Bundesland | Nordrhein-Westfalen |
Kreis | Coesfeld |
Höhe | 65 m |
PLZ | 48249 |
Vorwahl | 02594, 02590, 02548 |
Gliederung | 7 Ortsteile |
Website | www.duelmen.de |
Bürgermeister | Carsten Hövekamp (CDU) |
Dülmen ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im nordrhein-westfälischen Kreis Coesfeld und liegt zwischen Münster und dem Ruhrgebiet.
Sie hat mit ihren rund 47.000 Einwohnern den Status einer ''Kleinen Mittelstadt'' und ist mit einer Fläche von etwa 185 km2 sowohl einwohner- als auch flächenmäßig größte Stadt im Kreis Coesfeld.
Dülmen verfügt über ein großes Radwandernetz, was es zu einem Ausflugsziel insbesondere für das nahe Ruhrgebiet macht. Dülmen ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen. Eine größere Bekanntheit hat Dülmen durch die Dülmener Wildpferde und die Mystikerin Anna Katharina Emmerick. In St. George Township, Benton County, Minnesota, USA gibt es einen weiteren Ort mit Namen „Duelm“. Dort lassen sich direkte Nachfahren aus Dülmen finden, die in den 1880er Jahren in den Staat Minnesota ausgewandert sind.
Dülmen liegt im zentralen Münsterland am Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland zwischen den Baumbergen mit der jenseits davon befindlichen Stadt Münster im Nordosten, den Borkenbergen im Süden und der Hohen Mark im Südwesten. Ein paar Kilometer südlich fließt bei Haltern die Lippe, östlich verläuft der Dortmund-Ems-Kanal. An der südwestlichen Stadtgrenze bei Hausdülmen beginnt der Kreis Recklinghausen.
Ackerland | 82,33 km² |
Gartenland | 1,22 km² |
Grünland | 46,28 km² |
Waldfläche | 26,67 km² |
Wasserfläche | 2,64 km² |
Heide | 0,02 km² |
Abbauland | 0,42 km² |
Unland | 0,09 km² |
Hofflächen | 13,31 km² |
Straßen, Wege und Plätze | 8,83 km² |
Sonstige Nutzungsarten | 2,68 km² |
Gesamtfläche | 184,49 km² |
Zur Stadt Dülmen gehören fünf Ortsteile und zwei Stadtbezirke.
Die fünf Ortsteile von Dülmen sind im Uhrzeigersinn gesehen im Norden Rorup, im Nordosten Buldern, im Osten Hiddingsel, im Südwesten Hausdülmen und im Nordwesten Merfeld.
Die beiden Stadtbezirke von Dülmen sind Mitte und Kirchspiel. Der Bezirk Mitte umfasst die eigentliche Stadt. Der Bezirk Kirchspiel umfasst die umliegenden Bereiche und die Bauerschaften Börnste, Daldrup, Dernekamp, Leuste, Mitwick, Empte, Rödder, Weddern und Welte.
Die Stadt grenzt an folgende Städte und Gemeinden, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Süden genannt:
Haltern am See (Kreis Recklinghausen), Reken (Kreis Borken), Coesfeld, Nottuln, Senden, Lüdinghausen (alle Kreis Coesfeld).
Das Münsterland mit der Region um Dülmen war einst vom Germanenstamm der Brukterer in Einzel- und Mehrgehöften besiedelt, einer davon war der Haupthof. Nach der fränkischen Okkupation und der christlichen Missionierung erfolgte eine politische und kirchliche Verwaltungsherrschaft, wobei um 800 der Haupthof der späteren Bauerschaft Dülmen in kirchlichen Besitz überging. Erstmals wird die Bauerschaft Dülmen urkundlich als „Dulmenni“ im Jahre 889 im Heberegister des Klosters Werden abgabepflichtig erwähnt. Südwestlich des Dorfs Dülmen begannen 1115 die Arbeiten für den Bau der landesherrlichen Burg „Haus Dülmen“. 1299 brandschatzte Graf Eberhard I. von der Mark das Dorf; in der Folgezeit wurde es mit Wall und Graben gesichert.Seit 1305 befand sich nahe dem Ostrand der Siedlung, vor dem späteren Lüdinghauser Tor, eine landesherrliche Gerichtsstätte, das Gogericht „zur Greinkuhle“. Die Stadtrechte wurden am 22. April 1311 durch den Fürstbischof von Münster, Ludwig II. verliehen. Zu diesen Rechten gehörte neben einer beschränkten Selbstverwaltung das Marktrecht. Die Pfarrkirche St. Viktor wurde 1323 zur Stiftskirche erhoben. Dem Stiftskapitel gehörten schließlich zwölf Kanoniker an. Senior des Kapitels war der Dechant.
