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Stadt Ansbach
Joh.-Seb.-Bach-Platz 1
91522 Ansbach

http://www.ansbach.de

Ansbach

160pxAbb. 1 Wappen von Ansbach
Basisdaten
BundeslandBayern
Höhe405 m
PLZ91522
Vorwahl0981, 09802, 09805
Gliederung54 Gemeindeteile
Websitewww.ansbach.de
OberbürgermeisterThomas Deffner (CSU)

Ansbach () ist eine kreisfreie Stadt in Bayern und zählt zur Planungsregion Westmittelfranken und der Metropolregion Nürnberg. Ansbach ist mit über 40.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Mittelfrankens. Sie ist Sitz der Regierung und der Bezirksverwaltung von Mittelfranken sowie des Landratsamtes Ansbach.

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt liegt etwa 40 Kilometer südwestlich von Nürnberg am Zufluss des Onolzbachs in die Fränkische Rezat, die letztlich zum Main entwässert. Sie ist nach Fläche hinter München, Nürnberg, Augsburg und Ingolstadt die fünftgrößte kreisfreie Stadt des Freistaates Bayern.

Nachbargemeinden

Die an das Stadtgebiet angrenzenden Gemeinden liegen alle im Landkreis Ansbach:

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Ansbach hat 54 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):

Die Galgenmühle und Kammerforst sind mittlerweile in dem Gemeindeteil Ansbach aufgegangen, die Hammerschmiede in dem Gemeindeteil Wallersdorf, Kaltengreuth und Pfaffengreuth in dem Gemeindeteil Eyb. Ansbach bildet mit Eyb, Hennenbach, Neuses und Schalkhausen eine geschlossene Siedlung.

Die Orte Aub, Käfermühle, Mittelmühle und Obermühle zählen zum Gemeindeteil Käferbach, die Brodswindener Mühle zu Brodswinden, die Höfstetter Mühle zu Höfstetten, die Neudorfer Mühle zu Neudorf, die Untereichenbacher Mühle zu Untereichenbach, die Wasserzeller Mühle zu Wasserzell, Ober- und Unterdautenwinden sowie die Höfstetter Mühle bilden den Gemeindeteil Dautenwinden.

Auf dem Gemeindegebiet befanden sich die Orte Fallhaus, Voggenhof, Voggenmühle, Weidenmühle und Ziegelhütte. Sie sind mittlerweile allesamt Wüstungen.

Das Gemeindegebiet ist in den Gemarkungen Ansbach, Bernhardswinden, Brodswinden, Claffheim, Elpersdorf b.Ansbach, Eyb, Hennenbach, Neuses und Schalkhausen aufgeteilt. Die Gemarkung Ansbach hat eine Fläche von 16,970 km². Sie ist in 8418 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 2015,94 m² haben.

Klima

Durch seine Lage in Mitteleuropa befindet sich Ansbach in der kühlgemäßigten Klimazone. Dabei liegt der Ort im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen Kontinentalklima.

Geschichte

Ortsname

Der Ortsname ist belegt als Onoltesbach (um 790), Onoltespah (837), Onoldesbach (1141), Onoldsbach (1230), Onelspach (1338), Onsbach (1508) und Onolzbach (1530) oder Ansbach (1732). Eine weitere historische Schreibweise ist Anspach, der lateinische Name lautet Onoldium. Im ostfränkischen Dialekt lautet die Aussprache Anschba.

Der Name verweist auf den Gewässernamen Onoldisbach (der heutige Onolzbach) mit dem althochdeutschen pah bzw. bach für Bach, kleiner Wasserlauf und dem Personennamen Onold.

Mittelalter bis 17. Jahrhundert

Im Jahre 748 wurde im Mündungswinkel des Onoldsbaches zur Rezat vom fränkischen Edelfreien Gumbert ein Benediktinerkloster gegründet; vom heute meist Onolzbach geschriebenen Rezatzufluss ist der spätere Name Ansbach abgeleitet. In den folgenden Jahrhunderten wuchsen das Kloster und die daneben liegende Siedlung zu einer Stadt zusammen. 1139 wird erstmals die Stadtkirche St. Johannis urkundlich erwähnt. 1221 wurde der Ort das erste Mal als Stadt erwähnt.

