Bundesland | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk | Stuttgart |
Region | Heilbronn-Franken |
Verwaltungssitz | Künzelsau |
Adresse des Landkreises | Allee 17 74653 Künzelsau |
Website | www.hohenlohekreis.de |
Landrat | Ian Schölzel (Freie Wähler) |
Der Hohenlohekreis ist ein Landkreis in der Region Heilbronn-Franken im Regierungsbezirk Stuttgart, der nach der historischen Region Hohenlohe benannt ist. Er ist, gemessen an seiner Einwohnerzahl, der kleinste Landkreis Baden-Württembergs und entstand im Zuge der Kreisreform 1973 im Wesentlichen aus den Altkreisen Öhringen und Künzelsau, deren Rechtsnachfolger er ist. Verwaltungssitz des Kreises ist Künzelsau, die größte Stadt ist Öhringen.
Der Hohenlohekreis hat Anteil an der Hohenloher Ebene und am südlichen Bauland sowie im Süden an den Waldenburger Bergen, die zum Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald gehören. Durch das Kreisgebiet fließen die beiden rechten Nebenflüsse des Neckars, die Jagst und der Kocher. Die höchste Erhebung des Kreisgebiets ist mit der Mühlberg auf der Gemarkung Waldenburg, der tiefste Punkt wird mit beim Austritt des Kochers aus dem Kreisgebiet gemessen.
Die Liste der Orte im Hohenlohekreis enthält die ungefähr 320 Orte (Städte, Dörfer, Weiler, Höfe und Wohnplätze) des Hohenlohekreises im geographischen Sinne.
Die beiden größten Orte sind die Kreisstadt Künzelsau (Sitz der Landkreisverwaltung) mit rd. 15.000 und die große Kreisstadt Öhringen mit rd. 23.000 Einwohnern.
Der Hohenlohekreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Landkreise Neckar-Odenwald-Kreis, Main-Tauber-Kreis, Schwäbisch Hall und Heilbronn.
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Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2015.
Der Hohenlohekreis besitzt die nachfolgenden Naturschutzgebiete. Nach der Schutzgebietsstatistik der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) stehen 486,16 Hektar der Kreisfläche unter Naturschutz, das sind 0,63 Prozent.
Der Hohenlohekreis wurde durch die Kreisreform am 1. Januar 1973 gebildet. Damals wurden die Altkreise Öhringen und Künzelsau zum neuen Hohenlohekreis vereinigt. Zum Kreisgebiet kamen die Stadt Krautheim des Landkreises Buchen und die Gemeinde Simprechtshausen des Landkreises Crailsheim. Kreisstadt wurde Künzelsau. Die beiden Altkreise Öhringen und Künzelsau gehen zurück auf die alten gleichnamigen württembergischen Oberämter, die nach dem Übergang der ehemals hohenlohischen Herrschaftsgebiete an Württemberg nach 1803 errichtet wurden. Dem Oberamt Öhringen wurde 1926 der östliche Teil des aufgelösten Oberamts Weinsberg angeschlossen. 1938 wurden beide Oberämter in Landkreise überführt und einige Grenzänderungen vollzogen. Das Gebiet um Krautheim war bis 1945 badisch und bildete anfangs ein eigenes Amt, das 1864 mit dem Amt Boxberg vereinigt wurde und schließlich bei dessen Auflösung zum Kreis Buchen (Odenwald) kam. Bei der Kreisreform kam der überwiegende Teil des Landkreises Buchen zum Neckar-Odenwald-Kreis, das Gebiet um Krautheim jedoch zum Hohenlohekreis.
Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Hohenlohekreis noch 16 Gemeinden, darunter acht Städte. Größte Stadt und inzwischen Große Kreisstadt ist Öhringen, kleinste Gemeinde ist Zweiflingen.
Am 1. Januar 1977 kam Brettach durch dessen Umgemeindung von Wüstenrot nach Bretzfeld vom Landkreis Heilbronn zum Hohenlohekreis.
