Bundesland | Mecklenburg-Vorpommern |
Verwaltungssitz | Hansestadt Wismar |
Adresse des Landkreises | Rostocker Straße 76 23970 Wismar |
Website | www.nordwestmecklenburg.de |
Landrat | Tino Schomann (CDU) |
Der Landkreis Nordwestmecklenburg ist ein Landkreis im Nordwesten des Landes Mecklenburg-Vorpommern an der Ostseeküste. Zum Kreisgebiet gehört neben dem Festland die Ostseeinsel Poel. Nachbarkreise sind im Osten der Landkreis Rostock, im Süden die kreisfreie Stadt Schwerin und der Landkreis Ludwigslust-Parchim sowie im Westen der schleswig-holsteinische Kreis Herzogtum Lauenburg und die kreisfreie Stadt Lübeck. Kreisstadt ist seit dem 4. September 2011 die Hansestadt Wismar. In der vorigen Kreisstadt Grevesmühlen besteht eine Außenstelle der Verwaltung weiter.
Nordwestmecklenburg gehört zum Landesteil Westmecklenburg und hat am Klützer Winkel sowie östlich von Wismar bei der Insel Poel Anteil an der Ostseeküste der Mecklenburger Bucht. Der im Gemeindegebiet Passee liegende 118 Meter hohe Lünenberg ist die höchste Erhebung des Landkreises.
Größere Seen befinden sich mit dem Neuklostersee, Großen Wariner See und dem Groß Labenzer See im Bereich der Sternberger Seenlandschaft im Osten des Landkreises, zudem gehört der Schweriner Außensee zum Kreisterritorium. Im Westen grenzt der Landkreis an den Schaalsee. Größere Flüsse gibt es im Landkreis nicht. Erwähnenswerte Fließgewässer sind die Wakenitz als Grenzfluss zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, der Brüeler Bach, die Stepenitz und der Wallensteingraben sowie mehr unter historischen Aspekten die Harkenbäk.
Raumordnerisch kann der Landkreis durch seine Zugehörigkeit zur Metropolregion Hamburg sowie die Lage zwischen den Metropolregionen von Berlin und Kopenhagen-Malmö profitieren, ebenso durch die Regiopole Rostock und durch Stettin mit seinem grenzübergreifenden Ballungsraum.
Im Landkreis liegt ein Teil vom Biosphärenreservat Schaalsee.
Der Landkreis entstand 1994 durch Zusammenlegung der Kreise Gadebusch (GDB), Grevesmühlen (GVM) und Wismar (WIS) sowie Teilen der Kreise Sternberg (STB) und Schwerin-Land (SN).
Im Zuge der Kreisgebietsreform Mecklenburg-Vorpommern 2011 kam zum Landkreis Nordwestmecklenburg die bis dahin kreisfreie Hansestadt Wismar hinzu. Sie ist seitdem auch Kreissitz des Landkreises und löste Grevesmühlen ab. Dort verbleiben jedoch vorerst große Teile der Verwaltung im bisherigen Sitz, der historischen Malzfabrik.
Das Oberzentrum für den Landkreis ist die nicht kreisangehörige Stadt Schwerin, zudem sind die Oberzentren Rostock und Lübeck räumlich nah. Die größten Städte Nordwestmecklenburgs sind Wismar und Grevesmühlen, die als Mittelzentren festgelegt sind, wobei Wismar auch oberzentrale Funktionen übernimmt (etwa durch seine Hochschule, die wirtschaftliche Bedeutung und als Hafenstandort).
Im Regionalen Raumentwicklungsprogramm Westmecklenburg von 2011 sind zudem folgende Grundzentren im Landkreis definiert: Bad Kleinen, Dassow, Gadebusch, Klütz, Lüdersdorf, Neukloster, Rehna, Schönberg und Warin.
(Einwohner am )
Amtsfreie Gemeinden
Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden und Städten
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In den Jahren zwischen 1994 und 2005 fanden im Gebiet des Landkreises Nordwestmecklenburg wie im gesamten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern umfangreiche Gebietsänderungen statt.
Aus den ursprünglich 14 Ämtern wurden nach Abschluss der Gebietsreform am 1. Januar 2005 8 Ämter. Die Städte Gadebusch und Schönberg verloren ihre Amtsfreiheit. Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 112 auf 94. Durch weitere Eingemeindungen und Zusammenschlüsse im Verlauf des Jahres 2009 verringerte sich die Zahl der Gemeinden auf 91.
