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http://www.badpyrmont.de/

Bad Pyrmont

160pxAbb. 1 Wappen von Bad Pyrmont
Basisdaten
BundeslandNiedersachsen
Höhe111 m
PLZ31812
Vorwahl05281
Gliederung9 Ortsteile
Websitewww.stadt-badpyrmont.de
BürgermeisterKlaus Blome (parteilos)
Bad Pyrmont pyrˈmɔnt}}, auch {{IPA|ˈpyrmɔnt}} (bis 1914 Pyrmont) ist eine Kurstadt und eine selbständige Gemeinde im Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen.

Bad Pyrmont ist als niedersächsisches Staatsbad ein traditionsreiches Kurbad mit vielen Kureinrichtungen von hohem nationalen und internationalen Rang. Der Ort beherbergt einen großzügigen Kurpark, der mit seinem Palmengarten die größte Palmenfreianlage nördlich der Alpen aufweist.

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt Bad Pyrmont liegt im Weserbergland zwischen dem etwa 20 Kilometer entfernten Hameln und dem etwa 60 Kilometer entfernten Paderborn. Durch die Stadt verläuft die deutsch-niederländische Ferienstraße Oranier-Route. Sie verbindet Städte und Regionen, die dem Haus Oranien-Nassau seit Jahrhunderten verbunden sind. Die Emmer fließt durch das Stadtgebiet.

Nachbargemeinden

Das Stadtgebiet grenzt im Uhrzeigersinn an die niedersächsischen Gemeinden Aerzen, Emmerthal und die Samtgemeinde Bodenwerder-Polle (Ottenstein, Vahlbruch) sowie an die Städte Lügde, Blomberg und Barntrup im Kreis Lippe (NRW).

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus ursprünglich zwölf Ortslagen, die teilweise verschmolzen sind.Den größten Siedlungsbereich rund um den Kurpark bilden

Eigene Ortschaften mit Ortsrat sind

Eigene Ortschaften mit Ortsvorsteher sind

Geschichte

Vorgeschichtliche Besiedlung

Hinweise auf die urgeschichtliche Anwesenheit von Menschen im Pyrmonter Tal sind spärlich, aber durchaus vorhanden. Auch wenn Siedlungsspuren bislang komplett fehlen, liefern doch einige Funde Belege für den Aufenthalt von Menschen seit dem Jungpaläolithikum. Ob es zu einer durchgängigen Besiedlung seit dem Neolithikum gekommen ist oder ob diese durch diverse Hiaten unterbrochen wurde, lässt sich noch nicht feststellen.und Fibeln aus dem Pyrmonter Brunnenfund.jpg|mini|Emaillierte Schöpfkelle und Fibeln aus dem Pyrmonter Brunnenfund von 1863, datiert auf das 2. Jahrhundert<ref>Wolf-Rüdiger Teegen: ''Der Pyrmonter Brunnenfund.'' Dissertation Göttingen 1996.</ref> (Museum im Schloss)">und Fibeln aus dem Pyrmonter Brunnenfund.jpg|mini|Emaillierte Schöpfkelle und Fibeln aus dem Pyrmonter Brunnenfund von 1863, datiert auf das 2. Jahrhundert<ref>Wolf-Rüdiger Teegen: ''Der Pyrmonter Brunnenfund.'' Dissertation Göttingen 1996.</ref> (Museum im Schloss)Zu den ältesten Funden, die auf dem Gebiet des heutigen Pyrmonts gemacht werden konnten, gehören Tierknochen aus dem Jungpaläolithikum. Vom am Fuße des Königsberges stammen Mikrolithenfunde. Aufgrund ihrer geringen Größe und der Bearbeitungstechnik werden diese Funde ins Mesolithikum datiert. Dafür, dass alt- und mittelsteinzeitliche Jagdgruppen hier Beutetiere erlegen konnten, sprechen Funde von Knochen- und Geweihfunden steinzeitlicher Hirsche sowie Mammutzähnen aus eiszeitlichen Schotterschichten der Emmer.

Aus dem Neolithikum stammen einige Felsgesteingeräte, unter anderem ein spitznackiges Beil der Michelsberger Kultur aus Eichenborn, sowie Knochenpfrieme und Geweihhacken. In die Zeit der Trichterbecherkultur sind mehrere Rechteckbeile zu datieren.

