Bundesland | Sachsen |
Höhe | 460 m |
PLZ | 09618 |
Vorwahl | 037322, 037329 |
Gliederung | Hauptgebiet und 6 Stadtteile |
Website | www.brand-erbisdorf.de |
Oberbürgermeister | Martin Antonow (parteilos) |
Die Große Kreisstadt Brand-Erbisdorf ist eine Bergstadt im Landkreis Mittelsachsen in Sachsen.
Brand-Erbisdorf liegt im nordwestlichen Teil des Osterzgebirges zwischen den Tälern des Münzbaches und der Großen Striegis, beides Nebenflüsse der Freiberger Mulde, etwa 5 km südlich der Kreisstadt Freiberg. Die Umgebung ist durch den Bergbau und ehemalige Bergbauanlagen, wie zum Beispiel Abraumhalden und Kunstteiche, geprägt. Das Stadtzentrum liegt bei etwa , der tiefste Punkt liegt im Tal der Großen Striegis bei etwa und der höchste Punkt bei südlich von Langenau. Die Stadt grenzt im Norden an Freiberg, im Osten an Weißenborn, im Südosten an Lichtenberg, im Süden an Großhartmannsdorf, im Südwesten an Eppendorf und im Westen an Oederan.
Die Stadt gliedert sich folgendermaßen:
Hauptgebiet Brand-Erbisdorf
Zwei Ortschaften gemäß Sächsischer Gemeindeordnung mit den Stadtteilen
Die Ersterwähnung des Dorfes Erbisdorf als Erlwinesberc datiert vom Jahre 1209. Es ist anzunehmen, dass das Dorf im Zuge der Rodungen und Besiedlungen in der Mitte des 12. Jahrhunderts entstand. Der Name nach dem Personennamen Erlwin stammt wahrscheinlich aus dem Harzer Bergbaugebiet.
In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts begann in Erbisdorf der Silberbergbau, der zum Freiberger Bergbaurevier als Brander Grubenfeld zählt. Auf dem benachbarten Berg Brand entstand eine bergmännische Streusiedlung, die Herzog Georg der Bärtige im Jahre 1515 zum Bergflecken erhob. 1620 erhielt Brand Marktrecht und 1834 Stadtrecht. Brand und Erbisdorf lagen bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Freiberg. 1856 wurde die Stadt Brand Sitz des Gerichtsamts Brand, zu dem auch Erbisdorf gehörte. Ab 1875 unterstanden beide Orte der Amtshauptmannschaft Freiberg. Mit der Eröffnung der Bahnstrecken Berthelsdorf–Großhartmannsdorf und Brand–Langenau erhielten beide Orte im Jahr 1890 Bahnanschluss.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts endete die lange Tradition des Silberbergbaus um Brand, wo ein Viertel der gesamten Silberausbeute Sachsens gewonnen wurde. Lediglich nach 1945 erfolgte in geringerem Umfang eine Wiederbelebung des Bergbaus, der aber um 1968 endgültig stillgelegt wurde. An Stelle des Bergbaus erfolgte nach 1900 verstärkt die Ansiedlung von Industriebetrieben, von denen die Erzgebirgische Holzindustrie und die Elite-Werke die bekanntesten waren.
Am 1. April 1912 kam es zur Zwangsvereinigung von Brand und Erbisdorf, da sich die Räte in jahrelangen Verhandlungen nicht zu einem freiwilligen Zusammenschluss einigen konnten. Grund dafür war vor allem die wirtschaftliche Entwicklung, denn die Stadtfluren von Brand, die praktisch nur die Stadtbebauung umfassten, waren im Süden und Osten von Erbisdorf begrenzt.
1952 wurde Brand-Erbisdorf Kreisstadt des Kreises Brand-Erbisdorf im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt). Dieser Status ging 1994 verloren, als der inzwischen sächsische Landkreis Brand-Erbisdorf aufgelöst und dem Landkreis Freiberg zugeordnet wurde. Seither ist die Stadt Große Kreisstadt. Sie hat etwa 10.000 Einwohner. Am 1. Oktober 1993 wurde St. Michaelis mit seinen Ortsteilen Himmelsfürst und Linda eingemeindet. Die Gemeinde Langenau mit ihren Ortsteilen Gränitz und Oberreichenbach wurde am 1. April 2002 eingemeindet. Seit 2008 gehört Brand-Erbisdorf dem Landkreis Mittelsachsen an.