Parteien und Wählergemeinschaften | Prozent 2024 |
Sitze 2024 |
Prozent 2019 |
Sitze 2019 |
Prozent 2014 |
Sitze 2014 |
Prozent 2011 |
Sitze 2011 |
Prozent 2009 |
Sitze 2009 |
Prozent 2004 |
Sitze 2004 |
Prozent 1999 |
Sitze 1999 |
Prozent 1994 |
Sitze 1994 |
Prozent 1990 |
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AfD | Alternative für Deutschland | 25,4 | 16 | 12,4 | 8 | 4,8 | 3 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 22,5 | 14 | 23,0 | 14 | 28,6 | 18 | 24,2 | 15 | 31,7 | 17 | 39,9 | 21 | 38,1 | 22 | 27,2 | 15 | 24,9 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 17,9 | 11 | 21,4 | 13 | 24,9 | 15 | 36,3 | 22 | 23,5 | 13 | 19,6 | 10 | 26,8 | 15 | 34,2 | 19 | 26,9 |
DIE LINKE. | DIE LINKE. | 9,5 | 6 | 16,4 | 10 | 18,0 | 11 | 18,3 | 11 | 20,3 | 11 | 18,7 | 10 | 19,9 | 11 | 19,4 | 11 | 14,0 |
LUL | Ländlicher Raum, Umwelt und Landwirtschaft | 6,9 | 4 | 6,1 | 4 | 6,1 | 4 | 3,2 | 2 | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 5,7 | 4 | 9,8 | 6 | 5,3 | 3 | 7,2 | 4 | 3,8 | 2 | 3,0 | 1 | 1,6 | – | 3,9 | – | 1,5 |
BB NWM | BürgerBündnis NWM | 3,2 | 2 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
FDP | Freie Demokratische Partei | 2,8 | 2 | 4,6 | 3 | 3,5 | 2 | 3,9 | 3 | 8,4 | 5 | 5,1 | 3 | 4,3 | – | 6,3 | 4 | 4,5 |
FREIE WÄHLER | FREIE WÄHLER | 2,2 | 1 | 1,8 | 1 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
PIRATEN | Piratenpartei Deutschland | 1,5 | 1 | 1,4 | 1 | 1,4 | 1 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
BD | Bündnis Deutschland | 0,7 | 0 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
Heimat | Die Heimat | 0,7 | 0 | 1,3 | 1 | 2,5 | 2 | 4,3 | 3 | 3,3 | 2 | — | — | — | — | — | — | — |
WGU | Wählergemeinschaft Upahl | 0,2 | 0 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
FW NWM | Freie Wähler Nordwestmecklenburg | — | — | — | — | 2,3 | 1 | 1,9 | 1 | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
RENTNER | Rentner Partei Deutschland | — | — | — | — | 1,0 | 1 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
Sonst. | Sonstige | — | — | 0,3 | 0 | 0,6 | — | — | — | 6,1 | 3 | 8,7 | 5 | 7,5 | 4 | 8,5 | 4 | 28,3 |
EB | Einzelbewerber | 0,7 | 0 | 1,6 | 0 | 1,0 | 0 | 0,1 | 0 | 2,8 | 0 | 4,7 | 3 | 1,6 | 1 | 0,5 | 0 | — |
Gesamt | 100 | 61 | 100 | 61 | 100 | 61 | 100 | 61 | 100 | 53 | 100 | 53 | 100 | 53 | 100 | 53 | 100 | |
Wahlbeteiligung | 65,7 % | 59,3 % | 48,4 % | 51,5 % | 51,0 % | 48,0 % | 52,7 % | 65,9 % | k. A. |
Näheres zum Wahlverfahren und zu rechtlichen Bestimmungen: Kreistag (Mecklenburg-Vorpommern)
Zu den einzelnen Wappen der Städte und Gemeinden im Landkreis siehe: Liste der Wappen im Landkreis Nordwestmecklenburg.