Die Verwaltungs- und Herrschaftsgeschichte des Klosters und der Stadt Ansbach liegt weitestgehend im Dunkeln. In einigen Quellen wird die Vermutung aufgestellt, dass die Ahnen der Eyb einige der Klostervögte stellten.

In den Jahren zwischen 1144 und 1157 wurden die Herren von Schalkhausen und Dornberg, erstmals erwähnt am 18. Oktober 1144 in einer Urkunde von Bischofs Embrico von Würzburg als Geschlecht namens „Scalchusen“, von den Bischöfen von Würzburg mit der erblichen Vogtei über Kloster und Stadt Ansbach sowie das ganze Umland inklusive Liegenschaften belehnt. Die Sitze des Adelsgeschlechts waren die Burgen Schalkhausen und Dornberg. Das Wappen von Schalkhausen erinnert an die frühere Herrschaft und auch die Form des Ansbacher Stadtwappens wurde an das Wappen der Dornberg angelehnt.

Nach dem Aussterben der männlichen Linie der Dornberg im Jahr 1288 endete die Schirmvogtei und Ansbach kam auf dem Erbwege an Ludwig von Oettingen, der mit einer Tochter von Wolfram von Dornberg verheiratet war. 1331 verkaufte Ludwig von Oettingen diesen Besitz an Friedrich IV., den damaligen Burggrafen von Nürnberg.

Ab 1385 (bis 1791) war Ansbach die Haupt- und Residenzstadt verschiedener zollerscher Herrschaftsbereiche. Als die Hohenzollern 1415 (unter Friedrich I.) zu Kurfürsten von Brandenburg aufstiegen, wurde Ansbach nicht mit Brandenburg vereinigt, sondern blieb als Brandenburg-Ansbach unabhängig. Nach Daten der Gesellschaft für Leprakunde ist in Ansbach seit 1342 ein mittelalterliches Leprosorium nachweisbar, das sich nordöstlich der Stadt im „Wolfstal“ befand. Es wurde als „Feldsiechenspital“ und „Siechenhaus“ bezeichnet.

Von 1523 bis 1603 waren die Markgrafen von Ansbach auch Herzöge von Jägerndorf.

18. Jahrhundert

1732 erscheint erstmals der Name Ansbach, davor hieß die Stadt Onoltzbach und im 18. Jahrhundert waren zeitweilig beide Namen gleichzeitig gebräuchlich.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Ansbach 854 Anwesen (Oberes Viertel: 88, Schloss-Viertel: 82, Herrieder Viertel: 148, Obere Vorstadt: 149, Schloss-Vorstadt: 77, Herrieder Vorstadt: 224, die Neue Auslage: 86). Die meisten Anwesen hatten den Ansbacher Rat als Grundherrn. Außerdem waren noch das Stiftsamt Ansbach und das Hofkastenamt Ansbach begütert. Daneben gab es noch einige Freihäuser.

1791 verzichtete der letzte Markgraf Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach gegen eine jährliche Leibrente auf sein Herrschaftsgebiet und trat seine beiden Fürstentümer Ansbach und Bayreuth an Preußen ab, um fortan mit seiner zweiten Frau Elizabeth Craven in England im damaligen Königreich Großbritannien zu leben und sich dort der Pferdezucht zu widmen.

Im Jahre 1796 wählte Maximilian Joseph, Herzog von Zweibrücken und bayerischer Kurprätendent, Ansbach zu seiner Exilresidenz, nachdem Zweibrücken von Frankreich besetzt worden war. Preußen hatte sich 1795 im Frieden von Basel vom Reichskrieg gegen das revolutionäre Frankreich zurückgezogen und seine Neutralität erklärt. Damit war das preußische Ansbach ein sicherer Zufluchtsort. Maximilian von Montgelas entwickelte dort für seinen landlosen Fürsten Maximilian Joseph ein umfassendes Konzept einer künftigen radikalen politischen Neugestaltung Bayerns. Die Denkschrift wurde durch Eberhard Weis als Ansbacher Mémoire ediert. Nach dem Erbfall von 1799 und dem Regierungsantritt des bayerischen Kurfürsten Maximilian IV. Joseph und späteren (ab 1806) Königs Max I. Joseph wurde das Ansbacher Mémoire zur konzeptuellen Grundlage des modernen bayerischen Staates.