Aus den Moorteichen südwestlich der Erdfälle im Stadtteil Holzhausen konnten 1955 Reste einer Kugelamphore sowie weitere Gefäßscherben geborgen werden. Aufgrund ihrer typischen Verzierungen und Machart kann man die Funde am ehesten zur Gruppe der Kugelamphorenkultur zählen. Diese Kultur war während der Zeit des Spät- und Endneolithikums in großen Teilen Mittel- und Osteuropas verbreitet. Der Fund von Holzhausen ist einer der westlichsten Funde, die aus der Kugelamphorenkultur bekannt sind.

Aus dem Moor wurden zwischen 1939 und den 1950er Jahren eine Reihe weiterer Funde gemacht. Unter anderem wurden beim Torfstechen ein menschlicher Unterkiefer, Tierknochen, Klopfsteine und Feuersteinknollen geborgen. Aus welchem archäologischen Kontext diese Funde stammen, lässt sich aufgrund der Bergungs- und Dokumentationsumstände nicht mehr genau klären. Aufgrund der Machart und der Nähe zu den Funden der Kugelamphorenkultur ist eine Datierung in das Neolithikum ebenfalls wahrscheinlich.

Vermutlich aus dem Übergang vom Endneolithikum zur frühen Bronzezeit stammt eine Doppelaxt aus fast reinem Kupfer. Diese wurde 1900 im Holzhäuser Bruch beim Ausheben von Verkopplungsgräben gefunden. Ähnliche Vertreter dieser Fundgruppe sind aus Nordwestdeutschland hauptsächlich von der Weser und ihren Nebenflüssen bekannt. Aufgrund ihres schmalen Schaftlochs war sie wohl nicht für den normalen Gebrauch bestimmt, sondern diente möglicherweise als Prestige- oder Kultgegenstand. Hierfür spricht auch das Herstellungsmaterial. Kupfer war ein sehr seltenes und kostbares Material, das zu dieser Zeit über weite Strecken verhandelt wurde. Die Niederlegung in einem Moor lässt daher die Deutung als Opfergabe zu, eine Vorgehensweise, die beim Brunnenfund zu späterer Zeit nochmals in deutlicherer Form auftritt.

Weitere Hinweise für eine bronzezeitliche Besiedlung stellen die typischen Hügelgräber dar, die teilweise heute noch im Gelände erhalten sind. Aus den Emmerniederungen stammen einige Einzelfunde, die sich in die Bronzezeit datieren lassen.Aus der vorrömischen Eisenzeit fehlen Funde im Pyrmonter Stadtgebiet bislang komplett. Dies muss nicht unbedingt für eine Siedlungslücke sprechen, sondern könnte dem allgemein ungenügenden archäologischen Forschungsstand geschuldet sein.

Territorialgeschichte

Die Anfänge des Ortes Pyrmont liegen im Mittelalter. Nach dem Sturz Herzog Heinrichs des Löwen im Jahr 1180 fiel der westliche Teil des alten Herzogtums Sachsen an den Erzbischof von Köln. Ihm unterwarfen sich auch die Grafen von Schwalenberg. Auf Schwalenberger Gebiet errichtete der Erzbischof von Köln, Philipp I. von Heinsberg, auf dem Schellenberg eine Burg, die er nach dem Kölner Bistumspatron Petrus benannte, lateinisch „petri mons“, was auf Deutsch soviel heißt wie Petersberg. 1184 taucht (Bad) Pyrmont dann erstmals in historischen Aufzeichnungen auf. Ein weiterer Name ist piremont. Heute ist nicht geklärt, aus welchem der beiden Namen sich das heutige Pyrmont entwickelte. Im Mittelalter war Pyrmont Sitz der kleinen Grafschaft Pyrmont, die 1625 durch Erbschaft an die Grafen von Waldeck fiel: Am 7. Mai 1625 übertrug Graf Hans Ludwig zu Gleichen seinen Vettern Christian und Wolrad zu Waldeck die Herrschaft über Pyrmont. Der Ort Pyrmont bestand zu dieser Zeit aus dem alten Wasserschloss und einem kleinen Häuschen am sogenannten „Heiligborn“.

