Bundesland | Bayern |
Höhe | 354 m |
PLZ | 93333 |
Vorwahl | 09445, 09444, 08402 |
Gliederung | 22 Gemeindeteile |
Website | www.neustadt-donau.de |
Erster Bürgermeister | Thomas Memmel (CSU) |
Neustadt an der Donau (amtlich Neustadt a.d.Donau) ist eine Stadt an der Westgrenze des niederbayerischen Landkreises Kelheim. Sie ist vor allem durch den Kurort Bad Gögging bekannt.
Die Stadt liegt auf halber Strecke zwischen Ingolstadt und Regensburg, auf einer etwa 5 km breiten Schotterebene des Donautales, welches an dieser Stelle im Süden von den bewaldeten Ausläufern des tertiären Donau-Isar-Hügellandes der Hallertau und im Norden von den im Wesentlichen aus Kalkstein bestehenden Hängen der südlichen Fränkischen Alb begrenzt wird. Im Stadtgebiet münden die Flüsse Ilm und Abens in die Donau.
Es gibt 22 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):
Es gibt die Gemarkungen Arresting, Bad Gögging, Eining, Geibenstetten, Hienheim, Irnsing, Marching, Mauern, Mühlhausen, Neustadt a.d.Donau, Oberrulrain und Schwaig.
Nachbargemeinden von Neustadt sind Abensberg, Altmannstein, Biburg, Kelheim, Mindelstetten, Münchsmünster, Pförring und Siegenburg.
Die älteste durch schriftliche Quellen nachgewiesene Siedlung auf dem Gebiet von Neustadt bestand mit dem Ort bzw. der Burg Trephenau. Noch unter der Bezeichnung Seligenstadt wurden Neustadt am 11. Mai 1273 durch Herzog Ludwig II., genannt der Strenge, die Stadtrechte verliehen. Diese Stadtrechtsverleihung ist die älteste in Bayern. Mit der Stadterhebung und der damit einhergehenden Neuanlage und Neubesiedelung könnte Herzog Ludwig II. die Sicherung der Donautalstraße sowie die Sicherung des Donauübergangs beabsichtigt haben. Die Stadtrechtsverleihung gehört zu den planmäßigen Stadtgründungen der frühen Wittelsbacher Herzöge. In einer Urkunde des Abtes Konrad von Weltenburg aus dem Jahre 1277 wurde Neustadt erstmals mit diesen Namen erwähnt.
Älter als das eigentliche Neustadt ist die vor den Toren der Stadt und unmittelbar am Ufer der Donau gelegene Siedlung Wöhr, die jetzt noch ein Gemeindeteil ist. Ihr Name geht auf das mittelhochdeutsche wert zurück, das so viel wie Insel oder erhöhtes, wasserfreies Land bedeutet. Wöhr war bereits im ausgehenden Mittelalter in die Stadt Neustadt eingemeindet. Die Bewohner von Wöhr konnten Bürger der Stadt werden, lebten jedoch außerhalb der Befestigungsanlage. Die Burg Wöhr war Stammsitz des Adelsgeschlechts der Herrn von Wöhr und des herzoglichen Urbaramtes „ze Werde“, das Natural- und Geldabgaben aus herzoglichen Gütern verwaltete.
Im Verlaufe seiner wechselvollen, oft durch Krieg und Zerstörung sowie von Hochwasser geprägten Geschichte entwickelte sich Neustadt von einem Landstädtchen zu einem gewerblich-industriellen Dienstleistungszentrum. Mittlerweile ist Neustadt wirtschaftlicher Mittelpunkt des Landkreises Kelheim. Das Neustädter „Wirtschaftswunder“ begann 1964 mit dem Bau der Erdölraffinerie und setzte sich in den 1980er Jahren fort durch die Ansiedlung namhafter Automobilzulieferer, die von der verkehrstechnisch günstigen Lage sowie der Nähe zu Audi und BMW profitieren. Mit dem Ausbau Bad Göggings zu einem Bade- und Fremdenverkehrsort erhielt Neustadt in dieser Zeit ein zweites wirtschaftliches Standbein.
Durch die Ausweisung von Gewerbe- und Wohngebieten und Eingemeindungen im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wuchs die Einwohnerzahl von rund 4.000 im Jahre 1972 auf ungefähr 14.400 Ende 2021. Im Bereich der Stadt werden 6.900 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze angeboten, davon entfallen ca. 1.200 auf den Kurort Bad Gögging. Die Zahl der Einpendler übersteigt die der Auspendler erheblich.
Die Altstadt von Neustadt ist noch in ihrem historischen Kern erhalten. Mit Ausnahme des südöstlichen Teils, der so genannten Löwengrube, ist sie typisch für eine wittelsbachische Stadtgründung, weitgehend geprägt von regelmäßiger Anlage und quadratischem Grundriss. In der Löwengrube wird die ursprüngliche Siedlung Trephenau vermutet. Von der ehemaligen Stadtbefestigung sind noch einige Stadtmauerpartien, die Graben-Wall-Anlagen sowie drei Türme erhalten. Die drei Stadttore wurden im 19. Jahrhundert abgetragen. In dieser Zeit wurde der Stadtwall bepflanzt, so dass die Altstadt heute von einer mächtigen Kastanienallee umrahmt ist. Es entstand ein Grünzug, der einzigartig in seiner Art ist. Sehenswert ist das Schiff der gotischen Stadtpfarrkirche St. Laurentius sowie das ebenfalls gotische Rathaus. Der Turm der Stadtpfarrkirche wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und Ende der 1940er Jahre durch einen Neubau ersetzt.