Fayence-Manufaktur Ansbach

Dank eines 1709 von Markgraf Wilhelm Friedrich erlassenen Privilegs produzierte die Fayence-Manufaktur Ansbach ab 1710. Zunächst (bis etwa 1725) übernahm Ansbach das blauweiße Dekor aus Rouen, später erweiterte man die Palette um Mangan, Grün und Gelb. Unter J. G. Ch. Popp gelang das Kopieren des chinesischen Dekors der Grünen Familie – dies machte Ansbach berühmt. Besonders kostbar sind die Stücke dieser Familie und kalt bemalte Stücke mit Kirschblüten und Vögeln in Reliefdekor. Die Manufaktur bestand mit einer kurzen Unterbrechung 1806/1807 bis 1839.

19. Jahrhundert

Die beiden Landesteile fielen an das 1806 gegründete Königreich Bayern, zunächst (mit Besitzergreifungspatent vom 20. Mai 1806) das Ansbacher Gebiet im Austausch für das wittelsbachische Herzogtum Berg, 1810 auch das zwischenzeitlich französisch verwaltete Bayreuther Teilfürstentum.

Ansbach wurde Hauptstadt des 1806 gebildeten Rezatkreises. Mit dem Gemeindeedikt (1808) wurde das Polizei-Commisariat Ansbach gebildet (ungefähr vergleichbar mit den heutigen Kreisfreien Städten). Zu diesem gehörten noch die Orte Fallhaus und Ziegelhütte. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Ansbach zum Magistrat I. Klasse erklärt.

Mit der Verordnung vom 29. November 1837 wurde aus dem Rezatkreis am 1. Januar 1838 Mittelfranken. Der Verwaltungssitz blieb in Ansbach und kam nicht in das größere Nürnberg, da die Metropole stark verschuldet war und sich zudem 1809 nicht zusammen mit Bayern im Fünften Koalitionskrieg mit Napoleon verbündet, sondern sich auf die Seite Österreichs geschlagen hatte.

Nach zunehmenden Problemen bei der Trinkwasserversorgung ging 1900 das städtische Wasserwerk im 25 Kilometer entfernten Gersbach in Betrieb. Es liefert (gemeinsam mit dem 1966 errichteten zweiten Werk in Schlauersbach) 98 % des Trinkwassers.

Zwischenkriegszeit und Zeit des Nationalsozialismus

Bei einer Weihnachtsfeier der NSDAP-Ortsgruppe in Neustadt an der Aisch 1929 bezeichnete der evangelische Ansbacher Pfarrer und Bekannte Adolf Hitlers Max Sauerteig (1867–1963) Jesus Christus als „größten Kämpfer“ und betonte unter anderem die Notwendigkeit eines gottgewollten und „rücksichtslosen Kampfes“ zur Rettung Deutschlands. Am 11. Juni 1934 wurde als Protestschreiben gegen die Barmer Theologische Erklärung von acht Theologen, darunter sechs fränkische Pfarrer und die beiden Theologieprofessoren Werner Elert und Paul Althaus, der Ansbacher Ratschlag unterzeichnet und veröffentlicht.

Aus der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach wurden im Jahre 1940 im Rahmen der Tötungsaktion T4 mindestens 500 Patienten in die als psychiatrische Anstalten getarnten Mordanstalten Sonnenstein und Hartheim verschleppt und dort mit Gas getötet. In der Ansbacher Anstalt selbst wurden in einer „Kinderfachabteilung“ etwa 50 behinderte Kinder mit dem Präparat Luminal zu Tode gespritzt. Seit 1988 erinnert im Bezirksklinikum Feuchtwanger Straße 38 eine Gedenktafel an diese Todesopfer.

