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Stadtverwaltung Calw
Marktplatz 9
75365 Calw

http://www.calw.de

Calw

160pxAbb. 1 Wappen von Calw
Basisdaten
BundeslandBaden-Württemberg
Höhe347 m
PLZ75365
Vorwahl07051, 07053
Gliederung13 Stadtteile
Websiterathaus.calw.de
OberbürgermeisterFlorian Kling (SPD) ()
Calw {{IPA|kalf}} ist eine Mittelstadt in Baden-Württemberg, etwa 18 Kilometer südlich von Pforzheim und 33 Kilometer westlich von Stuttgart gelegen. Die Kreisstadt, zugleich die größte Stadt im Landkreis Calw, bildet ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Seit 1. Januar 1976 ist Calw Große Kreisstadt. Sie gehört zur Region Nordschwarzwald und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.

Geographie

Lage

Calw liegt im Tal der Nagold im Nordschwarzwald in einer Höhe zwischen 330 und 630 Meter ü. NHN. Die Altstadt befindet sich westlich des Flusses, die neueren Stadtteile entwickeln sich an den Hängen. Weitere Gewässer im Stadtgebiet: Tälesbach, Ziegelbach, Wurstbrunnenbach, Schießbach, Schlittenbach und Schweinbach. Im nördlichen Stadtgebiet am westlichen Hang des Nagoldtals liegt die Bruderhöhle.

Nachbargemeinden

Die folgenden Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Calw (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden):Bad Liebenzell, Althengstett, Gechingen, Wildberg, Neubulach, Bad Teinach-Zavelstein, Neuweiler, Bad Wildbad und Oberreichenbach (alle Landkreis Calw).

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Calws gliedert sich in die 13 Stadtteile Altburg, Oberriedt, Speßhardt, Spindlershof, Weltenschwann, Calw, Alzenberg, Heumaden, Wimberg, Hirsau, Ernstmühl, Holzbronn und Stammheim. Die offizielle Benennung der Stadtteile erfolgt in der Form „Calw, …“, die räumlichen Grenzen der Stadtteile sind die der früheren Gemeinden oder der Ortsteile der früheren Gemeinden. Das Stadtgebiet gliedert sich in die fünf Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung Wohnbezirk I (mit den Stadtteilen Altburg, Oberriedt, Speßhardt, Spindlershof und Weltenschwann), Wohnbezirk II (mit den Stadtteilen Calw, Alzenberg, Heumaden und Wimberg), Wohnbezirk III (mit den Stadtteilen Hirsau und Ernstmühl), Wohnbezirk IV (der Stadtteil Holzbronn) und Wohnbezirk V (der Stadtteil Stammheim). In den Grenzen der Wohnbezirke mit Ausnahme des Wohnbezirks II sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzendem eingerichtet.

In den Grenzen des Wohnbezirks I liegen das Dorf Altburg und die Weiler Oberriedt, Speßhardt, Spindlershof und Weltenschwann. In den Grenzen des Wohnbezirk II liegen die Stadt Calw, das Dorf Alzenberg, die Orte Heumaden, Schützenhaus und Wimberg und die Häuser Tanneneck. In den Grenzen des Wohnbezirks III liegen der Luftkurort Hirsau mit dem gleichnamigen ehemaligen Kloster Hirsau und die Ortschaft Ernstmühl, die Orte Bleiche (Kurhaus) und Lützenhardt und die Häuser Kleinmuldbach sowie die Wüstung Gumprechtsweiler. In den Grenzen des Wohnbezirks IV liegen das Dorf Holzbronn und die Häuser und Bahnstation Talmühle. In den Grenzen des Wohnbezirks V liegen das Dorf Stammheim, die Orte Station Teinach, Baumwollspinnerei Calw, die Höfe Hof Dicke und Hof Waldeck und die Häuser Obere Mühle, Öländerle, Ölmühle, Rehgrundklinge und Untere Mühle sowie die Wüstung Thuma.

Raumplanung

Calw bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Nordschwarzwald, deren Oberzentrum die Stadt Pforzheim ist. Zum Mittelbereich Calw gehören neben der Stadt Calw noch die Städte und Gemeinden Althengstett, Bad Liebenzell, Bad Teinach-Zavelstein, Gechingen, Neubulach, Neuweiler, Oberreichenbach, Ostelsheim, Simmozheim und Unterreichenbach des Landkreises Calw. Mit der Gemeinde Oberreichenbach hat die Stadt Calw eine vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft.

