Anzeigen
Bodenschneidhaus
Nadine & Detlef WildenheimBodenschneidhaus Nadine & Detlef Wildenheim
Menü Back
Anzeigen
Elektromeister (m/w/d)
Becker & Fux Elektrotechnik GbR • Haar
Deine Chance, JETZT +++ Werde ELEKTROTECHNIKPROFI +++
Böttcher & Namberger
Elektrotechnik GmbH • Traunstein
Heilerziehungspfleger (w/m/d)
Soziale Dienste Psychiatrie gGmbH
Geschäftsstelle • Vaterstetten
Jobangebote von Drittanbietern
Markt Schliersee
Rathausstr. 1
83727 Schliersee

http://www.schliersee.de/

Schliersee (Gemeinde)

160pxAbb. 1 Wappen von Schliersee (Gemeinde)
Basisdaten
BundeslandBayern
Höhe784 m
PLZ83727
Vorwahl08026
Gliederung19 Gemeindeteile
Adresse der VerwaltungRathausstraße 1
83727 Schliersee
Websiterathaus.schliersee.de
Erster BürgermeisterFranz Schnitzenbaumer (CSU)

Schliersee ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Miesbach.

Geographie

Lage

Schliersee liegt mit seinem Hauptort am Nordostufer des gleichnamigen Sees; dieser Hauptort ist ein bekannter Urlaubsort in den bayerischen Alpen, mit langer Tradition im Tourismus – einer der Orte in Bayern, an denen im 19. Jahrhundert sowohl der sommerliche Berg- als auch der winterliche Skitourismus begannen. Vom Ort Schliersee bietet sich ein freier Blick auf die Berge Aiplspitz, Jägerkamp, Brecherspitz und Bodenschneid, die zum Mangfallgebirge gehören.

Der Markt Schliersee ist seit 1975 staatlich anerkannter Luftkurort.

Der südlich gelegene Gemeindeteil Spitzingsee liegt 1.090 Meter hoch und ist ein bekanntes Wintersport- und Bergwanderzentrum.

Nachbargemeinden sind im Westen Rottach-Egern, Tegernsee und Gmund am Tegernsee, im Norden Hausham, im Osten Fischbachau und Bayrischzell; im Süden grenzt der Markt Schliersee an die Tiroler Gemeinde Thiersee im Bezirk Kufstein.

Gemeindegliederung

Es gibt 19 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):

Der mit dem Hauptort zusammengewachsene ehemalige Weiler Urtlbach ist kein amtlicher Gemeindeteil.

Naturraum und Geologie

Die naturräumliche Situation im Gemeindegebiet von Schliersee ist vielgestaltig und komplex. Sie reicht von der voralpinen Molassezone im Norden über die Flyschzone westlich und östlich des Hauptorts und der nördlichen Seehälfte bis zu den Kalkalpen im Süden. In dem von einem Gletscher der Würm-Kaltzeit ausgetieften nord-südlich verlaufenden Zungenbecken mit dem Schliersee liegen über den älteren Sedimenten Moränen oder eiszeitliche Schotter.

Die Gesteine der Molassezone im Norden der Gemeinde gehören der Unteren Brackwassermolasse und der Unteren Meeresmolasse aus dem Oligozän an. Zur ersteren zählen die Cyrenen-Schichten, die aus Mergeln und karbonatischen Sandsteinen bestehen und eingeschaltete Pechkohleflöze enthalten, die im benachbarten Hausham von 1860 bis 1966 abgebaut wurden.

Die Gesteine der Flyschzone bauen die meist bewaldeten Kuppen um die nördliche Seehälfte auf: Huberspitz, Rainer Berg, Auer Berg (Tristel-Formation), Gindelalmschneid, Aschberg, Krainsbergkogel, Schliersberg und Breitenberg (Kalkgraben-Formation). Auch die Seeschwelle mit der Insel Wörth ist aus Material der Kalkgraben-Formation aufgebaut. Die Kalkgraben-Formation hat als Typlokalität den ehemaligen Steinbruch Kalkgraben am Schatzelweg im Schlierseer Ortsteil Kalkgraben. Das Geotop heißt Typlokalität, weil es in charakteristischer Weise die Ausprägung der Gesteinsformation repräsentiert und die Formation deshalb nach ihm benannt ist. Es gehört zu den regional bedeutenden Geotopen und ist auch in der Liste der Geotope im Landkreis Miesbach verzeichnet.

