Bundesland | Rheinland-Pfalz |
Verwaltungssitz | Kusel |
Adresse des Landkreises | Trierer Straße 49–51 66869 Kusel |
Website | www.landkreis-kusel.de |
Landrat | Otto Rubly (CDU) |
Der Landkreis Kusel liegt im Nordpfälzer Bergland. Höchste Erhebungen sind der Herzerberg (585 m, Ortsgemeinde Reichweiler), der Königsberg (568 m), der Potzberg (562 m) und der Selberg (546 m). Größte Flüsse sind die Lauter und der Glan. Im Süden hat der Kreis Anteil an der Kaiserslauterer Senke.
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Landkreise Birkenfeld, Bad Kreuznach, Donnersbergkreis und Kaiserslautern (alle in Rheinland-Pfalz) sowie Saarpfalz-Kreis, Neunkirchen und St. Wendel (alle im Saarland).
Der heutige Kreis Kusel entstand zu Anfang des 19. Jahrhunderts als Landkommissariat Kusel, nachdem die Pfalz an Bayern gefallen war. 1862 wurde daraus das Bezirksamt Kusel.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden 1920 die Gemeinden Altenkirchen, Börsborn, Breitenbach, Brücken, Dietschweiler, Dittweiler, Dunzweiler, Elschbach, Frohnhofen, Glan-Münchweiler, Gries, Haschbach, Kübelberg, Nanzweiler, Niedermiesau, Obermiesau, Sand, Schmittweiler, Schönenberg, Steinbach am Glan und Waldmohr, die bis dahin zum Bezirksamt Homburg gehört hatten, dem Bezirksamt Kusel angeschlossen. Sie wurden von Waldmohr aus verwaltet, wo eine Bezirksamtsaußenstelle (ab 1939 Landratsaußenstelle genannt) eingerichtet wurde. Grund war die Abtrennung des Hauptteiles des Bezirksamts Homburg an das Saargebiet.
1939 wurde das Bezirksamt Kusel wie alle bayerischen Bezirksämter in Landkreis umbenannt. Am 1. August 1940 wurde die Außenstelle zugunsten der Verwaltung in Kusel aufgehoben.
Der Landkreis war nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der französischen Besatzungszone. Die Errichtung des Landes Rheinland-Pfalz wurde am 30. August 1946 als letztes Land in den westlichen Besatzungszonen durch die Verordnung Nr. 57 der französischen Militärregierung unter General Marie-Pierre Kœnig angeordnet. Es wurde zunächst als „rhein-pfälzisches Land“ bzw. als „Land Rheinpfalz“ bezeichnet; der Name Rheinland-Pfalz wurde erst mit der Verfassung vom 18. Mai 1947 festgelegt.
1947 verließen die Ostertaler Gemeinden Osterbrücken, Hoof, Marth, Saal, Niederkirchen und Bubach (heute Stadtteile der Kreisstadt St. Wendel) nach einer Volksabstimmung den Kreis und wechselten in den saarländischen Landkreis St. Wendel. Hauptanliegen der Ostertaler Bevölkerung war die Arbeitsplatzsicherheit für die meist im Saarland arbeitenden Menschen. Die Ängste schienen begründet, da 1929 Pfälzer die ersten waren, die von Entlassungen im damals französisch verwalteten Saargebiet betroffen waren.
Der erste Schritt der Kreisreform in Rheinland-Pfalz am 7. Juni 1969 brachte eine Reihe von Gebietsänderungen:
Am 22. April 1972 wurde die Gemeinde Miesau in den Landkreis Kaiserslautern umgegliedert und am 16. März 1974 wechselten die Gemeinden Rathskirchen, Reichsthal und Seelen in den Donnersbergkreis. 1994 wurden durch das rheinland-pfälzische „Landesgesetz über die Auflösung des Gutsbezirks Baumholder und seine kommunale Neugliederung“ vom 2. Nov. 1993 (GVBl. S. 518) Teile des Truppenübungsplatzes Baumholder, darunter die ehemaligen Gemarkungen Ilgesheim und Oberjeckenbach, in den Landkreis Kusel umgegliedert.