;Historisches Wappen
Die Flagge ist gleichmäßig und quer zur Längsachse des Flaggentuchs gespalten. Die Liekhälfte ist Gelb. Darauf liegt mittig am Spalt, 14/15 der Höhe des Flaggentuchs einnehmend, eine Figur des Landkreiswappens: ein halber hersehender, golden gekrönter schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem rotem Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, in Spitzen abgerissenem Halsfell und silbernen Hörnern. Die Hälfte am fliegenden Ende ist gleichmäßig längs gestreift von Weiß, Rot, Weiß und Rot. Darauf liegt mittig nahe am Spalt, 14/15 der Höhe des Flaggentuchs einnehmend, eine Figur des Landkreiswappens: ein Krummstab in verwechselten Farben. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 2:3.
;Historische FlaggeDie Flagge wurde von dem Plüschower Ulf-Peter Schwarz gestaltet und am 10. Januar 2006 durch das Ministerium des Innern genehmigt.
Die Flagge ist gleichmäßig und quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Blau und Gelb gestreift. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils ein Drittel der Länge des blauen und des gelben Streifens übergreifend, das Landkreiswappen. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.
Das Dienstsiegel zeigt das Kreiswappen mit der Umschrift „LANDKREIS NORDWESTMECKLENBURG“.
Im Zukunftsatlas 2019 belegte der Landkreis Nordwestmecklenburg Platz 377 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „hohen Zukunftsrisiken“.
Von Bedeutung sind die Ansiedlung von Firmen im östlichen Einzugsgebiet von Lübeck (in Selmsdorf, Lüdersdorf, Dassow, Herrnburg und Schönberg) sowie der Tourismus an der Ostsee (Boltenhagen, Insel Poel).
Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 20 und 14 (Schnittstelle ist das Autobahnkreuz Wismar), sowie die Bundesstraßen 104, 105, 106, 192 und 208.
Die Bahnstrecken Wismar–Bad Kleinen–Schwerin–Ludwigslust/Hamburg, Lübeck–Bad Kleinen und Bad Kleinen–Rostock erschließen das Kreisgebiet etwa sternförmig, wobei alle Strecken in Bad Kleinen zusammentreffen. Im Bahn-Regionalverkehr bildet Bad Kleinen deshalb einen zentralen Umsteigepunkt, wo stündlich zwischen verschiedenen Linien umgestiegen werden kann. Die Bahnstrecke Schwerin–Rehna verbindet zusätzlich den Südwesten des Kreises direkt mit der Landeshauptstadt, während die Bahnstrecke Wismar–Rostock den äußeren Nordosten durchkreuzt.
Abseits der Hauptmagistralen wird der Nahverkehr durch die kreiseigene NAHBUS Nordwestmecklenburg GmbH sichergestellt. Deren Busse verkehren seit Anfang 2016 täglich im Stundentakt (am Wochenende zweistündlich) zum einheitlichen Fahrpreis auf allen relevanten Verbindungsstrecken. Die peripheren Gebiete des Landkreises werden flächendeckend täglich per Rufbus erschlossen.
Im Landkreis Nordwestmecklenburg gibt es evangelisch-lutherische Kirchgemeinden, diese gehören zum Ev.-Luth. Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Die katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Schwerin des Erzbistums Hamburg. Die Gemeinden der Neuapostolischen Kirche gehören zum Kirchenbezirk Lübeck-Schwerin in der Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland.
Im Landkreis befinden sich 39 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).
Am 12. Juni 1994 wurde dem Landkreis das Unterscheidungszeichen NWM zugewiesen. Es wird dort mit Ausnahme der Hansestadt Wismar, die ihr HWI behielt, durchgängig bis heute ausgegeben.
Bis etwa zum Jahr 2005 erhielten Fahrzeuge aus den Altkreisen besondere Erkennungsnummern:
Gebiet | Buchstaben | Zahlen |
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Altkreis Grevesmühlen | A bis H | 1 bis 999 |
AA bis HZ | 1 bis 99 | |
Altkreis Wismar | J bis S | 1 bis 999 |
JA bis SZ | 1 bis 99 | |
Altkreis Gadebusch | T bis Z | 1 bis 999 |
TA bis ZZ | 1 bis 99 |
Seit dem 2. April 2013 sind aufgrund der Kennzeichenliberalisierung auch die Unterscheidungszeichen GDB (Gadebusch), GVM (Grevesmühlen) und WIS (Wismar, für den damaligen Landkreis) erhältlich.
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis Nordwestmecklenburg
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