Bundesland | Brandenburg |
Verwaltungssitz | Herzberg (Elster) |
Adresse des Landkreises | Ludwig-Jahn-Straße 2 04916 Herzberg (Elster) |
Website | www.lkee.de |
Landrat | Christian Jaschinski (CDU) |
Der Landkreis Elbe-Elster () ist ein Landkreis im Süden des Landes Brandenburg. Er markiert das Elbe-Elster-Land und einen Teil der Niederlausitz. Die nördlichen Kreisteile, hier insbesondere die Stadt Schönewalde, haben noch Anteile am Fläming.
Der Kreis liegt im Süden Brandenburgs. Neben dem Landkreis Prignitz ist er der einzige brandenburgische Kreis, der (mit der Stadt Mühlberg) an der Elbe liegt. Die beiden anderen namensgebenden Flüsse sind Schwarze Elster, die durch den Süden und Westen des Landkreises fließt, und die Kleine Elster, die den Landkreis von Nordost nach Südwest mittig durchquert.
Nachbarkreise sind im Nordwesten der sachsen-anhaltische Landkreis Wittenberg, im Norden die Landkreise Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald, im Osten der Landkreis Oberspreewald-Lausitz, im Süden der sächsische Landkreis Meißen und im Westen der Landkreis Nordsachsen.
Der Landkreis kann geografisch in drei Teile gegliedert werden:
Das Elbe-Elster-Land wird von den beiden namensgebenden Flüssen, mit all ihren Fließen und Nebenflüssen, relativ scharf als ausgeprägtes Tiefland vom restlichen Landkreis abgegrenzt. Südöstlich von Schlieben beginnt mit den Kreisteilen Doberlug-Kirchhain und Finsterwalde der westliche Teil der Niederlausitz. Die Orte nördlich des Schweinitzer Fließ werden noch direkt zum Fläming gezählt, während die südlicheren Auszüge noch weiter ins Land hinein reichen und die Dörfer kulturhistorisch prägen. Genannt sind hier insbesondere die Gebiete der Stadt Schönewalde und die nördlichen Gemeinden im Amt Schlieben.
Die Gesamtfläche des Kreisgebietes beträgt 1899 km², davon werden 972 km² landwirtschaftlich, 673 km² waldwirtschaftlich, und 66 km² als Gebäude- und Freifläche genutzt (mit Stand vom 31. Dezember 2005). Die geografische Mitte des Landkreises liegt nördlich von Tröbitz, wurde 2011 bestimmt und mit einer Säule nahe der Mitte bei 51°3651,0" N – 13°2532,6" O markiert.
→ Siehe auch: Liste der Orte im Landkreis Elbe-Elster
Nach der Gemeindegebietsreform 2003 umfasst der Landkreis noch 33 Gemeinden, darunter elf Städte. In Klammern die Einwohnerzahlen am
Amtsfreie Städte
|
Ämter und zugehörige Gemeinden (Sitz der Amtsverwaltung *) 1. Elsterland ()
|
4. Schlieben ()
|
Der Landkreis Elbe-Elster entstand am 6. Dezember 1993 im Zuge der Kreisreform in Brandenburg aus den ehemaligen (Land)-Kreisen Finsterwalde, Bad Liebenwerda und Herzberg, ohne die Gemeinde Schöna-Kolpien des Amtes Dahme/Mark.
Am 25. Mai 2009 erhielt der Landkreis den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.
Das heutige Kreisgebiet unterlag einer wechselvollen Geschichte und vereint heute verschiedene Kultur- und Sprachräume miteinander. Es besteht vor allem ein kulturhistorischer Kontrast zwischen den Gebieten der Westniederlausitz um Finsterwalde und Doberlug-Kirchhain und den ehemals kursächsischen, später preußischen (Provinz Sachsen), aber vormals nie brandenburgischen Territorien im Norden, Westen und Süden des Kreises.
