Bundesland | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk | Köln |
Verwaltungssitz | Bergheim |
Adresse des Landkreises | Willy-Brandt-Platz 1 50126 Bergheim |
Website | www.rhein-erft-kreis.de |
Landrat | Frank Rock (CDU) |
Der Kreis hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von 38 Kilometern und eine Ost-West-Ausdehnung von 28 Kilometern. Der höchste Punkt des Kreises befindet sich mit auf der Glessener Höhe östlich von Bergheim. Der nördliche Stommelerbusch, an der Pulheimer Stadtgrenze gegen Dormagen und Köln, verzeichnet eine Höhenlage von nur . Somit befindet sich dort der niedrigste Punkt des Kreisgebiets.
Der Kreis liegt im Zentrum der Kölner Bucht, direkt westlich von Köln. Er wird etwa mittig von Süd nach Nord von der Erft durchflossen. Mit der Stadt Wesseling hat der Kreis daneben auch einen kleinen Anteil am Rhein. Die Flusstäler der Erft und des Rheins werden im Kreisgebiet durch den Höhenzug der Ville voneinander getrennt. Große Teile des Kreisgebiets liegen im Rheinischen Braunkohlerevier. Der Braunkohleabbau hat die Landschaft vor allem entlang der Ville und im westlichen Teil des Kreises in den vergangenen Jahrzehnten deutlich geprägt. Mit Ausnahme von Pulheim und Wesseling waren alle Kommunen von Umsiedlungen und Landschaftsveränderungen im Zuge des Braunkohleabbaus betroffen. Mit Hambach und Garzweiler sind noch zwei aktive Braunkohletagebaue teilweise im Kreisgebiet gelegen. Als letzter Ort im Kreisgebiet wird Kerpen-Manheim für den Tagebau Hambach abgebaggert werden. Durch den Aushub der Braunkohletagebaue und in den später rekultivierten Flächen entstanden zahlreiche künstliche Erhebungen und Seen, vor allem entlang der Ville.
Der Rhein-Erft-Kreis zählt mit nur circa elf Prozent Waldanteil und einem Pro-Kopf-Anteil von circa 177 m² zu den waldärmsten Kreisen in Nordrhein-Westfalen. Der Landesdurchschnitt der bewaldeten Fläche von Nordrhein-Westfalen liegt bei circa 26 Prozent. Mit der beschlossenen Erweiterung des Braunkohletagebaus Hambach fielen nochmals circa 1300 Hektar Wald weg und der Waldanteil verringert sich damit weiter auf circa acht Prozent. Vor diesem Hintergrund wurde im Erftkreis ein Waldvermehrungsprogramm initiiert. Innerhalb von neun Pflanzperioden (1993/1994 bis 2001/2002) wurden bisher circa 150 Hektar neu aufgeforstet. Dies entspricht einer Neupflanzung von circa 750.000 heimischen Laubbäumen und Sträuchern. Die Städte Bedburg, Bergheim, Brühl, Erftstadt, Kerpen, Hürth, Pulheim und Wesseling unterstützen das Waldvermehrungsprogramm des Rhein-Erft-Kreises aktiv und haben, neben eigenen örtlichen Waldaktionen, bisher eine Fläche von gesamt etwa 40 Hektar für überregionale Aufforstungen bereitgestellt.
An den Rhein-Erft-Kreis grenzen, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn, der Rhein-Kreis Neuss, die kreisfreie Stadt Köln, der Rhein-Sieg-Kreis und die Kreise Euskirchen und Düren.
Der Rhein-Erft-Kreis besteht aus zehn Kommunen. Er ist einer von nur vier Kreisen in Nordrhein-Westfalen, in denen sämtliche Kommunen Stadtrechte besitzen (zuletzt verliehen an Elsdorf 2011). Einwohnerstärkste Stadt des Kreises ist Kerpen, die kleinste Stadt ist Elsdorf. In Bezug auf die Siedlungsstruktur lassen sich die Kommunen grob in eine östliche und eine westliche Hälfte unterteilen. Die Trennlinie entspricht im Wesentlichen der ehemaligen Grenze zwischen den Kommunen des alten Landkreises Köln im Osten und den Kommunen der alten Landkreise Bergheim bzw. Euskirchen im Westen.