Die Grafschaft gehörte zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis. Der bekannteste Vertreter der Grafen zu Waldeck, Georg Friedrich zu Waldeck (1620–1692) ließ im Jahr 1668 den Quellbach zuwerfen und pflanzte die spätere vierreihige Lindenallee. Ihm folgten Christian Ludwig zu Waldeck (1692–1706) und Friedrich Anton Ulrich zu Waldeck (1706–1728). Bei dessen Tod war Pyrmont zu der Gesamtkonzeption gewachsen, die noch heute erkennbar ist: das Barockschloss, die Haupt- mit mehreren Nebenalleen sowie die Brunnenstraße. In dieser Zeit begann der Aufstieg Pyrmonts zu einem beliebten Bade- und Erholungsort der oberen Schichten, der sogar dem berühmten Karlsbad seinen ersten Platz unter den europäischen Bädern streitig machte.

Im Jahre 1681 fand die Große Fürstenversammlung in Pyrmont statt, der sogenannte Fürstensommer. 1712 wurden die Grafen von Waldeck und Pyrmont durch Kaiser Karl VI. in den erblichen Fürstenstand erhoben. 1720 erfolgte die Verleihung der Stadtrechte an die „Neustadt Pyrmont“.

Nach einer Erbteilung 1805 war Pyrmont kurzfristig noch einmal bis 1812 selbständig, wurde dann aber wieder mit Waldeck vereinigt. Das Fürstentum Waldeck-Pyrmont behielt seinen Status nach dem Wiener Kongress 1815 und wurde Mitglied des Deutschen Bundes. Von 1868 an wurde es von Preußen verwaltet, behielt aber seine nominelle Souveränität und wurde 1871 Mitgliedstaat in Bismarcks Deutschem Reich. 1872 bekam Pyrmont eine Eisenbahnanbindung an die Bahnstrecke Hannover–Altenbeken, 1879 wurde zwischen Bahnhof und Stadt eine Pferdebahn eingerichtet. Mit der Abdankung des letzten Fürsten nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde Waldeck-Pyrmont ein Freistaat in der Weimarer Republik. Am 30. November 1921 gelangten die Stadt und der umliegende Bezirk aufgrund eines Volksentscheids an Preußen, das sie in die preußische Provinz Hannover eingegliederte.

Ortsname

Frühere Formen des Ortsnamens von Pyrmont waren 889 Piringisa-marca (für das Gebiet um Pyrmont), 1184 (Kopie 14. Jh.) castrum Perremont und 1186 apud Pyerremont. Das Grundwort (Hinterglied) ist das erschlossene germanische Wort *mend-, *mund- für „Erhebung“ (vgl. etwa Dortmund), das urverwandt ist mit lateinisch mōns „Berg“. Das Bestimmungswort (Vorderglied) ist das nur aus Namen erschließbare germanische Wort *pirra „Quelle“. Der seit dem 12. Jahrhundert bezeugte Ortsname bedeutet damit „Quellenberg“. Der älteste bekannte, von 889 stammende Name für das Gebiet ist hingegen eine Zusammensetzung von altsächsisch marka „Mark“ und pirra „Quelle“ + althochdeutsch giozo „Bach, Wasser“ und bedeutete „Mark (Gebiet) um den Quellbach“.

Kurbad

Bad Pyrmont wurde als Kurbad in den Jahren 1556/57 berühmt, als 10.000 Menschen aus ganz Europa herbeikamen („großes Wundergeläuf“), um Heilung zu finden und die wundertätige Quelle zu erleben. Die bis heute einmalige Dunsthöhle, wo natürliche Kohlensäure (als Mofette) an die Oberfläche steigt, wurde schon durch den 1712 nach Pyrmont gekommenen Brunnenarzt Johann Philipp Seip wissenschaftlich untersucht. Diese Kohlensäure wird auch als therapeutisches Mittel eingesetzt. Genutzt werden heute sechs Heilquellen, von denen auch die Hufelandtherme – ein öffentliches Wellness-Schwimmbad mit Saunalandschaft – versorgt wird.

Schon die Römer und Germanen kannten und nutzten die Pyrmonter Heilquellen. Das ist durch ungefähr 300 bronzene Fibeln, drei römische Denare und eine provinzialrömische emaillierte Schöpfkelle belegt, die im Jahr 1863 bei Bauarbeiten an der Brodelquelle entdeckt wurden. Die Funde stammen aus der Zeit der letzten Jahrzehnte v. Chr. bis weit ins 4. Jahrhundert hinein, wobei ein Schwerpunkt offenbar am Ende des 2. und Beginn des 3. Jahrhunderts liegt. Ob es sich dabei um ein altes Quellheiligtum mit Opfergaben oder ein Heilbad mit lediglich verlorenen Gegenständen handelt, ist umstritten.