Beim Bombenangriff der United States Army Air Forces auf das Ansbacher Bahnhofsviertel am 22. und 23. Februar 1945 im Rahmen der „Operation Clarion“ wurden neben dem Bahnhof auch weite Teile des Hofgartens samt Orangerie sowie die Gebäude der damaligen Oberrealschule Ansbach, darunter das im 18. Jahrhundert entstandene Zocha-Schlößchen, zerstört.

Vom 13. März 1945 bis 4. April 1945, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland, existierte im Ort ein Außenlager des KZ Flossenbürg, dessen 700 Häftlinge Zwangsarbeit für die Reichsbahn verrichten mussten. Täglich starben zwischen drei und fünf Häftlinge. Insgesamt kamen mindestens 72 ums Leben. Auf dem Waldfriedhof sind 58 KZ-Opfer begraben, wobei ungewiss ist, ob sie aus dem Ansbacher Lager stammen. Mit einem Gedenkstein wird ihrer dort gedacht.

Bei Kriegsende setzte sich der neunzehnjährige Student Robert Limpert aktiv für die kampflose Übergabe der Stadt an die US-Truppen ein. Durch Hitlerjungen verraten, wurde er vom Kampfkommandanten der Stadt, dem Oberst Ernst Meyer, persönlich am Tor des Rathauses aufgehängt. Mehrere Gedenkzeichen im Ort zur Erinnerung an seine geplante Rettertat konnten gegen große Widerstände aus Teilen der Bürgerschaft im Laufe der Jahre angebracht werden: An der Ludwigskirche, am Gymnasium Carolinum Reuterstraße 9 und an der Kronenstraße 6. Der Historiker Ian Kershaw beschrieb diese Vorgänge.

1945 bis zur Gegenwart

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Ansbach zur Amerikanischen Besatzungszone. Das ehemalige markgräfliche Gesandtenhaus an der Promenade, heute Sitz des Ansbacher Verwaltungsgerichts, wurde Dienststelle der amerikanischen Militärregierung. In einer ehemaligen Lungenheilanstalt im heutigen Stadtteil Strüth richtete die Militärverwaltung im Januar 1946 ein DP-Lager zur Unterbringung von jüdischen Waisenkindern ein.

Ein weiteres DP-Lager folgte Anfang November 1946 in der Bleidorn-Kaserne und wurde Ende November 1946 bereits von mehr als 1.200 Displaced Persons bewohnt. In dem Lager entstand auch eine jüdische Gemeinde mit eigenem Gebetsraum (siehe: Geschichte des Judentums in Ansbach).

2009 ereignete sich der Amoklauf von Ansbach im örtlichen Gymnasium Carolinum, bei dem neun Schüler und eine Lehrerin verletzt wurden.

2016 wurden durch einen islamistischen Sprengstoffanschlag beim Musikfestival ''Ansbach Open'', das jährlich auf dem Gelände der Ansbacher Reitbahn stattfindet, 15 Menschen verletzt. Der Täter starb.

Am 1. Juli 2018 fand in Ansbach der 13. Tag der Franken statt, der unter dem Motto „Essen in Franken“ stand.Ansbach 2011.png|mini|400px|rechts|Bevölkerungspyramide für Ansbach (Datenquelle: Zensus 2011<ref>Datenbank Zensus 2011, Ansbach, Alter + Geschlecht</ref>.)">Ansbach 2011.png|mini|400px|rechts|Bevölkerungspyramide für Ansbach (Datenquelle: Zensus 2011<ref>Datenbank Zensus 2011, Ansbach, Alter + Geschlecht</ref>.)Am 9. Juli 2021 trat die Fränkische Rezat mit einem Pegel von 4,29 Metern über die Ufer und verursachte ein Hochwasser.

Eingemeindungen

Am 1. Oktober 1970 wurde Eyb mit seinen Gemeindeteilen Kaltengreuth, Pfaffengreuth und Untereichenbach nach Ansbach eingegliedert.