Die vier im Südosten gelegenen Städte Frechen, Hürth, Brühl und Wesseling weisen eine vergleichsweise kleine Fläche mit einer sehr hohen Bevölkerungsdichte auf. Die einzelnen Ortsteile sind hier inzwischen oftmals zusammengewachsen, auch der Übergang zu den benachbarten Kölner Stadtteilen ist an einigen Stellen kaum wahrnehmbar. Die Stadtteile von Pulheim im Nordosten sind schon deutlicher voneinander abgegrenzt, dazwischen befinden sich größere landwirtschaftliche Flächen. Die Stadt weist aber immer noch eine Bevölkerungsdichte deutlich über dem Kreisdurchschnitt auf.
Die fünf westlichen Kommunen sind hingegen flächenmäßig deutlich größer und im Vergleich dadurch wesentlich dünner besiedelt. Die flächenmäßig größte Kommune Erftstadt weist beispielsweise eine fast fünfmal größere Fläche auf als Wesseling, welches wiederum eine fast viermal höhere Bevölkerungsdichte besitzt. Im Westteil des Kreises finden sich dementsprechend zwischen den einzelnen Orten große landwirtschaftliche Flächen oder rekultivierte Gebiete der ehemaligen Braunkohletagebaue.
Name | Einwohner | Fläche | Einw./km² | Status | AGS |
---|---|---|---|---|---|
Bedburg | km² | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 362 004 | ||
Bergheim | km² | große kreisangehörige Stadt | 05 362 008 | ||
Brühl | km² | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 362 012 | ||
Elsdorf | km² | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 362 016 | ||
Erftstadt | km² | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 362 020 | ||
Frechen | km² | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 362 024 | ||
Hürth | km² | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 362 028 | ||
Kerpen | km² | große kreisangehörige Stadt | 05 362 032 | ||
Pulheim | km² | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 362 036 | ||
Wesseling | km² | mittlere kreisangehörige Stadt | 05 362 040 | ||
km² | Rhein-Erft-Kreis | 05 362 |
(Einwohnerzahlen vom )
Der Rhein-Erft-Kreis wurde im Rahmen der Kreisreform gemäß § 26 Köln-Gesetz am 1. Januar 1975 unter der Bezeichnung Erftkreis aus den ehemaligen Kreisen Bergheim (Erft) und Köln (außer den Köln zugeschlagenen Teilen) sowie der Stadt Erftstadt des Kreises Euskirchen neu gebildet. Es gab zunächst zwei Verwaltungssitze, nämlich Hürth und Bergheim. Seit dem 3. September 1993 sind diese zu einem einzigen Sitz in Bergheim zusammengefasst. Am 1. Juni 1976 kam zum Kreisgebiet noch die Stadt Wesseling hinzu, die aus der Stadt Köln wieder ausgegliedert werden musste. Durch diese Veränderung erhielt der Kreis Zugang zum Rhein, blieb jedoch weiterhin nur nach der weitaus weniger bedeutenden Erft benannt.
Nachdem der Kreistag die Umbenennung des Kreises in Rhein-Erft-Kreis beschlossen hatte, genehmigte das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen mit Wirkung vom 1. November 2003 den neuen Namen. Der Landrat nahm am 25. September 2003 die Urkunde zur Umbenennung entgegen. Der Kreis verspricht sich vom neuen Namen eine bessere internationale Vermarktung.
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Gemäß dem Zensus 2011 waren 50,9 % der Einwohner römisch-katholisch, 17,1 % evangelisch, und 32,1 % waren konfessionslos oder gehörten einen anderen Glaubensgemeinschaft an. Der Anteil der Protestanten und Katholiken am Gesamtbevölkerung ist seitdem mit 1 % jährlich gesunken. Gemäß dem Zensus 2022 waren (2022) 41,2 % der Einwohner katholisch, 13,8 % evangelisch und 45,0 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.