Während die Flyschberge zumeist noch Mittelgebirgscharakter aufweisen, erfüllen die sich südlich anschließenden Schlierseer Berge (als Abschnitt des Mangfallgebirges in den Nördlichen Kalkalpen) bereits in vieler Hinsicht die Kriterien für Hochgebirge; vor allem reichen die Gipfel über die Baumgrenze hinaus. Es sind ganz verschiedene Formationen am Aufbau des Gebirges zwischen der Mitte des Schliersees und der Grenze zu Österreich im Süden beteiligt: von Norden kommend zunächst Formationen der Allgäudecke: v. a. Branderfleck-Formation, Ammergau-Formation, Ruhpolding-Formation, Kössen-Formation, Plattenkalk und – flächenmäßig ausgedehnt – der Hauptdolomit, der von einigen Autoren zur Lechtaldecke gerechnet wird.

Folgende Schutzgebiete berühren das Gemeindegebiet:

Geschichte

In einer Urkunde des Hochstifts Freising vom 21. Januar 779 wird bestätigt, dass fünf Brüder am „Slyrse“ eine klösterliche Zelle samt einer kleinen vom Bischof Arbeo geweihten Kirche gegründet haben. Dieses Kloster lag auf dem Kirchbichl nördlich der heutigen Gemeinde. Während der Ungarneinfälle im 10. Jahrhundert wurde es vermutlich vernichtet, von Bischof Otto von Freising aber im Jahre 1141 am Ort der heutigen Kirche St. Sixtus in Schliersee neu gegründet und um 1260 in ein Kollegiatstift umgewandelt. Die Kanoniker wohnten auf kleinen Höfen, die um die Kirche lagen und mit denen sie ihren Lebensunterhalt sicherten. 1493/95 wurde das Stift gegen den Widerstand der Kanoniker an die Frauenkirche nach München verlegt und dort 1803 durch die Säkularisation aufgehoben.

Als weltliche Macht bildete sich ab dem 12. Jahrhundert die Grafschaft Hohenwaldeck heraus. In diese Zeit fällt auch die Bedeutung der Burg Hohenwaldeck oberhalb des Schliersees. Im 15. Jahrhundert konnte dem Bistum Freising die Oberherrschaft über das Gebiet abgerungen und 1454 die Reichsunmittelbarkeit erreicht werden. Hauptort der Grafschaft war allerdings Miesbach mit Schloss Wallenburg. Aber bereits 1483 erlosch das Geschlecht der Grafen von Waldeck. Nach Erbstreitigkeiten erwarb schließlich Wolfgang von Maxlrain 1516 das Gebiet. Die Herrschaft der Maxlrainer über Schliersee hielt bis 1734 an. Danach fiel die Grafschaft und mit ihr das Gebiet um Schliersee an das Kurfürstentum Bayern. Allmählich schwanden auch die Vorrechte der Grundherrschaften Kirche, Frauenstift München sowie der Maxlrainer. Die Bewohner konnten Grund und Boden erwerben oder verkaufen, neue Häuser wurden gebaut, die Bevölkerungsstruktur wandelte sich, und es bildete sich nach und nach ein Gemeinwesen.

Ab der Gemeindegründung

Im Zuge der Umsetzung der bayerischen Verfassung von 1808 durch das erste Gemeindeedikt wurde Schliersee in diesem Jahr selbständige Landgemeinde. 1919 wurde Schliersee zum Markt erhoben.Auch Ansätze von Industrie gab es in der Gemeinde Schliersee. Von 1867 bis 1914 produzierte in Breitenbach eine Glashütte.

Im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts entdeckten Münchner Künstler den stillen und romantischen Schliersee, und es verbreitete sich der Ruf Schliersees als idyllischer Urlaubsort. Am 1. August 1869 bekam Schliersee Eisenbahnanschluss nach München, was zu einem Aufschwung des Fremdenverkehrs führte. Es wurden Wanderwege angelegt, Badeanstalten errichtet, neue Gaststätten und Hotels entstanden, Freizeitanlagen wurden gebaut. 1888 entstand der örtliche Trachtenverein und 1892 das Schlierseer Bauerntheater als erstes bayerisches Bauerntheater.

