Bundesland | Baden-Württemberg |
Höhe | 469 m |
PLZ | 72800, 72813 |
Vorwahl | 07121 |
Adresse der Verwaltung | Rathausplatz 1–2 72800 Eningen |
Website | www.eningen.de |
Bürgermeister | Eric Sindek (parteilos) |
Eningen liegt zwischen der Achalm und dem Albtrauf. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhe von beim Südbahnhof bis beim Wolfsfelsen auf der Albhochfläche.
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Eningen und gehören zum Landkreis Reutlingen:
Zur Gemeinde gehören das Dorf Eningen unter Achalm und die Einzelhäuser und Häusergruppen Albgut Lindenhof, Arbachmühle, Bahnhof Reutlingen-Süd, Harret, Schafhaus und Talgut Lindenhof. Talgut Lindenhof (Unterer Lindenhof) und Albgut Lindenhof (Oberer Lindenhof) sind heute Versuchsstationen für Tierhaltung und Tierzüchtung sowie Pflanzenzüchtung der Universität Hohenheim.
Der Flurname Hofen am Weg nach St. Johann deutet auf eine abgegangene Ortschaft hin.
Eningen wurde um 300 n. Chr. in einer sonnigen, bergumschirmten Waldschlucht vermutlich von der Sippe eines Alemannen Ano gegründet.Die erste urkundliche Erwähnung des Namens Eningen findet sich 1089 im Bempflinger Vertrag des Klosters Zwiefalten. Seine Markung reichte im Mittelalter an Würtingen, bis zur Mädlinshalde gegen Pfullingen und schloss noch Loschenhalde und Betzenried ein. Hier durften die Eninger wie die Pfullinger ihr Vieh hertreiben, die Reutlinger mussten zur Behütung ihrer Weinberge einen Hirten halten, der dem Schultheiß von Eningen anzuzeigen hatte (Vertrag vom 7. Juli 1572). Nach dem Vertrag nach Judika 1513 gehörten die Weiden Eningen allein. Diese Rechte reichten noch länger zurück als der Kauf des Berges durch die Ermstalgrafen um das Jahr 1000 und blieben daher auch bestehen. Im Mittelalter nutzte man einen großen Teil des umgebenden Waldes und des heute landwirtschaftlich genutzten Ackerlandes als Viehweide. Gehalten hat sich zu diesem Zweck über lange Zeit die Hochfläche Eningens auf der Schwäbischen Alb, wo man heute die beiden Zuchtgüter Schafhaus und Oberer Lindenhof findet.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde ein Drittel der Eninger Häuser zerstört. Von 1637 bis 1648 gehörte der Ort – mit Unterbrechungen – zur „Pfandschaft Achalm“ und wurde von den Erzherzögen von Österreich-Tirol in Innsbruck regiert. Ein Versuch der Erzherzogin Claudia von Österreich-Tirol (1604–1648), die katholische Messe wieder einzuführen, scheiterte am Widerstand der Einwohner.
Danach erfuhr das Dorf einen Aufschwung durch den Landhandel, der Eningen zum "schönsten und volkreichsten Dorf Württembergs" machte. 1833 zählte man bereits über 5000 Einwohner. Heute steht am ehemaligen Marktplatz an der Hauptstraße das Denkmal des Eninger Krämers.
Bei der Errichtung des Königreichs Württemberg gehörte Eningen zum Oberamt Urach. 1842 kam das Dorf zum Oberamt Reutlingen, 1938 zum gleichnamigen Landkreis. 1899 erhielt Eningen über die 1974 stillgelegte Schmalspurbahn Lokalbahn Reutlingen–Eningen eine direkte Verbindung nach Reutlingen. 1945 wurde der Ort Teil der französischen Besatzungszone und erfuhr somit 1947 die Zuordnung zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
Neben dem Dorf Eningen befand sich einst noch das Dorf Eitlingen. Erwähnungen finden sich 1454 als Gewand Nydlingen und 1555 in Form einer Badstube im Neidling. Das Dorf befand sich dort, wo heute die Grabenstraße hinaufführt. Mit der Zeit wuchsen die Ansiedlungen zusammen, doch bis heute findet sich die Eitlinger Straße in Eningen.Bis heute gibt es eine Anzahl von Orten mit ähnlich lautendem Namen. Es sind im Landkreis Böblingen die Gemeinde Aidlingen, im Landkreis Esslingen die Gemeinde Neidlingen, im mittelfränkischen Landkreis Ansbach der Feuchtwanger Ortsteil Neidlingen und in Niederösterreich die Marktgemeinde Neidling nordwestlich von Sankt Pölten. Darüber hinaus existiert der Name Neidling als Familiennamen.