Laut kirchliche Statistik waren Dezember 2021 43,3 % von den Einwohnern katholisch. Ende Dezember 2022 waren von den Einwohnern 41,3 % katholisch. Ende Dezember 2023 waren von den Einwohnern 39,8 % (191.450) katholisch.
; Stimmenanteile der Parteien in Prozent:
Jahr | CDU | SPD | GRÜNE | FDP | DIE LINKE. | Pro NRW | FW RhE | PIRATEN | AfD |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1969 | 43,8 | 48,8 | 6,5 | ||||||
1975 | 44,5 | 47,9 | 7,0 | ||||||
1976 | 43,4 | 49,4 | 7,1 | ||||||
1979 | 45,9 | 47,7 | 6,4 | ||||||
1984 | 41,6 | 45,8 | 7,3 | 5,3 | |||||
1989 | 35,1 | 47,3 | 6,4 | 6,8 | |||||
1994 | 38,4 | 47,1 | 8,1 | 4,3 | |||||
1999 | 49,7 | 38,7 | 6,3 | 5,1 | |||||
2004 | 45,0 | 34,6 | 9,97 | 9,2 | |||||
2009 | 41,6 | 28,1 | 11,4 | 9,7 | 3,7 | 2,6 | 2,1 | ||
2014 | 40,8 | 31,8 | 11,3 | 4,9 | 3,4 | 3,1 | 2,8 | 1,9 | |
2020 | 38,0 | 24,7 | 18,6 | 5,2 | 3,2 | – | 3,4 | 1,5 | 5,4 |
Fußnoten
Bis zum Jahr 1995 waren die Landräte ehrenamtlich. Die Verwaltung führte in dieser Zeit der Oberkreisdirektor. Mit der Übernahme der Verwaltungsaufgaben durch einen hauptamtlichen Landrat entfiel in Nordrhein-Westfalen das Amt des Oberkreisdirektors.
Im sogenannten „Zukunftsatlas“ von 2016 belegte der Rhein-Erft-Kreis Platz 193 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko-Mix“ für die Zukunft. In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 131 von 401.
Der Rhein-Erft-Kreis ist geprägt von Bodenschätzen, im Besonderen von der Braunkohle. Der Kreis liegt im Zentrum des Rheinischen Braunkohlereviers. Das Unternehmen RWE betreibt im Kreisgebiet (Bergheim-Niederaußem) eines der größten Braunkohlekraftwerke Europas. Auch die Landschaft der Region ist von den großen Tagebauen geprägt. Ganze Dörfer mussten den Baggern weichen.
Neben der Energiewirtschaft ist im Süden des Kreises die chemische Industrie stark vertreten, insbesondere die Petrochemie und die Polymerchemie. Bedeutende Betriebe finden sich in Hürth im Chemiepark Knapsack und in Wesseling, unter anderem mit der Raffinerie von Shell sowie der Olefinproduktion von LyondellBasell und dem Polymerwerk von Braskem.
In allen Städten, außer in Kerpen, Pulheim und Elsdorf, befinden sich Krankenhäuser der Grund- und erweiterten Versorgung. Die meisten Fachkliniken gibt es in Hürth, das Frechener St. Katharinenhospital ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln und beheimatet beispielsweise die einzige neurologische Fachklinik im Kreis. Eine Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen im Rhein-Erft-Kreis gilt als Ansprechpartner für Suchende.
Da der Kreis sich fast komplett um das linksrheinische Köln schließt, sind die Städte des Rhein-Erft-Kreises an die von Köln ausgehenden Eisenbahnstrecken angebunden:
Bergheim und Bedburg liegen an der Erftbahn, einer Verbindungsstrecke von Horrem nach Bedburg. Dabei handelt es sich um eine Strecke der ehemaligen Bergheimer Kreisbahn.