Schutzgebiete

Calw hat Anteil an zwei Naturschutzgebieten: den Gültlinger und Holzbronner Heiden um den Stadtteil Holzbronn und dem Würm-Heckengäu um den Stadtteil Stammheim. Beide sind von gleichnamigen Landschaftsschutzgebieten umgeben. An der Nagold, die das Stadtgebiet von Süden nach Norden durchfließt, befindet sich das Landschaftsschutzgebiet Nagoldtal. Westlich von Hirsau befindet sich das Landschaftsschutzgebiet Schweinbachtal.Zudem hat Calw Anteil an zwei Fauna-Flora-Habitat-Gebieten, dem Kleinenztal und Schwarzwaldrandplatten und dem Calwer Heckengäu. Das gesamte Stadtgebiet liegt zudem im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord.

Geschichte

Etymologie und Aussprache

Der Name kommt von mittelhochdeutsch kalwe, althochdeutsch chalawa „kahle Stelle“. Calw wurde früher kalp ausgesprochen und verschiedentlich auch Kalb geschrieben. Heute spricht man kalf, jedoch v in die Calwerin/der Calwer. Im Schwäbischen hält sich die Aussprache kalb.

Mittelalter

Im 11. Jahrhundert entstand Calw, das 1037 als Calewa (Echtheit umstritten), spätestens aber 1075 als Chalawa erstmals urkundlich erwähnt wurde, als Siedlung um eine Burg der Hirsauer Klostervögte, in deren Nachfolge die Grafen von Calw stehen. Nach dem Aussterben der Grafen kam die Herrschaft der Stadt über zwei Erbtöchter an die Grafen von Berg-Schelklingen und die Pfalzgrafen von Tübingen. Erstere verkauften ihre Hälfte bereits 1308, die Tübinger 1345 an Württemberg. Im Mittelalter war Calw eine bedeutende Handelsstadt, insbesondere mit Tuch- und Lederhandel.

Württembergische Zeit

1345 kam die Stadt zur Grafschaft Württemberg und wurde bald Sitz eines Amtes. Bereits vor 1459 wurde eine Lateinschule eingerichtet. Ab 1500 lag Calw im Schwäbischen Reichskreis. Im 16. Jahrhundert war die Stadt Sommerresidenz der württembergischen Herzöge. 1620 wurde Johann Valentin Andreae Superintendent in Calw, wo er mehr Erfolg mit der Reformation von Schul- und Sozialwesen und Armenpflege hatte. Calw war damals mit etwa 3.500 Einwohnern halb so groß wie Stuttgart und durch seine florierende Wollproduktion eine der wirtschaftlich bedeutendsten Städte des alten Württemberg. Gleichzeitig herrschte unter der ärmeren Bevölkerung verbreitet soziale Not. Andreae überzeugte die reichen Calwer Handelsherrn von der Notwendigkeit der Gründung „einer christlichen, gottliebenden Gesellschaft“ zur Unterstützung der Armen, Kranken und der Jugend. So entstand aus einem Kreis von 13 Männern und 7.100 Gulden Grundvermögen die sogenannte Calwer Färberstiftung, eine soziale Einrichtung, die bis 1923 Bestand hatte.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Calw nach der Niederlage der mit Württemberg verbündeten Schweden in der Schlacht bei Nördlingen 1634 von kaiserlichen Truppen besetzt und zerstört. Eine erneute Besetzung erfolgte 1692 während des Pfälzischen Erbfolgekriegs durch die Franzosen.

Im 18. Jahrhundert kam es durch den Holzhandel (Flößerei) wieder zu einer wirtschaftlichen Blütezeit. 1807, ein Jahr nach der Gründung des Königreichs Württemberg, wurde das alte württembergische Oberamt Calw mit dem Klosteramt Hirsau vereinigt, später mehrfach verändert und 1938 schließlich während der NS-Zeit in Württemberg in den Landkreis Calw überführt.

Mit der Errichtung der Schwarzwaldbahn erhielt Calw 1872 Anschluss an das Streckennetz der Württembergischen Staatseisenbahnen.