Historische Einwohnerzahlen von Eningen unter Achalm.
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Der Gemeinderat in Eningen besteht aus den 18 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Endergebnis.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2024 |
Sitze 2024 |
% 2019 |
Sitze 2019 |
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FW | Freie Wählervereinigung Eningen | 37,34 | 7 | 30,8 | 6 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 34,14 | 6 | 33,1 | 6 | |
GAL | Grüne und alternative Liste | 16,31 | 3 | 22,7 | 4 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 12,21 | 2 | 13,4 | 2 | |
gesamt | 100,0 | 18 | 100,0 | 18 | ||
Wahlbeteiligung | 63,21 % | 61,2 % |
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Eric Sindek ist seit dem 1. September 2023 der Bürgermeister von Eningen. Er wurde am 25. Juni 2023 mit 80,8 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt.
Eningen unterhält seit dem 20. April 1968 eine Gemeindepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Charlieu im Département Loire und seit dem 29. Mai 1988 mit dem englischen Calne in der Grafschaft Wiltshire.
Eningen war eine von drei Modellgemeinden im Landkreis Reutlingen, welche am 8. Mai 2015 durch die damalige Baden-Württembergische Sozialministerin Katrin Altpeter und Landrat Thomas Reumann für drei Jahre zur gesunden Gemeinde zertifiziert wurden. Die Rezertifizierung erfolgte am 15. November 2018 während der Gemeinderatssitzung durch Landrat Reumann.
Neben Eningen unter Achalm wurden damals auch die Gemeinden Hohenstein (Landkreis Reutlingen) und Hülben zu Modellgemeinden.
Mittlerweile sind auch die Gemeinden Dettingen an der Erms, Grafenberg (Landkreis Reutlingen), Walddorfhäslach und Wannweil zertifizierte gesunde Gemeinden.
Das Hauptziel sei, dass Gesundheit als Wert erkannt werden möge und in der Gesellschaft stärker anerkannt werden solle. Die Aufgabe der gesunden Gemeinde ist es, verschiedene Gesundheitsangebote im Ort zu vernetzen und die Bürger zu einem gesunden Lebensstil zu animieren. Hierbei entsteht der ehrenamtliche "Arbeitskreis gesunde Gemeinde", ein kommunales Netzwerk aus Ärzten, Bürgern, Vereinen, Firmen und der Gemeindeverwaltung, welche ihr Fachwissen bündeln. Hieraus ergingen in den letzten Jahren das Gesundheitsforum Eningen, welches medizinische Vorträge und Workshops anbietet oder auch das Netzwerk Demenz, welches Betroffene und Angehörige informiert und berät.
Durch die Gemeinde führt die Landesstraße 380 und verbindet sie im Westen mit Reutlingen und Pfullingen und im Osten mit St. Johann.Die Kreisstraße 6714 verbindet Eningen im Norden mit Metzingen. Die Landesstraße 380a zweigt von dieser ab und führt über Metzingen-Glems nach Metzingen-Neuhausen.
Die Bundesstraße 312 tritt am Südbahnhof Reutlingen in Eninger Gemeindegebiet ein und hat etwa zwei Kilometer südwestlich des Ortskerns eine Abzweigung nach Eningen.
Der Öffentliche Personennahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 220 und wird durch die Linien 1 und 11 des Reutlinger Stadtverkehrs mit Reutlingen verbunden. Ab 1899 war der Ort ferner durch die dampfbetriebene Lokalbahn Reutlingen–Eningen mit der Kreisstadt verbunden. Diese ging 1912 in der elektrischen Straßenbahn Reutlingen auf und war bis 1974 in Betrieb.
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Eningen unter Achalm
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