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Landkreis Zwickau
Landratsamt
Robert-Müller-Str. 4-8
8412 Zwickau

https://www.landkreis-zwickau.de

Landkreis Zwickau

160pxAbb. 1 Wappen Landkreis Zwickau
Basisdaten
BundeslandSachsen
VerwaltungssitzZwickau
Adresse des LandkreisesRobert-Müller-Straße 4–8, 08056 Zwickau
Websitewww.landkreis-zwickau.de
LandratCarsten Michaelis (CDU)

Der Landkreis Zwickau ist ein Landkreis im Westen von Sachsen. Er entstand am 1. August 2008 durch den Zusammenschluss der Landkreise Chemnitzer Land, Zwickauer Land und der kreisfreien Stadt Zwickau. Er ist der flächenmäßig kleinste Kreis im Freistaat und hat die höchste Einwohnerdichte aller Landkreise der neuen Bundesländer.

Geografie

Der Großteil des Landkreises Zwickau zählt zum Erzgebirgsvorland. Nur der Süden wird dem Erzgebirge und ein kleinerer Teil im Südwesten dem Vogtland zugerechnet. Nachbarlandkreise sind im Westen der thüringische Landkreis Greiz, im Norden der ebenfalls thüringische Landkreis Altenburger Land, im Nordosten der Landkreis Mittelsachsen, im Osten die kreisfreie Stadt Chemnitz, im Süden und Südosten der Erzgebirgskreis sowie im Südwesten der Vogtlandkreis.

Geschichte

Im Rahmen der sächsischen Verwaltungs- und Funktionalreform 2008, die mit Wirkung vom 1. August 2008 in Kraft trat, wurden die Landkreise Chemnitzer Land, Zwickauer Land und die kreisfreie Stadt Zwickau zu einem Großkreis zusammengelegt. Als Kreissitz wurde die größte Stadt Zwickau bestimmt, in den bisherigen (Großen) Kreisstädten verblieben Außenstellen – namentlich Crimmitschau, Glauchau, Hohenstein-Ernstthal, Limbach-Oberfrohna und Werdau.

Der Landkreis gehört zum im Rahmen der Verwaltungsreform neu geschaffenen Kulturraum Vogtland-Zwickau.

Bevölkerung

Jahr Einwohner
2008 348.834
2010 341.932
2015 324.534
2020 312.033
2021 309.621
2022 310.838

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres

Politik

Kreistag

Der Kreistag des Landkreises Zwickau wurde am 9. Juni 2024 gewählt. Die 98 Sitze im Kreistag verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Parteien:

Parteien und Wählergemeinschaften 2024 2019 2014 2008
in % Sitze in % Sitze in % Sitze in % Sitze
AfD Alternative für Deutschland 29,3 29 19,7 19 5,0 5 n.k. n.k.
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 27,2 27 29,7 30 39,9 40 37,1 38
FW Freie Wähler Kreisverband Zwickau e. V. 14,9 15 15,0 15 11,6 11 9,0 9
BSW Bündnis Sahra Wagenknecht 10,0 10 - - - - - -
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 5,4 5 7,2 7 10,5 10 10,2 10
DIE LINKE. DIE LINKE. 4,1 4 14,4 14 19,6 20 20,9 21
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 3,0 3 6,2 6 4,6 4 3,3 3
FDP Freie Demokratische Partei 3,2 3 6,1 6 4,9 4 10,6 11
FS Freie Sachsen 2,5 2 - - - - - -
PARTEI Die PARTEI 0,3 0 - - - - - -
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands - - 1,1 1 4,0 4 (*) 3,3 3
AdP Aufbruch deutscher Patrioten - - 0,6 - - - - -
UL Unabhängige Liste - - - - - - 3,8 3
Gesamt 100 98 100 98 100 98 100 98
Wahlbeteiligung in Prozent 66,3 59,8 46,3 40,7

Landrat

Der Landrat wurde im Zuge der sächsischen Kommunalwahlen am 8. Juni 2008 und damit noch vor der eigentlichen Kreisgründung gewählt. Landrat wurde Christoph Scheurer (CDU), der im ersten Wahlgang 52,7 % der Stimmen erhielt. Scheurer war bereits als Landrat im ehemaligen Landkreis Glauchau sowie in dessen Nachfolgekreis Chemnitzer Land aktiv.Bei den Landratswahlen am 7. Juni 2015 wurde er mit 60,8 % im ersten Wahlgang im Amt bestätigt. 2022 wurde Carsten Michaelis im zweiten Wahlgang mit 35,9 % und lediglich 10 Stimmen Vorsprung zum Nachfolger Scheurers gewählt. Erstmals wurde im Landkreis ein zweiter Wahlgang nötig. Landrat Michaelis trat sein Amt am 14. September 2022 an.