Die Bahnstrecke Düren–Neuss ist seit 1995 nur noch bis Bedburg betriebsfähig. Der Abschnitt Elsdorf-Düren wurde mit der Erweiterung des Tagebaus Hambach abgegraben. Der Abschnitt Bedburg-Elsdorf wurde mangels Nachfrage demontiert. Die Trassenführung ist jedoch bis heute im Gelände erkennbar.
Die Städte Wesseling, Brühl, Hürth und Frechen sind zudem noch an das Kölner Stadtbahnnetz angeschlossen. Durch Wesseling führt die Rheinuferbahn der ehemaligen Köln-Bonner Eisenbahnen (KBE), heute Stadtbahnlinie 16. Durch Hürth und Brühl fährt die ehemalige Vorgebirgsbahn der KBE, heute Linie 18. Nach Frechen verläuft die Strecke der ehemaligen Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn (KFBE), heute die Stadtbahnlinie 7.
Durch die zentrale Lage zwischen den Großstädten des Rheinlandes verfügt der Rhein-Erft-Kreis über eine sehr dichte Straßeninfrastruktur. Drei Autobahnen durchschneiden den Kreis als Hauptverkehrsachsen. Etwa mittig von Ost nach West durch das Kreisgebiet verläuft die Autobahn 4 (Aachen-Köln) mit Anschlussstellen in Frechen und Kerpen. Im Kreuz Kerpen trifft sie auf die Autobahn 61 (Koblenz-Venlo), die den Kreis von Südost nach Nordwest durchquert, parallel zur Erft. Auf der A 61 bestehen mehrere Anschlussstellen in Erftstadt, Kerpen, Bergheim und Bedburg. Auf Erftstädter Stadtgebiet teilt sich die A 61 ihre Trasse für mehrere Kilometer mit der Autobahn 1. Im Kreuz Bliesheim zweigt die A 1 nach Südwesten Richtung Euskirchen und Trier ab, im Abzweig Erfttal nach Nordosten Richtung Köln und Dortmund. Hier gibt es im weiteren Verlauf Anschlussstellen in Hürth und Frechen. Die Autobahnen 1 und 61 wurden bei den Hochwassern im Juli 2021 im Raum Erftstadt/Kerpen/Hürth zum Teil schwer beschädigt und mussten monatelang gesperrt werden. A 1 und A 4 treffen sich schließlich auf der Grenze zum Kölner Stadtgebiet im Kreuz Köln-West und bilden ab hier den nordwestlichen bzw. südlichen Teil des Kölner Autobahnrings.
Am Kreuz Bliesheim zweigt noch die kurze Autobahn 553 nach Nordosten ab und erschließt mit drei Anschlussstellen das Stadtgebiet von Brühl. Als Bundesstraße 51 führt sie bis an den Kölner Autobahnring. Parallel zum Rhein verbindet die Autobahn 555 Köln und Bonn und verläuft hier auf Wesselinger Stadtgebiet mit einer eigenen Anschlussstelle. Unmittelbar nordöstlich der Kreisgrenze verläuft die Autobahn 57 von Köln Richtung Krefeld und Nimwegen. Nordwestlich des Kreises verläuft die Autobahn 44 (Aachen-Düsseldorf). Einzig auf dem Stadtgebiet von Pulheim befinden sich keine Autobahnen und Autobahnanschlussstellen (die Anschlussstelle „Elsdorf“ auf der Autobahn 4 liegt eigentlich auf Kerpener Stadtgebiet, die Anschlussstelle „Bergheim“ liegt auf der Stadtgrenze von Bergheim und Elsdorf). Allerdings ist Pulheim über die Anschlussstellen Köln-Bocklemünd (A 1), Köln-Worringen (A 57) und Frechen-Nord (A 4) unmittelbar außerhalb der Stadtgrenzen an das Autobahnnetz angeschlossen.
