Bundesland | Mecklenburg-Vorpommern |
Höhe | 40 m |
PLZ | 23936 |
Vorwahl | 03881 |
Adresse der Verwaltung | Rathausplatz 1 23936 Grevesmühlen |
Website | www.grevesmuehlen.eu |
Bürgermeister | Lars Prahler (parteilos) |
Etwa 15 Kilometer nördlich der Stadt befindet sich die Ostsee, ca. 40 Kilometer westlich liegt Lübeck, 20 Kilometer östlich die Hansestadt Wismar. Das Stadtgebiet schließt nördlich mit dem Waldgebiet Steinbrink und dem Santower See ab, westlich mit dem Ortsteil Grenzhausen und dem Börzower Wald, südlich mit der Anhöhe des Upahler Lehmberge und der Stepenitz, östlich mit den Ortsteilen Barendorf und Hoikendorf. Stadt und Ortsteile werden von diversen Waldgebieten sowie landwirtschaftlichen Nutzflächen umschlossen und sind in typischer mecklenburgischer Hügel- und Seenlandschaft gelegen. Der Vielbecker See und der Ploggensee befinden sich in unmittelbarer Nähe des historischen Stadtkerns. Der Santower See, der Everstorfer Wald und das Kalkflachmoor bei Degtow sind Naturschutzgebiete.
Umgeben wird Grevesmühlen von den Nachbargemeinden Damshagen und Warnow im Norden, Hohenkirchen im Nordosten, Gägelow im Osten, Upahl im Süden, Bernstorf im Südwesten sowie Stepenitztal im Westen.
Zu Grevesmühlen gehören folgende Ortsteile:
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Der ursprüngliche Name der Stadt von 1226/1230 Gnewesmulne (Mühle des Gnev) veränderte sich 1237 in Gnewismulne, 1272 in Gnewesmolen und 1362 in Greuesmolen (n wird zu r). Die altpolabische Silbe Gněv könnte dabei möglicherweise mit „Zorn“ übersetzt werden (vgl. Sorbisch hněw, gniw). Ergänzt wurde diese Silbe durch die mittelniederdeutsche Silbe Molne für Mühle. Bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war auch der Name Grevismühlen gebräuchlich. Auch in den Grevesmühlener Kirchenbüchern und dem Siegel der Nikolaikirche wird der Ort oft so geschrieben.
Im heutigen Ortsteil Barendorf finden sich sieben Megalithanlagen, darunter das Ganggrab von Jamel; ansonsten vorwiegend restaurierte Urdolmen.
Die Stadtbrände von 1725 und 1756 sowie der Siebenjährige Krieg ließen erste Stadterweiterungen erst um 1800 zu. Es entstanden 1850 eine Ziegelei, 1878 die Malzfabrik (seit ihrer Sanierung 2004 ein Standort der Landkreisverwaltung), 1890 eine Molkerei sowie 1898 ein Sägewerk. 1877 legten die in der Stadt ansässigen Juden am Vielbecker Weg einen Friedhof an, der in den 1930er Jahren nicht mehr genutzt wurde, nachdem auch als letzte jüdische Familie die des Textilkaufmanns Max Salomon emigrieren musste.
Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Questin und Santow eingegliedert. Von etwa 1965 bis 1975 entstand die Wohnsiedlung Ploggenseering mit rund 600 Wohnungen, deren Modernisierung seit 2021 im Rahmen der Städtebauförderung erfolgt. In den 1970er-Jahren sollte die gesamte Innenstadt durch Neubauten ersetzt werden. Nach der politischen Wende wurde ab 1991 der historische Stadtkern mit seinem Rathaus im Rahmen der Städtebauförderung grundlegend saniert. Von 1952 bis 1994 war Grevesmühlen Kreisstadt des Landkreises Grevesmühlen (bis 1990 im DDR-Bezirk Rostock, danach im Land Mecklenburg-Vorpommern). 1994 entstand durch eine Kreisgebietsreform der Landkreis Nordwestmecklenburg mit Grevesmühlen als Kreisstadt. Grevesmühlen verlor im Zuge der Kreisgebietsreform am 4. September 2011 den Kreissitz an die zuvor kreisfreie Stadt Wismar, ist aber weiterhin Sitz des überwiegenden Teils der Kreisverwaltung. Zwischen 2015 und 2021 wurde das historische und denkmalgeschützte Areal des Bahnhofsgeländes umfassend neu geordnet. Auf dem Gelände des Güterbahnhofs entstand ein Nahversorgungszentrum (2016), das Bahnhofsempfangsgebäude wurde zu einem öffentlichen Kultur-, Sozial- und Jugendzentrum umgebaut (2017) und das Bahnhofsumfeld neu gestaltet (2021).