Historische Landratswahlergebnisse
Bewerber

fett: Amtsinhaber

Vorschlag Stimmen Anteil in % gewählt Stimmen Anteil in % gewählt
erster Wahlgang zweiter Wahlgang1
12. Juni 2022 Wahlbeteiligung: 39,0 % 3. Juli 2022 Wahlbeteiligung: 28,9 %
Carsten Michaelis CDU 30.588 30,7 keiner:2. Wahlgang nötig 26.679 35,9 ×
Andreas Gerold AfD 21.047 21,1 14.215 19,1
Dorothee Obst FW 24.285 24,4 26.669 35,9
Alexander Weiß Die Linke 8.436 8,5 nicht angetreten
Jens Juraschka SPD 10.075 10,1 5.319 7,2
Raphael Roch FDP 2.457 2,5 nicht angetreten
Jens Haustein dieBasis 2.740 2,8 1.355 1,8
7. Juni 2015 Wahlbeteiligung: 34,9 %
Christoph Scheurer CDU 56.709 60,8 ×
Sandro Tröger Die Linke 26.107 28,0
Christian Klostermann FDP 10.506 11,3
8. Juni 2008 Wahlbeteiligung: 40,8 %
Christoph Scheurer CDU 62.347 52,7 ×
Sebastian Scheel Die Linke 26.163 22,1
Gitta Schüßler NPD 5.889 5,0
Nico Tippelt FDP 16.223 13,7
Helmut Berner Grüne 7.589 6,4
1 Ein zweiter Wahlgang wird nur nötig, wenn kein Kandidat aus dem ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht hat und damit direkt gewählt ist. Im zweiten Wahlgang ist die relative Mehrheit für die Wahl zum Landrat ausreichend. Bewerber, die im ersten Wahlgang antreten, können vor dem zweiten Wahlgang ihre Kandidaturen zurückziehen. Ein zweiter Wahlgang wurde bisher 2022 nötig.

Wappen

Blasonierung: „Gespalten, vorn in Blau ein in Gold und Silber geteilter, rot bewehrter Löwe; hinten dreimal von Rot und Silber schrägrechts geteilt.“

Am 30. September 2009 beschloss der Kreistag das neue Kreiswappen. Das Wappen soll eine Kombination aus den Wappen der ehemaligen Grafschaft Schönburg und der Pleißener Herrschaft darstellen, die beide auf dem Gebiet des jetzigen Landkreises lagen. Gestaltet wurden Wappen und Flagge vom Heraldiker Urich Hellem aus Halle an der Saale.

Flagge

Die Flagge ist Rot – Weiß (1:1) gestreift mit in der Mitte aufgelegtem Landkreiswappen. Gestaltet wurden Wappen und Flagge vom Heraldiker Ulrich Hellem aus Halle an der Saale.

Partnerschaft

Die am 3. Oktober 1990 zwischen dem Landkreis Lörrach und dem Landkreis Glauchau geschlossene Partnerschaft wurde 2008 mit der Kreisreform auf den Landkreis Zwickau übertragen.

Wirtschaft

Vorherrschend im Landkreis Zwickau sind Automobilbau und Automobilzuliefererindustrie sowie Logistik, Maschinenbau und Elektrotechnik. Des Weiteren existiert eine Vielzahl kleiner bis mittelständischer Handwerksbetriebe.

Infrastruktur

Straßenverkehr

Hauptverkehrsadern im Kreisgebiet sind die Bundesautobahnen 4 und 72 sowie die Bundesstraßen 93, 173, 175 und 180.

Eisenbahn

Die Bahnstrecke Dresden–Werdau führt als wichtiges Teilstück der Sachsen-Franken-Magistrale durch das Kreisgebiet mit Haltepunkten u. a. in Hohenstein-Ernstthal, Glauchau, Zwickau und Werdau.Weiterhin verbindet die S-Bahn Mitteldeutschland seit Dezember 2013 den Landkreis mit Leipzig und dem Flughafen Leipzig/Halle.