Von 1328 bis 1808 lenkten zwei jährlich gewählte Bürgermeister die Geschicke der Stadt. 1404 erwarben der Bürgermeister und der Rat der Stadt das Grundstück für den Bau des Rathauses. Ab 1414 fanden Arme Hilfe und Aufnahme im Heilig-Geist-Spital. Von 1424 bis 1803 war die weltliche Herrschaft im Bistum Münster in zwölf Ämter aufgeteilt, von denen eines das Amt Dülmen war. Es umfasste die Städte Dülmen und Haltern sowie die Kirchspiele Dülmen, Buldern und Hullern. 1434 wurde nach einer gemeinsamen Vereinbarung zwischen Stiftskapitel und Stadt ein Lehrer angestellt. 1457 eröffneten Augustinerinnen aus Münster nahe dem heutigen Nonnenturm einen Konvent namens Agnetenberg. Dülmen wurde im Jahre 1470 Mitglied der Hanse. In Weddern wurde 1476/1477 mit der Kartause Marienburg die einzige Niederlassung der Kartäuser in Westfalen gegründet. 1498 verzeichnete die älteste Einwohnerliste 288 Haushaltungen und 780 über zwölf Jahre alte Personen.
1507 schlossen sich zur besseren Nutzung der gemeinsamen Marken innerhalb der Stadt fünf „Straßengemeinschaften“ zusammen. 1538 wurden Todesurteile an drei Täufern vollstreckt. 1566 bekam das von der Pest geplagte Dülmen von der Stadt Münster Lebensmittel. 1579 kamen an St. Viktor die Restaurierungsarbeiten an dem um 1500 errichteten Hochchor zum Abschluss. Der Landesherr ließ 1581 einige Juden festnehmen, die sich ohne seine Genehmigung in Dülmen angesiedelt hatten. 1583 wurden während des Spanisch-Niederländischen Kriegs die Bürgerschützen neu organisiert und die Befestigungsanlagen verstärkt. 1591 wurde Dülmen von Spaniern und Niederländern gebrandschatzt. 1601 erhielt die St.-Viktor-Kirche einen Turm mit hoch aufragendem Helm und gotischer Galerie.
Im Dreißigjährigen Krieg musste Dülmen 1623 kaiserlichen Truppen seine Tore öffnen. Die seit 1311 währende städtische Selbstverwaltung fand damit ihr vorläufiges Ende. 1628 wurden innerhalb von vier Wochen zwei Frauen als Hexen verbrannt. 1629 äscherte eine Feuersbrunst nahezu ein Drittel der Stadt ein und beschädigte Mauern und Tore. Im Verlauf eines einzigen Jahres wechselte Dülmen 1635 20 Mal die militärische Besatzung. Nach einer langen und harten Besatzungszeit räumten die hessischen Söldner 1651 endgültig den Ort. Die Folgen von 30 Kriegsjahren waren 1670: 123 Häuser verwüstet, 79 wurden von Armen bewohnt. Vor dem Lüdinghauser Tor entstand 1679 die Kreuzkapelle als Andachtsstätte für die Bewohner von Stadt und Land. Eine über Dülmen verkehrende Fahrpost von Münster nach Köln nahm 1723 ihren Betrieb auf. Johann Heinrich Schücking errichtete 1752 eine Kornbrennerei, die 1828 um eine Dampfmühle erweitert wurde. Im Siebenjährigen Krieg ließ der französische Befehlshaber Soubise 1761 einen Großteil der Stadtmauer niederlegen.