Neben den Autobahnen dienen mehrere Bundesstraßen, zum Teil ausgebaut als mehrspurige Schnellstraßen, als weitere Verkehrsachsen. Die Bundesstraße 59 verbindet Pulheim mit Köln und Grevenbroich. Die Bundesstraße 477 (Neuss-Zülpich) durchquert den westlichen Teil des Kreises von Nord nach Süd. Die Bundesstraßen 264 und 265 laufen jeweils von Köln kommend nach Westen bzw. Südwesten durch den Kreis Richtung Düren und Zülpich. Die Bundesstraße 55 durchquerte den Kreis früher parallel zur Autobahn 4. Heute ist nur noch ein kleines Teilstück in Elsdorf Teil der B 55, die weiteren Abschnitte wurden zu Landstraßen abgestuft (u. a. die Aachener Straße in Königsdorf). Ebenso wurden die Abschnitte der Bundesstraße 9 im Stadtgebiet von Wesseling inzwischen abgestuft, sie wird hier durch die A 555 ersetzt. Ein Teilstück der Bundesstraße 51 verbindet die Autobahn 553 mit dem Kölner Ring.
Die kreiseigene Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) unterhält zahlreiche Regionalbuslinien. Die wichtigsten werden in der Regel im Halbstundentakt bedient. Zusätzlich gibt es noch die Linie 145 der KVB (Kölner Verkehrs-Betriebe), diese verbindet Frechen mit Köln-Bocklemünd über Köln-Weiden, Köln-Lövenich, Köln-Widdersdorf.
Darüber hinaus betreibt die REVG sowie die Stadtwerke Wesseling, Stadtwerke Brühl und die Stadtwerke Hürth zahlreiche Buslinien mit lokaler Bedeutung. Die Ringbuslinie 921 in Kerpen-Sindorf und die Buslinie 922 in Kerpen, Elsdorf und Bergheim werden von der Firma Tirtey aus Rödingen betrieben.
In den 1990er Jahren wurde das Angebot insbesondere in den Abendstunden nach 22 Uhr stark gekürzt (Bedienung nur noch aus Richtung Köln in den Kreis hinein) und durch städtische Anrufsammeltaxen ersetzt. Der Nachteil dieser Anrufsammeltaxen liegen darin, dass diese nur auf Bestellung fahren und selten ein Angebot über die jeweiligen Stadtgrenzen aufweisen können. In Wesseling betreiben die Stadtwerke zusammen mit der REVG einen „Stadtbus“, die Linie 721. Die Städte Hürth und Brühl haben in Kooperation mit der RVK einen eigenen Stadtbusverkehr aufgenommen, sodass die REVG dort nur noch einzelne Linien in die übrigen Gebiete im Kreis betreibt, welche vor allem im Komfortstandard und in der Bedienungsfrequenz starke Unterschiede zum teilweise im 20-Minuten-Takt verkehrenden Stadtbus aufweisen. In Brühl betreibt die RVK im Auftrag des Kreises Euskirchen zudem noch die Linie 985, welche von Brühl über Weilerswist nach Euskirchen führt. Der Rhein-Erft-Kreis gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).
sind in der Regel unter den jeweiligen Städten, Gemeinden und Ortsteilen aufgeführt
Für den Rhein-Erft-Kreis sind 27 jüdische Friedhöfe dokumentiert: in Bergheim (5), in Bedburg (3), in Brühl (1), in Elsdorf (2), in Erftstadt (7), in Frechen (1), in Hürth (2), in Kerpen (3), in Pulheim (2) und in Wesseling (1). Es sind schützenswerte Kulturdenkmäler – steinerne Zeugen für ehemals existierende jüdische Gemeinden und eines regen jüdischen Gemeindelebens bis in die 1930er Jahre.
Der Rhein-Erft-Kreis unterhält zwei Partnerschaften mit europäischen Regionen:
Der Kreis ist Mitglied der Regionale 2010 in der Region Köln/Bonn.