Nach der Gebietsreform in Bayern am 1. Juli 1972 blieb Ansbach als kreisfreie Stadt erhalten. Sie wurde durch Eingemeindung von sieben Gemeinden des Landkreises Ansbach und der Gemeinde Claffheim des Landkreises Feuchtwangen vergrößert:

Die Stadt Ansbach wurde 1972 Verwaltungssitz des neuen Landkreises Ansbach.

Religionen

Christentum

Neben der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und dem katholischen Stadtdekanat Ansbach innerhalb des Erzbistums Bamberg sind in Ansbach weitere christliche Gemeinschaften vertreten. Beispiele hierfür sind:

Es gibt in Ansbach zwei deutschsprachige Gemeinden der Zeugen Jehovas sowie eine russischsprachige Gemeinde. Gottesdienste werden zudem auf Rumänisch abgehalten.

Auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) ist in der Stadt vertreten.

Siehe auch: Liste der Pfarrhäuser in Ansbach

Judentum

Mindestens seit dem Ende des 18. Jahrhunderts waren jüdische Familien im Ort ansässig. Sie errichteten einen Jüdischen Friedhof in der Rügländer Straße, der während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geschändet und eingeebnet wurde. 1946 wiederhergestellt, wurde er seither mehrmals erneut geschändet. Eine Tafel an der Friedhofsmauer erinnert daran. Die Jüdische Gemeinde erbaute von 1744 bis 1746 in der Rosenbadstraße 3 ihre Synagoge, die beim Novemberpogrom 1938 ebenfalls von SA-Männern geschändet, aber zum Schutz benachbarter Gebäude nicht niedergebrannt wurde.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kamen mit den Displaced Persons (siehe 1945 bis zur Gegenwart) wieder viele jüdische Menschen in die Stadt. Bereits Ende November 1946 lebten in der zu einem DP-Lager umfunktionierten Bleidorn-Kaserne mehr als 1.200 jüdische Bewohner. Hier entstand eine bis 1956 existierende jüdische Gemeinde mit mehr als 200 Mitgliedern und mit einem in der Kaserne eingerichteten Gebetsraum. In Ansbach selber hatten bereits Anfang 1946 80 jüdische DPs das „Jüdische Komitee Ansbach“ gegründet und im Mai 1946 in der Synagoge eine Gedenkfeier für die in der Shoa umgekommenen Juden veranstaltet.

Auch wenn Anfang Juli 1949 die Synagoge nach dem Abschluss sämtlicher Renovierungsarbeiten wieder eingeweiht wurde und erneut als Gottesdienstraum genutzt wurde, kam es in Ansbach nicht mehr zur Gründung einer eigenständigen jüdischen Kultusgemeinde. Dies lag zum einen daran, dass nach der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 die Zahl der DPs schnell zurückging und nur eine kleine Anzahl von Juden in Ansbach zurückblieb. Darüber hinaus verhinderte aber auch die damalige antisemitische Atmosphäre in der Stadt die Gründung einer neuen Gemeinde.

1964 wurde die Synagoge zu einem „musealen und symbolischen Gotteshaus“ erklärt und unter die Obhut des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern gestellt. Die Innenausstattung mit dem Almemor (Bima) und der Toraschrein (Aron haKodesch) aus der Erbauungszeit blieben durch alle Veränderungen und Umnutzungen erhalten. Im Süden der Synagoge schließt sich das ehemalige Haus des Synagogendieners an sowie das ehemalige Haus des Schächters. Auch das Ritualbad (Mikwe) im Keller sind erhalten. Eine Gedenktafel im Vorraum erinnert an die Geschichte der Synagoge und an die jüdischen Einwohner, die in der Zeit des den Nationalsozialismus dem Holocaust zum Opfer fielen.

Weitere Religionsgemeinschaften

Mit dem Zuzug von Gastarbeitern aus muslimisch geprägten Ländern gibt es auch einige muslimische Gemeinschaften. Seit 2005 gibt es zudem einen buddhistischen Tempel und seit 2007 eine hinduistische Gemeinde.

