmstadt, seit 1948 Land Hessen).

Das Stadtrecht besteht mindestens seit 1318, das Marktrecht vermutlich schon seit der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Von 1265 (evtl. früher) bis 1803 war Heppenheim Sitz des Kurmainzer Amtes (Oberamtes) Starkenburg. Mit dem Erwerb durch Hessen-Darmstadt wurde das Oberamt Starkenburg aufgelöst. Heppenheim war nunmehr zunächst Sitz eines (stark verkleinerten) Amtes, ab 1821 Sitz des Landratsbezirkes Heppenheim und ab 1832 Kreisstadt des Kreises Heppenheim sowie zwischenzeitlich, von 1848 bis 1852, Sitz des Regierungsbezirkes Heppenheim und ab 1938 Kreisstadt des Landkreis es Bergstraße, dem neben dem Kreis Heppenheim große Teile des damals aufgelösten Kreises Bensheim, nach dem Zweiten Weltkrieg auch die rechtsrheinischen Teile des Landkreises Worms zugeteilt wurden.

Die „Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen“ berichtet 1829 über Heppenheim:

In den Jahren 1369 und 1693 (zuletzt aufgrund der französischen Verwüstungen im Pfälzer Erbfolgekrieg) wurde Heppenheim durch Stadtbrände fast völlig zerstört. Die beiden Weltkriege überstand die Stadt bis auf geringe Schäden beim Einmarsch der Amerikaner im März 1945 unversehrt.

Heppenheim war ab 28. Mai 1942 Außenlager des Hauptlagers Dachau/KZ Natzweiler-Struthof. Die Schließung erfolgte am 18. Dezember 1942. Neueröffnung als Außenlager Heppenheim war am 15. Juni 1943, die endgültige Schließung erfolgte dann am 27. März 1945 mit der Besetzung durch US-amerikanische Truppen (Kriegsende Hessen). Die internierten Häftlinge übten in Heppenheim Tätigkeiten in der (SS-eigenen) Einrichtung Deutsche Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung aus (Kommando Dachau). Als Ende März die amerikanischen Truppen den Rhein erreicht hatten, wurde das Lager evakuiert und die Insassen mussten unter strenger Bewachung den langen Marsch bis nach Schwäbisch Hall antreten, von wo sie ins „KZ Dachau“ weitertransportiert wurden. Dort kamen noch etliche der Gefangenen ums Leben, bevor sie am Tegernsee von den Amerikanern befreit wurden.

Die „Heppenheimer Versammlung“, ein Treffen führender Liberaler am 10. Oktober 1847 im Hotel „Halber Mond“, war Auftakt der deutschen Revolution der Jahre 1848/49. Am 30. Mai 1849 kam es zum Heppenheimer Gefecht zwischen der badisch-pfälzischen Revolutionsarmee, die zur Verteidigung des Paulskirchenparlaments nach Frankfurt ziehen wollte und hessischem Militär.

In Heppenheim lebten Juden bereits im Mittelalter. Die Stadt gehörte von 1232 bis 1803 zum Erzstift Mainz. Die Schutzherren der Juden, die Mainzer Kurfürsten und Erzbischöfe, konnten allerdings nicht verhindern, dass es im Mittelalter zu Pogromen kam. Bei der Judenverfolgung während der Pestzeit 1348/49 wurde das jüdische Leben in der Stadt vernichtet. Die Entstehung der neuzeitlichen Gemeinde geht in das 17. Jahrhundert zurück. Um 1900 lebten etwa 40 jüdische Familien mit 200 bis 300 Personen in der Stadt. Danach ging die Zahl durch Aus- und Abwanderung bis auf 113 Personen 1933 zurück. Martin Buber, Zionist und Honorarprofessor für Religionswissenschaft an der Frankfurter Universität, lebte ab 1916 in Heppenheim. Im Februar 1938 sah er sich zur Auswanderung gezwungen und emigrierte mit der Familie nach Jerusalem. Beim Novemberpogrom 1938 wurde sein Haus geplündert und dabei die 3000 Bücher umfassende Bibliothek zerstört. Im Mai 1939 lebten noch 37 jüdische Personen am Ort. Im September 1942 wurden die letzten jüdischen Einwohner Heppenheims in Vernichtungslager deportiert. Von den in Heppenheim geborenen oder längere Zeit hier lebenden Personen kamen 53 durch die NS-Gewaltherrschaft ums Leben. Am Standort der ehemaligen Synagoge (Gedenkstätte) befindet sich eine Metallplatte mit den Umrissen der 1938 zerstörten Synagoge. Sie trägt die Inschrift: Hier stand die 1900 erbaute und 1938 zerstörte Synagoge. Auf einer Zusatztafel „Im Gedenken an die Ermordeten“ werden 29 Namen ehemaliger Heppenheimer Juden genannt.