Die alten Grenzen zeigen sich heute noch in den Gliederungen der evangelischen und der katholischen Kirche. Teile der Verbandsgemeinden Kusel-Altenglan und Lauterecken-Wolfstein gehören zum Kirchenkreis Obere Nahe, welcher zur Evangelischen Kirche im Rheinland gehört. Die restlichen Gemeinden im Kreis gehören der Evangelischen Kirche der Pfalz an. Ebenso verläuft die Grenze zwischen den Bistümern Trier und Speyer. Protestanten bilden im Landkreis Kusel eine Mehrheit
Am 25. Mai 2009 erhielt der Landkreis den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1864 | 40.488 | |
1885 | 41.954 | |
1900 | 43.590 | |
1910 | 46.730 | |
1925 | 65.453 | |
1939 | 65.770 | |
1950 | 69.478 | |
1960 | 74.300 | |
1970 | 82.700 | |
1980 | 75.200 | |
1990 | 76.400 | |
2000 | 78.700 | |
2010 | 72.602 | |
2016 | 70.899 | |
2022 | 71.462 |
Am 30. Juni 2005 waren 62,0 % der Einwohner evangelisch, 22,9 % katholisch und 15,1 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an. Gemäß dem Zensus 2022 waren im Jahr 2022 49,9 % der Einwohner evangelisch, 20,1 % katholisch, und 30,0 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Mit Stand September 2024 waren von den Einwohnern 46,4 % evangelisch, 18,8 % katholisch und 34,8 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an. Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist demnach im beobachteten Zeitraum gesunken.
Der Kreistag des Landkreises Kusel besteht aus 38 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählten Kreistagsmitgliedern und dem Landrat als Vorsitzendem.
Wegen der Besonderheiten des rheinland-pfälzischen Wahlsystems bei den Kommunalwahlen (personalisierte Verhältniswahl) sind die angegebenen prozentualen Stimmanteile als gewichtete Ergebnisse ausgewiesen, die das Wahlverhalten nur rechnerisch wiedergeben.
Die Parteien und Wählergruppen erzielten folgende Ergebnisse:
Parteien und Wählergruppen | % 2024 |
Sitze 2024 |
% 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
---|---|---|---|---|---|---|
CDU | 24,5 | 10 | 25,9 | 10 | 28,6 | 11 |
SPD | 21,8 | 8 | 29,0 | 11 | 40,2 | 15 |
AfD | 18,6 | 7 | 12,0 | 5 | – | – |
WGD | 13,0 | 5 | – | – | – | – |
FWG | 12,7 | 5 | 14,1 | 5 | 14,5 | 6 |
GRÜNE | 5,7 | 2 | 10,6 | 4 | 7,5 | 3 |
FDP | 3,8 | 1 | 4,6 | 2 | 3,6 | 1 |
DIE LINKE. | – | – | 3,8 | 1 | 5,7 | 2 |
Gesamt | 100,0 | 38 | 100,0 | 38 | 100,0 | 38 |
Wahlbeteiligung in % | 68,4 | 65,6 | 61,0 |
Otto Rubly trat sein Amt am 18. Oktober 2017 an. Bei der Stichwahl am 25. Juni 2017 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 54,7 % gegen Ulrike Nagel (SPD) durchgesetzt, nachdem bei der Direktwahl am 11. Juni 2017 keiner der ursprünglich fünf Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.
Der Landkreis Kusel führt ein Wappen sowie eine Hiss- und Bannerflagge.
Im Landkreis Kusel erbaute die Gesellschaft der Pfälzischen Nordbahnen das Eisenbahnnetz. Schon 1868 wurde die Kreisstadt Kusel mit Landstuhl verbunden. Fünfzehn Jahre später – 1883 – entstand die Linie Kaiserslautern–Lauterecken. Von hier ging es 1896 weiter talabwärts in Richtung Nahetal nach Odernheim. In der Gegenrichtung konnte man ab 1904 bis Altenglan und unter Benutzung der Kuseler Bahn weiter von Glan-Münchweiler nach Homburg fahren.
Aus militärischen Gründen führte die Deutsche Reichsbahn 1936 die Kuseler Strecke weiter nach Schwarzerden und besaß nun ein Netz von 81 km Länge im heutigen Kreisgebiet. Davon wurde über die Hälfte stillgelegt:
Wichtige Bahnhöfe im Kreisgebiet sind Altenglan, Glan-Münchweiler, Kusel, Lauterecken-Grumbach und Wolfstein.
Durch das Kreisgebiet führt die Bundesautobahn 62 Pirmasens–Kusel–Birkenfeld. Durch den Süden des Kreises führt außerdem ein kleines Stück der Bundesautobahn 6. Ferner durchziehen mehrere Bundesstraßen und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die B 420 und B 423.
(Einwohner am )
Verbandsgemeinden mit ihren verbandsangehörigen Gemeinden:
(Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung *)
Die folgenden Gemeinden verloren bis heute ihre Eigenständigkeit:
; Siehe auch
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen KUS zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis Kusel
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