Nach der Aufhebung des Hochstifts Münster 1803 wurde das ehemalige Amt Dülmen für drei Jahre eine reichsunmittelbare Grafschaft der aus dem französisch-belgischen Grenzgebiet stammenden Herzöge von Croÿ. Bei der Eingliederung des Münsterlands in das französische Kaiserreich 1811 löste Napoleon das Stiftskapitel an der Pfarrkirche St. Viktor und das Kloster Agnetenberg auf. Als neuer Landesherr überwies der König von Preußen 1816 Dülmen an den Kreis Coesfeld innerhalb der Provinz Westfalen.
1824 starb hier nach zwölfjährigem Leiden die stigmatisierte ehemalige Augustinerinnen-Nonne Anna Katharina Emmerick. Als erste „Kunststraße“ wurde die von Napoleon begonnene Straße Wesel–Haltern–Dülmen–Münster 1828 teilweise fertiggestellt. Die mit dem Bau des Herzog-von-Croÿschen Schlosses beauftragte Firma Aloys Kirschner verlegte ihren Sitz 1834 von Havixbeck nach Dülmen. Als erster Fabrikbetrieb während der Industrialisierung entstand 1842 die Eisenhütte Prinz Rudolph. Während der Märzrevolution 1848 kam es zu einem Ausbruch sozialen Protestes. Tagelöhner und kleine Handwerker aus Stadt und Umland demolierten einige Räume des Schlosses. Danach warfen sie Kaufleuten und Beamten die Fensterscheiben ein, plünderten deren Lebensmittelvorräte sowie Alkoholika. Die Evangelische Gemeinde, die im Jahre zuvor ihr Gotteshaus erbaut hatte, wurde durch Konsistorium und Regierung 1857 zu einer selbstständigen Kirchengemeinde erhoben. Die neue Synagoge der Jüdischen Gemeinde befand sich seit 1863 ebenfalls an der Münsterstraße. Der Bau der Eisenbahnlinie Essen-Münster erschloss die Stadt 1870 für den Schienenverkehr zwischen Ruhrgebiet und Hamburg. An der Lüdinghauser Straße nahm Meier Bendix (Sohn von Moses Bendix) 1873 eine mechanische Weberei mit zunächst 100 Stühlen in Betrieb. Durch die Eröffnung der Strecke Dortmund–Gronau wurde Dülmen 1875 Eisenbahnknotenpunkt mit einem Turmbahnhof. Stadtverordnetenversammlung und Magistrat übertrugen den neu gegründeten Stadtwerken 1897 die zentrale Versorgung mit Gas und Wasser. Die alte „Lateinschule“ bzw. die „Rektoratschule“ des 19. Jahrhunderts wurde 1912 zu einem Gymnasium ausgebaut.
Trotz vieler Widerstände gelang es 1936, die Kirche Heilig Kreuz als zweite katholische Pfarrkirche zu errichten. In den Tagen der Novemberpogrome 1938 ließen Anhänger des Nationalsozialismus die Synagoge der Jüdischen Gemeinde in Flammen aufgehen. Während des Frankreichfeldzuges fielen 1940 erstmals Bomben in der Nähe der Stadt. Ziel war das unterirdische Treibstofflager der Luftwaffe im Osthofer Wald. Die letzten Angehörigen der jüdischen Gemeinde – zehn ältere Menschen – wurden 1941/1942 in den Osten abtransportiert und schließlich in einem Konzentrationslager ermordet. Im Zusammenhang mit dem Niederrhein-Übergang der Alliierten zerstörten Bomberverbände kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges die gesamte Innenstadt. Die verheerendsten Angriffe erfolgten am 21. und 22. März 1945. 92 % aller Wohngebäude lagen in Trümmern.