Politik

Oberbürgermeister

Stadtrat

Die letzten Kommunalwahlen führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Stadtrat:

Parteien und Wählergruppen 2002 2008 2014 2020
CSU 16 13 12 11
GRÜNE 2 5 4 5
Bürgerinitiative Ansbacher Parteiloser (BAP) 8 7 6 5
SPD 11 9 8 5
FREIE WÄHLER 2 3 3
Offene Linke Ansbach (OLA) 1 3 3
ÖDP 3 3 4 3
AfD 3
Die Ansbacher 2
Summe 40 40 40 40

FREIE WÄHLER und Die Ansbacher haben nach der Wahl eine Fraktionsgemeinschaft gebildet.

Wappen und Flagge

;Wappen

;Flagge

Ansbach hat seit dem 17. Jahrhundert eine weiß-grüne Gemeindeflagge.

Städtepartnerschaften

Ansbach pflegt drei Städtepartnerschaften:

Patenstadt

Ansbach ist seit dem 21. Juni 1954 Patenstadt von Krnov (Jägerndorf) in Tschechien. Die Patenschaft entstand hauptsächlich aus der alten geschichtlichen Verbindung mit dem Herzogtum Jägerndorf und aus den Bemühungen des Freistaates Bayern, die Sudetendeutschen wirtschaftlich, kulturell und sozial einzugliedern. Der Gründer des Jägerndorfer Heimatarchivs in der Patenstadt Ansbach, Professor Ernst Kober, geboren am 4. September 1885 in Deutsch Liebau in Mähren, verstarb am 30. November 1963 in Ansbach und wurde am Stadtfriedhof beerdigt. Er war der Vater der Patenschaft. Zusammen mit dem Fachlehrer Konorza, der 1953 über den Bund der Vertriebenen (BdV) in den Ansbacher Stadtrat gewählt wurde, konnte unter dem damaligen Oberbürgermeister Burkhardt – dem späteren Regierungspräsidenten – der Weg zur Patenschaft vorbereitet werden.

In den Jägerndorfer Heimatstuben im Rückgebäude des alten Rathauses am Martin-Luther-Platz sind in sechs Räumen Exponate aus der Geschichte des Herzogtums Jägerndorf zu besichtigen. Das Jägerndorfer Heimatarchiv befindet sich im Kulturzentrum (Stadtarchiv) am Karlsplatz.

Aktivismus

In Ansbach gibt es verschiedene politisch aktive Gruppierungen. Das Bunte Bündnis Ansbach organisiert Demonstrationen im Rahmen von Fridays for Future und unterstützte vom Ansbacher Jugendrat organisierte Aktionstage wie den Winter CSD. Die Ansbacher Jugend setzt sich für eine lebenswerte innovative Zukunft ein. Für mehr Fahrradinfrastruktur treten diverse Ortsverbände ein. Gegen Umweltverschmutzung und Lärmbelästigung durch die Nähe der US-Kaserne im Gemeindeteil Katterbach kämpft die Bürgerinitiative „Etz Langt’s“.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater und andere Einrichtungen

Museen

Bauwerke

Schutzgebiete

In Ansbach gibt es ein Naturschutzgebiet, zwei Landschaftsschutzgebiete und drei ausgewiesene Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (Stand März 2016).

Naturdenkmäler

Skulpturenmeile

Ansbach ist reich an Skulpturen. Kunst im öffentlichen Raum hat sich durch die Veranstaltungsreihe „Skulpturenmeile“ sehr gut entwickelt und zeigt heute im Stadtbild zahlreiche Objekte.

Liste der Künstler:

Sport

Deutschlandweit bekannt wurde Ansbach in den 60er Jahren, als der TSV 1860 Ansbach zwischen 1960 und 1962 zweimal die deutsche Feldhandball-Meisterschaft gewann. Die Basketballabteilung spielte als hapa Ansbach in der ProB-Liga (dritte Spielklasse), war zuvor aber auch zweitklassig. Des Weiteren wurden die Ansbacher Grizzlies 1981, 1982 und 1985 Deutscher Meister im American Football. Ansbach war zudem mehrmals Etappenort bedeutender deutscher Radrennen. In den Jahren 2000 und 2003 endete jeweils eine Etappe der Deutschland Tour in Ansbach, 2001 war die Bayern-Rundfahrt zu Gast in der Residenzstadt.