Hohenlohekreis 2011.png|400x400px|mini|Bevölkerungspyramide für den Hohenlohekreis (Datenquelle: Zensus 2011)<ref>Datenbank Zensus 2011, Hohenlohekreis, Alter und Geschlecht</ref>">Hohenlohekreis 2011.png|400x400px|mini|Bevölkerungspyramide für den Hohenlohekreis (Datenquelle: Zensus 2011)<ref>Datenbank Zensus 2011, Hohenlohekreis, Alter und Geschlecht</ref>
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
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Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2024 |
Sitze 2024 |
% 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
% 2009 |
Sitze 2009 |
% 2004 |
Sitze 2004 |
% 1999 |
Sitze 1999 |
% 1994 |
Sitze 1994 |
% 1989 |
Sitze 1989 |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 32,4 | 14 | 32,5 | 13 | 39,0 | 15 | 36,0 | 15 | 39,8 | 17 | 43,0 | 18 | 38,1 | 16 | 37,9 | 14 |
FWV | Freie Wählervereinigung Hohenlohekreis | 23,0 | 10 | 22,2 | 9 | 26,5 | 10 | 27,6 | 11 | — | — | — | — | — | — | — | — |
AfD | Alternative für Deutschland | 15,1 | 7 | 6,8 | 3 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 11,0 | 4 | 15,0 | 7 | 9,1 | 4 | 7,9 | 3 | 7,7 | 3 | 6,5 | 2 | 9,4 | 3 | 7,4 | 2 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 9,2 | 4 | 11,4 | 6 | 13,9 | 6 | 14,8 | 6 | 13,7 | 5 | 17,2 | 7 | 20,4 | 8 | 21,5 | 7 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 7,6 | 3 | 9,3 | 4 | 8,1 | 3 | 13,7 | 5 | 10,6 | 4 | 9,3 | 3 | 8,2 | 3 | — | — |
LINKE | Die Linke | 1,8 | 1 | 2,8 | 1 | 3,3 | 1 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
PIRATEN | Piratenpartei Deutschland | — | — | — | — | 0,2 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
WV* | Wählervereinigungen | — | — | — | — | — | — | — | — | 28,2 | 11 | 24,1 | 10 | 24,0 | 10 | 32,5 | 11 |
Sonst. | Sonstige | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | 0,6 | — |
Gesamt | 100 | 43 | 100 | 43 | 100 | 39 | 100 | 40 | 100 | 40 | 100 | 40 | 100 | 40 | 100 | 34 | |
Wahlbeteiligung | 62,5 % | 57,8 % | 49,4 % | 52,2 % | 54,0 % | 55,3 % | 66,8 % | 63,1 % |
Der Kreistag wählt den Landrat für eine Amtszeit von 8 Jahren. Dieser ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises.
Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er – außer bei Vorberatungen in den beschließenden Ausschüssen – kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Die Landräte des Landkreises Künzelsau 1939–1972:
Die Landräte des Landkreises Öhringen 1938–1972:
Die Landräte des Hohenlohekreises seit 1973:
Blasonierung: „In Silber über erhöhtem rotem Schildfuß, darin ein sechsspeichiges silbernes Rad, zwei schreitende, rot bezungte schwarze Leoparden mit untergeschlagenen Schwänzen (Wappen-Verleihung 3. April 1974)“
Bedeutung: Die beiden Wappenbilder symbolisieren die früheren Herrschaftsstrukturen im Kreisgebiet bis Anfang des 19. Jahrhunderts: die Leoparden der Fürsten von Hohenlohe und das Mainzer Rad des ehemaligen Fürstbistums Mainz.
Siehe auch: Liste der Wappen im Hohenlohekreis
Der Hohenlohekreis unterhält Partnerschaften mit dem County Limerick in Irland (seit 1990) und dem Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski in Polen (seit 2009).
Die wirtschaftlichen Schwerpunkte liegen hauptsächlich in der elektrotechnischen Industrie, im metallverarbeitenden Gewerbe einschließlich des Maschinen- und Fahrzeugbaus, in der Regelungs- und Steuertechnik sowie in der Textilbranche und im Verlagswesen.
Gerade hier machen sich der Erfindungsreichtum und das sprichwörtliche Tüftlertum der angesiedelten Unternehmen positiv bemerkbar. Führende Unternehmen der Branche, deren Produkte und Know-how von internationaler Bedeutung sind, haben im Hohenlohekreis ihren Standort.
Neben dem produzierenden Gewerbe und einer ausgeprägten Handwerksstruktur sind bekannte und bedeutende Handelsunternehmen, insbesondere in der Befestigungstechnik, wie Würth, Berner und BTI, sowie zahlreiche Dienstleistungsbetriebe im Hohenlohekreis beheimatet. Die 16 Städte und Gemeinden des Landkreises unterstützen Neuansiedlungen und Betriebserweiterungen durch die Bereitstellung von preisgünstigem Bauland.In den letzten Jahren vollzog sich ein Strukturwandel in diesem in früheren Jahren sehr stark landwirtschaftlich geprägten, strukturschwächsten Kreis Baden-Württembergs. Bezogen auf die Einwohnerzahl weist der Hohenlohekreis die deutschlandweit höchste Dichte an weltmarktführenden Unternehmen auf.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Kreis Platz 86 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „hohen Zukunftschancen“. In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 55 von 401.