In dieser Zeit war die Entstehung von Literatur im ländlichen Bereich im Wesentlichen auf Klöster beschränkt. Abt Konrad von Brauweiler schrieb um 1115 die Vita Wolfhelmi mit dem Ziel von dessen Heiligsprechung. Wolfhelm war ebenfalls Abt in Brauweiler (* um 1020 Köln; † 22. April 1091 Brauweiler).
Dass es nicht nur in Köln ein reges literarisches Leben gibt, sondern auch im angrenzenden Rhein-Erft-Kreis, zeigen die vielen Lesungen in Stadtbibliotheken und anderen kulturellen Institutionen sowie die Schriften und Veranstaltungen des Autorenkreis Rhein-Erft, der 1992 für seine zahlreichen Aktivitäten mit dem Kreis-Kulturpreis ausgezeichnet wurde. Gegründet wurde der Kreis 1985 von dem Hürther Schriftsteller Herbert Sinz (1913–1989). Von 1986 bis 1989 wurde er von Petra Hammesfahr (* 1951) geleitet, anschließend bis 1997 von Axel Kutsch (* 1945). Später war Gynter Mödder (1942–2024) sein Vorsitzender.
Ein filigranes Spektrum von Autoren aus dem Rhein-Erft-Kreis bietet das 1990 von Jochen Arlt (* 1948) und Axel Kutsch im Pulheimer Rhein-Eifel-Mosel-Verlag herausgegebene regionale Lesebuch: Knollen, Kohle und Miljöh, das neben Lyrik und Prosa von einheimischen Schriftstellern auch einen in Bergheim-Oberaußem spielenden Auszug aus Die Blechtrommel von Günter Grass (1927–2015) enthält. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat Grass mehrere Jahre in Oberaußem gelebt.
Der in Kerpen lebende Uwe Erichsen (* 1936) und Petra Hammesfahr (* 1951) zählen mit ihren Krimis und Psychothrillern zu den namhaften Vertretern der deutschsprachigen Spannungsliteratur. Erichsen ist vor allem durch seinen mit Götz George (* 1938) verfilmten Roman Das Leben einer Katze (1983) bekannt geworden. Petra Hammesfahr erreicht seit den 1990er Jahren mit ihren zum Teil für das Fernsehen verfilmten Psychothrillern (u. a. Der stille Herr Genardy, 1993, Die Mutter, 2000, Das letzte Opfer, 2002) breite Leserkreise. Auch Carsten Sebastian Henn (* 1973) aus Hürth hat sich in den vergangenen Jahren als Verfasser von Kriminalromanen über die Grenzen des Rhein-Erft-Kreises hinaus einen Namen gemacht (u. a. In dubio pro vino, 2004). 2014 erhielt er den Kulturpreis des Kreises.
Zu den ebenfalls überregional wahrgenommenen Romanautoren gehören der Elsdorfer Kay Löffler (* 1958) (zuletzt Dorf der Wolkenmacher, 2001), der Bergheimer Gynter Mödder (u. a. Laßt mich leben!, 1996, Gullivers fünfte Reise, 2005), der Pulheimer Klaus Poche (1927–2007) (Atemnot, 1978) sowie die Erftstädter Linda Pfeiffer (* 1948) (u. a. Schwarze Liebe, 1989) und Hans Josef Jungheim (1927–2012), der neben Romanen für Erwachsene (u. a. Im Jahr der Krähen, 1990, Das Labyrinth, 1994) auch Kinder- und Jugendliteratur veröffentlicht hat. Mit zahlreichen Preisen wurde der Brühler Dieter Kühn (1935–2015) für seine Romane, Erzählungen, Biographien und Hörspiele ausgezeichnet (u. a. Hörspielpreis der Kriegsblinden, 1975, Hermann-Hesse-Preis, 1977, Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 1989).