Das Bad Pyrmonter Kur-Journal gilt als „die älteste Kurzeitung der Welt – seit 1746“ (Untertitel).

Glücksspiel

Nicht unwesentlich zur Attraktivität trug das konzessionierte Glücksspiel bei. Die erste obrigkeitliche Gestattung des Glücksspiels erfolgte, als 1724 mit einem Herrn Cazal aus Braunschweig ein Vertrag geschlossen wurde, der im Gegenzug ein zweites Ballhaus errichten musste, das 1727 eröffnete. 1767 wurde über das Privileg mit J. A. Tabor aus Frankfurt verhandelt. Gespielt wurde rouge et noir und Billard im Parterre des Kaffeehauses, das 1911 abgerissen wurde. Im Jahre 1784 bestanden zwei konzessionierte Pharobanken an verschiedenen Orten. Die ostelbischen Junker, die einen wesentlichen Teil der Kundschaft ausmachten, legten Wert auf die Einhaltung der Standesschranken. Zum einen gab es die Silberbank (Mindesteinsatz: 1 Specietaler) im Kaffeehaus und die Goldbank (Mindestsatz: 1 Dukat) im Ballsaal des Kurhauses. Der langjährige Pächter beider Häuser ab 1809 war Freiherr H. A. von Ruxleben. Den ersten Antrag, ein Roulette aufstellen zu dürfen, richtete der Mitinhaber Leutnant Schönewolf an den Fürsten. Nach Unregelmäßigkeiten 1854 flüchtete der Pächter, der 1848 die Konzession erhalten hatte, was Julius de Wellens Gelegenheit gab, auch hier mit einzusteigen. Der Spielbetrieb, ursprünglich bis 30. April 1873 konzessioniert, ging weiter bis zur Aufhebung aller Spielbanken im neuen Deutschen Reich zum Ende der Saison 1872.

20. und 21. Jahrhundert

1914 erhielt Pyrmont den Namen Bad Pyrmont. Am 30. November 1921 wurden die Stadt und der umliegende Bezirk auf Grund eines Volksentscheides aus dem Freistaat aus- und in die preußische Provinz Hannover eingegliedert. Am 1. April 1922 wurde die Gemeinde Oesdorf eingemeindet. Im Juli 1933 wurde mit dem ersten Kongress des Großdeutschen Schachbundes in Bad Pyrmont die Gleichschaltung der Schachorganisation in Deutschland faktisch vollzogen. Am 1. April 1938 wurde die Gemeinde Holzhausen eingemeindet. 1940 wurde die Verwaltung in die alte Post an der Brunnenstraße – heute Altbau – verlegt.

Im Zweiten Weltkrieg war Bad Pyrmont eine Lazarettstadt, deswegen war sie vom Kriegsgeschehen nicht stark betroffen.

Am 16. Oktober 1956 erhielt Bad Pyrmont den Status einer „selbständigen Stadt“. 1957 lebten hier 13.955 Menschen. Am 1. Januar 1973 wurden die Gemeinden Baarsen (ohne den am 1. Oktober 1971 an die Stadt Lügde abgetretenen Gebietsteil), Eichenborn, Großenberg, Hagen, Kleinenberg, Löwensen, Neersen und Thal eingemeindet, sodass mit leicht abgewandelten Grenzen die gesamte alte Grafschaft heute eine Stadt bildet.

Vom 18 bis 20. Oktober 2006 fand das Treffen der Ministerpräsidenten und regierenden Bürgermeister aus ganz Deutschland in Bad Pyrmont statt. Im Rahmen der EU-Präsidentschaft Deutschlands fand vom 15. bis 16. Mai 2007 das Informelle Minister- und Ministerinnentreffen für Gleichstellung und Familie im Hotel Steigenberger statt.

Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“. Die Stadt Bad Pyrmont darf seit dem 21. März 2014 den Titel „Fair-Trade-Stadt“ tragen, der Anfang 2016 für vier weitere Jahre verlängert wurde.

Religion

Politik

Stadtrat

Der Rat der Stadt Bad Pyrmont besteht aus 32 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Stadt mit einer Einwohnerzahl zwischen 15.001 und 20.000 Einwohnern. Die 32 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2025.