2021 bewarb sich die Stadt als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für Special Olympics Laos ausgewählt. Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.

; Liste bedeutender Sportvereine:

Regelmäßige Veranstaltungen

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Jahre 2016 erbrachte Ansbach, innerhalb der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,325 Milliarden €. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 56.230 € (Bayern: 44.215 €, Deutschland 38.180 €) und damit deutlich über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. In der Stadt gab es 2016 ca. 36.900 erwerbstätige Personen. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 3,4 % (im Landkreis Ansbach betrug sie 2,1 %).

Im Zukunftsatlas 2019 belegte die kreisfreie Stadt Ansbach Platz 51 von 401 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „hohen Zukunftschancen“.

Unternehmen

Die Stadt ist bekannt für ihre kunststoffverarbeitenden Unternehmen (Oechsler AG, Heinlein Plastik u. a.) und die Automobilzulieferindustrie. Die Robert Bosch GmbH im Ortsteil Brodswinden ist mit ihren ca. 2500 Mitarbeitern einer der wichtigsten Arbeitgeber im Raum Ansbach. Mit der Pigrol Farben GmbH, die im Jahr 2002 die Kulba Bauchemie übernommen hat, ist in Ansbach ein namhafter Holz- und Bautenschutzhersteller beheimatet. In Ansbach-Eyb hat die zum Diehl-Konzern gehörende Diehl Metering GmbH (bis 30. September 2014 Hydrometer GmbH), ein weltweit bekannter Hersteller von Wasser- und Wärmezählern, ihren Hauptsitz. Nordwestlich der Altstadt befindet sich das 1997 errichtete Einkaufszentrum Brücken-Center. Ebenfalls steht in Ansbach die Fabrik für die weltweite BiFi-Produktion der Minisalamis. Seit 2022 ist das weltweit tätige IT- und Business-Consulting-Unternehmen CGI (Unternehmen) mit einer Niederlassung mit 100 Mitarbeitern und einem Innovation Lab für Künstliche Intelligenz vertreten.

Verkehr

Straßenverkehr

Ansbach liegt an der Bundesautobahn 6 und ist über die Anschlussstellen Ansbach, Herrieden / Ansbach-West und Lichtenau zu erreichen. Ferner führen die Bundesstraße 13 und die Bundesstraße 14 durch das Stadtgebiet. Lokale Sperrungen durch Bauarbeiten oder sonstigen Einschränkungen gibt die Stadt Ansbach auf ihrer Website zentral zusammengefasst bekannt.

Am 1. Juli 1956 wurde der Stadt bei der Einführung der seitdem gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen AN zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben und auch vom Landkreis Ansbach verwendet.

Der Verein Carina e. V. setzt sich aktiv für die Verbreitung von Carsharing in Ansbach ein. Der Name des Vereins leitet sich aus Carsharing in Ansbach ab. Das Angebot besteht in Kooperation mit einem lokalen Autoverleih.

Schienenverkehr

Der Bahnhof Ansbach ist ein Knotenbahnhof und liegt an den Bahnstrecken Nürnberg – Crailsheim und Treuchtlingen – Würzburg. Der einzige Personenbahnhof der Stadt ist Fernverkehrshalt und wird zweistündlich von Intercity-Zügen in Richtung Stuttgart / Karlsruhe bzw. Nürnberg bedient. Vereinzelt verkehren auch Intercity-Verbindungen nach Hamburg-Altona und München bzw. Berchtesgaden.

Über die Bahnstrecke Nürnberg-Crailsheim ist Ansbach als Teil des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg mit der Linie S4 an das Schnellverkehrsnetz der Metropolregion Nürnberg angeschlossen.

Flugverkehr

Der Flugplatz Ansbach-Petersdorf ist ein kleiner Flugplatz zwischen den Nachbargemeinden Bruckberg und Weihenzell.Der nächste internationale Flughafen befindet sich in Nürnberg.

Öffentlicher Nahverkehr

Der städtische Busverkehr mit sieben Linien wird von der Ansbacher Bäder und Verkehr GmbH betrieben. Diese ist Mitglied im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN).