NS-Zeit

Im August 1941 wurde die 17-jährige Calwerin Erna Brehm aufgrund ihrer Liebesbeziehung mit einem polnischen Zwangsarbeiter auf dem Marktplatz öffentlich kahlgeschoren. Nach Absitzen einer achtmonatigen Haftstrafe in Calw und Stuttgart wurde sie wegen des Vorwurfs der Rassenschande ins KZ Ravensbrück deportiert, aus dem sie im April 1944 als lagerunfähig entlassen wurde. Im August 1951 starb sie an den Folgen der Haftbedingungen. 1945 wurde in Calw ein Nebenlager des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof eingerichtet, das mit jüdischen Frauen belegt war und als Arbeitskräftereservoir der Kriegsindustrie diente.

Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel Calw in die Französische Besatzungszone und kam somit 1947 zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern. 1952 ging das provisorische Nachkriegsland im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern auf und gehört seither zum neuen Bundesland Baden-Württemberg.

1957 wurde der Ortsteil Heumaden gegründet.

Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 erhielt der Landkreis Calw seine heutige Ausdehnung. Er wurde Teil der neu gegründeten Region Nordschwarzwald, die zugleich dem neu umschriebenen Regierungsbezirk Karlsruhe zugeordnet wurde. Damit wird die ehemals württembergische Stadt nunmehr auch von der ehemals badischen Hauptstadt Karlsruhe aus verwaltet. Im Rahmen der Gebietsreform wurde bereits am 1. Mai 1972 die Gemeinde Holzbronn nach Stammheim eingemeindet. Am 1. Januar 1975 wurde Calw mit den Gemeinden Altburg, Hirsau und Stammheim zur Stadt Calw-Hirsau vereinigt. Mit dieser Vereinigung überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die 20.000-Einwohner-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, dem die baden-württembergische Landesregierung mit Wirkung vom 1. Januar 1976 zustimmte. An diesem Tag erhielt die neue Stadt den (alten) Namen Calw.

Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Eingemeindungen

Die folgenden Gemeinden wurden nach Calw eingegliedert oder mit der Stadt Calw zusammengeschlossen:

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand; die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze):

Jahr / Datum Einwohner
1525 ca. 1.500
1622 2.545
1702 1.896
1803 3.199
1849 4.529
1. Dezember 1871 5.582
1. Dezember 1880 ¹ 4.662
1. Dezember 1890 ¹ 4.522
1. Dezember 1900 ¹ 4.943
1. Dezember 1910 ¹ 5.595
16. Juni 1925 ¹ 5.681
16. Juni 1933 ¹ 5.478
17. Mai 1939 ¹ 6.160
1946 6.795
Jahr / Datum Einwohner
13. September 1950 ¹ 7.416
6. Juni 1961 ¹ 9.690
27. Mai 1970 ¹ 13.075
31. Dezember 1975 21.561
31. Dezember 1980 23.165
27. Mai 1987 ¹ 21.018
31. Dezember 1990 22.668
31. Dezember 1995 23.709
31. Dezember 2000 23.357
31. Dezember 2005 23.828
31. Dezember 2010 23.230
31. Dezember 2015 23.232
31. Dezember 2020 23.716

¹ Volkszählungsergebnis

Konfessionen und Religionen

Evangelische Kirche

Calw gehörte ursprünglich zum Landkapitel Weil der Stadt im Archidiakonat Trinitatis des Bistums Speyer. Ab 1534 wurde in Calw wie im gesamten damaligen Herzogtum Württemberg die Reformation eingeführt. Calw wurde 1555 Sitz eines Dekanats. Zunächst gehörte es zur Generalsuperintendentur Maulbronn, ab 1823 zu Tübingen und heute zur Prälatur Reutlingen. Der ehemalige Kirchenbezirk Calw fusionierte zum 1. Januar 2019 mit dem ehemaligen Kirchenbezirk Nagold zum neuen Kirchenbezirk Calw-Nagold der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Dekan in Calw, seit 2019 auch für den Kirchenbezirk Calw-Nagold, ist seit 2004 Erich Hartmann. Im Stadtgebiet Calws gibt es die Gesamtkirchengemeinde Calw, bestehend aus der Innenstadtgemeinde (Stadtkirche Calw), der Bergkirchengemeinde Wimberg/Alzenberg und der Versöhnungskirchengemeinde Heumaden. Die beiden letztgenannten Kirchengemeinden sind erst durch Zuzug von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Ferner gibt es selbständige Kirchengemeinden in den Stadtteilen Altburg, Hirsau, Holzbronn und Stammheim.

