Bundesland | Bayern |
Höhe | 627 m |
PLZ | 86807 |
Vorwahl | 08241 |
Gliederung | 7 Gemeindeteile |
Website | www.buchloe.de |
Erster Bürgermeister | Robert Pöschl (CSU) |
Der Ort liegt im Gennachtal in Mittelschwaben und nicht in der Landschaft des Allgäus. Die Höhenlage des Stadtgebiets liegt zwischen 600 und .
Es gibt sieben Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp und die ungefähre Einwohnerzahl 2022 angegeben):
Buchloe liegt an einem einst bewaldeten Höhenzug, der sanft zum Gennachtal abfällt. Der Ort entstand in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts durch Rodung eines Großgrundherrn mit ursprünglich etwa Reutgenossen am Ortsrand der Urmark Wiedergeltingen und wurde 1150 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Buchelon bedeutet „bei den lichten Buchenwäldern“.
Die Erhebung zur Stadt erfolgte wohl auf Bitten Volkmars des Weisen von Kemnat durch König Rudolf von Habsburg zwischen 1273 und 1283. Eine entscheidende Wende in der Geschichte Buchloes war der Tausch des Marktes und von Patronatsrechten in Buchloe und Dillishausen durch das Kloster Stams mit dem Hochstift Augsburg gegen Güter und Rechte desselben in Seeg und Mieming in Tirol im Jahre 1311. Buchloe blieb von da an bis zur Säkularisation (1802) im Besitz des Hochstifts.Im Verlauf des 15. Jahrhunderts verlor Buchloe den Rang einer Stadt, wohl weil die Bürger Buchloes diesen nicht gegen den Augsburger Bischof behaupten konnten.
1771 war Matthias Klostermayr, genannt der bayerische Hiasl, nach seiner Verhaftung für kurze Zeit im Buchloer Zucht- und Arbeitshaus (1722–1725 erbaut, bis 1955 als Gefängnis genutzt und 1962 abgebrochen) inhaftiert.
Oft wurde Buchloe von schweren Brandunglücken heimgesucht. Im deutschen Bauernkrieg standen die Buchloer auf der Seite der Aufständischen, angeführt von dem Buchloer Sebastian Bader. Herzog Ludwig von Baiern, der einen Angriff der Buchloer Haufen auf seine Stadt Landsberg erwartete, ließ am 20. April 1525 als vorbeugende Maßnahme den Markt Buchloe plündern und in Asche legen. Bereits 1533, also acht Jahre nach dem Bauernkrieg, wütete wieder eine Feuersbrunst in Buchloe, die nochmals den halben Ort einäscherte und auch die Pfarrkirche Zu unserer lieben Frau zerstörte. 1546 kam während des Schmalkaldischen Krieges Schertlin von Burtenbach nach Buchloe, ließ den Ort ausplündern und Feuer legen.Im Laufe der folgenden Jahrhunderte hat sich Buchloe von der 20 Höfe umfassenden welfischen Ansiedlung am Berg über der Gennach zu der heutigen Größe und Bedeutung entwickelt. Der Ort zählte 1820 717 und 1920 rund 2.500 Einwohner.
Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939–1945) verdoppelte sich durch den Zuzug von Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten die Bevölkerungszahl in Buchloe auf 5.250. Dieser Bevölkerungszuwachs und die Bedeutung als Eisenbahnknotenpunkt waren letztlich ausschlaggebend dafür, dass Buchloe am 20. April 1954 vom Freistaat Bayern die Bezeichnung „Stadt“ mit den Farben Rot und Silber als Stadtwappen – einst ein spätgotisches Spitzenschild des Hochstifts Augsburg – wieder verliehen bekam. Am Ende des 20. Jahrhunderts zählte Buchloe mehr als 11.000 Einwohner.
Buchloe wuchs dank der guten Verkehrsanbindung und der Nähe nach München und Augsburg zwischen 1988 und 2008 um 3245 Einwohner bzw. um ca. 37 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Einwohnerzahl von 8810 auf 13.132 um 4322 bzw. 49,1 %.
Die Einwohnerzahlen ab 1840 beziehen sich auf die heutige Gemeindefläche (Stand: 2022).
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||||||
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Jahr | 1840 | 1900 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2003 | 2007 | 2011 | 2015 | 2019 | 2022 |
Einwohner | 1.548 | 2.879 | 3.809 | 6.818 | 6.919 | 7.845 | 8.640 | 9.475 | 10.092 | 11.798 | 12.021 | 12.167 | 12.568 | 13.273 | 13840 |
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1971 die Gemeinde Lindenberg mit dem Gemeindeteil Schöttenau eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kam Honsolgen mit seinen Gemeindeteilen Hausen, Koppenhof und Sinkelmühle hinzu.
In Buchloe gibt es jeweils einen Ortsverband der CSU, der Grünen, der Freien Wählervereinigung und der FDP sowie einen Ortsverein der SPD. Daneben existiert noch die Unabhängige Bürger-Initiative für Buchloe, Lindenberg und Honsolgen (kurz UBI Buchloe).