Stimmberechtigt im Stadtrat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Klaus Blome (parteilos).

Die vergangenen drei Kommunalwahlen führten zu folgenden Ergebnissen:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 35,34 11 34,87 11 47,91 16
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 22,90 7 24,43 8 32,63 11
PI Pyrmont INTAKT 15,46 5
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 8,98 3 5,88 2 9,81 3
AfD Alternative für Deutschland 4,79 2 8,87 3
WfP WIR für Pyrmont 3,67 1 16,24 5
FDP Freie Demokratische Partei 3,58 1 3,09 1 2,75 1
Linke Die Linke 1,73 1 2,40 1 2,86 1
WG PB Pyrmonter Bürgersinn 1,38 0 2,41 1 4,01 2
EB Einzelbewerber 2,17 1
gesamt 100,00 32 100,0 32 100,0 34
Wahlbeteiligung in % 51,47 53,43 48,85

Bürgermeister

Hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Bad Pyrmont ist Klaus Blome (parteilos). Bei der letzten Stichwahl zur Bürgermeisterwahl am 26. September 2021 wurde er mit 55,14 % der Stimmen gewählt. Seine Gegenkandidatin Carolin Muschter (WG Bad Pyrmont INTAKT), erhielt 44,86 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 57,39 %. Blome trat sein Amt am 1. November 2014 an.

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet in einem gotischen Wappenschild mit silbernem Grund ein rotes Ankerkreuz. Dieses rote Ankerkreuz geht zurück auf den Erzbischof von Köln, Philipp von Heinsberg: Der Bischof der Hohen Domkirche St. Petrus war damals Lehnsherr der Grafen von Pyrmont und ließ auf dem Schellenberg eine Burg errichten, die er „Petri mons“ (Berg des Apostels Petrus) nannte. Heute trägt sie den Namen Schellenburg. Die dort lebenden Grafen von Pyrmont setzten in Anlehnung an das Wappen ihres Lehnsherrn und in Anlehnung an den Namen der Burg als Wappenzeichen ein abgewandeltes Petruskreuz ein, das Ankerkreuz.

Städtepartnerschaften

Bad Pyrmont ging 1958 als eine der ersten Kommunen in Deutschland eine offizielle Städtepartnerschaft mit einer italienischen Stadt ein. Die geschichtsträchtige Stadt Anzio (lat. Antium, Geburtsort u. a. von Kaiser Nero), 60 Kilometer südlich von Rom direkt am Tyrrhenischen Meer gelegen, ist seitdem Partnerstadt. Schon ein Jahr nach Öffnung der Grenzen kam im Oktober 1990 die Kurstadt Bad Freienwalde (Oder) in Brandenburg dazu: eine Stadt, zu der Bad Pyrmont schon vor Gründung der DDR Beziehungen unterhielt. Seit dem Jahr 2000 besteht eine Partnerschaft mit der niederländischen Stadt Heemstede. Enge geschichtliche Verbindungen des Waldeck-und-Pyrmonter Fürstenhauses zum niederländischen Königshaus haben diese Partnerschaft mitbegründet. So ist Königin Emma, geborene Prinzessin zu Waldeck und Pyrmont, eine Urgroßmutter der zurückgetretenen Königin Beatrix.

Der Städtepartnerschaftsverein Bad Pyrmont e. V. betreut im Auftrag der Kommune die Verbindungen zu den Partnerstädten. Regelmäßige Besuche finden untereinander auf privaten und Vereinsebenen statt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museum im Schloss

Das Museum im Schloss bietet Sonderausstellungen sowie Ausstellungen zu stadt- und badgeschichtlichen Sammlungen. Außerdem finden hier Vorträge, Lesungen und Führungen statt.

Bauwerke

Die Hünenburg stammt aus dem 9. oder Anfang des 10. Jahrhunderts. Erhalten sind heute noch Reste eines Wohnturmes, umgeben von Gräben und Wallanlagen auf dem Westgrat des Königsberges.

Die Schellenburg wurde um 1184 auf Geheiß Philipp von Heinsbergs, des Erzbischofs von Köln, zum Schutze des Emmertales erbaut. Heute sind noch ausgedehnte Wallanlagen, geringe Reste von Bruchsteinmauerwerk und Schutthügel sichtbar.