Der zügige Wiederaufbau der Wohn- und Arbeitsstätten erreichte bei der Übergabe des neuen Rathauses 1956 einen festlich begangenen Höhepunkt. Dülmen schloss mit der nahe Charleville gelegenen französischen Stadt Mézières 1963 eine Partnerschaft. Durch die Stationierung des Artillerieregiments 7 der Bundeswehr in der St.-Barbara-Kaserne wurde das wirtschaftlich aufstrebende Dülmen 1966 Garnisonstadt, durch die Errichtung des Sondermunitionslagers Dülmen auch Standort von Atomwaffen. Infolge der Gebietsreform verloren die ländlichen Gemeinden 1975 ihre Selbständigkeit. Das vergrößerte Stadtgebiet umfasst die Gemeinde Buldern mit Hiddingsel, das Amt Dülmen mit der Gemeinde Kirchspiel und Merfeld sowie die Gemeinde Rorup und Teile der Gemeinde Limbergen des Amtes Rorup. Mit der Fertigstellung der A 43 Wuppertal-Münster erhielt Dülmen 1981 Anschluss an das Autobahnnetz. 1983 verlieh die Stadt dem britischen Feldzeugdepot das Ehrenstadtrecht. Nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze schlossen Dülmen und Fehrbellin in Brandenburg 1990 eine Städtefreundschaft. Nach der Halbierung der Mitarbeiterzahl der Textilspinnerei und -weberei Paul Bendix in der Strukturkrise 1966/67 sowie einer Produktionsumstellung auf Streichgarn wurde der Betrieb 1993 eingestellt, damit endeten 120 Jahre Firmengeschichte und die ehemals wichtigste Erwerbssparte der Dülmener Wirtschaft hörte auf zu bestehen. Mit dem Abzug der in Dülmen stationierten Bundeswehreinheiten endete 2003 die Geschichte der Garnison.
2016 wurde bei Ausgrabungsarbeiten zum geplanten „Intergenerativen Zentrum“ Deutschlands zu dieser Zeit älteste Glockengrube gefunden.
Am 1. April 1930 wurde Hausdülmen in die Gemeinde Kirchspiel Dülmen eingegliedert.
Am 1. Juli 1969 wurde Hiddingsel mit der Gemeinde Buldern vereint.
Am 1. Januar 1975 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Buldern, Kirchspiel Dülmen, Merfeld und Rorup in die Stadt Dülmen eingegliedert.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Dülmen zu gut 90 % zerstört. Nach dem Krieg erlebte Dülmen einen raschen Aufschwung. Von den etwa 5.000 Einwohnern nach dem Krieg wuchs die Bevölkerungszahl bis 1973 auf über 20.000.
Ortsteil | Einwohner | Haushalte |
---|---|---|
Dülmen-Mitte | 28.752 | 12.235 |
Buldern | 5.759 | 2.451 |
Hausdülmen | 2.087 | 888 |
Hiddingsel | 1.752 | 746 |
Kirchspiel | 4.145 | 1.764 |
Merfeld | 1.993 | 848 |
Rorup | 2.276 | 969 |
Summe | 46.764 | 19.900 |
Religion | Einwohner | Prozent |
---|---|---|
evangelisch | 8.381 | 17,8 |
evangelisch-reformiert | 10 | 0,02 |
evangelisch-lutherisch | 156 | 0,3 |
altkatholisch | 3 | 0,01 |
römisch-katholisch | 32.363 | 68,6 |
andere | 6.251 | 13,3 |
Summe | 47.164 | 100 |
Im Jahr 2022 gab es 616 Kirchenaustritte, insgesamt 662 Kirchenaustritte hat es 2023 in Dülmen gegeben, zusammen 3 % der Gesamtbevölkerung in 2 Jahren. Die evangelische Kirchengemeinde zählte nach eigenen Angaben zum 31. Dezember 2023 insgesamt 7117 Gemeindemitglieder (15 % der Gesamtbevölkerung). Die Anzahl der evangelische Kirchenmitglieder ist seit 2008 gesunken.
Sitze | Wähler/-innen | CDU | SPD | FDP | Grüne | UWG | GAL | Die Linke | ÖDP | DMP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2020 | 44 | 23 Sitze | 10 Sitze | 3 Sitze | 7 Sitze | 1 Sitz | |||||
2014 | 44 | 20.844 | 23 Sitze | 13 Sitze | 2 Sitze | 4 Sitze | * | * | 2 Sitze | * | * |
2009 | 44 | 22.839 | 20 Sitze | 14 Sitze | 4 Sitze | 2 Sitze | 2 Sitze | 1 Sitz | 1 Sitz | * | * |
2004 | 44 | 22.387 | 22 Sitze | 13 Sitze | 4 Sitze | 1 Sitz | 2 Sitze | 1 Sitz | * | 1 Sitz | * |
1999 | 44 | 21.016 | 25 Sitze | 12 Sitze | 1 Sitz | 2 Sitze | 2 Sitze | * | * | 0 Sitze | 2 Sitze |
In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.