|
|
Gebietsstand und Einwohnerzahl am 31. Dezember des jeweiligen Jahres, ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Die 50 Sitze im Kreistag verteilen sich seit der Wahl am 9. Juni 2024 wie folgt auf Parteien und Wählergruppen:
Partei/Gruppierung | Stimmen 2019 | Stimmen 2024 | Sitze 2019 | Sitze 2024 | |
---|---|---|---|---|---|
AfD | 17,3 % | 27,5 % | 9 | 14 | |
CDU | 25,0 % | 22,2 % | 13 | 11 | |
SPD | 12,4 % | 10,4 % | 6 | 5 | |
Wählergruppe Landwirtschaft und Natur Elbe-Elster | 8,7 % | 9,8 % | 4 | 5 | |
Unabhängige Wählergemeinschaft Elbe-Elster | 6,7 % | 6,7 % | 3 | 3 | |
BVB/Freie Wähler | 4,7 % | 6,4 % | 2 | 3 | |
Die Linke | 10,2 % | 4,8 % | 5 | 2 | |
Bündnis Vernunft und Gerechtigkeit | – | 3,1 % | – | 2 | |
Ländliche Wählergruppe Kreisstadt Herzberg | 3,0 % | 2,1 % | 2 | 1 | |
Wählergruppe Herzberg zählt | 2,1 % | 2,1 % | 1 | 1 | |
FDP | 3,4 % | 2,0 % | 2 | 1 | |
Bündnis 90/Die Grünen | 3,5 % | 1,9 % | 2 | – | |
Einzelbewerber Michael Oecknigk | – | 0,9 % | – | 1 | |
Bürger für Finsterwalde | 2,0 % | – | 1 | – | |
Die Heimat (2019: NPD) | 0,9 % | – | – | – |
Jaschinski unterlag in der Landratsstichwahl am 24. Januar 2010 seiner Mitbewerberin Iris Schülzke (parteilos), die 51,4 % der gültigen Stimmen erreichte Allerdings verfehlte sie durch die geringe Wahlbeteiligung von 25,1 % das erforderliche Quorum von 15 % der Wahlberechtigten. Infolgedessen hatte der Kreistag zu entscheiden. Er wählte Jaschinski am 29. März 2010 entsprechend § 72 (3) des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes für acht Jahre zum Landrat.
In der Landratswahl am 22. April 2018 wurde Jaschinski mit 52,1 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre in seinem Amt bestätigt.
Dem Landkreis Elbe-Elster ist am 24. April 1995 das Recht zur Führung eines Wappens verliehen worden.
Blasonierung: „Im gevierteilten Schild oben vorn neunmal von Gold und Schwarz geteilt, hinten in Silber ein goldbewehrter rückschauender roter Stier; unten vorn in Gold ein rotbewehrter und rotgezungter, aufgerichteter schwarzer Löwe, hinten neunmal von Rot und Silber geteilt.“
Bei dem goldbewehrten rückschauenden roten Stier handelt es sich um den niederlausitzischen Stier (auch Luckauer Stier). Beim rotbewehrten und rotgezungten, aufgerichteten schwarzen Löwen um den meißnischen Löwen. Beide gehen gemeinsam in dieselbe Richtung, wachsam nach allen Seiten. Die schwarzen und goldenen Streifen gehen zurück auf das Herzogtum Sachsen-Wittenberg des späten 12. Jahrhunderts. Die roten und silbernen Streifen stehen für das brandenburgische Wappen, da 1815 die sächsischen Ämter Doberlug und Finsterwalde, sowie die Standesherrschaft Sonnewalde, welche unter sächsischer Lehnshoheit stand, 1815 der Provinz Brandenburg in den Kreis Luckau zur Niederlausitz, der sie bis in das 15. Jahrhundert bereits angehörten, zugegliedert wurden.
Die Wappen der Ämter, Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Landkreis Elbe-Elster.
Durch den Landkreis Elbe-Elster verlaufen folgende Verkehrswege:
Im Landkreis befinden sich 26 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).
Siehe Liste der Naturdenkmale im Landkreis Elbe-Elster
Am 1. Januar 1994 wurde dem Landkreis das Unterscheidungszeichen EE zugewiesen und wird seitdem ausgegeben. Aufgrund der Kennzeichenliberalisierung sind seit dem 2. April 2013 zudem die Unterscheidungszeichen FI (Finsterwalde), seit dem 29. Mai 2013 auch LIB (Bad Liebenwerda) erhältlich. Das Kennzeichen HZ (Herzberg) wurde inzwischen dem Landkreis Harz zugewiesen.