Die ehemalige Landesirrenanstalt Heppenheim, eine psychiatrische Einrichtung, war an den nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen beteiligt, und zwar als sogenannte „Sammelanstalt“ für jüdische Psychiatriepatienten, d. h. als Zwischenstation auf dem Weg in die Gaskammer (neben Heppenheim auch Gießen), darüber hinaus als Anstalt, aus denen Patienten in Mordanstalten oder in Konzentrationslager verlegt wurden (neben Heppenheim auch Andernach, Hadamar, Eichberg, Weilmünster, Herborn, Kalmenhof (Idstein), Marburg, Merxhausen, Haina, Gießen, Goddelau, Scheuern).

Der Deutschamerikaner und spätere US-Außenminister Henry Kissinger lebte Mitte 1945 bis April 1946 in der Villa Schüssel, während er seinen Dienst beim Counter Intelligence Corps (CIC) in Bensheim (Hessen) versah. Im Mai 2005 besuchte Kissinger anlässlich des 60. Jahrestages des Kriegsendes zusammen mit dem hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch Heppenheim und seine ehemalige Unterkunft.

Der FDP-Gründungsparteitag 1948 fand unter Bezugnahme auf die liberale Heppenheimer Versammlung von 1847 in Heppenheim statt.

Im Jahr 1955 feierte die Stadt ihr 1200-jähriges Bestehen und eröffnete zu diesem Anlass die neue Freilichtbühne mit dem Stück „Recht oder Gewalt? (Ein Spiel um König Heinrich IV.)“, ein zu diesem Ereignis geschriebenen Stück von Wolfgang Altendorf. Sie ist bis heute in Benutzung, fasst etwa 2500 Personen und bewährte sich auch zum Hessentag 2004.

1982 wurde in Heppenheim das Bergsträßer Kreiskrankenhaus mit 373 Betten eröffnet. Bei dem zu diesem Anlass durchgeführten „Offenen Tag“ kamen innerhalb von vier Stunden 8000 Besucher. Bereits seit den 1960er Jahren gab es Bestrebungen zum Bau dieser Einrichtung, denn anders als in Bensheim, Lampertheim, Viernheim, Lorsch und Lindenfels gab es in Heppenheim keine Gesundheitsversorgung durch kirchliche Träger.

Vom 18. bis 27. Juni 2004 war Heppenheim Ausrichter des alljährlichen Hessentages.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen einigten sich einige bis dahin selbstständige Nachbargemeinden mit der Stadt Heppenheim über eine Eingliederung als Stadtteile. Zunächst wurde am 1. Juli 1971 die Gemeinde Mittershausen eingegliedert. Am 31. Dezember 1971 kamen Hambach und Ober-Laudenbach hinzu. Erbach, Kirschhausen (mit dem am 1. Dezember 1970 nach dort eingegliederten Igelsbach), Sonderbach und Wald-Erlenbach folgten am 1. Februar 1972. Für diese sieben früheren Gemeinden wurden per Hauptsatzung Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung errichtet. Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Heppenheim angehört(e):