Der Schellenturm ist ein Aussichtsturm auf dem Schellenberg, erbaut 1824 aus Resten der Burg.

Die Festung aus dem Jahre 1526, Schloss Pyrmont, wurde 1706–1710 von Fürst Anton Ulrich zu Waldeck-Pyrmont im Stil des barocken Klassizismus erbaut. Heute befindet sich dort das Museum für Stadt- und Badgeschichte.

Brunnenplatz

Hauptallee

Kaiserplatz

Die Logierhäuser am Kaiserplatz stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Das Haus Kaiserplatz Nr. 4 war das Gästehaus der Waldeck-Pyrmonter Fürstenfamilie.

Das Kriegerdenkmal wurde als Denkmal des Fürstentums für die Gefallenen des Krieges 1870/71 aus dem Kreis Pyrmont von Friedrich Volke errichtet.

Bathildisstraße

Die Bathildisstraße wurde benannt nach Fürstin Bathildis (1873–1962). Hier befindet sich die römisch-katholische St. Georgskirche, eine dreischiffige Hallenkirche mit asymmetrischer Einturmfassung.

Altenauplatz

Sehenswert sind am Altenauplatz die „Drakevase“ von Friedrich Drake sowie der „Nixenbrunnen“ von Peter Szaif.

Die Häuser Nr. 1–4 sind typische Häuser im Stil des Klassizismus, sie dienen noch heute als Pensionshäuser. Im Haus Nr. 1 logierte der Bildhauer Christian Daniel Rauch ab 1797 mehrere Jahre lang. Er war auch Entdecker und Förderer des in Pyrmont geborenen Bildhauers Friedrich Drake (Drakevase).

Brunnenstraße

Die Brunnenstraße wurde 1668 angelegt (früher „Neustadt Pyrmont“). Hier befindet sich der Lutterbrunnen.

Im Haus Hemmerich, Haus Nr. 47, wohnte 1725 König Georg I. von Großbritannien.

Der „Ratskeller“ befindet sich im Haus Nr. 3, hier wohnte 1716 Zar Peter I.

Das Rathaus befand sich in der Zeit von 1933 bis 1940 im Haus Nr. 28, seit 1940 ist es im Haus Nr. 4 untergebracht. Hier befand sich früher die „Kaiserliche Post“ im Fürstentum Waldeck-Pyrmont. Im Haus Nr. 16 – „Alter Fritz“ genannt – welches 1668 errichtet wurde, wohnte Friedrich II. von Preußen zwischen 1744 und 1746.

Lauengasse

Im Haus Nr. 3 wurde am 23. Juni 1805 Professor Friedrich Drake geboren. Die Adresse ist Brunnenstraße 18.

Lortzingstraße

In der Lortzingstraße wurde 1880 die neuromanische evangelische St.-Petri-Kirche an der Stelle des Vorgängerbaus errichtet. Es handelt sich um eine dreischiffige Basilika aus unverputztem Rotsandstein mit ungewöhnlichem Doppel-Querschiff und einem Altarbild aus dem späten Mittelalter (nach 1475). Die Pfarrei wurde von Bischof Imad von Paderborn (1051–1076) durch Abtrennung vom Kirchspiel Lügde gegründet.

Das Altenheim Bethesda wurde 1661 erbaut.

Im Haus Nr. 16 wohnte Albert Lortzing von 1827 bis 1833.

Friedrichstraße

Die evangelische Stadtkirche wurde 1877 im neugotischen Stil fertiggestellt. Im Inneren ist die Plastik des betenden Engels von Friedrich Drake zu sehen.

Bombergallee

Hier befindet sich das Quäkerhaus, welches 1932/33 unter Verwendung von Teilen des um 1800 entstandenen Versammlungshauses erbaut wurde, und der Quäkerfriedhof.

Der ehemalige Judenfriedhof liegt gegenüber dem Quäkerhaus.

Der Spelunkenturm ist ein 1896 errichteter 25 m hoher Aussichtsturm.

Am Hylligen Born

Am Hylligen Born Nr. 6 wohnte 1801 Johann Wolfgang von Goethe mit seinem Sohn August und seinem Schreiber Geist.

Königsberg

Der Königsberg (früher Oesberg) wurde nach Friedrich II. von Preußen benannt.

Sehenswert sind hier auch der Bismarckturm, ein 1913 fertiggestellter 27 m hoher Aussichtsturm, sowie das Denkmal für Friedrich II. von Preußen und das Denkmal für Königin Luise von Preußen.