Jahr | CDU | SPD | Grüne1 | FDP | Linke | UWG |
---|---|---|---|---|---|---|
19752 | 62,9 | 31,4 | 3,5 | |||
1979 | 63,3 | 32,8 | 3,9 | |||
1984 | 49,4 | 25,4 | 7,5 | 3,2 | 14,6 | |
1989 | 47,2 | 31,2 | 5,4 | 4,96 | 11,3 | |
1994 | 46,6 | 33,9 | 7,8 | 2,9 | 8,9 | |
19993 | 57,5 | 26,5 | 3,5 | 3,0 | 4,17 | |
20044 | 49,3 | 29,1 | 5,4 | 9,5 | 4,6 | |
2009 | 45,2 | 30,6 | 6,5 | 9,7 | 2,8 | 5,1 |
2014 | 50,7 | 30,8 | 8,6 | 5,4 | 4,5 | |
2020 | 50,2 | 23,1 | 16,0 | 7,2 | 3,5 |
Fußnoten
1 Grüne: 1984 und 1989: Grüne, 1994 und 1999: B’90/Grüne, 2004: GAL: 3,1 %, B’90/Grüne: 2,3 %, 2009: B’90/Grüne: 4,4 %, GAL: 2,1 % 2014: B’90/Grüne2 1975: zusätzlich: DZP: 2,2 %
3 1999: zusätzlich: DMP: 4,20 %
4 2004: zusätzlich: ÖDP: 2,1 %
Carsten Hövekamp (CDU) wurde 2020 mit 50,4 % der Stimmen zum Bürgermeister gewählt und löste Elisabeth Stremlau (SPD) ab, die nicht mehr antrat.
Seit 2020:
In der konstituierenden Stadtverordnetenversammlung vom 3. November 2020 wurden Annette Holtrup (CDU), Manuela Pross (CDU) und Detlev Rathke (B’90/Grüne) zu den Stellvertretern von Bürgermeister Carsten Hövekamp gewählt.
2009 bis 2020:
In der konstituierenden Stadtverordnetenversammlung vom 29. Oktober 2009 wurden Annette Holtrup (CDU), Hugo Ruthmann (SPD) Claus Joachimczak zu den Stellvertretern von Bürgermeisterin Elisabeth Stremlau gewählt. Die FDP stellte in der Wahlperiode 2009 bis 2014 das erste Mal in der Stadtgeschichte Dülmens einen stellvertretenden Bürgermeister. Im Jahre 2010 stellte Claus Joachimczak das Amt aufgrund eines Parteiwechsels zur Verfügung. Seine Nachfolgerin wurde Manuela Pross (CDU). Diese drei Vertreter blieben nach der Neuwahl durch die Stadtverordnetenversammlung 2014 unverändert.
Bürgermeister | Partei | Stimmen | % | |
---|---|---|---|---|
2020 | Carsten Hövekamp | CDU | 11.033 | 50,4 |
2015 | Elisabeth Stremlau | Parteilos | 13.458 | 71,2 |
2009 | Elisabeth Stremlau | SPD | 12.359 | 55,3 |
2004 | Jan Dirk Püttmann | CDU | 11.182 | 50,9 |
1999 | Jan Dirk Püttmann | CDU | 13.270 | 63,9 |
1994 | Dorothea Hainke | SPD | * | |
1986 | Karl Ridder | CDU | * | |
1958 | Hans-Rudolf Schlieker | CDU | * | |
1957 | Wilhelm Telohe | Zentrum | * | |
1953 | Josef Espeter | CDU | * | |
1949 | Wilhelm Telohe | Zentrum | * | |
1947 | Josef Espeter | CDU | * | |
1946 | Wilhelm Brücher | SPD | * | |
1945 | Karl Sicking | * |
Bis 1999 waren die Bürgermeister(innen) ehrenamtlich tätig und wurden durch die Stadtverordnetenversammlung gewählt.