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Heppenheim 24.895 Einwohner. Darunter waren 2588 (10,40 %) Ausländer, von denen 749 aus dem EU-Ausland, 1278 aus anderen Europäischen Ländern und 561 aus anderen Staaten kamen. Von den deutschen Einwohnern hatten 10,5 % einen Migrationshintergrund. (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 15,2 %.) Nach dem Lebensalter waren 4098 Einwohner unter 18 Jahren, 10.260 waren zwischen 18 und 49, 5199 zwischen 50 und 64 und 5340 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 11067 Haushalten. Davon waren 3906 Singlehaushalte, 3111 Paare ohne Kinder und 3063 Paare mit Kindern, sowie 738 Alleinerziehende und 249 Wohngemeinschaften. In 2514 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 7457 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.

Einwohnerentwicklung

Religionszugehörigkeit

• 1829: 62 lutheranische (= 1,70 %), 7 reformierte (= 0,19 %), 77 jüdische (= 2,11 %) und 3508 katholische (= 96,00 %) Einwohner
• 1961: 3484 evangelische (= 25,11 %), 10074 katholische (= 72,60 %) Einwohner
• 2011: 4650 evangelische (= 29,5 %), 4550 katholische (= 29,1 %), 120 freikirchliche (= 0,8 %), 250 orthodoxe (= 1,6 %), 640 andersgläubig (= 4,1 %), 5450 sonstige (= 34,7 %) Einwohner

Erwerbstätigkeit

Die Gemeinde im Vergleich mit Landkreis, Regierungsbezirk Darmstadt und Hessen:

Jahr Gemeinde Landkreis Regierungsbezirk Hessen
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 2017 10.407 72.939 1.695.567 2.524.156
Veränderung zu 2000 +6,7 % +17,1 % +16,1 % +16,0 %
davon Vollzeit 2017 69,2 % 70,8 % 72,8 % 71,8 %
davon Teilzeit 2017 30,8 % 29,2 % 27,2 % 28,2 %
Ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte 2017 1725 15.613 224.267 372.991
Veränderung zu 2000 +10,0 % −4,3 % +9,0 % +8,8 %
Branche Jahr Gemeinde Landkreis Regierungsbezirk Hessen
Produzierendes Gewerbe 2000 37,6 % 39,6 % 27,0 % 30,6 %
2017 26,8 % 32,1 % 20,4 % 24,3 %
Handel, Gastgewerbe und Verkehr 2000 20,6 % 25,1 % 26,4 % 25,1 %
2017 23,1 % 25,8 % 24,7 % 23,8 %
Unternehmensdienstleistungen 2000 10,0 % 11,6 % 25,1 % 20,2 %
2017 14,7 % 15,5 % 31,6 % 26,1 %
Sonstige Dienstleistungen 2000 31,1 % 22,0 % 20,1 % 22,5 %
2017 34,8 % 25,3 % 23,0 % 25,4 %
Sonstiges (bzw. ohne Zuordnung) 2000 0,7 % 1,7 % 1,4 % 1,5 %
2017 0,5 % 1,1 % 0,3 % 0,4 %

Politik

1948 wurde in Heppenheim die Freie Demokratische Partei (FDP) gegründet.

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis, in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 36,6 14 37,8 14 39,4 15 39,7 15 48,3 18
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 17,1 6 23,3 9 30,7 11 35,9 13 32,0 12
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 17,9 7 10,1 4 13,6 5 7,0 3 7,1 3
FWH Freie Wähler Heppenheim 6,5 2 8,1 3 5,3 2 5,9 2 6,5 2
FDP Freie Demokratische Partei 11,8 4 11,9 4 5,0 2 7,5 3 6,1 2
WG LIZ Wählergemeinschaft Leben im Zentrum 2,2 1 5,1 2 2,3 1
Tierschutzpartei Partei Mensch Umwelt Tierschutz 6,3 2
LINKE Die Linke 1,6 1 3,6 1 2,4 1
WASG Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative 4,0 1
Gesamt 100,0 37 100,0 37 100,0 37 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 52,1 47,2 55,5 48,6 53,0

