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Gemeinde
Weilrod
Am Senner 1
61276 Weilrod

http://www.weilrod.de/

Weilrod

160pxAbb. 1 Wappen von Weilrod
Basisdaten
BundeslandHessen
Höhe349 m
PLZ61276
Vorwahl06083, 06084
Gliederung13 Ortsteile
Websiteweilrod.de
BürgermeisterGötz Esser (FWG)
Weilrod ist eine Gemeinde mit Einwohnern () im hessischen Hochtaunuskreis im Regierungsbezirk Darmstadt.

Geographie

Geographische Lage

Weilrod liegt im Weiltal, nördlich des Taunuskammes in 210 bis . Nächste größere Städte sind Limburg an der Lahn (22 Kilometer) im Westen, Wetzlar (25 Kilometer) im Norden, Wiesbaden (31 Kilometer) im Süden, Bad Homburg vor der Höhe (22 Kilometer) im Osten und Frankfurt am Main (33 Kilometer) im Südosten. Mittleren Städte in der Nähe sind Bad Camberg (12 Kilometer), Idstein (15 Kilometer) und Niedernhausen (17 Kilometer).

Nachbargemeinden

Weilrod grenzt im Norden an die Gemeinden Weilmünster (Landkreis Limburg-Weilburg) und Grävenwiesbach, im Osten an die Stadt Usingen, im Süden an die Gemeinden Schmitten im Taunus (alle im Hochtaunuskreis) und Waldems (Rheingau-Taunus-Kreis) und im Westen an die Stadt Bad Camberg und die Gemeinde Selters (beide Landkreis Limburg-Weilburg).

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Weilrod besteht aus 13 Ortsteilen.

Ortsteil Wappen Eingemeindung Erstwohnsitz (01.01.2023) Fläche Höhe
Altweilnau 1. Dezember 1970 882 4,89 km² 381 m ü. NHN
Cratzenbach 31. Dezember 1971 209 4,5 km² 385 m ü. NHN
Emmershausen 1. August 1972 474 6,52 km² 244 m ü. NHN
Finsternthal 1. Dezember 1970 179 3,8 km² 388 m ü. NHN
Gemünden 31. Dezember 1971 476 5,55 km² 257 m ü. NHN
Hasselbach 1. August 1972 943 9,04 km² 386 m ü. NHN
Mauloff 1. Dezember 1970 357 3,19 km² 527 m ü. NHN
Neuweilnau 1. Dezember 1970 155 3,44 km² 347 m ü. NHN
Niederlauken 1. August 1972 451 7,67 km² 295 m ü. NHN
Oberlauken 1. August 1972 355 4,95 km² 333 m ü. NHN
Riedelbach 1. Dezember 1970 1052 8,64 km² 433 m ü. NN
Rod an der Weil 1. August 1972 982 7,72 km² 271 m ü. NHN
Winden 31. Dezember 1971 192 1,27 km² 220 m ü. NHN

Geschichte

Bei Rod an der Weil findet man eine alte Ringwallanlage Rentmauer aus keltischer Vorzeit. Erste schriftliche Erwähnung eines Dorfes aus diesem Gebiet ist Mauloff, im Jahr 1156 (Mulefo). Der imposante Rundturm der Burgruine in Altweilnau wird in die Zeit um 1200 datiert. 1302, als sich die Grafschaft Weilnau endgültig von der Grafschaft Diez trennte, wurde auf der gegenüberliegenden Talseite die Burg Neuweilnau errichtet, die im 16. Jahrhundert zu einem Schloss umgestaltet wurde.

Gemeindebildung

Die Gemeinde Weilrod entstand im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den mit Landesgesetz bestimmten Zusammenschluss der Gemeinden Emmershausen, Hasselbach, Niederlauken, Oberlauken, Rod an der Weil und Weilnau am 1. August 1972. Die Gemeinde Rod an der Weil war am 31. Dezember 1971 durch den freiwilligen Zusammenschluss (siehe auch Gebietsreform in Hessen) der Gemeinden Rod an der Weil, Cratzenbach, Gemünden und Winden entstanden. Ebenso war die Gemeinde Weilnau durch den freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Altweilnau, Finsternthal, Mauloff, Neuweilnau und Riedelbach am 1. Dezember 1970 entstanden. Sitz der Gemeindeverwaltung wurde der Ortsteil „Rod an der Weil“. Für das Gebiet der ursprünglich 13 selbstständigen Gemeinden auf dem Gebiet von Weilrod wurden per Hauptsatzung Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung errichtet. Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen.

Namensgebung

Der Name Weilrod wurde bei der Zusammenlegung der damaligen Gemeinden aus den in den Namen dieser Gemeinden vorhandenen Silben „Weil“ und „Rod“ gebildet. Diese Silben stammen wiederum von dem Fluss Weil, der die Landschaft Weilrods und der Nachbargemeinde Schmitten prägt, sowie vom Wort „roden“.

Beide Begriffe lassen sich wie folgt in den Ortsnamen finden:

Eine besondere Namensgebung hat – der Sage nach – das Dorf Mauloff. Da der Dorfname in kein herkömmliches Muster passt, ist der Name ein vortreffliches Ziel von Sagen und Geschichten. Eine davon berichtet, dass das Dorf zunächst namenlos gewesen sei. Um das zu ändern, habe der Bürgermeister eine Versammlung einberufen und – da kein Ergebnis herbeigeführt wurde und alle ratlos schwiegen – festgelegt, dass das nächste gesprochene Wort der Dorfname werden sollte. Nach langem Schweigen habe der Bürgermeister schließlich die Geduld verloren und „Maul off!“ („Mund auf!“) gerufen. Erstmals wurde Mauloff 1156 als Mulefo, wahrscheinlich als Raststation an der mittelalterlichen Höhenstraße, der Rennstraße, erwähnt.