Quellen des Bades

Parks und Alleen

Sport

Neben dem Stadion gibt es zwei öffentliche Schwimmbäder (die Pyrmonter Welle und die Hufeland-Therme), einen Golfplatz (Golfclub Bad Pyrmont e. V.) und mehrere Reitvereine.

Sportvereine:

Regelmäßige Veranstaltungen

Aus dem Veranstaltungskalender der Stadt sind die folgenden regelmäßigen Veranstaltungen mit großer regionaler Bekanntheit erwähnenswert:

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Das Unternehmen Phoenix Contact entwickelt und fertigt in Bad Pyrmont mit rund 1.400 Mitarbeitern industrielle Automatisierungs- und Netzwerktechnik; der Hauptsitz befindet sich im benachbarten Blomberg.

In Bad Pyrmont werden Bankdienstleistungen durch die Stadtsparkasse Bad Pyrmont, Filialen der Volksbank Hameln-Stadthagen und der Deutschen Bank, sowie der Postbank angeboten.

Weiterhin hat hier der Getränkeabfüller Bad Pyrmonter seinen Sitz.

Der Gesundheitsbereich ist mit dem Gesundheitszentrum Königin-Luise-Bad und der Hufeland-Therme sowie zehn weiteren Fachkliniken relativ breit ausgewiesen. Das Reha–Zentrum Bad Pyrmont besteht aus den Therapiezentren Brunswiek und Friedrichshöhe sowie der Fachklinik Weserland, die sich auf die Behandlung orthopädischer, rheumatischer und psychosomatischer Erkrankungen spezialisiert haben. Das Agaplesion Ev. Bathildiskrankenhaus betreibt neben allgemeinmedizinischen Fachbereichen ein sozialtherapeutisches Zentrum. Die m&i-Fachklinik ist ebenfalls für den medizinischen Reha-Bereich tätig. Daneben bestehen das Institut für Schmerzdiagnostik und -therapie, die Klinik Dr. Buchinger sowie die Klinik Der Fürstenhof und das Sanatorium am Schloß.

Verkehr

Der Bahnhof Bad Pyrmont an der Bahnstrecke Hannover–Altenbeken wird von der S-Bahnlinie 5 Paderborn–Hameln–Hannover Hbf–Flughafen Hannover bedient. Das Empfangsgebäude wurde im Jahr 1978 errichtet.

Ab 1892 war Bad Pyrmont Haltebahnhof des D 31/32 (Köln–Berlin), des ersten deutschen D-Zugs. Seit der Einstellung des D 2740/2741 (Köln–Braunschweig, mit Kurswagen nach Berlin) im Jahr 1991 besitzt Bad Pyrmont keine Anbindung mehr an den Schienenpersonenfernverkehr (SPFV).

Linie Verlauf Takt

Das Stadtgebiet wird von einem Stadtbusnetz erschlossen. Regionalbusse fahren u. a. nach Hameln, Lemgo, Barntrup, Schieder-Schwalenberg und Blomberg. Für Fahrten im Landkreis Hameln-Pyrmont gilt der Tarif der Nahverkehr Hameln-Pyrmont („Die Öffis“), in den Kreis Lippe gilt im Busverkehr der Westfalentarif und der NRW-Tarif.

Von 1879 bis 1925 bediente die als Pferdebahn betriebene Pyrmonter Straßenbahn die Verbindung zwischen dem Bahnhof und der Innenstadt sowie dem Kurviertel. Die Bombergbahn, eine Standseilbahn, existierte von 1895 bis 1923.

In etwa zehn Kilometer Entfernung befindet sich der Flugplatz Bad Pyrmont für Segelflugzeuge, Ultraleichtflugzeuge, Motorsegler und Sportflugzeuge bis 2000 Kilogramm.

In Bad Pyrmont gibt es, verkehrstechnisch gut erreichbar, den Campingplatz „Campingpark Schellental“ und am Schwimmbad, in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum und allen Kureinrichtungen, einen Stellplatz für Wohn- und Reisemobile mit Ver- und Entsorgungsstation für 22 Fahrzeuge.

Bildung

In Bad Pyrmont befindet sich ebenfalls die Landesschule des DRK-Landesverbands Niedersachsen.

Persönlichkeiten

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Bad Pyrmont

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