Bürgermeister

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Heppenheim neben dem Bürgermeister der hauptamtliche Erste Stadtrat sowie fünf ehrenamtliche Stadträte angehören. Bürgermeister ist seit dem 1. September 2011 Rainer Burelbach (CDU). Er setzte sich am 10. April 2011 in einer Stichwahl gegen den Amtsinhaber Gerhard Herbert (SPD), der für eine zweite Amtszeit angetreten war, bei 48,3 Prozent Wahlbeteiligung mit 55,6 Prozent der Stimmen durch. Es folgten zwei Wiederwahlen, zuletzt im März 2023, jeweils mit großen Mehrheiten.

;Amtszeiten der Bürgermeister

Die Heppenheimer Bürgermeister seit Erlass der Hessischen Gemeindeverfassung 1821 finden sich unter Liste der Bürgermeister von Heppenheim.

Ortsbezirke

Folgende Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gibt es im Gemeindegebiet:

Wappen

Flagge

Eine amtliche Flagge führt Heppenheim nicht. Lokal wird jedoch eine rot-weiße Fahne, belegt mit dem Stadtwappen verwendet.

Städtepartnerschaften

Partnerschaften bestehen mit folgenden Städten:

Patenschaft

Seit 1956 besteht gemeinsam mit der Gemeinde Bubenreuth eine Patenschaft über Schönbach, Sudetenland (Tschechien).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Heppenheim hat derzeit (Stand 30. April 2008) 408 unter Denkmalschutz stehende Kulturdenkmäler. Eine Übersicht über alle Kulturdenkmäler der Stadt bietet die Liste der Kulturdenkmäler in Heppenheim (Bergstraße). Eine Auswahl sei an dieser Stelle aufgeführt:

Heppenheim verfügt über einen weitgehend erhaltenen, in sich geschlossenen malerischen Altstadtkern mit einer Fläche von rund sechs Hektar, in dem sich bis auf die Starkenburg alle oben aufgeführten Sehenswürdigkeiten befinden. Die Altstadt ist von Fachwerkbebauung geprägt, die überwiegend im Zuge des Wiederaufbaues in den ersten Jahrzehnten nach der Zerstörung Heppenheims im Pfälzer Erbfolgekrieg 1693 auf den Überresten der mittelalterlichen Stadt entstanden ist. Von den in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts weitgehend niedergelegten Stadtmauern sind allerdings nur Fragmente erhalten.

Regelmäßige Veranstaltungen

Wichtige jährlich wiederkehrende Veranstaltungen sind:

Starkenburg-Sternwarte

Die Heppenheimer Starkenburg-Sternwarte, eine Amateur-Sternwarte auf dem Schlossberg nahe der Starkenburg, hat sich auch überregional einen Namen in der Kleinplanetenforschung gemacht.

Museen und kulturelle Einrichtungen

Film

Vereine in Heppenheim

Natur und Schutzgebiete

Ausgedehnte Waldgebiete in den Gemarkungen Heppenheim, Kirschhausen, Mittershausen, Ober-Hambach und Unter-Hambach gehören zum Natura 2000-Schutzgebiet „Buchenwälder des Vorderen Odenwaldes“ (FFH-Gebiet 6218-302).

Weitere Natura-2000-Schutzgebiete sind „Drosselberg/Hambach mit angrenzenden Flächen“ (FFH-Gebiet 6317-308, Gemarkungen Heppenheim und Unter-Hambach) und „Hinterer Bruch südlich Heppenheim“ (FFH-Gebiet 6317-306, Gemarkung Heppenheim). Die Naturschutzgebiete „Tongrubengelände von Bensheim und Heppenheim“ und „Weschnitzinsel von Lorsch“ sind beide ebenfalls FFH-Gebiete, die teilweise zur Gemarkung Heppenheim zählen. Sie liegen eingebettet in das Europäische Vogelschutzgebiet „Hessische Altneckarschlingen“, das auch den Jochimsee und die an die Gemarkung angrenzende Erlache einschließt. Auch die „Wasserschöpp bei Unter-Hambach“ ist als Naturschutzgebiet geschützt.