Seit 2019 ist Grevesmühlen eine von 13 Modellstädten in dem Förderprojekt „Smart Cities made in Germany“. Seitdem entwickelt die Stadt verschiedene Modelle im Bereich der Digitalisierung. Daraus entstand auch die „Digitale Stadt Grevesmühlen GmbH“, mit der die Projekte auch nach Ablauf der Förderung weitergeführt werden sollen.
2020 begannen umfangreiche Arbeiten zur Errichtung eines neuen inklusiven Schulcampus im Bereich des Ploggenseerings mit dem Bau einer neuen Regionalschule, einer Grundschule und einer im Bau befindlichen Schule für individuelle Lebensbewältigung in Trägerschaft der Diakonie Nord Nord Ost. Erster Bauabschnitt war die Regionalschule, die im Februar 2024 in die Nutzung gegangen ist.
Parallel hierzu ist der gesamte Stadtteil „Ploggenseering“ 2020 in das Programm „Soziale Stadt“ der Städtebauförderung aufgenommen worden. Damit soll das Wohnquartier mit circa 1.000 Wohneinheiten umfassend modernisiert werden, Straßen, Wege und Parkplätze neu geordnet werden und eine Fußgängerbrücke zum Naherholungsgebiet am Ploggensee entstehen.
2023 entstand im Bereich der Sandstraße ein ca. 2 ha großer Bikepark mit einer dirtline und zwei pumptracks, die größte Anlage dieser Art in Mecklenburg-Vorpommern.
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Die Wahl zur Stadtvertretung am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis:
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil 2019 | Sitze 2019 | Stimmenanteil 2024 | Sitze 2024 |
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CDU | 34,5 % | 8 | 38,0 % | 9 | |
AfD | – | – | 22,6 % | 3 | |
SPD | 30,6 % | 8 | 19,9 % | 5 | |
Die Linke | 21,1 % | 5 | 14,3 % | 4 | |
grevesmühlen.jetzt | 10,9 % | 3 | 4,1 % | 1 | |
FDP | 3,0 % | 1 | 1,2 % | – | |
Insgesamt | 100 % | 25 | 100 % | 22 |
Die Stadtvertretung hat entsprechend der Einwohnerzahl der Stadt 25 Sitze. Die Liste der AfD bestand nur aus drei Personen, sodass weitere drei Plätze, auf deren Besetzung Anspruch bestanden hätte, unbesetzt blieben.
(Quelle:)
Lars Prahler wurde erstmalig am 18. September 2016 in der Bürgermeisterstichwahl mit 50,4 Prozent der gültigen Stimmen für eine Amtsdauer von acht Jahren gewählt und im 1. Wahlgang am 9. Juni 2024 gegen einen Gegenkandidaten mit 68,7 % für acht weitere Amtsjahre wiedergewählt.
; Historisches Stadtwappen
Die Flagge wurde von dem Schweriner Heraldiker Karl-Heinz Steinbruch gestaltet und am 5. Juni 2014 durch das Ministerium des Innern genehmigt.
Die Flagge ist Rot – Gelb – Rot (1:1:1) längs gestreift. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, jeweils die Hälfte der Höhe der roten Streifen übergreifend, das gelb gesäumte Stadtwappen. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.
Die Stadt Grevesmühlen führt ihr Wappen auf einem großen Dienstsiegel im Durchmesser von 3,5 cm mit der Umschrift und auf einem kleinen Dienstsiegel im Durchmesser von 2,0 cm mit der Umschrift .
Seit 1992 besteht eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Ahrensbök in Schleswig-Holstein, seit 2004 mit der schwedischen Gemeinde Laxå. 2014 wurde mit der ungarischen Stadt Nagymaros ein Partnervertrag unterzeichnet.
Jährlich findet Mitte Juni das Grevesmühlener Stadtfest mit dem größten regelmäßigen Straßenumzug Mecklenburg-Vorpommerns, mit einem Bühnenprogramm und u. a. einem Stadtlauf und einem Sportnachmittag statt. Organisiert wird das Stadtfest vorwiegend ehrenamtlich.
Jährlich im Juni wird der sogenannte Aluman von Sportinteressierten organisiert, ein Jedermann-Triathlon für Erwachsene und Kinder.
Seit 2005 findet jedes Jahr von Ende Juni bis Anfang September das Piraten-Open-Air statt. Die Veranstaltung besuchten bisher jeweils ca. 60.000 Zuschauer.
Immer am Abend vor dem Reformationstag gibt es die Kulturnacht Grevesmühlen mit Bühnenprogrammen, einem satirischen Theaterstück, Lichtinstallationen und Lesungen an verschiedenen Orten. Zweimal im Jahr werden Musiknächte veranstaltet.