Ende der 1880er Jahre brachten Münchner das neue Wintervergnügen des Skilaufens in die Schlierseer Berge. Um die Wende zum 20. Jahrhundert entwickelte sich der bayerische Wintersport mit Schliersee als Vorreiter. 1902 wurde der erste offizielle Langlauf durchs Dorf organisiert, vier Jahre später entstand der örtliche Skiclub. Ebenfalls 1906 fand die erste „Bayrische Ski-Meisterschaft“ mit einer Distanz von 25 km im „Dauerlauf auf Skiern“ im Gebiet um Schliersee statt. In Schliersee schlug auch die Geburtsstunde des Bergrettungsdienstes beim Roten Kreuz: Eine Gruppe von Skifahrern gründete dort 1911 die „Erste deutsche skifahrende freiwillige Sanitätskolonne“.

Im 20. Jahrhundert wählten zahlreiche Prominente Schliersee als Haupt- oder Zweitwohnsitz. Insbesondere in den 1930er-Jahren wurde die Gemeinde, wie auch das gesamte Schlierseer Tal ein Teil des als „Bonzenregion“ bezeichneten benachbarten Tegernsees. Zur Jahreswende 1937/38 wurde in Schliersee die SA-Gruppenschule eingerichtet, die gegen Kriegsende zum Ausweichquartier der Obersten SA-Führung wurde. Während des Zweiten Weltkriegs dienten die Hotels und Pensionen zur Unterbringung verwundeter Soldaten und aus den Großstädten ausquartierter Mütter mit Kindern.

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 6191 auf 6941 Einwohner bzw. um 12,1 Prozent.

Politik

Gemeinderat

Die vergangenen Kommunalwahlen führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Marktgemeinderat:

Partei/Liste 2014 2020
CSU 7 8
Die Schlierseer 5 5
GRÜNE 3 4
Freie Wähler im Markt 3 2
SPD 2 1
Gesamt 20 20
Daneben gehört dem Gemeinderat auch der Erste Bürgermeister an.

Gemeindepartnerschaften

Wappen

Nach der Erhebung Schliersees zum Markt im Jahre 1919 bewarb sich der Markt um die Genehmigung zur Führung der Ortsfarben Kornblumenblau/Goldgelb. Das stieß jedoch auf Schwierigkeiten, da nach Stellungnahme des Bayerischen Hauptstaatsarchivs die Hauptfarben des Schlierseer Wappens Blau/Weiß und nicht Kornblumenblau/Goldgelb sind.

Daraufhin beauftragte der Markt Prof. Otto Hupp, das Wappen zu überarbeiten und in den Wappenfarben so zu gestalten, dass die Führung der gewünschten Flaggenfarben möglich sei. Am 24. August 1926 genehmigte der Marktgemeinderat das neue Wappen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Theater

Das Schlierseer Bauerntheater (gegründet 1892) ist das älteste Theater dieser Art.

Museen

Im Schlierseer Heimatmuseum ist in einem der ältesten Häuser des Ortes (erbaut um 1500) das bäuerliche Leben und Arbeiten der letzten 500 Jahre dargestellt. Neben den Wohn- und Schlafräumen sind im Museum eine offene Rauchkuchel, ein Richtersaal und ein Gefängnis zu sehen. Die Sammlung umfasst Möbel und Gebrauchsgegenstände sowie eine Sammlung von Glaserzeugnissen aus der Glashütte Schliersee.

In Neuhaus liegt das Markus Wasmeier Bauernhof- und Wintersportmuseum.

Kirchen und Kapellen

Auf dem Weinberghügel steht die gotische Kapelle St. Georg aus dem 14. Jahrhundert mit einem barocken Hochaltar von 1624. An der Nordwand stehen die Figuren des hl. Sixtus und der hl. Barbara. An der Außenfassade befindet sich eine Gedenktafel für die deutschen Gefallenen der Kämpfe am Annaberg 1921. Vom Weinberg aus hat man auch einen schönen Blick auf den Ort und den See. Am nördlichen Ortseingang befindet sich die Barockkirche St. Martin mit dem Jennerwein-Grab. Schließlich befindet sich im Ortszentrum die 1712 bis 1715 erbaute Pfarrkirche St. Sixtus mit Werken von Jan Polak, Erasmus Grasser und Johann Baptist Zimmermann.

Regelmäßige Veranstaltungen

Freizeit

Seit Ende 2008 existiert am Seeufer die vitalwelt Schliersee. In dem ehemaligen Kurzentrum befindet sich heute neben der Tourist-Info, dem Restaurant „Charivari“ und einem Fitnessstudio das monte mare mit Hallenbad, Sauna- und Wellnessbereich.