Die gesamte Heppenheimer Gemarkung ist Teil des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald.

Zahlreiche Einzelbäume und Felsformationen sind als Naturdenkmale ausgewiesen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Flächennutzung

Das Gemeindegebiet umfasst eine Gesamtfläche von 5214 Hektar, davon entfallen in ha auf:

Nutzungsart 2011 2015
Gebäude- und Freifläche 575 583
davon Wohnen 334 334
Gewerbe 71 78
Betriebsfläche 45 51
davon Abbauland 28 28
Erholungsfläche 26 25
davon Grünanlage 11 10
Verkehrsfläche 360 362
Landwirtschaftsfläche 2371 2357
davon Moor 0 0
Heide 0 0
Waldfläche 1670 1671
Wasserfläche 96 95
Sonstige Nutzung 7 7

Wirtschaftsstruktur

Heppenheim zählt zur wirtschaftlich starken Metropolregion Rhein-Neckar und ist zusammen mit verschiedenen Nachbarstädten und -gemeinden (unter anderem Bensheim, Lorsch und Lautertal) im südhessischen Regionalplan als Mittelzentrum ausgewiesen.

Es verfügt über günstige Wirtschaftsdaten, auch im Verhältnis zu den ohnehin günstigen Daten des Rhein-Neckar-Raumes und der Region Starkenburg (überdurchschnittliche Erwerbstätigenquote und besonders hoher Akademikeranteil bei überdurchschnittlich hoher Kaufkraft der Wohnbevölkerung).

Verkehr

Heppenheim liegt zentral an B 3, B 460 und A 5/A 67, fast auf halber Strecke zwischen Heidelberg und Darmstadt (Entfernung je etwa 29 km).

Heppenheim ist durch mehrere Buslinien mit Jugenheim, Grasellenbach und Mörlenbach verbunden. Seit 9. Dezember 2018 werden die beiden zum VRN-Linienbündel „Nördliche Bergstraße“ gehörenden Stadtbuslinien 678 (Bahnhof – Graben – Kreiskrankenhaus – Christuskirche) und 679 (Bahnhof – Daimlerstraße – Gunderslache – Nordstadt II – Gesundheitsamt – Bahnhof) von der Verkehrsgesellschaft Gersprenztal mit Kleinbussen betrieben. Die Linie 678 wurde erst im Rahmen dieser Neuausschreibung eingeführt, zuvor fuhr die Linie 679 statt zum Kreiskrankenhaus zur Nordstadt. Die Linie 679 hält seit 24. Juni 2019 auch an den Haltestellen Lehrstraße und Halber Mond. Seit diesem Tag verkehren die beiden Stadtbuslinien aufgrund des nicht haltbaren Fahrplans statt im Halbstundentakt im 45-Minuten-Takt.

Der Bahnhof Heppenheim (Bergstr) an der Bahnstrecke Frankfurt am Main–Heidelberg verfügt über zwei Bahnsteiggleise und befindet sich in der Stadtmitte.

Der Flugplatz liegt südwestlich der Stadt.

Unternehmen/Industrie

1830 wurde die heutige Sparkasse Starkenburg gegründet. 1899 wurde eines der ersten Elektrizitätswerke Europas in Heppenheim erbaut. Zwei Dampfmaschinen lieferten ab 1900 Strom für Heppenheim und Bensheim. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Industriebetriebe angesiedelt, etwa aus den Bereichen Maschinenbau (KLN Ultraschall AG), Bergbau (Granitwerke Röhrig im Stadtteil Sonderbach), Textil- und Lebensmittelproduktion (unter anderem große Produktionsstätte der Langnese-Iglo GmbH mit der größten Eisfabrik Europas), analytische Industrie (WICOM). Später wurde das produzierende Gewerbe durch Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Marketing und Dienstleistungen ergänzt. An der B 3 befindet sich Nahe der Landesgrenze der seit 1932 bestehende Mineralbrunnenbetrieb Odenwald-Quelle. Außerdem hat die Smurfit Kappa Group einen Standort in Heppenheim.