Der Stadtrat besteht aus 24 Ratsfrauen und -herren. Sie verteilen sich nach der letzten Kommunalwahl am 15. März 2020 wie folgt auf die einzelnen Parteien und Listen:
CSU | FW | UBI | GRÜNE | SPD | FDP | AfD |
8 Sitze | 4 Sitze | 4 Sitze | 3 Sitze | 2 Sitze | 2 Sitze | 1 Sitz |
;Liste der Ersten Bürgermeister
Name | Amtszeit |
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Anton Zech | 1886–1912 |
Johann Bosch | 1912–1919 |
Adolf Popfinger | 1919–1920 |
Johann Strauß | 1920–1938 |
Albert Eser | 1938–1945 |
Johann Mayer | 1945–1947 |
Josef Uebele | 1948–1962 |
Jakob Förg | 1962–1966 |
Franz Motzer | 1966–1973 |
Gert Daisenberger | 1974–1991 |
Franz Greif | 1991–2003 |
Josef Schweinberger | 2003–2020 |
Robert Pöschl | 2020– |
1997 wurde das Heimatmuseum Buchloe im ehemaligen Gebäude der Raiffeisenbank Buchloe eröffnet. Es zeigt mehrere alte Kirchturmuhren, liturgische Gegenstände, Gemälde des Barockmalers Joseph Schwarz (1709–1766), die Alt-Buchloer Tracht, einheimische und exotische Schmetterlinge, Modelle des 1968 abgebrochenen alten Bahnhofsgebäudes und des Zucht- und Arbeitshauses sowie Gemälde von Eduard Bechteler (1890–1983). Ein eigenes Kabinett ist Erwin Neher, dem Nobelpreisträger für Medizin und Physik 1991, der in Buchloe aufwuchs, gewidmet.
Die Stadt liegt direkt an der Bundesautobahn 96 (München – Buchloe – Memmingen – Lindau) mit Anschlussstelle zur Bundesstraße 12 (Lindau über München und Passau nach Philippsreut) und bezeichnet sich selbst als Tor zum Allgäu. Die Staatsstraße 2035 führt ebenfalls durch Buchloe.
Der Bahnhof Buchloe ist der Knotenpunkt der vier Eisenbahnstrecken München–Buchloe, Buchloe–Lindau, Augsburg–Buchloe und Buchloe–Memmingen mit Eurocity-Express-Direktverbindungen (ECE) in die Schweiz. Die Eurocity-Verbindungen sind seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2020 zu ECE-Verbindungen umgestellt und werden seitdem im Zuge der Elektrifizierung mit den Astoro-Zügen der SBB gefahren. Von den 1930er Jahren bis 1972 bestand in Buchloe ein eigenständiges Bahnbetriebswerk.
Bekannte Unternehmen sind der Automobilhersteller Alpina Burkard Bovensiepen GmbH und Co. und die Karwendel-Werke Huber.
Weiterhin haben die Moksel-Gruppe, die Fristo Getränkemarkt GmbH und die Rudolf Hörmann GmbH & Co KG (Hörmann Allgäuer Stallbau) ihren Hauptsitz in Buchloe.
Buchloe hat eine eigene Polizeiinspektion, ein Krankenhaus und eine Rettungswache des Bayerischen Roten Kreuzes. Außerdem gibt es eine Ortsgruppe der Wasserwacht (gegr. 1947), sechs Kindergärten, zwei Alten- und Pflegeheime, Betreutes Wohnen sowie eine Sozialstation. Die Freiwillige Feuerwehr Buchloe besteht (mit Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg) seit 1871.
In Buchloe gibt es die Meinrad-Spieß- und die Comenius-Grundschule, eine Mittelschule, eine Realschule, eine Volkshochschule und eine Berufsfachschule für Krankenpflege, die mittlerweile mit der Kaufbeurer Krankenpflegeschule zusammengelegt wurde.
Das Gymnasium Buchloe nahm im Schuljahr 2011/12 den Betrieb auf und bezog im September 2013 ein neuerbautes Gebäude im Süden der Stadt.
Im Südosten befinden sich ein Tennisplatz, eine Squashhalle, eine Eissporthalle, ein Hallenbad und ein Freibad. Diese Einrichtungen liegen direkt an den Schulen bzw. in deren unmittelbarer Umgebung. Des Weiteren besitzt Buchloe ein Fußballstadion, mehrere Bolzplätze, drei Fitnessstudios, eine Schießstätte, ein Jugendzentrum und eine Bücherei.
Die Stadt bezieht ihr Wasser aus der fünf Brunnen umfassenden Versorgungsanlage „Hirnschale“ westlich des Ortsteils Lindenberg und südlich der A 96. Das zugehörige Wasserschutzgebiet umfasst ca. 382 ha.
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Buchloe
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