Bundesland | Niedersachsen |
Verwaltungssitz | Lüneburg |
Adresse des Landkreises | Auf dem Michaeliskloster 4 21335 Lüneburg |
Website | www.landkreis-lueneburg.de |
Landrat | Jens Böther (CDU) |
Der Landkreis Lüneburg ist ein Landkreis im Nordosten Niedersachsens. Er ist Teil des gleichnamigen Landschaftsverbandes und gehört zur Metropolregion Hamburg.
Der Landkreis Lüneburg liegt südlich von Hamburg zwischen dem Elbetal und der Lüneburger Heide. Er wird von der Elbe durchflossen – sie trennt das Amt Neuhaus und Teile Bleckedes vom restlichen Kreisgebiet.
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an den Kreis Herzogtum Lauenburg (in Schleswig-Holstein), an den Landkreis Ludwigslust-Parchim (in Mecklenburg-Vorpommern) sowie an die Landkreise Lüchow-Dannenberg, Uelzen, Heidekreis und Harburg (alle in Niedersachsen).
Das Amt Lüneburg entstand 1862. Zu diesem Zeitpunkt wechselte das Amt Lüne seinen Amtssitz vom Kloster Lüne in die ehemalige Lüneburger Ritterakademie. Hiermit wurde auch der Amtsname geändert. Ab 1867 waren die Ämter Lüneburg, Bleckede und die Stadt Lüneburg Mitglieder des Kreises Lüneburg, auch Steuerkreis genannt, der ausschließlich für Steuern und Militär zuständig war.
Der Landkreis Lüneburg wurde am 1. April 1885 im Rahmen der Bildung von Landkreisen in der Provinz Hannover aus dem Amt Lüneburg gebildet. Die Stadt Lüneburg blieb kreisfrei.
1929 wurde dem Landkreis das Gebiet des Gutsbezirks Scharnhop aus dem Kreis Uelzen zugeschlagen. Am 1. Oktober 1932 wurde der benachbarte Kreis Bleckede in den Landkreis Lüneburg eingegliedert.1943 schieden die Gemeinden Hagen und Lüne aus dem Landkreis aus und wurden in die Stadt Lüneburg eingegliedert. Durch die Einteilung der Besatzungszonen nach Kriegsende verlor der Landkreis Lüneburg sein gesamtes rechtselbisches Gebiet. Die Gemeinden des Amtes Neuhaus sowie die rechtselbischen Stadtteile von Bleckede wurden der Sowjetischen Besatzungszone zugeschlagen und dadurch 1949 Teil des Staatsgebiets der DDR.
1969 gründete sich die Samtgemeinde Bardowick, um bevorstehenden Eingliederungen in die Stadt Lüneburg zuvorzukommen. In den 1970er Jahren kam es zu einer Reihe von Gebietsreformen. Zunächst wurde am 1. Juli 1970 die Gemeinde Sottorf in die Gemeinde Amelinghausen eingegliedert. Am 1. Juli 1972 schieden zehn Gemeinden aus dem Landkreis Lüneburg aus:
Am 30. Juni 1993 kehrte das 1945 verlorengegangene rechtselbische Gebiet nach einer Volksabstimmung wieder in den Landkreis Lüneburg zurück und wurde als Samtgemeinde Amt Neuhaus fortgeführt. Zum 1. Oktober 1993 schlossen sich ihre Mitgliedsgemeinden zur neuen Gemeinde Amt Neuhaus zusammen.
Der Landkreis Lüneburg ist eines der Kerngebiete von Denkmälern und Fundstätten aus der Vorzeit. Ernst Sprockhoff notierte 17 Anlagen westlich und 32 östlich der Ilmenau. Die Anlagen der Nekropole von Soderstorf und der Totenstatt bei Oldendorf ragen darunter heraus.
Der Landkreis Lüneburg wurde 1932 durch die Eingliederung des Kreises Bleckede und 1974 durch die Eingliederung der Stadt Lüneburg deutlich vergrößert.
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1890 | 19.940 | |
1900 | 20.683 | |
1910 | 22.567 | |
1925 | 24.078 | |
1939 | 46.448 | |
1950 | 65.356 | |
1960 | 55.800 | |
1970 | 63.400 | |
1980 | 131.700 | |
1990 | 137.461 | |
2000 | 166.661 | |
2010 | 177.279 | |
2015 | 180.719 | |
2020 | 184.235 |
Laut Zensus 2011 waren 50,4 % der Einwohner evangelisch und 7,2 % römisch-katholisch; 42,5 % gehörten anderen Konfessionen oder Glaubensgemeinschaften an oder waren konfessionslos. Der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung ist seitdem jährlich um durchschnittlich einen Prozentpunkt gesunken. Gemäß dem Zensus 2022 waren 39,8 % der Einwohner evangelisch, 6,2 % katholisch und 54,0 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.