Die ersten Bürgermeister waren 1328 Lambt von Hiddingsel und Gotfrid gent Traghe.
Der Stadt Dülmen ist zuletzt mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Münster vom 19. Juli 1977 das Recht zur Führung eines Wappens, eines Siegels, eines Banners und einer Flagge verliehen worden.
Blasonierung: „In Gold (Gelb) ein blaues Kleeblattkreuz.“
Das Wappen kam um die Jahrhundertwende vom 16. zum 17. Jahrhundert erstmals auf und wurde auf Ende des 16. Jahrhunderts in Dülmen geprägten Kupfermünzen verwendet. In das städtische Siegel nahm man das Wappenbild dann Anfang des 18. Jahrhunderts auf. Wahrscheinlich entstammt das Kreuz dem Wappenschild des Stadtpatrons St. Viktor. Er ist auf einem Reitersiegel des Dülmener St.-Viktor-Stifts aus dem 14. Jahrhundert mit einem solchen Schild dargestellt. Während der NS-Diktatur nahm die Stadt am 25. April 1939 ein anderes Wappen an, welches das stilisierte Lüdinghauser Tor zeigte; bereits am 2. Dezember 1947 genehmigte der nordrhein-westfälische Innenminister das heutige Wappen erneut.
Banner: Das Banner ist von gelb zu blau im Verhältnis eins zu eins längsgestreift und zeigt in der oberen Hälfte der gelben Bahn das Kleeblattkreuz des Stadtwappens.
Hissflagge: Die Stadtflagge ist von gelb zu blau im Verhältnis eins zu eins längsgestreift (gemeint ist quergestreift) und zeigt auf der linken Seite (im Obereck) der gelben Bahn das Kleeblattkreuz des Stadtwappens.
Siegel: Das Dienstsiegel enthält das Stadtwappen und die Umschrift „Stadt Dülmen“.
Dülmen unterhält seit 1963 eine Städtepartnerschaft mit Charleville-Mézières (früher Mézières), der Hauptstadt des französischen Départements Ardennes. Seit 1990 besteht eine Städtefreundschaft mit der brandenburgischen Gemeinde Fehrbellin.
Von der alten Stadtbefestigung, zu der fünf Tore und mindestens vier Türme gehörten, stehen noch das Lüdinghauser Tor, welches das Wahrzeichen Dülmens ist, der Lorenkenturm und der Nonnenturm. Die anderen Tore (Münstertor, Burgtor, Neues Tor und Coesfelder Tor) spiegeln sich nur noch in den Namen einiger Gaststätten oder Straßen wider. Buddenturm und Tiberturm sind nicht erhalten.
Zu den älteren erhaltenen Bauwerken zählen ferner die nach Viktor von Xanten benannte älteste Dülmener Kirche St. Viktor, welche bereits im Jahr 780 gegründet wurde. Die zweite katholische Kirche Heilig-Kreuz wurde in den Jahren 1936 bis 1938 erbaut.
Weitere Bauwerke:
Das Stadtarchiv der Stadt Dülmen bewahrt vor allem schriftliche und audiovisuelle Zeugnisse der Zeit auf, die für die Geschichte der Stadt von Bedeutung sind. Im Bestand des Archivs sind beispielsweise Urkunden und Zeitungen, aber auch Fotos und Postkarten, die Dülmen zu unterschiedlichen Zeiten zeigen. Der Lesesaal steht auch interessierten Privatpersonen oder Schülergruppen offen. Das Stadtarchiv befindet sich im Souterrain der Hermann-Leeser-Schule.
Ein weiteres Archiv ist das Herzog von Croÿ’sche Archiv, welches sich im Gebäude der Herzog von Croÿ’schen Verwaltung befindet.
Das Spektrum der Vereine und Gruppen, die Musik machen, reicht von Chören und Musikkapellen bis zu Rock- und Irish-Folk-Musik.