Gesundheitswesen

Im Landkreis Zwickau befinden sich sieben Krankenhäuser, ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung, fünf Krankenhäuser der Regelversorgung und ein Fachkrankenhaus.

Die Westsächsische Hochschule Zwickau bietet neben dem Diplomstudiengang Gebärdensprachdolmetschen die zwei Bachelorstudiengänge „Gesundheitsmanagement“ und „Pflegemanagement“ sowie den Masterstudiengang Health Sciences an. Die Eubios-Akademie in Werdau ist eine staatlich anerkannte Weiterbildungseinrichtung für Gesundheitsfachberufe.

Der britische Pharmakonzern Aesica unterhält am Standort Zwickau ein Produktions- und Forschungszentrum.

Bildung

Größte Bildungseinrichtung im Landkreis ist die Westsächsische Hochschule Zwickau. An der Fachhochschule, die aus der 1862 gegründeten Zwickauer Bergschule hervorging, sind derzeit etwa 5200 Studierende immatrikuliert. Darüber hinaus gibt es eine Studienakademie (BA-Glauchau) sowie 9 Berufsschulzentren und mehrere Gymnasien im Landkreis. Insgesamt hat der Landkreis Zwickau 124 allgemein bildende Schulen sowie 201 Kindertagesstätten.

Schutzgebiete

Im Landkreis befinden sich fünf ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand März 2017).

Städte und Gemeinden

(Einwohnerzahlen vom )

Städte
  1. Crimmitschau, Große Kreisstadt ()
  2. Glauchau, Große Kreisstadt ()
  3. Hartenstein ()
  4. Hohenstein-Ernstthal, Große Kreisstadt ()
  5. Kirchberg ()
  6. Lichtenstein/Sa. ()
  7. Limbach-Oberfrohna, Große Kreisstadt ()
  8. Meerane ()
  9. Oberlungwitz ()
  10. Waldenburg ()
  11. Werdau, Große Kreisstadt ()
  12. Wildenfels ()
  13. Wilkau-Haßlau ()
  14. Zwickau, Große Kreisstadt ()
Gemeinden
  1. Bernsdorf ()
  2. Callenberg Falken ()
  3. Crinitzberg ()
  4. Dennheritz ()
  5. Fraureuth ()
  6. Gersdorf ()
  7. Hartmannsdorf b. Kirchberg ()
  8. Hirschfeld ()
  9. Langenbernsdorf ()
  10. Langenweißbach ()
  11. Lichtentanne ()
  12. Mülsen ()
  13. Neukirchen/Pleiße ()
  14. Niederfrohna ()
  15. Oberwiera ()
  16. Reinsdorf ()
  17. Remse ()
  18. Schönberg ()
  19. St. Egidien ()

Verwaltungsgemeinschaften

  1. Verwaltungsgemeinschaft Crimmitschau-Dennheritz mit Sitz in Crimmitschau, Mitglieder: Crimmitschau und Dennheritz
  2. Verwaltungsgemeinschaft Kirchberg mit Sitz in Kirchberg, Mitglieder: Crinitzberg, Hartmannsdorf b. Kirchberg, Hirschfeld und Kirchberg
  3. Verwaltungsgemeinschaft Limbach-Oberfrohna mit den Mitgliedsgemeinden Limbach-Oberfrohna und Niederfrohna
  4. Verwaltungsgemeinschaft Meerane-Schönberg mit den Mitgliedsgemeinden Meerane und Schönberg
  5. Verwaltungsgemeinschaft Rund um den Auersberg mit den Mitgliedsgemeinden Bernsdorf, Lichtenstein (VG-Sitz) und St. Egidien
  6. Verwaltungsgemeinschaft Waldenburg mit den Mitgliedsgemeinden Oberwiera, Remse und Waldenburg

Kfz-Kennzeichen

Am 1. August 2008 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Januar 1991 für den damaligen Landkreis und die damals kreisfreie Stadt Zwickau gültige Unterscheidungszeichen Z zugewiesen. Seit dem 9. November 2012 sind aufgrund der Kennzeichenliberalisierung zudem die Unterscheidungszeichen GC (Glauchau), HOT (Hohenstein-Ernstthal) und WDA (Werdau) erhältlich.

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis Zwickau

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