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Weilrod 6256 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 1044 Einwohner unter 18 Jahren, 2490 zwischen 18 und 49, 1401 zwischen 50 und 64 und 1323 Einwohner waren älter. Unter den Einwohnern waren 276 (4,4 %) Ausländer, von denen 181 aus dem EU-Ausland, 54 aus anderen Europäischen Ländern und 46 aus anderen Staaten kamen. (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 11,4 %.) Die Einwohner lebten in 2643 Haushalten. Davon waren 723 Singlehaushalte, 858 Paare ohne Kinder und 807 Paare mit Kindern, sowie 204 Alleinerziehende und 18 Wohngemeinschaften. In 573 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1743 Haushaltungen lebten keine Senioren.

Einwohnerentwicklung

Religionszugehörigkeit

• 1987: 3325 evangelische (= 61,7 %), 1415 katholische (= 26,2 %), 654 sonstige (= 12,1 %) Einwohner
• 2011: 2875 evangelische (= 45,9 %), 1402 katholische (= 22,4 %), 1981 sonstige (= 31,7 %) Einwohner

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis, in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:

Parteien und Wählergemeinschaften 2021 2016 2011 2006 2001
% Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze
FWG Freie Wählergemeinschaft 55,3 15 56,3 15 37,2 12 24,9 8 30,4 9
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 17,6 5 16,3 5 24,0 7 31,3 10 32,9 10
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 14,9 4 15,4 4 23,0 7 30,7 9 24,9 8
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 12,2 3 12,0 3 15,8 5 9,0 3 9,1 3
FDP Freie Demokratische Partei 4,2 1 2,7 1
Gesamt 100,0 27 100,0 27 100,0 31 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in Prozent 59,7 58,7 58,1 53,8 59,4

Bürgermeister

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Weilrod neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sieben weitere Beigeordnete angehören. Bürgermeister ist seit dem 1. Juli 2017 Götz Esser (FWG). Er wurde als Nachfolger von Axel Bangert (SPD), der nach zwei Amtszeiten nicht wieder angetreten war, am 12. März 2017 im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidaten bei 47,4 Prozent Wahlbeteiligung mit 89,5 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgte eine Wiederwahl, nun als unabhängiger Kandidat und wiederum ohne Gegenkandidaten, im März 2023.

;Amtszeiten der Bürgermeister

Hoheitssymbole

Die Gemeinde Weilrod führt ein Wappen, eine Flagge und ein Dienstsiegel.

Partnerschaft

Die Gemeinde Weilrod pflegt seit 2001 mit der französischen Gemeinde Billy-Berclau im Département Pas-de-Calais eine Gemeindepartnerschaft. Seit dem 3. Oktober 2020 ist die Gemeinde Weilrod zudem Partnergemeinde der thüringischen Landgemeinde Drei Gleichen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Gemeinde Weilrod wies im Jahr 2020 einen überdurchschnittlichen Kaufkraftindex von 105,5 des Bundesdurchschnitts auf.

Während des Wirtschaftsaufschwungs der 1950er Jahre (Wirtschaftswunder) waren die Dörfer, die heute Weilrod bilden, ein beliebtes Naherholungsgebiet für Bewohner des nahen Rhein-Main-Gebiets. Viele Orte bekamen das Prädikat Luftkurort und wurden von Bergarbeitern aus dem Ruhrgebiet frequentiert. In Weilrod gab es sehr viele Restaurants, Cafés und Pensionen. In den 1960er Jahren begann der Niedergang des Steinkohlenbergbaus und die Nachfrage im Fremdenverkehr ging allmählich zurück. Heute zieht die Landschaft um Weilrod viele Wanderer, Radfahrer und Radwanderer an. Der 48 km lange Weiltalweg verbindet die Gegend mit einigen anderen.

Unternehmen

Der Lautsprecherbox-Hersteller Canton Elektronik wurde 1972 in Weilrod gegründet und hat dort bis heute seinen Hauptsitz. Mit dem Sitz der Werkzeugtechnik-Firma Mania Technologie wurde im Ortsteil Riedelbach ein Unternehmensstandort in Bungalowbauweise in das ländliche Bild eingepasst. In Hasselbach wurde die Armaturen-, Leitungs- und Industrietechnikfirma AZ (Anne Zimmermann) ansässig, die seit Ende der 1990er-Jahre ihre Sparte AZ-Industrietechnik dort hat. Darüber hinaus existieren mehrere Seminarhotels und Schulungsfirmen. Seit 2015 hat auch die Firma Grünauer Maschinen GmbH ihren Sitz im Gewerbegebiet Riedelbach.

Bildung

In Weilrod gibt es zwei Grundschulen (Grundschule im Weiltal in Rod an der Weil und Grundschule am Sommerberg in Riedelbach) sowie eine Haupt- und Realschule (Max-Ernst-Schule in Riedelbach). Gymnasien und andere weiterführende Schulen stehen in Usingen zur Verfügung.

Daneben unterhält die Gemeinde Weilrod vier Kindergärten im Gemeindegebiet.

Sehenswürdigkeiten

Eine Sehenswürdigkeit in Weilrod ist die nahe dem Ortsteil Hasselbach gelegene Vogelburg, Privatzoo und Auffangstation für Papageien. Zudem gibt es die restaurierte Wallfahrtskirche unsere liebe Frau zum Landstein, sowie die Burg Altweilnau und das gegenüberliegende Schloss Neuweilnau, dass das hessische Forstamt beherbergt und als eines der ältesten Forstämter in Hessen gilt.

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Kulturdenkmäler

Persönlichkeiten

Persönlichkeiten, die in der Gemeinde wohnhaft sind oder waren:

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Weilrod

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