Zwei der renommiertesten Kinder- und Jugendbuchautoren sind bundesweit Gottfried Schädlich (1917–2007) aus Brühl (Pseudonym Fried Noxius) und Tilman Röhrig (* 1945) (Hürth), der 1984 für seinen Roman In dreihundert Jahren vielleicht mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde. Zu Schädlichs zahlreichen Veröffentlichungen zählt unter anderem der Roman Laßt euch den Mond nicht rauben (1986). Als Sachbuchautoren haben sich seit den 1990er Jahren der Frechener Jürgen Streich (* 1960) (zuletzt Vorbilder – Der Alternative Nobelpreis, 2005) und der Elsdorfer Andreas Rumler (* 1955) (u. a. Tübinger Dichter-Spaziergänge, 2003) profiliert. Eine große Zahl Lexika und Sachbücher aber auch Lyrik und Erzählungen schreibt René Zey (* 1955). Er wurde 1982 mit dem Kulturpreis der Stadt Essen geehrt. 1991 gründete er das Königsdorfer Verlagsbüro in Frechen. Große Resonanz fand 2005 Henner Voss (* 1942) (Bergheim) mit seinem Buch Vor der Reise – Erinnerungen an Bernward Vesper.
Im Mittelpunkt des literarischen Schaffens von Dolores Burkert (* 1974) (Bedburg), Axel Kutsch (Bergheim), Helmut Schmale (* 1934) (Frechen) und Christa Wißkirchen (* 1945) (Pulheim) steht die Lyrik. Neben ihrem Buch Auf Reisen und Abwegen (2004) hat Dolores Burkert etliche Anthologien publiziert. Kutsch hat sowohl regionale Lesebücher als auch bundesweit beachtete Lyrik-Anthologien herausgegeben und mehrere von der Kritik gelobte Gedichtbände veröffentlicht (u. a. Wortbruch, 1999, Ikarus fährt Omnibus, 2005, Versflug, 2015). Ebenfalls auf positive Resonanz stießen die Lyrikbände von Helmut Schmale (u. a. überschreibungen, 1994, Im Tal der Zeichen, 2001) und Christa Wißkirchen (Blickfeld, 2001, Der Nährwert des Kiesels, 2007). Mit seinem Debütband Erinnerung & Morgenröte (Lyrik und Prosa) machte 2006 der Kerpener Gerrit Wustmann (* 1982) auf sich aufmerksam. Es folgten mehrere Gedichtbücher, so 2013 Istanbul Bootleg und 2014 grüngewandet. 2015 erhielt er den NRW-Förderpreis für Literatur.
Die Hürther Autorin Katja Kutsch (* 1976) veröffentlichte 2007 mit dem Geschichtenband Schützenfest ihr erstes Buch, nachdem sie bereits zuvor für ihre Erzählungen mit zwei Literaturpreisen ausgezeichnet worden war. 2016 erschien ihr Roman Fräulein Pippa fliegt davon. Der Historiker und Volkskundler Peter (Josef) Kremer (* 1953) (Wo das Grauen lauert. Düren 2003) spezialisiert sich auf die düstere Seite der Sagenwelt an der Erft (Werwölfe und Wiedergänger) und befasst sich speziell mit dem Prozess gegen den Werwolf von Epprath im Jahre 1589.
Rainald Grebe (* 1971) aus Frechen (u. a. Global Fish, Roman, 2006) erhielt zwischen 2003 und 2008 verschiedene Literaturpreise.
Der Erftstädter Journalist Ulrich Harbecke (* 1943) nimmt in seinen beiden Büchern Der gottlose Pfarrer (1995) und Der gläubige Kardinal (2004) kritisch aber humorvoll Stellung zu den Schwierigkeiten, als Pfarrer oder als Bischof innerhalb vorhandener kirchlicher Strukturen christlichen Glauben zu verkünden und zu leben.
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis Bergheim (Erft) bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen BM zugewiesen. Es wird im Rhein-Erft-Kreis durchgängig bis heute ausgegeben.
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Rhein-Erft-Kreis
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