Katholische Kirche

Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken nach Calw. Sie gründeten 1885/1886 die Pfarrei St. Josef, die später Sitz eines Dekanats innerhalb des Bistums Rottenburg (heute Diözese Rottenburg-Stuttgart) wurde. Die Pfarrei St. Josef ist heute für das gesamte Stadtgebiet und für einige Umlandgemeinden zuständig und bildet zusammen mit der Pfarrei St. Lioba Bad Liebenzell die Seelsorgeeinheit 2 Calw-Bad Liebenzell innerhalb des Dekanats Calw.

Andere christliche Konfessionen

Neben diesen beiden Kirchen gibt es in Calw auch Freikirchen, darunter das Jesus-Zentrum (Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden) im Stammheimer Feld, eine Adventgemeinde (gegründet 1914) und eine Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche in Stammheim.

Auch die Neuapostolische Kirche ist in den Stadtteilen Heumaden, Holzbronn, und Stammheim vertreten.

Der Stadtteil Wimberg beheimatet ein Konferenzzentrum der Internationalen Schule des Goldnen Rosenkreuzes, Lectorium Rosicrucianum.

Islam

Im Stadtteil Hirsau gibt es eine türkische Moschee der DITIB. In Heumaden existiert seit 1995 eine bosnische Moschee der IGBD.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat der Stadt Calw hat insgesamt 30 Mitglieder, die den Titel Stadträtin/Stadtrat führen. Außerdem gehört ihm als Vorsitzender der Oberbürgermeister mit Sitz und Stimme an. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 kam es zu folgendem Ergebnis:

Partei / Liste Stimmenanteil + / − %p Sitze + / −
Gemeinsam für Calw 30,7 % + 15,0 8 + 3
FW 27,9 % − 5,1 7 − 3
CDU 17,0 % − 3,0 4 − 2
Neue Liste Calw 14,1 % − 3,2 4 − 1
SPD 7,9 % − 5,8 2 − 2
LINKE 2,3 % + 2,3 1 + 1

Bürgermeister

An der Spitze der Stadt Calw stand schon im 15. Jahrhundert ein Bürgermeister, der vom Gericht alle zwei Jahre gewählt wurde. Ein Rat ist seit 1433 nachweisbar. Seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt 1976 trägt das Stadtoberhaupt den Titel Oberbürgermeister. Sein Stellvertreter ist der Erste Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister.

Bürgermeister bis 1971

  • 1799–1802: Ernst Friedrich Wagner
  • 1802–1809: Ernst Bernhard Wagner
  • 1809–1817: Johann Gottfried Konrad und Johann Naschold
  • 1817–1820: Carl Friedrich von Gärtner
  • 1820–1826: Johann Jakob Hess
  • 1826–1835: Johann Friedrich Dreiß
  • 1835–1884: Christian Friedrich Schuldt
  • 1884–1902: Hermann Haffner
  • 1902–1918: Eduard Conz
  • 1918–1946: Otto Göhner
  • 1946–1948: Oskar Blessing
  • 1948–1965: Reinhold Seeber
  • 1965–1971: Karl-Heinz Lehmann
Oberbürgermeister ab 1971
  • 1971–1991: Karl-Heinz Lehmann
  • 1991–1998: Herbert Karl
  • 1999–2003: Werner Spec (parteilos)
  • 2003–2011: Manfred Dunst (Freie Wähler)
  • 2011–2019: Ralf Eggert (parteilos)
  • seit 2019: Florian Kling (SPD)

Wappen

Die Stadtflagge ist rot-gelb.

Städtepartnerschaften

(Quelle: )

Wirtschaft und Infrastruktur

Betriebe

Verkehr

Calw liegt an den Bundesstraßen 295, 296 und 463. Die B 296 hat aus dem Nagoldtal bergauf in Richtung Stuttgart zwei Fahrstreifen (Stuttgarter Straße bis Abzweig Heinz-Schnaufer-Straße, gegen Ende B 295). Der 2,7 km lange Abschnitt erleichtert somit in zwei Serpentinen das Überholen von langsameren Fahrzeugen.

In Calw befinden sich zwei Bahnstationen an der Nagoldtalbahn, die von Pforzheim nach Hochdorf führt: der direkt beim zentralen Omnibusbahnhof gelegene Haltepunkt Calw sowie der Haltepunkt Hirsau. Der alte, außerhalb des Stadtzentrums gelegene Bahnhof Calw wurde hingegen aufgelassen, das repräsentative Empfangsgebäude dient heute anderen Zwecken. Er war früher Verknüpfungsbahnhof mit der württembergischen Schwarzwaldbahn nach Stuttgart, deren westlicher Abschnitt jedoch 1988 stillgelegt wurde. Seit dem Ankauf des stillgelegten Streckenabschnitts bis Weil der Stadt durch den Landkreis Calw im Jahr 1994 bemüht sich dieser um eine Reaktivierung im Zuge des Projekts Hermann-Hesse-Bahn. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2025 geplant.