In der Tabelle sind die Eingliederungen und Zusammenschlüsse von Gemeinden seit der Bildung des Landkreises am 5. Dezember 1993 erfasst
Gemeinde | Datum | Eingliederung von | nach | Zusammenschluss von | zu |
---|---|---|---|---|---|
Bad Liebenwerda | 06.12.1993 | Dobra Kosilenzien Kröbeln Lausitz Maasdorf Möglenz Neuburxdorf Oschätzchen Prieschka Thalberg Theisa Zeischa Zobersdorf |
Bad Liebenwerda | ||
Crinitz | 26.10.2003 | Gahro | Crinitz | ||
Doberlug-Kirchhain | 31.08.2001 | Dübrichen Hennersdorf Nexdorf Prießen Werenzhain |
Doberlug-Kirchhain | ||
Doberlug-Kirchhain | 31.12.2001 | Buchhain | Doberlug-Kirchhain | ||
Doberlug-Kirchhain | 26.10.2003 | Arenzhain Lugau Trebbus |
Doberlug-Kirchhain | ||
Elsterwerda | 06.12.1993 | Kraupa | Elsterwerda | ||
Falkenberg/Elster | 31.12.2001 | Beyern Großrössen Kölsa Rehfeld |
Falkenberg/Elster | ||
Falkenberg/Elster | 26.10.2003 | Schmerkendorf | Falkenberg/Elster | ||
Fichtwald | 31.12.2001 | Hillmersdorf Naundorf Stechau |
Fichtwald | ||
Finsterwalde | 06.12.1993 | Sorno | Finsterwalde | ||
Gorden-Staupitz | 31.12.2001 | Gorden Staupitz |
Gorden-Staupitz | ||
Heideland | 31.12.2001 | Eichholz-Drößig Fischwasser |
Heideland | ||
Herzberg (Elster) | 31.12.2001 | Arnsnesta Borken Buckau Fermerswalde Friedersdorf Gräfendorf Löhsten Mahdel Osteroda Rahnisdorf Züllsdorf |
Herzberg (Elster) | ||
Hohenbucko | 31.12.2001 | Hohenbucko Proßmarke |
Hohenbucko | ||
Kremitzaue | 31.12.2001 | Kolochau Malitschkendorf Polzen |
Kremitzaue | ||
Lebusa | 15.12.2001 | Freileben Körba Lebusa |
Lebusa | ||
Lichterfeld-Schacksdorf | 31.12.1997 | Lichterfeld Schacksdorf |
Lichterfeld-Schacksdorf | ||
Lichterfeld-Schacksdorf | 31.12.1998 | Lieskau | Lichterfeld-Schacksdorf | ||
Massen-Niederlausitz | 31.12.1997 | Babben Betten Lindthal Massen |
Massen-Niederlausitz | ||
Massen-Niederlausitz | 31.12.2001 | Gröbitz Ponnsdorf |
Massen-Niederlausitz | ||
Mühlberg/Elbe | 31.08.2001 | Altenau Brottewitz Fichtenberg Koßdorf Martinskirchen Mühlberg/Elbe |
Mühlberg/Elbe | ||
Plessa | 31.12.2001 | Döllingen Kahla |
Plessa | ||
Röderland | 26.10.2003 | Haida Prösen Reichenhain Saathain Stolzenhain an der Röder Wainsdorf |
Röderland | ||
Rückersdorf | 31.12.2001 | Oppelhain Rückersdorf |
Rückersdorf | ||
Sallgast | 31.12.1997 | Dollenchen Sallgast |
Sallgast | ||
Sallgast | 26.10.2003 | Göllnitz | Sallgast | ||
Schlieben | 01.11.2001 | Frankenhain Jagsal Oelsig Schlieben Wehrhain Werchau |
Schlieben | ||
Schönborn | 27.09.1998 | Gruhno Lindena Schadewitz Schönborn |
Schönborn | ||
Schönewalde | 31.12.1998 | Ahlsdorf Brandis Stolzenhain |
Heideeck | ||
Schönewalde | 31.12.1998 | Bernsdorf Dubro Grassau Jeßnigk |
Themesgrund | ||
Schönewalde | 31.12.1998 | Knippelsdorf Wiepersdorf Wildenau |
Wildberg | ||
Schönewalde | 31.12.2001 | Heideeck Themesgrund Wildberg Schönewalde |
Schönewalde | ||
Sonnewalde | 27.09.1998 | Münchhausen Schönewalde |
Münchhausen | ||
Sonnewalde | 01.05.2002 | Bahren Brenitz Friedersdorf Goßmar Großkrausnik Kleinkrausnik Pahlsdorf Sonnewalde Zeckerin |
Sonnewalde | ||
Sonnewalde | 26.10.2003 | Breitenau Münchhausen |
Sonnewalde | ||
Uebigau-Wahrenbrück | 27.09.1998 | Beiersdorf Beutersitz Bönitz Domsdorf Kauxdorf Marxdorf Prestewitz Rothstein Saxdorf Wildgrube Winkel |
Wahrenbrück | ||
Uebigau-Wahrenbrück | 31.12.1998 | Langennaundorf | Uebigau | ||
Uebigau-Wahrenbrück | 31.12.2001 | Bahnsdorf Drasdo Uebigau Wiederau |
Wahrenbrück |
Am 1. Januar 2020 schlossen sich Bad Liebenwerda, Falkenberg/Elster, Mühlberg/Elbe und Uebigau-Wahrenbrück zur Verbandsgemeinde Liebenwerda zusammen.
Im Landkreis Elbe-Elster treffen die brandenburgischen Mundarten auf die obersächsischen Mundarten aus den angrenzenden Bundesländern. In den Dörfern des nördlichen Kreisgebietes trifft man gelegentlich noch auf Flämisch Platt, einer niederdeutschen Mundart, während im Süden bereits ein ausgeprägtes Obersächsisch vorherrscht.
Die besondere Situation kann gegebenenfalls zu Verwechslungen über die Herkunft des Sprechers, besonders im übrigen Brandenburg, führen.
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis Elbe-Elster
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen.
Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.