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Brand | 1. April 1912 | Zusammenschluss mit Erbisdorf zu Brand-Erbisdorf |
Erbisdorf | 1. April 1912 | Zusammenschluss mit Brand zu Brand-Erbisdorf |
Gränitz | 15. Januar 1970 | Eingemeindung nach Langenau |
Gränitz, Gutsbezirk | um 1922 | Eingemeindung nach Gränitz |
Langenau | 1. April 2002 | |
Linda | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach St. Michaelis |
Linda, Gutsbezirk | um 1922 | Eingemeindung nach Linda |
Niederfrei mit Mönchenfrei, Gutsbezirk (Forstrevier) | 13. Oktober 1948 | |
Niederlangenau | 1. Juli 1905 | Zusammenschluss mit Oberlangenau zu Langenau |
Niederlangenau, Gutsbezirk | um 1922 | Eingemeindung nach Langenau |
Oberlangenau | 1. Juli 1905 | Zusammenschluss mit Niederlangenau zu Langenau |
Oberlangenau, Gutsbezirk | um 1922 | Eingemeindung nach Langenau |
Oberreichenbach | 1. Januar 1993 | Eingemeindung nach Langenau |
St. Michaelis | 1. Oktober 1993 | Eingemeindung nach Brand-Erbisdorf |
Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des jeweiligen Jahres, Gebietsstand 2010:
1982 bis 1989
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1990 bis 1997
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1998 bis 2005
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2006 bis 2014
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2015 und 2016
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Aus der Hauptsatzung:Der Stadtrat ist die Vertretung der Bürger der Großen Kreisstadt Brand-Erbisdorf und das Hauptorgan der Stadt. Der Stadtrat entscheidet über alle Angelegenheiten, die ihm durch das Gesetz zugewiesen sind und nicht zum Aufgabengebiet des Oberbürgermeisters gehören. Der Stadtrat überwacht die Ausführung seiner Beschlüsse und sorgt für die Beseitigung von Missständen in der Stadtverwaltung.
Der Stadtrat besteht aus 22 Stadträten und dem parteilosen Oberbürgermeister.
Bei der Stadtratswahl am 9. Juni 2024 wurden lediglich 18 Sitze vergeben, da teilweise die Listen der angetretenen Parteien erschöpft waren.
Liste | 2024 | 2019 | 2014 | ||||
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Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | in % | ||
CDU | 7 | 37,2 | 10 | 43,1 | 8 | 30,8 | |
Freie Wähler | 6 | 33,0 | 6 | 24,3 | 5 | 21,5 | |
Bürgerinnen für Brand-Erbisdorf | 3 | 15,6 | 3 | 14,8 | 2 | 9,5 | |
Linke | 1 | 7,2 | 3 | 15,1 | 4 | 16,9 | |
SPD | 1 | 7,1 | – | 2,6 | – | 3,2 | |
UWG | – | – | – | – | 2 | 10,8 | |
Haus/Grund | – | – | – | – | 1 | 3,8 | |
FWV | – | – | – | – | – | 3,7 | |
Wahlbeteiligung | 62,3 % | 55,7 % | 41,7 % |
Am 4. Februar 2007 wurde der als Einzelbewerber angetretene stellvertretende Direktor des Chemnitzer Naturkundemuseums Martin Antonow mit 51,0 % der Wählerstimmen als Oberbürgermeister gewählt. Er trat am 27. Februar die Amtsnachfolge von Volker Zweig an. Am 28. Februar 2021 wurde Antonow mit 45,9 % für eine weitere Amtszeit gewählt.
Wahl | Bürgermeister | Vorschlag | Wahlergebnis (in %) |
---|---|---|---|
2021 | Martin Antonow | Dr. Antonow | 45,9 |
2014 | 65,1 | ||
2007 | 51,0 |
Seit dem 1. November 2004 ist die Stadt Mitglied im Regionalmanagement Erzgebirge, einer Regionalinitiative des Erzgebirgskreises und weiterer zehn Kommunen des Erzgebirges.
Die Stadt entwickelt den Tourismus, durch sie führt die Silberstraße. Östlich der Stadt am Rande des Freiwaldes liegt der Erzengler Teich, der als Freibad dient.
Außerdem:
Durch die Stadt verläuft die Bundesstraße 101, über die man in nördlicher Richtung Freiberg (5 km) sowie in südlicher Richtung Annaberg-Buchholz (etwa 50 km) erreicht. Dresden (41 km) erreicht man über Freiberg (B 173) und Chemnitz über Oberschöna (B 173). Über die Bundesautobahn 4, Abfahrt Siebenlehn, erreicht man die Stadt in etwa einer halben Stunde.
Brand-Erbisdorf besitzt einen Güterbahnhof an der Nebenbahn von Berthelsdorf. Die 1890 eröffnete Strecke führte bis 1973 weiter nach Großhartmannsdorf. Die im Bahnhof Brand-Erbisdorf abzweigende Bahnstrecke nach Langenau wurde bis 1997 betrieben. An ihr besaß Brand-Erbisdorf noch einen Haltepunkt. Der Personenverkehr von Freiberg wurde 1998 endgültig eingestellt. (Siehe auch: Bahnstrecke Berthelsdorf–Großhartmannsdorf, Bahnstrecke Brand-Erbisdorf–Langenau, Bahnhof Brand-Erbisdorf).
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Brand-Erbisdorf
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