Weinbau

Heppenheim ist eine Weinstadt, die zum Weinbaugebiet Hessische Bergstraße gehört. Mit etwa 450 ha Rebfläche war es ursprünglich das kleinste – seit der deutschen Wiedervereinigung das zweitkleinste – eigenständige Weinbaugebiet Deutschlands. Allein 230 ha Rebfläche – also rund die Hälfte – entfallen auf Heppenheim einschließlich der Stadtteile Hambach und Erbach. Sie werden unter der Großlagenbezeichnung „Heppenheimer Schlossberg“ mit den Einzellagen Centgericht, Stemmler, Steinkopf, Schlossberg, Maiberg und Eckweg verkauft (bis 2004 gab es auch noch die Einzellagenbezeichnung Guldenzoll).

Aufgrund des besonders günstigen Klimas und guter Bodenverhältnisse an der Bergstraße werden qualitativ sehr hochwertige, überwiegend trocken und halbtrocken ausgebaute Weine erzeugt. Hauptrebsorte ist der Riesling. Größter Produzent des Weinbaugebietes ist die Winzergenossenschaft „Bergsträßer Winzer eG“ mit Sitz in Heppenheim, die zugleich den größten Weinkeller Hessens besitzt. Das Bergsträßer Staatsweingut mit Sitz in Bensheim unterhält in Heppenheim den Hessischen Rebmuttergarten, eine frühere Rebzuchtanlage, deren Ziel die Bekämpfung der aus Amerika eingeschleppten, an der Bergstraße selbst allerdings erst 2005 aufgetretenen Reblaus durch Aufpfropfen reblaussicherer Hybridenunterlagen auf edle Rebsorten war. An der Bergsträßer Winzer eG beginnt auch der 6,9 km lange „Erlebnispfad Wein und Stein“, der mit über 30 Stationen (webcam, Vino-Kino) durch die Weinlagen führt.

Bildung

Im Stadtteil Ober-Hambach befand sich die Odenwald-Schule. Sie war die älteste deutsche Gesamtschule nach einem reformpädagogischen Konzept. Sie wurde 1910 von Edith Geheeb und Paul Geheeb eröffnet. Sie sollte Hand- und Kopfarbeit verbinden. Durch das Bekanntwerden des Missbrauchsskandals an der Schule sanken die Schülerzahlen jedoch so stark ab, dass die Schule 2015 geschlossen werden musste. Das Starkenburg-Gymnasium in Heppenheim wird von über 1200 Schülern besucht. Sebastian Vettel machte an dieser Schule sein Abitur. Auch gibt es mit der Martin-Buber-Schule eine Haupt- und Realschule. Im Herzen der Altstadt befindet sich die Schloss-Schule. Die Grundschule befindet sich im ehemaligen „Stadtschloss“ des Freiherrn von und zu der Hees. Darüber hinaus sind noch die Nibelungenschule und die Konrad-Adenauer-Schule als Grundschulen vorhanden.

Erwachsenenbildung

Das Katholische Bildungswerk Bergstraße/Odenwald ist Träger der Katholischen Erwachsenenbildung im Diözesanbildungswerk Mainz in den Kreisen Bergstraße und Odenwald. Die Akademie für politische und soziale Bildung „Haus am Maiberg“ und das Diözesanbildungswerk Mainz sind Mitglieder der Katholischen Erwachsenenbildung – Landesarbeitsgemeinschaft Hessen e. V.

Persönlichkeiten

Die Stadt Heppenheim hat zahlreiche Persönlichkeiten; siehe dazu die Liste von Persönlichkeiten der Stadt Heppenheim.

Trivia

Die Stadt war Namensgeber für den Asteroiden (14080) Heppenheim.

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

Einzelnachweise

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Heppenheim (Bergstraße)

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