Film

Im September 2007 wurde in Schliersee der Joseph-Vilsmaier-Film Die Geschichte vom Brandner Kaspar mit Franz Xaver Kroetz als Brandner Kaspar und Michael Bully Herbig als Boandlkramer gedreht. Der Film kam im Oktober 2008 in die Kinos.

Wirtschaft

Der äußere Eindruck von Schliersee und seiner Teilorte wird neben den (vielfach umgenutzten) Bauernhäusern und Wohngebäuden bestimmt von Gebäuden und Einrichtungen, die dem Tourismus dienen (Häuser zur Unterbringung und Verpflegung von Gästen, Kur- und Freizeitanlagen, Dienstleistungen wie Boots-, Ski- und Fahrradverleih u. v. a.), und auch alltägliche Dienstleistungsbranchen wie Einzelhandel, Bäckereien u. ä. sowie die Verkehrsinfrastruktur sind erkennbar auf den Tourismus ausgerichtet.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat von 2014 bis 2019 kontinuierlich zugenommen, von 1590 auf 1754 (bei dieser Statistik werden Beschäftigte in der Landwirtschaft in der Regel nicht erfasst). Von den 1754 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Jahr 2019 arbeiteten 688 (39,2 %) in Handel, Verkehr und Gastgewerbe, 517 (29,5 %) für öffentliche und private Dienstleister und 204 (11,6 %) für Unternehmensdienstleister, die übrigen für Betriebe des Produzierenden Gewerbes und der Bauwirtschaft.

Als besonderer Betrieb des Verarbeitenden Gewerbes ist in der Gemeinde die Slyrs Bavarian Malt Whisky-Destillerie beheimatet.

Landwirtschaft

Die Landnutzung im Gemeindegebiet von Schliersee wird vor allem bestimmt von der Wiesen- und Weidewirtschaft und von der Forstwirtschaft. Gemäß der amtlichen Flächenerhebung waren 2019 83 % der gesamten Bodenfläche land- oder forstwirtschaftlich genutzt (64,7 % Wald und 18,3 % Landwirtschaft, letztere ausschließlich für Dauergrünland). Weitere Ergebnisse der Agrarstatistik zeigen die Dominanz der Rinderhaltung innerhalb der Landwirtschaft: 2016 wurden 776 Rinder gezählt (darunter 278 Milchkühe) und nur 6 Schweine, 43 Schafe, 53 Pferde und 100 Hühner.Von großer Bedeutung ist – als Teilbereich der Grünlandwirtschaft – die extensive Almwirtschaft, die in ökologisch angepasster Weise saisonal die Potenziale der Höhenregionen für die Viehzucht nutzt. Das Almverzeichnis des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern listet für 2021 für die Gemeinde Schliersee 28 Almen auf. Die Almen prägen ganz wesentlich die Kulturlandschaft der Berggebiete. Auf den Almen werden vor allem Jungtiere gehalten, die nicht gemolken werden müssen; daher auch der vergleichsweise geringe Anteil der Milchkühe an den Rindern insgesamt in der Gemeinde.

Verkehr

Der Hauptort Schliersee befindet sich an der B 307 rund 7 km südlich von Miesbach, 17 km von der Bundesautobahn 8 (Ausfahrt Weyarn), 32 km von Rosenheim sowie 53 km von der Landeshauptstadt München entfernt. Die B 307 kommt aus Miesbach und verläuft als Hauptverkehrsstraße durch Schlierach-, Dürnbach- und Aurachtal nach Bayrischzell mitten durch die Schlierseer Teilorte Westenhofen, Schliersee, Fischhausen und Neuhaus.

Der Bahnhof Schliersee liegt an der Bahnstrecke Holzkirchen–Schliersee und der Bahnstrecke Schliersee–Bayrischzell und wird im Stundentakt von der Bayerischen Oberlandbahn bedient. Die Züge fahren von München über Holzkirchen nach Bayrischzell und halten am Bahnhof Schliersee (Kopfbahnhof) sowie in Fischhausen-Neuhaus. Zu Stoßzeiten fährt die Oberlandbahn zwischen München und Schliersee alle 30 Minuten (Pendler- und Ausflugsverkehr).

Regelmäßig verkehrende Linienbusse von DB Oberbayernbus fahren in Richtung:

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Gemeinde

Weitere Persönlichkeiten

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Schliersee (Gemeinde)

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen.

Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.