Am 1. Adventswochenende findet der Kreihnsdörper Adventsmarkt statt. Organisiert wird die Veranstaltung gemeinsam von den Kirchgemeinden der Stadt und dem Gewerbeverein Grevesmühlen.
Im April 2019 betrug die Arbeitslosenquote 4,5 % – die geringste in Mecklenburg-Vorpommern.
Die Stadt ist von Kleingewerbe geprägt. Handwerksbetriebe, Bauhandwerk, Einzelhandel, Dienstleistungen und Verwaltungsleistungen machen das Gros der Wertschöpfung aus. Touristisch profitieren Einzelhandel und Gastronomie durch die Nähe der Ostsee und durch das Piraten Openair. Größter Arbeitgeber vor Ort sind die Landkreisverwaltung, das Krankenhaus, ein Reinigungsunternehmen, ein Entsorgungsunternehmen und Pflegeeinrichtungen.
2019 wurde die Stadt vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat als eines von 13 Smart Cities Modellprojekten ausgewählt. Im Rahmen dieses Projektes werden verschiedene, innovative Ideen umgesetzt u. a. ein regionale Online-Portal mit digitaler Parkplatzsuche und kostenlosem städtisches W-LAN.
Seit 2003 macht sich der Verein Stadt ohne WATT für Projekte der Energiewende stark. Getragen von der Stadt, den Stadtwerken, dem Zweckverband und Wohnungsgesellschaft sowie zahlreichen Vereinsmitgliedern sind zahlreiche Einzelprojekte seitdem umgesetzt. Alle Privathaushalte stromseitig durch regenerative Energieträger versorgt. Um die Hälfte der Haushalte und nahezu alle öffentlichen Objekte werden durch Fernwärme versorgt. 70 % der Wärmeenergie dieser Fernwärme stammt aus der Biogasproduktion. Die Kläranlage Grevesmühlen gilt als erste Energie+-Kläranlage Deutschlands (2001). 2017 wurden diese Aktivitäten vom Ostdeutschen Sparkassenverband mit der Auszeichnung „Kommune des Jahres“ gewürdigt. 2021 wurde der Gewerbepark Nordwest aufgrund seines Energiekonzepts mit dem Label „Grünes Gewerbegebiet“ vom Land Mecklenburg-Vorpommern versehen.
Seit 2021 laufen gemeinsam mit der Nachbargemeinde Upahl Planungen für einen ca. 50 ha großen interkommunalen Großgewerbestandort unmittelbar an der Autobahnabfahrt der A 20.
Grevesmühlen liegt an der Bundesstraße B 105 zwischen Dassow und Wismar sowie an der Landesstraße L 03 zwischen Boltenhagen und Schwerin. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Grevesmühlen an der A 20 (Lübeck–Rostock).
Der Bahnhof Grevesmühlen liegt an der Bahnstrecke Lübeck–Bad Kleinen und wird von der Regional-Express-Linie RE 4 (Lübeck–Szczecin) im Stundentakt bedient. Die Bahnstrecke Grevesmühlen–Klütz begann in Grevesmühlen, der Personenverkehr wurde 1995 eingestellt. 1997 bis 2005 gab es auf der Strecke touristischen Verkehr mit historischen Lokomotiven und Triebwagen.
Regelmäßige Linienbusverbindungen bestehen vorrangig nach Lübeck (über Dassow), Wismar, in die Landeshauptstadt Schwerin und in das Ostseebad Boltenhagen. Des Weiteren werden sämtliche Verbindungen ins Umland ab dem Busbahnhof durch den Nahverkehrsbetrieb „Nahbus“ betrieben. Der Stadtbus in Grevesmühlen verkehrt tagsüber im Linienverkehr und als Anrufbus auf individuelle Bestellung zwischen 71 Haltestellen.
Die Stadt ist seit 2021 Mitglied der AGFK MV e. V., eines kommunalen Netzwerkes mit dem Ziel, den Radverkehr zu befördern.
Grevesmühlen verfügt über folgende Schulen:
Seit 2022 befindet sich im Umfeld der bisherigen Grundschule am Ploggensee der Schulcampus Grevesmühlen im Bau. Darin integriert werden die Regionalschule (in Nutzung seit 02/2024), die Schule zur individuellen Lebensbewältigung, betrieben von der Diakonie Nord-Nord-Ost (seit 2023 im Bau), sowie ein Grundschulteil (im Bau voraussichtlich ab 2025). Alle diese Schulen werden den gemeinsamen Namen Schulcampus Grevesmühlen führen.
Grevesmühlen war Sitz eines Amtsgerichts. Dieses wurde im Juli 2015 in eine Zweigstelle des Amtsgerichts Wismar umgewandelt.
darunter Sportler
Es gibt eine N3 Dokumentation über Grevesmühler Straßengangs aus dem Jahr 1992.
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Grevesmühlen
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