Laut kirchlicher Statistik waren 2021 von den 184.235 Einwohnern 39,9 % (73.500) evangelische Gemeindeglieder, 2023 waren es 37,5 % (70.360). Mit Stand 1. Januar 2024 reduzierte sich deren Anteil auf 36,3 % (68.100).
Die Kommunalwahl am 12. September 2021 führte im Landkreis Lüneburg zu den in den Diagrammen dargestellten Ergebnissen.
; Wahlergebnisse der vergangenen vier Wahlen
Parteien und Wählergemeinschaften | Prozent 2021 |
Sitze 2021 |
Prozent 2016 |
Sitze 2016 |
Prozent 2011 |
Sitze 2011 |
Prozent 2006 |
Sitze 2006 |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 27,6 | 16 | 30,1 | 18 | 34,94 | 20 | 36,0 | 19 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 25,2 | 15 | 27,9 | 16 | 29,56 | 17 | 35,8 | 19 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 25,0 | 14 | 17,4 | 10 | 22,90 | 13 | 14,4 | 7 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 5,9 | 3 | 5,0 | 3 | 3,03 | 2 | 6,8 | 3 |
AfD | Alternative für Deutschland | 4,6 | 3 | 9,3 | 5 | - | - | - | - |
Linke | Die Linke | 4,6 | 3 | 6,0 | 4 | 3,73 | 2 | 3,5 | 2 |
UNAB | DIE UNABHÄNGIGEN | 3,5 | 2 | 3,4 | 2 | 2,34 | 2 | - | - |
PARTEI | Die PARTEI | 1,8 | 1 | - | - | - | - | - | - |
Basis | Basisdemokratische Partei Deutschland | 1,7 | 1 | - | - | - | - | - | - |
RRP | Rentnerinnen- und Rentner-Partei | - | - | - | - | 1,90 | 1 | - | - |
UWL/BR | Unabhängige Wählerliste / Bündnis Rechte | - | - | - | - | 1,23 | 1 | 1,5 | 1 |
SOLI | Sozial-ökologische Liste – das Bürger-Forum für den Landkreis Lüneburg | - | - | - | - | 0,37 | - | - | - |
WG | Wählergruppen | - | - | - | - | - | - | 3,5 | 2 |
Sonstige | – | 0,2 | 0 | 0,8 | 0 | - | - | - | - |
Gesamt | 100 % | 58 | 100 % | 58 | 100 % | 58 | 100 % | 52 | |
Wahlbeteiligung | 60,2 % | 58,5 % | 54,3 % | 52,9 % |
Der Landkreis Lüneburg gehört zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg. Der Landtagswahlkreis 49 Lüneburg umfasst die Stadt Lüneburg, die Gemeinde Adendorf und die Samtgemeinden Amelinghausen, Bardowick und Gellersen. Die Stadt Bleckede, die Gemeinde Amt Neuhaus und die Samtgemeinden Dahlenburg, Ilmenau, Ostheide sowie Scharnebeck gehören zum Landtagswahlkreis 48 Elbe.
Das Wappen wurde dem Landkreis Lüneburg 1927 durch das Preußische Staatsministerium verliehen und zählt zu den frühesten deutschen Landkreiswappen. Schließlich ist der Landkreis Lüneburg der erste unter allen hannoverschen, ja sogar preußischen Landkreisen gewesen, der die Möglichkeit genutzt hat, ein eigenes Wappen zu beantragen und zu erlangen. Zudem ist das Wappen offenbar Vorbild für die Gestaltung der Landkreiswappen der benachbarten Landkreise Harburg, Celle, Dannenberg, Gifhorn, Soltau und Uelzen gewesen, die in den Folgejahren ebenfalls den blauen bzw. welfischen Löwen angenommen haben. Wiedergegeben sind zudem die Herzen in Anlehnung an das dänische Königswappen infolge der Heirat Herzog Wilhelms von Lüneburg mit der Dänin Helene. Die Gestaltung und der Entwurf gehen auf den Berliner Maler Gustav Adolf Closs zurück.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Lüneburg Platz 178 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.
Das Städtische Klinikum Lüneburg gehört zum Elbe-Heide-Krankenhausverbund, welcher mehrere Krankenhäuser im südlichen Hamburger Umland umfasst.
Zur Pflege kultureller Einrichtungen wurde der Lüneburgische Landschaftsverband als eingetragener Verein gegründet.