Rad- und Wanderwege

Durch Ansbach führen Abschnitte des Altmühltalradweg und des Fränkischem WasserRadweg.

In Ansbach startet der Europäische Wasserscheideweg, der entlang der europäischen Hauptwasserscheide über die Frankenhöhe in 5 Etappen nach Schnelldorf führt. Hier endet der Fernwanderweg Ansbacher Weg aus Burgfarrnbach des Fränkischen Albverein.

Printmedien und Internet

Rundfunk und Sendeanlagen

In Ansbach sind die Hörfunkprogramme Radio 8 und Radio Galaxy ansässig.

Ansbach ist Standort dreier Sendeanlagen:

Frequenz
(MHz)
Programm RDS PS Regionalisierung ERP
(kW)
Sendediagramm
rund ND/gerichtet D
Polarisation
horizontal H/vertikal V
Vom Sender Ansbach/Ludwigshöhe abgestrahlte Radioprogramme
89,4 Radio 8 RADIO 8 0,5 kW ND H
105,8 Radio Galaxy GALAXY Ansbach 0,1 kW D H
Vom Sender Ansbach/Katterbach abgestrahltes Radioprogramm
107,3 AFN – The Eagle Bavaria 0,25 kW D H
Vom Sender Ansbach/Galgenmühle abgestrahlte Radioprogramme
92,7 Deutschlandfunk DLF 0,2 kW D H
102,7 Deutschlandradio Kultur DKULTUR 0,2 kW D H

Öffentliche Einrichtungen

Bildung

Militär

Bis 1992, d. h. vor der Einrichtung der Hochschule Ansbach (1996) und der Errichtung des Brücken-Centers (1997), befand sich in der Stadt an der heutigen Bundesstraße 13/14 die Hindenburg-Kaserne. In der Zeit der Markgrafen erbaut und von berittenen Truppen belegt, lagen nach ihrer Erweiterung dort im Königreich Bayern nacheinander (von 1815 bis 1867) das K. B. 2. Chevaulegers-Regiment und (von 1868 bis 1919) das K. B. 2. Ulanen-Regiment „König von Bayern“. Zur Zeit der Weimarer Republik lagen keine Truppen in Ansbach. Von 1936 bis 1945 war in der Kaserne das Artillerie-Regiment 53 der Wehrmacht stationiert. Danach wurden die Anlagen von der US Army Europe genutzt.

Im Süden der Stadt wurde 1936 die Bleidorn-Kaserne (benannt nach Rudolf Bleidorn, General der Artillerie der Reichswehr) als Kaserne Am Wasserturm eingeweiht. Sie diente zunächst als Kaserne für die Wehrmacht. Nach Kriegsende wurden hier bis 1949 Displaced Persons untergebracht (siehe: Ansbach nach dem Zweiten Weltkrieg). Das Areal wurde von Ende 1949 bis 1992 militärisch von der US-Armee genutzt. Nachdem der Freistaat Bayern Teile des Areals erworben hatte, diente ein Gebäude vorübergehend als Unterkunft für Asylbewerber, andere Bereiche werden von der Polizei und dem Staatsinstitut genutzt, während der Rest unter der Bezeichnung Bleidorn Housing von der U. S. Army Garrison Ansbach (USAG) Verwendung findet.

Ebenfalls im Süden bestehen in der Meinhardswindener Straße die Barton Barracks (benannt nach David B. Barton, Lieutenant Colonel der US-Streitkräfte und im Zweiten Weltkrieg gefallen), in denen sich der Hauptsitz der USAG befindet. Die Kaserne wurde von 1936 bis 1938 gebaut und wurde zunächst Kaserne auf der Ludwigshöhe oder Gneisenau-Kaserne genannt.

Im Ortsteil Katterbach im Nordosten befindet sich zudem der Flugplatz Ansbach-Katterbach (Ansbach Army Heli Pad (Ansbach AHP)) der US-Armee, die auch im benachbarten Obereichenbach die Shipton Kaserne betreibt.

Persönlichkeiten

Literatur (alphabetisch sortiert)

Monographien

Artikel

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Ansbach

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen.

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