Durch das südliche Kreisgebiet führt die Bundesautobahn 6 (Heilbronn–Nürnberg), im äußersten Nordwesten streift die Bundesautobahn 81 (Heilbronn-Würzburg) das Kreisgebiet. Ferner erschließen die Bundesstraße 19 (Schwäbisch Hall–Würzburg) sowie mehrere Landes- und Kreisstraßen den Landkreis.
Die Stadt Öhringen wurde schon 1862 durch die Württembergische Staatsbahn an die Strecke Heilbronn–Schwäbisch Hall (Kocherbahn) angeschlossen. Von ihr zweigte seit 1892 in Waldenburg die Kochertalbahn als Stichbahn nach Künzelsau ab, die erst 1924 durch die Deutsche Reichsbahn kocherabwärts bis Forchtenberg verlängert wurde.
Von hier blieb eine Lücke von etwa 14 km Länge bis zum Endpunkt der Unteren Kochertalbahn bestehen, die von Bad Friedrichshall-Jagstfeld nach Ohrnberg verlief und 1913 durch die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet worden war.
Im Jagsttal war schon von 1900 bis 1901 durch die Firma Vering & Waechter eine Schmalspurbahn, die Jagsttalbahn, gebaut worden, die in Möckmühl die Hauptbahn Würzburg–Heilbronn verließ und talaufwärts bis Dörzbach verkehrte.
Der Kreis setzte seit etwa 1980 mit dem viel beachteten Nahverkehrsmodell Hohenlohe ganz auf den Bus und die regelmäßige Bedienung aller Ortschaften. Von dem nur 78 km umfassenden Bahnnetz blieben nur 28 km mit vier Stationen in Betrieb, bis auf der Bahnstrecke Heilbronn–Crailsheim die Linie S4 der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft den Verkehr bis Öhringen ausdehnte.
Im Personenverkehr wurden diese Abschnitte stillgelegt:
Der Busverkehr wird durch den Eigenbetrieb des Hohenlohekreises Nahverkehr Hohenlohekreis (NVH). Diese ist tariflich in den Verkehrsverbund Heilbronner Hohenloher Haller Nahverkehr integriert.
Der Hohenlohekreis ist Schulträger folgender Beruflichen Schulen: Gewerbliche Schule Künzelsau, Kaufmännische Schule Künzelsau, Hauswirtschaftliche Schule Künzelsau, Gewerbliche Schule Öhringen, Kaufmännische Schule Öhringen und Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule Öhringen, ferner folgender Sonderpädagogischer Bildungs- und Beratungszentren: Geschwister-Scholl-Schule (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und körperlich-motorische Entwicklung) mit Schulkindergarten Künzelsau und Erich-Kästner-Schule Künzelsau (Förderschwerpunkt Sprache).
Der Hohenlohekreis ist neben der BBT-Gruppe Gesellschafter der Hohenloher Krankenhaus gGmbH, welche unter anderem Träger des Öhringer Krankenhauses sowie verschiedener Altenheim und Seniorenzentren ist.
Im Hohenlohekreis gibt es folgende Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaften und Gemeindeverwaltungsverbände:
Stadt | Wappen | Fläche km² | Einwohner | EW-Dichte EW je km² | Höhe über NN |
---|---|---|---|---|---|
Forchtenberg | 30px | 38,07 | 223 | ||
Ingelfingen | 30px | 46,48 | 217 | ||
Krautheim | 30px | 52,91 | 298 | ||
Künzelsau | 30px | 75,17 | 218 | ||
Neuenstein | 30px | 47,84 | 284 | ||
Niedernhall | 30px | 17,71 | 202 | ||
Öhringen, Große Kreisstadt | 30px | 67,79 | 230 | ||
Waldenburg | 30px | 31,55 | 506 |
Gemeinde | Wappen | Fläche km² | Einwohner | EW-Dichte EW je km² | Höhe über NN |
---|---|---|---|---|---|
Bretzfeld | 30px | 64,69 | 210 | ||
Dörzbach | 30px | 32,36 | 242 | ||
Kupferzell | 30px | 54,28 | 340 | ||
Mulfingen | 30px | 80,08 | 263 | ||
Pfedelbach | 30px | 41,30 | 240 | ||
Schöntal | 30px | 81,65 | 209 | ||
Weißbach | 30px | 12,77 | 201 | ||
Zweiflingen | 30px | 32,10 | 308 |
Am 1. Januar 1973 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Künzelsau gültige Unterscheidungszeichen KÜN zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Bis in die 2000er Jahre erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Öhringen Kennzeichen mit den Buchstaben KA bis ZZ und den Zahlen von 1 bis 99 und anschließend mit den Buchstaben KA bis LZ und den Zahlen von 100 bis 999.
Seit dem 2. Februar 2015 kann wegen der Kennzeichenliberalisierung auch wieder das Unterscheidungszeichen ÖHR (Öhringen) verwendet werden.
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Hohenlohekreis
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