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Buslinien der Unternehmen Däuble, Pflieger, Rexer/BVN, Teinachtal-Reisen, Volz und SüdwestBus innerhalb der Verkehrsgesellschaft Bäderkreis Calw (VGC). Neben der Erschließung der Städte und Gemeinden im Landkreis Calw bestehen auch überregionale Buslinien nach Böblingen, Herrenberg und Weil der Stadt.

Behörden, Gericht und Einrichtungen

Calw ist Sitz des Landratsamts des Landkreises Calw. Ferner gibt es ein Finanzamt und ein Amtsgericht, das zum Gerichtsbezirk des Landgerichts Tübingen und dem des OLG Stuttgart gehört.

Die Stadt ist Sitz des Kirchenbezirks Calw der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und des Dekanats Calw der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

1866 bis 1934 war Calw Sitz der Industrie- und Handelskammer Calw.

Militär

Das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr ist seit 1996 in der Graf-Zeppelin-Kaserne bei Calw-Heumaden stationiert. Von 1961 bis zu ihrer Auflösung im September 1996 war die Luftlandebrigade 25 (LLBrig 25), bis 1971 unter dem Namen Fallschirmjägerbrigade 25, in Calw stationiert.

Bildung

Kultur, Kunst und Sehenswürdigkeiten

Die Altstadt von Calw blieb von Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont. Von vielen Gästen besucht werden der Marktplatz der Stadt und die Nikolausbrücke.

In den 1970er Jahren wurde ein Teil der historischen Innenstadt durch ein Einkaufszentrum ersetzt, die Innenstadt bald darauf durch die Einrichtung einer Fußgängerzone normiert und abgeriegelt. Gebäude mit Waschbeton-Fassaden (Busbahnhof, Parkhaus) prägen seit einigen Jahren den der Nagold zugewandten Teil. Ein um die Jahrtausendwende gebautes weiteres Einkaufszentrum begrenzt die Altstadt nach Norden.

Zu den Höhepunkten des Calwer Kulturjahrs gehört der Calwer Hermann-Hesse-Preis. Mit ihm werden alle zwei Jahre Literaturzeitschriften und Übersetzer ausgezeichnet, die sich um das Werk von Hesse verdient gemacht haben; das Hermann-Hesse-Kolloquium, aktuelle Fragen zum Thema Hermann Hesse werden hier von internationalen Fachleuten diskutiert.

Jedes Jahr finden in der Ruine des Benediktiner-Klosters St. Peter und Paul die Festspiele zum „Calwer Klostersommer in Hirsau“ statt, die 2008 die traditionsreichen Klosterspiele Hirsau ablösten. Hermann Hesses Gerbersauer Erzählungen sind der Stoff für den jährlich stattfindenden „Gerbersauer Lesesommer“. Aus über drei Dutzend Erzählungen und Betrachtungen Hesses über das Leben in Gerbersau, sein literarisches Pseudonym für Calw, werden Geschichten und Anekdoten vorgetragen. Ein besonders Merkmal der Lesereihe bilden dabei die oftmals originalen Schauplätze.

Einen kulturellen Schwerpunkt der Hesse-Stadt bildet die Musik; genannt seien die Aurelius-Sängerknaben, deren Renommee weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinausreicht. Weitere musikalische Akzente werden von den Konzertreihen in der Evangelischen Stadtkirche und in der St.-Aurelius-Kirche gesetzt.

Seit 2004 wird einmal jährlich auf dem Marktplatz das Classic-Rock-Festival Calw rockt veranstaltet.

Theater

Mit den traditionsreichen Klosterspielen Hirsau werden Theater, Musik und Lesungen unter freiem Himmel dargeboten. 1959 stand zur 900-Jahr-Feier von Hirsau zum ersten Mal eine Bühne im Kreuzgang.