Im Jahr 1946 wurde Mauern in die Stadt eingegliedert. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern kamen am 1. Januar 1972 Arresting, Eining und Marching, am 1. Juli 1972 Gögging hinzu, am 1. Januar 1978 Geibenstetten, Irnsing, Mühlhausen und große Teile der aufgelösten Gemeinde Hienheim. Die Eingliederung der bis dahin selbständigen Gemeinden Oberulrain und Schwaig schloss am 1. Mai 1978 die Eingemeindungen ab.
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 9.813 auf 14.409 um 4.596 Einwohner bzw. um 46,9 %.
Partei / Liste | Stimmenanteil | Veränderung | Sitze | Veränderung |
---|---|---|---|---|
CSU | 29,65 % | +8,55 % | 7 | +2 |
SPD | 24,75 % | −0,35 % | 6 | 0 |
Christliche Wählergemeinschaft Mühlhausen-Geibenstetten (CWMG) | 10,17 % | −0,43 % | 2 | −1 |
Wählergemeinschaft Bad Gögging-Eining-Ulrain (WGBGEU) | 14,65 % | +4,05 % | 4 | +2 |
Wählergemeinschaft Schwaig (WGS) | 7,93 % | −0,27 % | 2 | 0 |
Wählergemeinschaft Hienheim-Arresting (WGHA) | 7,03 % | +0,23 % | 2 | 0 |
Wählergemeinschaft Irnsing (WGI) | 5,82 % | +1,82 % | 1 | 0 |
Gesamt | 100 % | 24 |
Erster Bürgermeister ist seit 2020 Thomas Memmel (CSU). Dessen Vorgänger Thomas Reimer (SPD) ist nicht mehr angetreten.
1. Bürgermeister | Thomas Memmel | CSU |
2. Bürgermeister | Günter Schweiger | WGS |
3. Bürgermeister | Sebastian Mayer | CSU |
Amtszeit | Name | Partei |
---|---|---|
1966–1984 | Joachim Meier | SPD |
1984–2002 | Hans Gigl | CSU |
2002–2020 | Thomas Reimer | SPD |
seit 2020 | Thomas Memmel | CSU |
Die Stadt beherbergt folgende öffentliche und private Einrichtungen:
Die Stadt liegt im Schnittpunkt zweier Bundesstraßen. Die B 16 erschließt Neustadt in ost-westlicher, die B 299 in nord-südlicher Richtung. Über diese Straßen besteht Anschluss an die Autobahnen A 9 in Richtung München und Nürnberg und A 93 in Richtung Regensburg und Passau.
Der Bahnhof Neustadt liegt an der Bahnstrecke Regensburg–Ingolstadt und wird vom Regionalverkehr bedient. Über die Hauptbahnhöfe Ingolstadt und Regensburg besteht Anschluss an das ICE-Netz der Deutschen Bahn AG. In Hinblick auf die örtliche hohe wirtschaftliche Konzentration ist die Donautalbahn für den Güterverkehr von großer Bedeutung.
Die Nähe zum Europakanal Rhein-Main-Donau und dem Binnenhafen Kelheim/Saal ermöglicht den Umschlag von Waren zwischen den Nordseehäfen und Osteuropa. Der nächstgelegene Flughafen für den internationalen Linienverkehr ist der 60 km entfernte Flughafen München bei Erding.
Neustadt liegt am Donau-Radweg, welcher von der Donauquelle in Donaueschingen bis nach Tulcea im Donaudelta führt.
Etwa 7,5 Kilometer nördlich des Zentrums liegt das Segelfluggelände Hienheim.
Die Fähre Eining quert im Stadtgebiet von Neustadt die Donau.
Neustadt hat zudem eine Vielzahl von kleineren Mittelstandsbetrieben aus allen Bereichen des täglichen Lebens. Diese sind größtenteils im Arbeitskreis Neustädter Wirtschaftsförderung e. V. organisiert. Die Mitgliederzahl des 1977 gegründeten Vereins ist mittlerweile auf über 100 gestiegen.
In Bad Gögging existiert ein Kurbad mit Schwefelquelle, Thermalwasser und Moor. Mehrere Hotels, darunter zwei 4-Sterne-Hotels, Pensionen und Gesundheitsdienstleister sind vorhanden. Herzstück des Kurortes ist die Limes-Therme mit Thermal-Badelandschaft, Whirlpools und Dampfbad. 3 km südlich befindet sich der Dürnbucher Forst.
Für Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile gibt es einen Campingplatz (Felbermühle) und den sogenannten Wohnmobil-Stellplatz in Bad Gögging.Am Ort befindet sich eine Grund- und Mittelschule. Die Anton-Balster-Mittelschule Neustadt führt zum Hauptschulabschluss sowie zum qualifizierten Hauptschulabschluss und weist zudem einen Mittlere-Reife-Zug aus. Das Programm der Volkshochschule Neustadt umfasst 237 Kurse und Veranstaltungen unterschiedlichster Richtungen.
In den Nachbarorten gibt es folgende weiterführende Schulen:
Johann-Turmair-Realschule Abensberg, Berufs- und Fachoberschule Kelheim, Donau-Gymnasium Kelheim, Gabelsberger-Gymnasium Mainburg sowie das klösterliche Johannes-Nepomuk-Gymnasium Rohr i.NB. Weiterhin können entsprechende Schulen in Riedenburg, Ingolstadt und Regensburg besucht werden.
In Bad Gögging ist eine Berufsfachschule für Krankengymnastik angesiedelt.
Nahegelegene Hochschulstandorte sind Regensburg und Ingolstadt.
Der Technologie Campus Neustadt an der Donau der Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) wurde unweit des Bahnhofes im April 2024 als dezentraler Forschungsstandort eröffnet. Schwerpunkte des Campus liegen in den Bereichen Leichtbau und Werkstoffsimulation.
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Neustadt an der Donau
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