Der Dülmener Wildpark als der mit 250 Hektar größte Dülmener und auch überregional bekannte Park existiert seit 1860, dem Jahr des Landerwerbs, und hat seinen Ursprung im ehemaligen Gut Hinderkinck, welches seit 1341 existierte. Ursprünglich war das Gelände als Landsitz für den Herzog von Croÿ gedacht. 1864 wurde durch den Besitzer Alfred von Croÿ der englische Landschaftsarchitekt Edward Milner mit der Gestaltung beauftragt, der das 120 Hektar große Gelände mit Teich, Holzbrücke, Wiesen und Baumgruppen plante. Die Ausführung erfolgte durch den Gärtner Charles Barnard, der ebenso Einfluss auf die Gestaltung nahm. In den folgenden Jahren wurde der Park erweitert. Heute dient der Park der Naherholung und beherbergt verschiedene Wildtiere wie Rehe oder Damwild, die seit den 1920er Jahren im Park gehalten werden.
Der Wildpark ist über den so genannten, parallel entstandenen Vorpark mit dem ehemaligen Standort des Schlosses verbunden, von dem heute nur noch die alten Stallungen existieren. Der Grundstein zum Schloss wurde 1834 von Alfred von Croÿ gelegt. Zum Schloss gehörte der Schlossgarten, der 1861 zu einem Landschaftsgarten umgebaut wurde. Das Schloss wurde in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs zerstört, wobei die Trasse der Halterner Straße die westliche Fassade des Schlosses schneidet. Der Garten stellt heute den Schlosspark dar, der Ruhe- und Spielmöglichkeiten bietet.
Weitere Parks sind der Bendixpark, der Hochzeitspark „An der Lehmkuhle“, der Park „An den Wiesen“ oder der Vorpark.
Beim Dülmener Wildpferd handelt es sich um eine vom Emscherbrücher abstammende robuste Kleinpferderasse, die überwiegend in Dülmen im Merfelder Bruch, einem rund 350 ha großen Naturschutzgebiet, lebt. Dort gibt es ca. 400 Wildpferde. Auf der im Merfelder Bruch liegenden Wildpferdebahn werden jedes Jahr – traditionell am letzten Samstag im Mai – beim Wildpferdefang die einjährigen Hengste aus der Herde gefangen.
Von zentraler Bedeutung ist die katholische St.-Viktor-Kirche, die als älteste Kirche in der Innenstadt Dülmens liegt.
Weitere Kirchen:
Katholische Kapellen sind:
Zudem befinden sich am Haus Merfeld noch eine Kapelle sowie eine Reihe kleinerer Kapellen und Betstationen rund um Dülmen.
In Dülmen befinden sich Versammlungsräume der neuapostolischen Kirche und der Zeugen Jehovas.
Im Merfelder Bruch, einem weitläufigen Wald-, Moor- und Heidegebiet findet sich eine Herde von freilebenden Wildpferden.
Nahe Dülmen befinden sich zudem die Naturschutzgebiete „Am Enteborn“, „Heubachwiesen“, „Welter Bach“, „Borkenberge“ und „Teiche in der Heubachniederung“.
Die Neue Spinnerei auf dem ehemaligen Fabrikgelände der Firma Paul Bendix bietet kreative und kulturelle Angebote.
Dülmen verfügt über ein Freizeitbad. Zudem liegen südlich von Dülmen, benachbart zum Ortsteil Hausdülmen, der Dülmener See und der Halterner Silbersee II, die Bademöglichkeiten bieten.
Rund um Dülmen befinden sich viele Radwege.
Besondere Bedeutung hat der Wildpferdefang. Alljährlich am letzten Wochenende im Mai werden aus der Herde „Dülmener Wildpferde“ die einjährigen Hengste herausgefangen und versteigert bzw. verkauft.
Dem „Dülmener Sommer“ mit seinen verschiedenen musikalischen Veranstaltungen und dem Straßentheater kommen ebenso weit reichende Bedeutung zu.