Museen

Im Calw befinden sich mehrere Museen. In dem 1813/1814 errichteten Stadtpalais „Haus Schüz“ sind seit 1990 das Hermann-Hesse-Museum und die Galerie der Stadt Calw mit der Stiftung Gunter Böhmer untergebracht. Das Hesse-Museum ist dem Leben und Schaffen des großen Sohnes der Stadt gewidmet und besitzt die umfangreichste Sammlung über den Literaturnobelpreisträger von 1946. Die interaktive Ausstellung „Weltflechtwerk“ öffnet einen anderen Blick auf Hesses Werk und lädt zur thematischen Auseinandersetzung ein.

Das Museum der Stadt im 1787/1791 erbauten Palais Vischer gibt Einblick in die gehobene Wohnkultur des 18. Jahrhunderts und zeigt in 18 Räumen Sehenswertes zur Stadtgeschichte.

Weitere Museen sind das (derzeit geschlossene) Spielzeugmuseum, das Gerbereimuseum und im Stadtteil Altburg das Bauernhausmuseum sowie das Klostermuseum im Stadtteil Hirsau. Im zweijährigen Turnus findet eine „Lange Nacht der Museen“ statt, in der alle Museen geöffnet sind.

Bauwerke

Gedenkstätten

Auf dem Friedhof an der Bischofsstraße erinnert eine Gedenktafel an alle Opfer des NS-Regimes. Mit einem Gedenkrelief des Künstlers Wolfram Eisele in einer Werkstatt des Unternehmens Bauknecht wird seit 1990 der jüdischen Zwangsarbeiterinnen und KZ-Häftlinge gedacht, die hier von Januar bis April 1945 für die Luftfahrtgeräte GmbH (Lufag) Zwangsarbeit im Flugzeugbau verrichten mussten.

Sport und Vereinsleben

Der Tischtennisverein TTC Calw stieg innerhalb von sieben Jahren von der Kreisklasse in die Tischtennis-Bundesliga auf. Dieser gehörte er von 1976 bis 1981 an. Die beste Platzierung erreichte er in der Saison 1977/78 mit der Vizemeisterschaft. Hauptsponsor war die Firma Jägermeister, weshalb der Verein 1977 in TTC Jägermeister Calw umbenannt wurde. 1981 wurde die Profiabteilung aufgelöst. Der bekannteste Spieler war Dragutin Šurbek. Daneben gibt es noch den Calwer Tauchclub, den Fußballverein Calw, den Tanzsportverein Calw und viele weitere Vereine. Hier wäre der Schwarzwaldverein, Ortsverein Calw, die Narrenzunft Calw e. V. und die 1. Calwer Narrenzunft 04 e. V. zu nennen.

„Die Hermann-Hesse-Stadt“

Calw bezeichnet sich als „Die Hermann-Hesse-Stadt“ und nutzt dieses Attribut seit 2013 zugleich als Claim zur selbstbewussten Eigenwerbung. Der 1946 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnete Hermann Hesse wurde 1877 in Calw geboren – er gehört bis heute zu den weltweit meistgelesenen deutschsprachigen Schriftstellern. Am Calw Marktplatz informiert das Hermann-Hesse-Museum über Leben und Werk des berühmtesten Sohnes der Stadt.

Im Januar 2022 wurde der Stadt durch den Baden-Württembergischen Innenminister Thomas Strobl die Zusatzbezeichnung „Hermann-Hesse-Stadt“ auch offiziell verliehen. Sie wurde damit zu einem von insgesamt 23 Städten und Ortschaften mit Zusatzbezeichnung in Baden-Württemberg, die seit einer Änderung der Gemeindeordnung aus dem Jahr 2020 vergeben werden können.

Udo-Lindenberg-Stiftung

Zu Calw gehört auch die am 10. Dezember 2006 gegründete Udo-Lindenberg-Stiftung. Die kulturpolitische Stiftung will Leben und Werk des Dichters Hermann Hesse mit moderner Musik verbinden. Sie fördert junge Texter und Musiker mit Wettbewerben, um „neue Wege gegen das Mitmarschieren in der Masse zu suchen, provokant zu schreiben und sich nicht anzupassen“, so der sich mit Hermann Hesse verbunden fühlende Stifter und Initiator Udo Lindenberg. Die Stiftung bietet talentierten Musikern und Nachwuchsbands eine öffentliche Plattform für mehr Bekanntheit und für den angestrebten künstlerischen Durchbruch. Die Geschäftsführung der Udo-Lindenberg-Stiftung verantwortet die Sparkasse Pforzheim Calw.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Calw hat den folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die in Calw gelebt und gewirkt haben

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Calw

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