Für die Binnenschifffahrt ist die Elbe und der Elbe-Seitenkanal von Bedeutung. Durch das Kreisgebiet verlaufen verschiedene Bundesstraßen und die Bundesautobahn 39 von Lüneburg nach Hamburg (die ehemalige A 250). Die Verbindung von Amt Neuhaus über die Elbe hinweg ins restliche Kreisgebiet wird durch die Fähren Tanja zwischen Neu Darchau und Darchau sowie Amt Neuhaus zwischen Bleckede und Neu Bleckede gewährleistet.
Durch das Kreisgebiet laufen die Bahnstrecken Lehrte–Hamburg-Harburg, von Lüneburg–Lübeck sowie Wittenberge–Buchholz, die heute nur noch zwischen Lüneburg und Dannenberg in Betrieb ist. Auf den Strecken der Schieneninfrastruktur Ost-Niedersachsen Lüneburg–Bleckede und Lüneburg–Soltau findet kein regelmäßiger Personenverkehr mehr statt. Im Fernverkehr wird Lüneburg von der Intercity-Express-Linie 26 Karlsruhe–Frankfurt–Kassel–Hannover–Hamburg–Stralsund sowie einzelnen weiteren ICE- und IC-Zügen bedient.
Der Busverkehr liegt größtenteils in den Händen der KVG Stade (KVG) und der OHE-Tochter Verkehrsbetriebe Osthannover (VOG). In den 1990er Jahren wurde auf wichtigen Routen ein Schnellbusnetz eingeführt, das Lüneburg direkt und teilweise im Stundentakt mit umliegenden Grundzentren verbindet (Bleckede, Dahlenburg, Amelinghausen, Salzhausen). Häufige Verbindungen bestehen in die Vororte Lüneburgs (Bardowick, Adendorf, Deutsch Evern, Reppenstedt). Als Ergänzung zum regulären Busbetrieb im Schwachlastverkehr gibt es ein Anrufsammel-Mobil bzw. Anruf-Sammel-Taxi. Erschließungs- und Schulbuslinien binden kleinere Orte an, ein CarSharing ergänzt den ÖPNV in Lüneburg, Adendorf und Reppenstedt.
Alle Nahverkehrslinien gehören zum Hamburger Verkehrsverbund (HVV).
In Klammern die Einwohnerzahl am .
Einheitsgemeinden
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Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden
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Die folgende Liste enthält alle ehemaligen Gemeinden, die jemals dem Landkreis Lüneburg angehörten.
Ahndorf Alt Garge Avendorf1) Barförde Barskamp Bavendorf Bitter2) Bockum3) Bohnenburg2) Boltersen Brackede Breetze Buendorf Bütlingen1) Dachtmissen Darchau2) Dehnsen3) Dellien2) Diersbüttel Drögennindorf Dübbekold4) Ehlbeck Eimstorf Ellringen Erbstorf Etzen Garlstorf Garze Gienau | Gifkendorf Glüsingen Göddingen Grünhagen5) Haar2) Häcklingen Hagen6) Harmstorf Heiligenthal Heinsen Herrenhof-Brandstade2) Hohenbostel5) Holzen Horburg (bis 1931 Dreckharburg) Horndorf Junker-Wehningen2) Jürgenstorf Kaarßen2) Karze Katemin4) Kolkhagen Konau2) Köstorf Kovahl Krusendorf2) Laake2) Laave2) Lemgrabe Lüdershausen | Lüne6) Marxen am Berge Mücklingen Neetzendorf Neuhaus an der Elbe2) Niendorf5) Nutzfelde3) Obermarschacht1) Ochtmissen Oedeme Oerzen Oldendorf an der Göhrde Osterehlbeck3) Pinnau2) Pommoißel Preten2) Privelack2) Radegast Radenbeck Rassau2) Rehrhof3) Rettmer Rohstorf Rosenthal Rosien2) Sassendorf Seedorf Sottorf7) | St. Dionys Stapel2) Stiepelse2) Stixe2) Strachau-Vergünne2) Sückau2) Sülbeck3) Sumte2) Süttorf Tellmer Tespe1) Tripkau2) Ventschau Viehle2) Vockfey2) Volkstorf Walmsburg Wendewisch Wendhausen Wendischthun8) Wennekath3) Wiecheln3) Wilkenstorf2) Wohlenbüttel3) Wulfstorf5) Zeetze2) |
Im Landkreis befinden sich neben Landschaftsschutzgebieten und Naturdenkmalen 13 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).
Siehe auch:
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen LG zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Der Landkreis Lüneburg liegt in drei verschiedenen Vorwahlbereichen. Der Großteil des Landkreises hat Rufnummern des Bereichs 4 (Hamburg). Der Südosten liegt allerdings im Bereich 5 (Hannover) und die zum Beitrittsgebiet gehörenden ostelbischen Gebiete im Bereich 3 (Berlin).
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis Lüneburg
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