Weitere Veranstaltungen:
Jedes Jahr am zweiten Januarwochenende richtet die Fußballjugendabteilung des Sportvereins DJK Adler Buldern 1919 e. V. das Hallenfußballturnier um den „Adler-Cup“ aus. Als bestes U17-Eintagesturnier in Deutschland genießt das Turnier, an dem neben der Stadtauswahl Dülmen ausschließlich Nachwuchsmannschaften deutscher Bundesligavereine teilnehmen, weit über die Grenzen Dülmens hinaus einen hohen Bekanntheitsgrad.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer sportlicher Veranstaltungen mit teils überregionaler Bedeutung. Hier sind zum Beispiel der von den Otternasen Merfeld e. V. organisierte „Otternasen-Cup“ mit Hobbyfußballmannschaften zu Gunsten bedürftiger Menschen und der „Nikolauslauf“ des TSG Dülmen e. V. zu nennen, dessen Erlös ebenso einem guten Zweck zugeführt wird.
An das Straßennetz wurde Dülmen 1828 mit der ersten Chaussee angebunden. Diese folgte als Kaiserstraße N3 im Grunde dem heutigen Verlauf der L551.
Durch das Aufeinandertreffen zweier Linien konkurrierender Eisenbahngesellschaften, der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (Hamburg-Venloer Bahn) und der Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn-Gesellschaft, in der Zeit um 1870 bzw. 1875 entwickelten sich zunächst zwei getrennte Bahnhöfe, obwohl bereits bei der Planung der Strecke Dortmund-Gronau-Enschede ein gemeinsamer Bahnhof gefordert und auch zur Auflage gemacht wurde. Aus eher pragmatischen Gründen wurde darauf vorerst verzichtet. Nachdem mehrere Anläufe ein gemeinsames Empfangsgebäude zu bauen gescheitert waren, wurde in den 1950er Jahren erst der Bahnhof „Dülmen Ost“ mit provisorischen Gebäuden der einzige Bahnhof „Dülmen“. Erst 1964 erhielt Dülmen ein gemeinsames Empfangsgebäude an zentraler Stelle für beide Strecken. Der Bahnhof ist seither einer der wenigen Turmbahnhöfe Deutschlands. Der Gleisausbau erfolgte zunächst sehr intensiv – auch mit Gleisanschlüssen für ortsansässige Firmen –, verlor aber mit dem aufkommenden Individualverkehr in den 1950er Jahren an Bedeutung.
Toller Bomberg
Der Ortsteil Buldern besitzt einen eigenen Bahnhof, den er der Legende nach dem Tollen Bomberg verdankt. Er soll auf der Bahnstrecke zwischen Münster und Dülmen immer in Höhe von Buldern die Notbremse gezogen haben. Das daraufhin fällige Strafgeld entrichtete er gerne, konnte er doch anschließend zu Fuß zu seinem Wohnsitz Schloss Buldern gehen. Die Bahnverwaltung hatte schließlich ein Einsehen und errichtete „den kleinsten Bahnhof des Münsterlands“.
Für den Öffentlichen Personennahverkehr gilt der Westfalentarif. Zum 1. April 2022 wird ein Tarifkragen des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr eingeführt. Für verbundraumüberschreitende Fahrten zwischen Tarifgebieten des VRR und dem Stadtgebiet Dülmen gilt fortan der VRR-Tarif. Darüber hinaus gilt landesweit der NRW-Tarif.
Der Bahnhof Dülmen liegt an der zweigleisigen, elektrifizierten Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg. Hier fahren Fernverkehr (der Dülmen ohne Halt passiert), Schienenpersonennahverkehr und Güterverkehr.
Die Strecke wird täglich im Stundentakt durch DB Regio NRW mit den Linien:
Außerdem liegt der Turmbahnhof Dülmen an der eingleisigen, nicht elektrifizierten Bahnstrecke Dortmund–Enschede, auf der täglich und stündlich die RB 51 zwischen Dortmund und Enschede verkehrt. Durchgeführt wird der Verkehr ebenfalls von DB Regio NRW.
Im Ortsteil Hiddingsel berührt der Dortmund-Ems-Kanal das Dülmener Stadtgebiet.
In Dülmen gilt hauptsächlich die Vorwahl 02594. Buldern und Hiddingsel nutzen die 02590. Für Gespräche nach Rorup ist die 02548 vorzuwählen.
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Dülmen
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